r Stuttgart. Der frühere Professor an der Kgl. Technischen Hochschule, vr. msä. und 0r. rvr. n»t. don. o. Karl Benjamin Klunzinger ist im Alter von 79 Jahren gestorben. Bei dem Mittagsmahl des Vereins für Vater­ländische Naturkunde im Stadtgarten erlitt er einen Schlag­anfall, der seinen baldigen Tod zur Folge hatte.

r Stuttgart. Am Samstag feierte die bekannte schwäbische Dichterin und Schriftstellerin Fräulein Thekla Schneider in Stuttgart ihren 60. Geburtstag. Aus Stadt und Land trafen zahlreiche Glückwunsch, und Dankschreiben ein. Ihre bekanntesten Werke sind: „Die Wellen vom Bodensee", „Irmgard", „Aus alten Tagen" und ihr jüng­stes Werk „Meersburg" mit einem interessanten Lebensbild der Dichterin Annette Freiin v. Droste-Hülshofs.

r Stuttgart. Am Sonntag fand im, Stadion der Gesundheitsausstellung ein Fußvallwettfptel zwischen den repräsentativen Mannschaften des Norddeutschen und des Süddeutschen Fußballoerbandes statt, das mit-3:1 zu Gunsten der Süddeutschen Mannschaft endete. Das Vorspiel in Hamburg zwischen den beiden Berbandsmann- schäften hatten die Norddeutschen Mannschaften mit 3 zu 1 gewonnen. Dem Spiel wohnten über 10000 Zuschauer bei, darunter der Herzog Ulrich, der Kommandierende General v. Fabeck, Oberbürgermeister Lautenschlager u. a.

x Stuttgart. Das Freilichttheater im Bopserwald eröffnet seine heurigen Vorstellungen am Dienstag 23. Juni, abends 6^ Uhr mit Schillers Räubern in neuer Inszenie­rung. Vom 18. Juli ab wird „Glaube und Heimat" ge­geben. Das Unternehmen steht unter dem Protektorat des Königs, die Darsteller sind aus den Mitgliedern des K. Hoftheaters ausgewählt, die Leitung liegt wieder bei Herrn Bruno Peschel.

r Tübingen. Am Sonntag weilte hier der Frank­furter Taunusklub zum Besuch. Er kam mit Sonderzug von Hohenzollern, der erreicht worden war in zweitägiger Fahrt bezw. Wanderung über Pforzheim, Nagoldtal, Horb, Donautal, Sigmaringen, Ebingen. In Tübingen besichtigten die ca. 250 Gäste die Sehenswürdigkeiten der Stadt und traten dann mit Sonderzug die Heimfahrt nach Frankfurt an.

ö Weil im Schöubnch. Am Sonntagnachmittag entlud sich über unserem Ort ein schweres Gewitter. Der Blitz schlug in das Wohnhaus der Witwe Reichert und des M. Lehmann, jun., glücklicherweise ohne zu zünden.

r Reutlingen. Am Samstagabend fuhr der 30 Jahre alte verheiratete Bierführer Fritz Beck von hier nach Pful­lingen. Plötzlich stürzte er vom Wagen, geriet mit einem Fuß in ein Rad und wurde eine Strecke weit ge­schleift. Mit schweren inneren Verletzungen wurde er ins Bezirkskrankenhaus übergcführt. — Die 70 Jahre alte Ehefrau des Martin Rauscher von Rommelsbach ist so unglücklich die Treppe hinabgestürzt, daß sie auf der Stelle tot war. -- Zwei junge Koufleute sind aus dem Geschäft verschwunden, nachdem in der Kasse ein er­heblicher Abmangel entdeckt worden war.

r Reutlingen. Bon dem Pfullinger Silberdiebstah! ist nun auch der dritte Diebesgenosse. Kolmus von Fried­richshafen, herbeigebracht worden. Die gestohlenen Lössel uno Bestecke hatte er in Rottwetl und in der Schweiz an den Mann gebracht und das Geld vertan.

