und ging der Handel gut, namentlich wurde viel Jungvieh gekauft. — Der Schweinemarkt war mit 48 Stück Milchschweinen befahren und wurden auch alle verkauft zum Preis von 28—35 »4k. per Paar. 3 Wagen mit Vieh gingen heute thalabwärts.

Donaueschingen, 28. Mai. Der heute ab­gehaltene Vieh- und Schweinemarkt war mit 314 Stück Rindvieh, 164 Läufer- und 445 Milchschweinen befahren. Trotz der Ungunst des Wetters gestaltete sich der Handel recht lebhaft, besonders wurden von Händlern zu ganz annehmbaren Preisen zahlreiche Käufe abgeschlossen. Nach Kalbinnen, welche hoch bezahlt wurden, machte sich bedeutende Nachfrage geltend.

Ulm, 31. Mai. Die Urkunde, welche heute abend 6 Uhr unter dem Geläute aller Münsterglocken mit dem Schlußstein dem Münsterturm eingesetzt wird, lautet: Im Jahre des Heiles Eintausendachthundert­neunzig, dem 19. des neuerrichteten Deutschen Reiches, dem 26. der Regierung Sr. Mas. des Königs Karl, am 31. Mai abends 6 Uhr ist der Schlußstein der Kreuzblume vom Hauptturme dieses Münsters einge­setzt worden; 513 Jahre nach der Grundlegung ward dies größte Gotteshaus in deutschen Landen vollendet. Ehre sei Gott in der Höhe. (Folgen die Unter­schriften des Münsterbaukomites, des Gemcinderats und des Bürgerausschusses rc.)

Ulm, 2. Juni. Sekondelieutenant v. Besserer- Thalsingen II, der beim Baden verunglückte, ist in­folgedessen gestorben.

Augsburg, 30. Mai. Ein schweres Un­glück ereignete sich Mittwoch abends beim Ausrichten eines Dachstuhles in Eufnach. Es brach das Gerüst

in der Höhe von 23 Schuh, wobei 15 Mann herunter­stürzten und von dem nachstürzenden Gebälk acht Mann schwer verletzt wurden. Die Verletzungen bestehen in Bein- und Rippenbrüchen.

— Eine Feuerbestattung in groß­artigstem Stil, bei welcher nicht weniger als für rund zwanzig Million en Mark Werte — aller­dings verflossene — durch Flammen vernichtet wurden, hat am 22. Mai in Berlin stattaefunden. Es waren dies eingelöste Staatsschulden-Dokumente der ver­schiedensten Art, 49,836 Stücke, welche am gedachten Tage im Beisein von Kommissarien der Staats- schulden-Kommission und der Hauptverwaltung der Staatsschulden durch Feuer vernichtet worden sind. Die Verbrennung erfolgte im Gebäude der Staats- schulden-Verwaltung in besonders hierzu konstruierten Oefen, welche derart versichert sind, daß von den der Vernichtung geweihten Wertpapieren nichts durch den Schornstein entfliegen kann. Vor vielen Jahren wurden einmal Tausende von Thalerscheinen, die erst zum Teil verbrannt oder auch nur angekohlt waren, infolge des für die Verbrennung der Papiermassen erforderlichen starken Zuges durch den Schornstein gejagt und in der ganzen Umgegend ausgestreut. Seit jener Zeit sind in dem betreffenden Schornstein Ver­sicherungen angebracht, durch welche ein solcher „Geld­regen" verhindert wird.

Vermischtes.

Ern freigebiger Pate. Münchener Blätter bringen unterm 30. Mai folgende hübsche Geschichte vom Prälaten Dr. Westermayr, dem Stadtpfarrer von St. Peter: Bei der gestrigen Firmung der Dom­schüler im Dome warteten u. a. drei Knaben ver­

gebens ihrer Göden. Herr Prälat Dr. Westermcyr trat zu ihnen. „Ich will Euer Pate sein, doch geve ich nur em Gebetbüchl und Kranz." Darauf drückten sich zwei, nur der heftig weinende dritte trat mit seinem Paten in die Firmungsreihe und erhielt nach­her sem Büchl. „Alachs nur auf, oben liegt a Bild!," sagte der Pate und dem frohbestürzten Kleinen lachte ein Hundertmarkschein im Büchl entgegen.

