r Göppingen. Ein neuer Tarifvertrag mit dreijähriger Gültigkeit wurde von der Bereinigung der Flaschnermetster Göppingen und der hiesigen Verwaltungsstelle des Deutschen Meiallarbeiteroerbandes abgeschlossen. Als Grundlage diente der Vertrag vom Jahre 1911. Die Arbeitszeit wurde von Z7 Stunden wöchentlich aus 56 reduziert. An Samstagen wird nur noch bis 4 Uhr mittags gearbeitet. Die Löhne erhöhen sich im lausenden Jahr in allen drei Altersstufen um je 1 ^ pro Stunde, im Jahr 1915 je um 2 H und im Jahr 1916 je um 1
r Ttraßdsrf. Als ein außerfahrplanmäßigcr Mate- rialzug die Strecke Straßdors-Meilangen passierte, fuhr ein Langholzwagen über das Gleis unterhalb Metlangen. Der Hintere Wagen wurde zertrümmert, die Stämme beiseite geschoben und der neue Zaun eines Gartens umgedrückt, in dem gerade die Besitzerin beschäftigt war. Diese konnte sich noch in eine Gartenecke flüchten. Sie liegt infolge des Schreckens krank darnieder.
x Heidenheim. Das Württ. Landes- und Iubiläumsschießen wurde eingeleitet mit der Ueber- gabe der Bundessahne im Buhnhofhotel. Oberschützenmeister Klein-Stuttgart übergab das Bundesdanner dem stellvertretenden Landesschützenmeister Lorenz-Stuttgart, der es dem Obsrschützenmeister der hiesigen Gilde, Dietlen, weitergab. Oberbürgermeister Iäkle nahm das Banner im Namen der Stadt in Verwahrung. Im neuen Konzerthaus sind in einem Gabentempel die Preise des Königs und der Königin, sowie der Herzöge Albrecht, Ulrich und Robert ausgestellt.
r Ravensburg. Der Schlossermeisterverband für Württemberg hält am 21. ds. Mts. in Ravensburg seinen 7. Verba ndstag ad.
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Nus Baden und Hohenzollern.
Pforzheim. Das neue Landgericht ist von der 2. bad. Kammer einstimmig genehmigt worden. Der Berichterstatter Dr. Frank-Mannheim (Soz.) erinnerte daran, daß die Stadt Pforzheim im vergangenen Jahre ihr fünfzigjähriges „Jubiläum" aus Erstrebung eines höheren Gerichtes feiern konnte.
m Pforzheim. Das langsame Fortschretten der Psorzheimer Bahnhofumbauten kam auch im bad. Landtag zur Sprache. Man trat scharf gegen die Verschleppung auf, durch welche der stetig wachsende Verkehr sehr gehemmt ist. Sie wiesen auf die württembcrgische Eisendahndirektion hin, d?e viel schneidiger sei und den württ. Teil des Psorzheimer Bahnhofs viel schneller vorwärts bringe, als es aus bad. Seite geschehe. Der Abg. Odenwald hob hervor, daß im bad. Staatshaushalt 1914/15 1 Million Mk. neu für Pforzheim bewilligt sei, dazu kämen noch 700000 ^ als Kreditreste von früheren Jahren, die bisher noch nicht verbaut worden, zusammen also 1700000 Mark. Würde diese Summe in den nächsten 2 Jahren verbaut, so könnte der Psorzheimer Bahnhof ein gut Stück vorwärts kommen.
Bühl. Die Einweihung des „Fried rich-Hilda- Heims", bisheriges Kurhaus Bärenstein, ist auf Samstag, den 20. d. M. endgültig festgesetzt. Der Großherzog und die Großherzogin haben ihr Erscheinen zu der Feier zugesagt.
HlechZspflege.
r Oberndorf. Das Schöffengericht hat ein Schramberger Landwirtsehepaar zu der Geldstrafe von 50 und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt, weil es zum Verkauf gebrachte Milch mit Wafsermengen mit 12 bis 170 Liter verdünnt hatte. Ein Schramderger Metzger wurde in eine Geldstrafe von 15 genommen, weil er dem Schweineschmalz Ochsennierensett beigemengt und das Gemisch fast zu dem gleichen Preise wie das Schweineschmalz und als solches verkauft hat.
Schwere Gewitter und Werschweuinmges.