r Oberndorf. Von den Gemeindekollegien wurden wichtige Beschlüsse über bedeutsame Unterneh­mungen der Stadt gefaßt. Für die neue Mühlberg­straß?, die 66 000 ^ Kostet, sind die Arbeiten vergeben worden. An dieser Straße wird das erste Wohngebäude seinen Platz finden, daß die Stadt selbst erstellt und das als Muster für eine Beamtenwohnung gilt und 27060 ^ kosten wird. Aus dem Tuchberg will Architekt Kimmich von Sulz 10—12 Wohngebäude errichten, auch solche für Beamienfamilien. Bon den Bauten sollen Heuer noch fünf aufgesührt werden. Gleichzeitig wurde das Stadtbauamt beauftragt. Plan und Kastenvoranschlag für das neue Krankenhaus am Wasserfall nach einem nunmehr gewählten Grundriß auszuarbeiten. Das alte Schulhaus, das zu dessen Bau abgebrochen werden muß, hat W. Wols-Stuttgart- Wangen um 850angekauft. Zur Deckung des 171700 Mark betragenden Abmangels in der städtischen Iahres- rechnung wird eine Umlage von 13°/o und eine Einkom­mensteuer von 750/0 erhoben. Diese ergeben zusammen 181 670 mühin einen Ueberschuß von fast 10000

Aus diesem werden 8000 ^ zu einer neuen Straße im Neckartal zurückgelegt, 200 zu Vorarbeiten für ein städtisches Gaswerk, 500 ^ für ein Denkmal, das die Stadt dem verstorbenen Geheimrat v. Mauser errichtet und 500 zur Bildung einer Kasse vorgesehen, aus der städt. Arbeiter, die einer Penstonskafle nicht angehören, unterstützt werden sollen. Der Rest wird für laufende Ausgaben ver­wendet. Als 2. Techniker für das Stadtbouamt wurde vom Gemeinderat unter 12 Bewerbern F. Bollay von Pfullingen gewählt.

^ Rnteshei«. An dem hier abzehaltenen 19. Bundesfest des Strohgäusängerbundes haben sich 26 Vereine am Wettgesang beteiligt. Es erhielten die Bundesoereine Klasse I, Niederer Volksgesang, Liederkranz Hüschlanden In Preis mit 137 Punkten, Liederkranz Malmsheim I d Preis mit 132 P., Liederkranz Heimsheim II»Preis mit HöV, P ; Klasse II, Höherer Volksgesang: Liederkranz Eltingen I» Preis mir 166Vs P. (Dirigent Oberl. Neumeyer, früher in Unterjettingen) Liederkranz Renningen I k Preis mit 162 P., Liederkranz Höfingen II» Preis mit 126 P., Liederkranz Hemmingen II b Preis mit 125Vs P-; Klasse III, Erschwerter, höherer Volks- gesang: Liederkranz Leonberg I» Preis mit 163 P., Liederkranz Stammheim I b Preis mit 160 P. Als Gast- vereine wurden gewertet Klasse I, Niederer Volksgesang:

Liederkranz Beihingen I» Preis mit 163 P., Liederkranz Simmozheim Ib Preis mit 162 P.. Gesangverein Eintracht Kleinsachsenheim l e Preis mit 152 P.. Männer­gesangverein Beihingen I ä Preis mit 144 P., Liederkranz Gündelbach l e Preis mit 143 Vs P-, Singverein Mög­lingen I k Preis mit 143 Vs P-, Liederkranz Groß-Süßen 18 Preis mit 139 P.; Klasse II, Höherer Volksgesang: Sängerkreis Stuttgart I» Preis mit 187 P., Liederkranz Asperg lb Preis mit 171 Vr P-, Cäcilia Cannstatt le mit 17lVs P-, Frohsinn Bietigheim l ä Preis mit 163Vs P-, Liederkranz Wangen - Stuttgart I s Preis mit 157 Vs P-, Liederkranz Großsachfenheim l k Pr. mit 157 P., Lieder­kranz Neckarweihingen II »Pr. mit I26P., Klasse Hl: Er­schwerter höherer Volksgesang: Sängerlust Frohsinn Kalten­tal ls, Pr. mit 190 Punkten.

SA. Untertürkheim. Am Sonntag schlug während eine« Gewitters, das über unsre Gegend niederging, der B litz in die Hütte der Neckarbadeanstalt. Die Badewärterin, Frau Käfer, die sich darin aushkelt, erschrak nicht wenig, als ihr plötzlich eine Stichflamme vom rechten Arm ab­wärts an ihren Kleidern hinabglitt. Sie erlitt keinerlei Verletzungen.

r Ebingen. In Bitz hat der Blitz in das erst vor einigen Jahren erbaute Haus des Nadlers Emmerich Schuh­macher eingeschlagen und gezündet, während die meisten Leute auf dem Felde waren. Das Haus ist völlig nieder­gebrannt.