Nach der Badekur.' Ein alter Herr, der sich längere Zeit in einem Bade aufgehalten hat, wird bei seiner Abreise vom Badearzt gefragt: „Hoffentlich fehlt Ihnen jetzt nichts?" — „Nein, Herr Doktor, antwortete dieser, die alten Kopfschmerzen habe ich noch, den Rheumatismus habe ich noch, den Husten habe ich noch: mir fehlt gar nichts!"

Aei Kopfschmerzen hervorgerufen durch gestörte Verdauung (Verstopfung) haben sich die echten Apotheker Richard Brandt's Schweizerpillen (erhältlich ü 1.— in den Apotheken) seit 10 Japren als das sicherste, an­genehmste und zuträglichste Mittel erwiesen. Die auf jeder Schachtel auch quantitativ angegebenen Bestand­teile sind: Tilge, Moschusgarbc, Aloe, Absynth, Bitter­klee, Gentian."

Kandm. Konsumverein Calw.

Gedämpftes Knochenmehl, laut Unter­suchung mit 3,85 "/» Stickstoff und 23,64 °/° Phos­phorsäure ist wieder auf Lager, ebenso Koch-, Bieh- und Steinsalz.

Die mit der Zahlung rückständigen Zweigvereine werden um sofortige Regulierung der verfallenen Posten ersucht.

Der Vorstand

Hugo Rau.

Amtliche Bekanntmachungen

Oauveräinftung.

Für die Verlängerung der Güterschuppenrampe in Brötz­ingen sind zu verdingen:

Erdarbeiten.125

Maurer- und Steinhauerarbeiten . . . 290 „

Chaussierung . 270 „

Pflasterarbert. . 140 „

Summe 825

Leistungsfähige Unternehmer wollen Plan, Voranschlag und Bedingungen aus dem Bauamt emsehen und ihre Angebote, welche in Prozenten der Voran- fthtagspreise auszudrücken und mit Vermögens- und Fähigkeitszeugnissen zu be­legen sind, spätestens bis

Mittwoch, de« 1t. Juni, vormittags 9 Uhr,

schriftlich und versiegelt dem Bauamt zuzustellen.

Pforzheim, den 2. Juni 1890.

K. Metriebsbcriramt.

Das

Konkursverfahren

über das Vermögen des Jakob Bert- schinger, Kaufmanns von Calw, ist nach erfolgter Abhaltung des Schluß­termins und Vollzug der Schlußvertei­lung heute

aufgehoben

worden.

Calw, den 2. Juni 1890.

Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. Nagel.

Revier Hofstett.

Krermhok-VerLauf

.am Mittwoch, Aden .11. Juni, »vormittags 10 I Uhr, in der (Sonne zuAichel- ) berg, aus Berg-

- -wald Abt. 16

Schnepfenram, 22 Blockhütte und Abt. 41 Saugründle:

79 Rm. buchene Prügel, 14 Rm Nadelholzscheiter, 133 Rm. dto^ Prügel, 46 Rm. Laubholz- und 103 Rm. Radelholzanbruch, sowie 69 Rm. buchene und 164 Rm. tannene Reisprügel.

Revier Wildbad.

Das untere

Kleinerrzthalsträßche«

kann vom Montag, den 9. Juni ds. Js.

an wieder befahren werden; nur muß von unterhalb der Brühlstube an bis oberhalb der Eisenmühlwiesen der alte Weg bis auf weiteres benützt werden, weil die dazwischen liegende Strecke des neuen Wegs jetzt erst zum Einwalzen kommt.