Der gestrige Tag brachte schwere Gewitter, die zwar in unserer Gegend nicht so heftig auftraten, aber besonders im Neckartal großen Schrecken hsrsorriesen. Im
Nagoldtal
hielten die Gewitter den ganzen Tag an. Nagold blieb von heftigen Gewittern verschont, aber die Nagold, welche gegen Abend einen halben Meter gestiegen war, ließ vermuten, daß im Hinteren Nagoldtal ein schwerer Wolkenbruch niedergegangen sei. Wie aus Altensteig gemeldet wird, hat am gestrigen Nachmittag ein schwerer Wolkenbruch gewütet. Auch das Waldachtal blieb von einem schweren Wolkenbruch nicht verschont. Wie aus Oberschwandors und Beihingen gemeldet wird, ist ein überaus heftiges Gewitter über Tumlingen und Cresbach niedergegangen und hat großen Schaden angelichtet. Das Wiesengras ist verschlammt und die Heuernte zu nichts gemacht.
Auch im Würm 1 al hat es gestern fürchte» lich gewütet. Aus Pforzheim wird gemeldet: Infolge eines Wolkenbruches in Mülhausen an der Würm ist die Würm, die hier in die Nagold mündet, zu einem reißenden Strom geworden. Um 10 Uhr riesen die großen Feuerglocken die gesamte Feuerwehr zur Hilfeleistung in den Ort Würm und dis weiier oberhalb gelegenen Sägemühlen Liebeneck. Nagold und Enz treiben viel Holz mit. Dis Brücken und Straßen am Kupferhammer bei der Einmündung der Würm und der Nagold sind gestört. In Derdingen OA. Maulbronn schlug der Blitz in dis Scheuer des Steinhauermeisters Renz und zündete. Die vollgefüllte Scheune brannte völlig nieder. Das Wohngebäude konnte gerettet werden. Am allerschlimmsten haben Wolkenbrüche
in und bei Stuttgart
gewütet. Im Stuttgarter Tal hat der Blitz, nach den starken elektrischen Entladungen zu schließen, mehrfach rin- geschlagen. Das Unwetter richtete in den in der Nähe des Ncsendachs gelegenen Kellern in der Stadt größeren Schaden an. So sind viele Keiler überschwemm? nmrdrn, Läden, Lager und Kontorräume wurden mit Wasser gefüllt. In Gablenderg. Gaisburg, Wangen, in Hrdelfingen, Untsttürk- heim usf. hat das Unwetter ebenfalls ganz gefährlich gehaust und sehr bedeutenden Schaden in Wohnungen, Feld und Garten angerichtet.
Auch in Cannstatt hat das Unwetter seine volle Wut ausgelassen. Der Regen floß in Strömen die Straßen entlang, viele Keller sind überschwemmt, und die Feuerwehr war stundenlang ununterbrochen mit Auspumpen beschäftigt.
Aus Uutertürkheim wird uns gemeldet: Das Hochwasser in Hedelfingen ist diesmal noch viel schlimmer als am Sonntag. Die Straße zwischen Hedelfingen und Wangen steht zum Teil ganz unter Wasser. Das Tal zwischen Odertürkheim und Hedelfingen gleicht einem großen See. Der Schaden ist riesengroß. In Untertürkheim wurden verschiedene Keller unter Wasser gesetzt, während in Hedelfingen dientederenWohnungen alleüberschwemmt sind. Der Wasen ist zum Teil überschwemmt und in verschiedenen Fabriken stehen die Keller unter Wasser. Die Straßenbahngleise nach Hedelfingen sind vollständig zerstört, ebenso hat die Gasleitung und elektrische Leitung Not gelitten. Jede Emteaussicht ist vernichtet. In einer Wirtschaft in Hedelfingen schossen die Wassermassen so plötzlich zum Fenster herein, daß die ahnungslosen Gäste sich schleunigst flüchten mußten.
Don schweren Schäden wird aus Rohracker berichtet: In wenigen Minuten war der ganze untere Orts- teii unter Wasser. Der Schaden in der hiesigen Gemeinde wird wohl weit über 50000 ^ betragen, und der Schaden in den Weinbergen konnts bis jetzt noch nicht
abgeschätzt werden, doch ist er noch viel höher als der Schaden in der Gemeinde selbst. Nur mit großer Mühe gelang es der Feuerwehr, die Leute aus den Häusern mit Lettern ins Trockene zu retten. Alle Zugangrtreppen von Stuttgart und Heumaden sind durch das Hochwasser weggeschwemmt worden. Das Geflügel im unteren Ortsteil ist dem Wasser zum Opfer gefallen.