r Gpaichingen. Die Staatseisenbahnverwaltung ist durch eine K. Verordnung ermächtigt worden, zur Erweiter­ung der hiesigen Station die nach dem genehmigten allge­meinen Plan erforderlichen Grundstücke und Rechte an Grundstücken im Wege der Zwangsenteignung zu er­werben. Nach diesem Plan werden zwei durchgehende Hauptgleise, zwei Uederholungsgleise, ein Gleis für die Züge der Nebenbahn Spaichingen-Nusplingen und zwei Zwischen­bahnsteige erbaut; ferner werden die Freiladegleise und der Güterschuppen erweitert, aus der Station wird ein neuer Freiladeplatz angelegt. Die Nebenbahn Spaichingen-Nusp­lingen zweigt am östlichen Bahnhosende ab. Die schienen- gleichcn Uebergänge des Nachbarschaftswegs von hier nach Hausen ob Verena und des Ortswegs sollen durch Weg- über- und Unterführungen ersetz! werden.

k Waldsee. Auf der Tagung des wiirtt. Landes- fischereioereins wurde beschlossen, im Jahre 1916 eine Landesfischerei-Ausstellung abzuhallen.

r Friedrichshofen. Der Lussch ffbau Zeppelin hat der Stadtverwaltung für das Zeppelin museum die in Mahagoniholz ausgesührte Passagterkabine des im Teuto­burger Wald gestrandeten Luftschiffes „Deutschland" zum Geschenk gemacht. Die Kabine ist 13 Meter lang und be­deutet für das Museum eine wertvolle Bereicherung.

Bad Mergentheim. Am Montag wurde hier der am letzten Freitag auf dem Rathause bei einer Sitzung so jäh am Schlogonsvll verstorbene Oberkirchenrat Michael Zeller unter allgemeiner Teilnahme beerdigt. Er war ein Onkel des Her n Rechtsanwalts Zeller in Nagold und erfreute sich wegen seines liebenswürdigen Charakters einer allgemeinen Hochschätzung auch seitens der evangelischen Bevölkerung. Er war ein großer Wohl­täter der Armen und wußte sich von allen Geistlichen des Kapitels am leichtesten zu trösten, als er bei dem letzten Mergentheim« Bankkrach einige Tausende verloren hatte. Sein Andenken bleibe im Segen!

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Bus Bade» und Hohenzollern.

^ Konstanz. Am Montagnachmittaq gegen 2 Uhr zog ein heftiger Orkan über den Oberste zwischen Langenargen und Romanshorn und brachte eine aus etwa 60 Fahrzeugen bestehende auf dem Felchenfang begriffene Fischerflottile in arge Bedrängnis. Eine Anzahl Boote kenterte und die Insassen fielen ins Wasser. Hierbei er­tranken 4 Fischer, von denen 2 verheiratet sind. Eine Anzahl Fischer wird noch vermißt. Es geht das noch un­bestätigte Gerücht, daß noch weitere Fischer ertrunken seien.

Aechlspflege.

Zum Tode verurteilt.

v Leipzig. Das Reichsgericht verwarf die Revision des Eisenhändlers Gustav Wurst, den das Schwurgericht in Hetlbronn am 2. Mai wegen Ermordung seiner Frau zum Tode verurteilt hatte.

r Möhringen a. F. Der des Totschlags beschul­digte ledige Bauer Karl Kieß von hier, der am Oster­montag abend den ledigen Fuhrmann Wälde auf der Straße nach Degerloch erschossen hat, ist nach einem Beschluß des K. Landgerichts Stuttgart auf freien Fuß gesetzt worden. Kieß war schon seit dem 22. Mai aus der Untersuchungs­haft entlasten. Das Landgericht hat unter dem 17. Juni folgenden Beschluß gefaßt: Nach dem Ergebnis der Bor- Untersuchung war das Schutzoorbringen des Angeschuldigten, er sei von dem Getöteten überfallen und mit dem zu Ge­richtshänden gebrachten Prügel zu Boden geschlagen worden und habe, nachdem er sich wieder erhoben gehabt und der Getötete weitere Stiche nach ihm geführt habe, zur Abwehr d'eses Angriffes den tödlichen Schuß abgegeben, nicht mit genügender Sicherheit zu widerlegen, sodaß dem Angeschul- der Einwand der Notwehr nicht versagt werden kann.

Vermischte Nachrichten.

Die Hleichseinheits stenographie.

Der vom Reichsamt des Innern berufene Sachoer- ständigenausschuß zur Gründung einer deutschen Ein­heitskurzschrift, bestehend aus 23 Vertretern von 9

Stenographischen Schulen, hat im preußischen Kultusmini­sterium unter dem Vorsitz des Geheimrats Tiebe getagt, den von seinem Unterausschuß vorgelegten Entwurf nach eingehendster Beratung in seinen Grundlagen einstimmig angenommen und die Vorlage mit den von ihm beschlosse­nen Aenderungen dem Unterausschuß zur Ueberarbeitung überwiesen.