Tie

Etatsberatung

von sämtlichen städtischen Verwaltungen findet am

Donnerstag, den 5. Juni 1890, von vormittags 8 Uhr an in öffentlicher Sitzung der Gemeinde­kollegien statt.

Stadtschultheiß Haffner.

Ac^erver^aul.

Bernhardt Gaiser, Schuhmachers Erben, bringen am

Montag, den 9. Juni 1890, vormittags 9 Uhr, wiederholt zur Versteigerung:

16 Ar Acker auf der Schafscheuer, mit Klee angeblümt. _ Ratsschreiberei.

Güterverband

Sonnenwirt Schneider's Witwe bringt am

Montag, den 9. Juni 1890, vormittags 9 Uhr, zum letztenmal zur Versteigerung:

32 a (2 Parzellen) Acker auf der Schafscheuer, mit Haber ange­blümt,

52 a 09 gm mit Haber und Klee an­geblümter Acker am obern grünen Weg, angekauft zu 600 °4k.

Ratsschreiberei.

Calw.

Hohbeisrrhr- u. Spall- accord.

Nächsten Montag, den 9. ds., morgens 7 Ühr,

wird auf dem Rathaus die Beifuhr von ca. 130 Rm. Magazinholz und das ein­malige Spalten von ca. 50 Rm. Nadel­holzprügel im Abstreich vergeben.

Stadtpflege.

H ayd.

Calw.

Heu- «u- Oehm-gras- Vrrkauf.

Der heurige Futterertrag des 78 u großen Hauackers wird nächsten Montag, den 9. ds., morgens 8 Uhr,

und der kl. Hummelswiese, Meß 63 a, morgens 9'/- Uhr,

je an Ort und Stelle im Aufstreich verkauft.

Stadtpflege.

Hayd.

Teinach.

Oau 8 verkliuf

Nachdem das K. Amtsgericht Calw am 5. Mai 1890 die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen des Wil­helm Kiibler, Taglöhners hier, ange­ordnet hat, kommt am Mittwoch, den 11. Jnni 18SV, vormittags 11 Uhr,

in hiesigem Rathaus erstmals im öffentlichen Ausstreich zum Verkauf:

Gebäude:

Nr. 5.

— a 76 gm Ein einstockigtes Wohn­

haus mit Fußmauer und Keller, unter einem Ziegel­dach,

— „ 16 „ Stall,

Brandvers.-Anschl. 2000 »47.

— „ 72 „ H ofraum,

Hinteren Thal dahier, Steueranschlag 2100 gemeinderätl. Anschlag 1800 »4k.

Die Verkaufskommission besteht aus dem Unterzeichneten und Schultheiß Holz­äpfel.

Verwalter der Liegenschaft ist Gc- meinderat Schwämmle.

Den 8. Mai 1890.

ivollftreckungsbehörde.

"Namens derselben der Hilfsbeamte:

Amtsnotar Schmid.

8

Breitenberg.

Oolz-Verkauf

Am Freitag, den 6. ds. Mts., nachmittags 1 Uhr, kommen aus dem Gemeindewald Berg­halden auf dem Rat­haus dahier zum

Verkauf:

18 Rin. buchenes Brennholz und 13 Rm. Nadelholzprügel.

Liebhaber sind eingeladen.

Den 2. Juni 1890.

Gemeinderat.

Deckenpfronn.

Bei der hiesigen Gemeindepflcge liegen

1100 MlllH

gegen gesetzliche Sicherheit zum Ausleihen parat.

A. A.:

Schultheiß Luz.

Privat-Anzeige«.

Nächste Woche backt

Laugenbretzeln

Schaub z. Sternen.

Illeins Ksösnslslt

ist hergerichtet und lade ich zur Benützung sreundlichst ein

Kraft Hrießler.

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W. Balz.

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Zu erfragen im Compt. d. Bl.