Im Ausland.
Die am Montag über Paris infolge eine Wasserhose ntedergegangenen Regengüsse haben in den niedrig gelegenen Vierteln der Stadt zu zahlreichen Rissen der Kanal- und Wasserleitungen geführt. In der Umgebung der Kirche Saint Augustin im Nordwesten ist es zu einer wirklichen Katastrophe gekommen, wobei ein Automobil mit drei Insassen unter dem Boden verschwunden ist und einen Passanten ln die Tiefe gerissen hat. Die vier Passagiere scheinen ertrunken zu sein. Bor einem Cafs ist das Trottoir eingesunken, zehn Personen fielen in die Tiefe. Man hofft, sie retten zu können. In der Nähe des Bo'vrtes Chasy le Rot wurden drei Eisenbahnarbeiter durch Blitzschlag getötet, zehn schwer verletzt. In Chsisy schlug der Blitz in einen Neubau, aus dem sich etwa 20 Maurer befanden, 2 von ihnen wurden getötet, 8 schwer verletzt.
Im Stadtpark in Brüssel hatten fünf Leute bei einem Gewitter unter einer großen Ulme Schutz gesucht. Durch einen in den Baum schlagenden Blitz wurden zwei Männer, eine Frau und zwei Kinder niedergeworfen. Allein gestern vormittag sind zwöifMenschen durchBlitzschlag teils getötet, teils verwundet worden.
Landwirtschaft, Handel «ad Verkehr.
Neuenbürg, 13. Juni. Dem heutigen Schweinemarkt waren 36 Stück Milchschweine zugeführt. Für das Paar wurden 34 bis 38 bezahlt.
ü Tübingen. Die am 27. Mai vorgenommene Zählung der Schweine hatte für Tübingen folgendes Ergebnis; links der Ammer 117 Schweine unter Vs 2ahr, 1 Zuchteber, 2 Zuchtsauen, Vs—1 Jahr alte sonstige Schweine 7; rechts der Ammer 69 unter Vs Jahr, 2 Zuchteber, 1) sonstige Stücke. Insgesamt 213 Stück und zwar 186 unter Vs Jahr, 8 Zuchteber, 2 Zuchtsauen, 22 sonstige.
Werlderftadt» 15. Juni. Dem Vieh» und Schweinemarkt waren zugeführt 494 Stück, und zwar 86 Stück Ochsen, 62 Stiere, 192 Kühe und Kalbeln, 45 ältere Kühe, 107 Einstellrinder. Gehandelt bei Ochsen 510-700 bei Stieren 330—550 bei Kälber- Kühen 450-670 .6. bet Kalbinnen 310-400 Einstellrinder 110—230 pro Stück. Marktlage und Handel: nachgiebig, weichend, zur Hälfte unverkauft. — Der Zutrieb zum Schivetnemarkt betrug 76 Stück Läufer und 944 Stück Milchschwcine; erster« fleischig 75—120 letztere 32-46 X pro Paar.
Eßlingen, 15. Juni. Die Zufuhr aus dem Kirschenmarkt war eine etwas regere und umfaßte ca. 80 Körbe. Bezahlt wurde im Engrosverkaui 10 bis SO Pfg., im Kleinhandel ausgewogen 12 bis 25 Pfg. per Pfund. Der Versand nach auswärts hat begonnen.
Eßlingen» 15. Juni. Die Mrtzgertnnung hat büm Kuhfleisch einen Ausschlag von 70 auf 75 >4 gegen seither 60—70 ^ und beim Schweine- und Kalbfleisch einen Abschlag von 5 eintreten lassen, sodaß nunmehr folgende Preise gelten: Ochsenfleisch 94 /H, Rindfleisch 90 >4, Kuhfleisch 70-75 Schweinefleisch 75 Kalbfleisch 95 sH, und Hammelfleisch 80—90 per Pfund.
Auswärtige Todesfälle.
Reinhold Weiermüller, Postunterbeamter a. D., Feldzüge 1866 und 1870/71, 69 I., Stuttgart ; Joseph Funk, Kameralamtsdiener a. D., Rottweil.Geislingen: Heinrike Kappler, 86 I., Calw.
Briefkasten.