Landwirtschaft, Handel «nd Verkehr.

Souderzüge zum Besuche der Ausstellung für Gesundheitspflege in Stuttgart. Am Sonntag, 5. Juli 1914 werden zu e r- mätzigten Fahrpreisen nachstehende Sonderzüge mit Wagen 4. Klasse zur allgemeinen Benützung ausgesllhrt:

Von Nagold nach Stuttgart und zurück:

Nagold ab 6.33 Vorm. (Anschluß von Zug 2 von Alten­steig), Emmingen 6.40, Wildberg 6.46, Bad Telnach 6.SS, Calw an 7.00 Vorm. (Anschluß an den Sonderzug von Wildbad.) Ab Calw 7.10, Mthengstett 7.39, Stuttgart Hbf. an 8.31 Vorm.

Stuttgart Hbf. ab 8.50 Nachm., Althengstett an 10.10, Calw 10.23. Calw ab 10.30 Nachm., Bad Telnach an 10.35, Wildberg 10.45, Emmingen 10.53, Nagold an 11.01 nachts. Anschluß nach Altensteig.) Die Sonderzllge halten nur an den oorbezeichneten Stationen: Fahrkarten nach Stuttgart Hbf. und zurück zu ermäßigten Preisen werden nur von diesen Stationen ausgegeben.

Bon Nagold nach LItensteig:

Nagold ab 11.15 nachts am 5. Juli (Anschluß von dem Sonder­zug von Calw), Aliensteig an 12.02. nachts mit Halt aus den Zwischen­stalionen. Zu dem Sonderzug sind aus der Stiecke Nagold-Alten­steig gewöhnliche Fahrkarten zu lösen. Weitere Auskunft über Fahrpreise vsw. erteilen die Stationen.

Marbach a. N. (Milchabs chlag.) Die nach Güte und Menge recht gute heurige Futterernte hat einige hiesige Milchbauern veranlaßt, den Preis für 1 Liter Milch von bisher 20 auf 18 Pfg. zu ermäßigen. (In Nagold hätte man ganz zweifellos auch nichts dagegen, wenn die Milchpreise einen Abschlag ersahren würden l! Die Schristleitung.)

Zur Förderung der Landwirtschaft. Neben den allgemeinen Vorschlägen, die das Eesamtkollegium der Zentralstelle für die Land­wirtschaft zum neuen Hauptfinanzetat gemacht hat, werden noch folgende Einzrlvorschläge bestimmt: Für die Beteiligung an der Jubiläums­ausstellung, sowie für das landwirtschaftliche tzauptfest 19l6 sollen 90 000 ^ in den Etat eingestellt werden: sür die Beschickung der deutschen Wanderausstellung der deutschen Landwtrtschastsgenossenschast in Nürnberg 1916: 17 000 .4l. Ferner für Förderung des landwirt­schaftlichen Buchsührungswesens 7000 gegen bisher 3000 für den Schutz landw. nützlicher Vögel 2060 ^ (mehr 500 ^4,) für die landwirtschaftlichen Bezirksoereine als Beiträge zu den Gerstrnschauen, sür Anbauversuche und Unkrautbekämpsungsversuche 7000 gegen bisher 440t, für die Zentrolvcrmittlung-stellc sür Obstverwertung 4000 ^ (bisher 30« 0 -»), für die Obst- und Gemüsedaulehrkurse 5500 ^ (bisher 3600 für Anlegung von Rebschulen, zu Kelterei- einrichtungen, zur Prämiierung musterhaft bewirtschafteter Weinberge 13000 gegen bisher 10 000 für die Förderung des Privat­waldbaus (neu) 500 für Zuchtgenommenschasien, ihre Einrichtung und Geschäftsführung 19000 gegen bisher 10 000 sür die Iungviehweide 20 000 ^ «bisher 19000 ,,H), sür Farrenauszucht­stationen usw. 29 000 ^ (bisher 25000 ^>), zur Unterstützung ge- meinschaftlicher Milchleistungsprllsungen 7000 .« (bisher 5000 ^r). Beiträge an Schweinczüchterverbände und Schweinezuchtgenoffenschaften 9000 ^ (bisher 3000 ^k), für die Schafzucht 2500 ^ (bisher 1800 ^), für die Ziegenzucht 9000 (bisher 6500 -L.) sür d'e Geflügel­zucht 7000 ^ (bisher 4500 ^4l), für die Bienenzucht 2000 (bisher 760 ^k), für die Fischzucht 700 x (bisher 600 .,»), für die Kaninchen- zucht 900 (bisher 750 ^6), für die Untersuchung von Milchproben am technologischen Institut in Hohenheim, sowie für die Käsereioer» sicherungsanstalt ln Wangen SOOO ^ (bisher 2000 ^l).

Ei« neuer Kartoffelschädliug ist in Württemberg mit der stärkeren Einfuhr von Maltakartoffeln aufgetaucht. Es handelr sich um die kleine, graubraune Kartoffelmotte, die ihre Eier nicht nur an die Knollen, sondern auch an Blätter und Stengel legt. Dr. Lang- Hohenheim erachtet cs im ..Landw. Wochenbl." als vorerst zweck- mäßigste Maßregeln, daß die Zollämter alle Sendungen von Früh­kartoffeln prüfen und soicke von der Einfuhr ausschließen, die von der Motte befallen sind. Mit Desinfektion (Schwefelkohlenstoff) die zudem teuer und umständlich wäre, werde das Ucbel nur teilweise beseitigt.

Stuttgart, 20. Juni. M t Spätkirschen steht es nicht viel bester als mit dm frühen, nur an wenigen Stellen find gute Erträge zu erwarten; erst Ungeziefer uud jetzt Krankheiten haben nicht nur die Früchte sondern auch die Bäume sehr mitgenommen. Die Erd- beerselder sind durch die letzten Unwetter erheblich geschädigt, für beide Obstarten sind die Preise jetzt fest. Auf dem heutigen Tafelobstmarkt kamen nach den Mitteilungen der Zmtraloermittlungsstelle für Obst­oerwertung Kirschen in guter schöner Ware an. besonders Kaiserstühler: aber auch vom Remstal und von Rotenberg kommen jetzt schöne Kirschen: echte „Strälstes" erzielten bis zu 20 Die Zufuhr war ganz bedeutend, es waren 1000 Körbe Kirschen, SOOO Zentner Erd­beeren, die in kurzer Zeit geräumt waren. Hiesige Kirschen kosteten 0—26-*, französische 32—35.», Gartenerdbeeren 20 - 35 Walderdbeeren 65—70.4, grüne Stachelbeeren 13—15 Himbeeren 40 ^ je der Zentner.

Gtzliugeu, 19. Juni. Infolge der besseren Witterung hält die regere Zufuhr aus dem Kirschenmarkt an. Auch die Preise gehen etwas in die Höhe. Bei einer Zufuhr von 80-160 Körbe wurde heute im Engroshande! 10—22 ^ und tm Kleinverkauf 12-24 bezahlt.

ü Mössiuae«, 18. Juni. Dem Vieh markt wurden zuge­führt: 623 Stuck Rindvieh und zwar 171 Ochsen 95 Kühe, 353 Kalbinnen und Rinder und 4 Kälber. Für Ochsen wurden bezahlt: 700—1330 ^ per Paar, sür Kühe 300-506 für Kalbinnen 310—551 X, sür Rinder 90—210 >>. Dem Schweine markt wurden zugesührt 244 Milchfchwcine. Der Handel ging gedrückt bei fallenden Preisen. Es wurde bezahlt per Paar 24—42 ^ und wurde etwa nur die H ttfte umgesctzt.

Auswärtige Todesfälle.

Karl Bräuninger, Hostheaterverwalter a. D. 71 I., Stuttgart! Johannes Schäfer, Ledrer, ?3 I-, Bittelbronn O.A. Horb; Joseph Schäfer, früher Wirt, 58 I., Rottenburg: Else Schenk, 17 I., Obern­dorf a. N-: Karoline Frei, 19 I., Baiersbronn. _

Briefkasten.

<Dte Anfragen, welche für die Allgemeinheit kein Interesse haben, werden möglichst brieflich beantwortet. Freimarken beilegen!)

Mieter. Wenn die Miele monatlich bemessen ist, also die Wohnung sür einen monatlichen Mietziens von 72 Mark vermietet wurde, so ist die Kündigung am 14. Juni aus den 30. Juni güliig: würde aber der Mietzins von 72 Mark den Iahresmietzins bedeuten, so liegt Vi- jährliche Kündigung vor und sie ist erst am 1. Juli auf den 30. September zulässig.

Mutmastl. Wetter am Mittwoch und Donnerstag.

Anhaltende Gewitterneigung, vorwiegend trocken u. warm.

Fürdie Schristleitung verantwortlich: R.Tschorn — Druck u.Ver­lag der G. W. Zaiserffchen Buchdruckerri (Karl Zaiser), Nagold.