Lyriker. Die „Rosenmaid", welche Ihnen im Traume erschien, dürfte wohl die Oeffentlichkeit wenig interessieren. Wir müssen davon absehen, Ihr Gedicht im „Gesellschafter" abzudrucken.
Mutmaßt. Wetter am Donnerstag «nd Freitag. Warm und trocken.
Hiezu das Piauderstübchen Nr. 24
Für die Schristleitung verantwortlich: R. Tschorn — Druck u. Brr- lag der G. W. Zaiser'schro Buchdruckrrrl (Karl Zaiser), Nagold.
Wart.
Grundstücks- und
Fahrnis-Versteigerung.
Auftragsgemäß bringe ich das in der Vorstadt sehr günstig gelegene Anwesen drs
Johannes Frei, Bauers in Wart
M Samstag, de« 2«. 3aai im. aachmittags z Uhr
Parz.-Nr. 600/6 1 ar 42 qm Nadelwald im Scheitenrain (Haide),
„ „ 943/2 24 ar 52 qm Wiese in den oberen Aeckern,
„ „ 962/2 10 ar 06 qm Acker im Schwiebelgarten,
„ „ 1146/3 77 ar 45 qm Nadelwald im Warterholz,
„ „ 770 37 ar 16 qm Wiese in der Furche,
/ / SS? m s? > A».-ImSt-Ig,
Markung Ebershardt.
„ „ 1185/2 26 ar 39 qm Acker im Langhag,
„ „ 1472/2 20 ar 65 qm Wiese in Baidleswiesen,
„ 1480/3 44 ar 17 qm Acker und Wiese in der oberen Haide, „ „ 1494/3 17 ar 67 qm Acker und Nadelwald in der oberen Haide,
„ „ 1472/1 17 ar 56 qm Wiese in Baidleswiesen.
im Rathause in Wart öffentlich zur Versteigerung und zwar:
Geb.-Nr. 55. 56 die Hälfte an 8 ar 37 qm Wohnhaus, Scheuer und
Hofraum in der Vorstadt,
Geb.-Nr. 56» ganz — 42 qm Holzschopf daselbst,
hiezu die Zubehörden: Wasserleitung, elektr. Kraft und Lichteinrichtung, 1 Elektromotor 3 ?8 Futterschneid- maschine Brandvers.-Anschlag zus. 7640 ^
Parz.-Nr. 6 34 ar 92 qm Gras- und iBaumgarten und Weg in
der Vorstadt b. Haus,
„ „ 8/2 18 qm Gemüsegatten daselbst,
„ „ 272/1 23 ar 88 qm Acker und Oede im Rot,
„ „ 294/1 45 ar 87 qm Acker im Rot
„ „ 252 9 ar 86 qm Acker in Schnecklesäckern
„ 257 30 ar 46 qm Acker ., ..
., „ 259/3 25 ar 26 qm Acker im Berg bei der Schließmauer.
596/5 11 ar 38 qm
Acker in der Haide,
596/6
596/1
2 ar 77 11
qm
qm
Von nachmittags 5 Uhr an:
wird versteigert vor dem Frei'schen Hause:
1 Milchkuh mit 5 Wochen altem Kalb, 1 dto., 12jährig, 6 Hühner, 2 Mostfäffer,
2 Wagen, 1 Pflug, 1 eiserne und hölzerne Egge, 1 Dreschmaschine,
Feld- und Handgeschirr, 1 Bett, 1 Kommode, 1 1 Kleiderkasten, 1 Weißzeugkasten und sonstigen verschiedenen Hausrat.
Haus und Feldgrundstücke können einzeln oder zusammen erworben werden.
Die Zahlungsbedingungen sind günstig gestellt.
Kaufsliebhaber, auswärtige mit Bermögenszeugnis neuesten Datums versehen, ladet ein.
Den 16. Juni 1914.
Wezirksnotar Ketzer.
Nagold.
17 kr Vieze
im Wasser verkauft oder verpachtet auf mehrere Jahre
Niedlich Raser,
Wildberg.
(neumelkig) verkauft, weil überzählig, unter jeder Garantie am Donnerstag, de» 18. Juni, mittags von 12—1 Uhr
Christian Koch, Hilfswärter.
Ebhause».
Wegen Platzmangel verkaufe ich
Zwei
ksldiM«
(32 und 36 Wochen trächtig), sowie eine jüngere
gut im Zug.
Friedrich Köhler.