lser
«lle
lle. Aerzt- Verkalkung, en, Nervenkrankheiten, und Bauchen-, Gallen- >en, sowie
wurde ich »entzünd- schon stark ogar meine l wollen und 0'/- Grad- Dr. Harp- OA. Böb- '
als Milch >
e Heiltgen- )A. Herren- Tage lang on diesem war ich bedeutende ;lten Woche noch zwei h 14t8giger i und das und Füßen j, angen. Ich r aufstehen. Vergnügen ! allen, die ehaftet sind, ihausen auf«.
Sept. 1912.
S..
irengeschäst.
ft des Herrn ist echt.
2./10.1912
tschreiber.
HUdriz-
enberg.
S I k
^Vdert« timten sind 5ie lälliickin roüeiien
setzt schon es Hausund ver- u nur
rer
atz
>utes und für Obst- 'st-
Freiburg, lich._>
re Uri
iscr, Aezeik
Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis vierteljährlich hier mit Trägerlohn l.35 im Bezirks-
und 10 Lw.-Verkehr 1.40 im übrigen
Württemberg 1.50 Monats-Wonnements nach Verhältnis.
»Gs^»MW»»W«»»»»»G«GW
« 97
Arr GchWlistn.
His- M AlM-M ftl dkl Mllmls-öyikk tzWb.
Fernsprecher Nr. 29.
88. Jahrgang.
Postscheckkonto Nr. 5113 Stuttgart
Anzeigen-Gebühr sür die einspalt. Zeile aus gewöhnlicher.Schrist oder deren Raum bet einmal. ^Einrückung' 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen: Plauderstübchen, Jllustr. Sonntagsblatt und
Echwäb. Landwirt.
Dienstag, den 38. April
1914
!I> tz> > >>„11^11 IM
Tages-Neuigkerten.
Aus Stadt Md Amt.
Nago'd, 28. April 1914.
^ Schwarzwaldvereinsansflng. Wer der Einladung des Wandeiausschusses zur Wanderung am vorgestrigen Sonntag ins Köllbach- und Schnaitbachial folgte, hatte es nicht zu bereuen. Das herrliche Frühlings weiter lockte eine ansehnliche Anzahl Wanderlustiger, darunter viele Damen, hinaus. Natürlich fehlte auch die Jugend nicht. Weil genügend Zeit zur Verfügung stand, wurde das Programm erweitert und noch nach Aichhalden und Oberweiler „ausgebogen". Zwischen letzterem Ott und Simmersfeld wurde biwakiert und der Inhalt des Rucksackes kontrolliert. Im Schnaitbachial gab es nochmals eine kurze Rast. Unter Sang und Klang erfolgte der Einzug in Altensteig, wo in der „Traube" ein Glas Tücher trefflich mundete.
r Schwäbischer Gedenktag. Am 2. Mai 1091 wurde die von Abt Wilhelm erbaute neue Klosterkirche in Hirsau eingeweiht.
r Gefangenentransport. Nach einer Bekanntmachung der Ministerien der Justiz und des Innern betr. den Gefangenentransport auf der Eisenbahn ist vom I.Mäi 1914 bis 30. April 1915 der Lauf der Gefangenenwagen aus 8 Eisenbahnstrecken geregelt worden. Für die gleiche Zeit sind aus 43 Eisenbahnstrccken des Landes, auf denen Gefangenenwagen nicht lausen, diejenigen Züge festgestellt worden, die zur Beförderung von Gefangenen zugelasfen sind. Wie nützlich und praktisch diese Einrichtung ist, erhellt am besten daraus, daß in Italien, wo sie nur in ganz beschränktem Maße anzutreffen ist, Gefangene oft wochenlang auf dem Schubtransport sind.
s* Haiterdach, 26. April. (Feuerwehrfest.) Im „Lamm" fand heute die Generalversammlung der Freiwill. Feuerwehr statt, zu welcher von 166 87 Mitglieder er- schienen waren. Kommandant Mayer begrüßte die Ber- sammlung und berichtete über den Mannschaftrstand der Feuerwehr. Sodsnn wurde darüber berotin. wann das 50jährige Jubiläum der Feuerwehr, welche im Jahr 1864 gegründet worden ist, gefeiert werden soll. Es wurde sodann auf den Vorschlag des Kommandanten, mit Rücksicht aus andere im Bezirk stattfindende Festlichkeiten und auf die Heuernte einstimmig beschlossen, das Feuer wehrsest am 19. Juli d. I». abzuhalten. Kassier Rieger erstattete den Kassenbericht, aus welchem zu entnehmen ist. daß dar Geld- vermögen des Verein« aus 1. April 1914 683 80 ^
beträgt gegen 587 ^ 26 ^ dev Vorjahre. Nach Besprechung noch einiger minderwtchtiger Gegenstände, wurde auch noch die Festplatzfrag« erörtert, diese aber »«erledigt aus später zurückaestellt.
Haiterdach, 28 April. Die «m Sonntag hier ab- grhaltene Vierteljahr»»ersa«mlung de« Vereins der Hundesreunde von Nagold und Umgebung war hauptsächlich »an Mltenstrig au» sehr gut besucht und nahm einen
interessanten Verlauf dadurch, daß drei wichtige Punkte auf der Tagesordnung standen, nämlich Abschluß einer Haftpflichtversicherung, Beschlußfassung über Abhaltung einer internen Schau anfang Juli in Altensteig und der Vortrag unseres Vorsitzenden über sachgem. Aufzucht von Hundrn. Die Anwesenden wurden durch den Vorstand zu Punkt 1 über Art und Zweck dahin aufgeklärt, daß der Südd. Derb, kyrivloa. Vereine Stuttgart eine Haftpflichtversicherung für seine Mitglieder bezw. deren Hunde eingehl, wonach ein jeder mit 1 Million gegen Personenschaden und 10000^ gegen Sachschaden bei 100°/» Deckung versichert ist und dafür pro Jahr 2 ^ Prämie zu zahlen hat. Diese außerordentlichen Vergünstigungen begeisterte natürlich nicht nur die Anwesenden, sondern wird es in gleicher Weise die übrigen Mitglieder tun und wahrscheinlich auch solche Hundebesitzer, deren Tiere nicht versichert sind und die am aller- billigsten dazu kommen können, indem sie dem Verein beitreten. Die Verhandlungen mit den zuständigen Behörden, sowie die Vorarbeiten zu der geplanten Altensteiger Schau sind einem Sonderausschuß überwiesen worden und hoffen wir auch bei dieser Gelegenheit unserem Verein, sowie der Kynologie überhaupt neue Lorbeeren zu ernten. Der mit regstem Interesse ausgenommene lehrreiche Bortrag, welcher sowohl den Mitgliedern als auch den Gästen manche neue Anregung gab und anschließend eine rege Diskussion oer- anlaßte, beschloß die gut verlaufene Versammlung.
Ans de« Rachbarbezirke«.
r Bad Liebenzell, 27. April. (Fremdenverkehr.) Die schönen Sonntage dieses zu Ende gehenden Monat« haben hier einen sehr lebhaften Fremdenverkehr hervsrge- rusen. Auch Kurgäste sind schon angekommen. Zu ihrer möglichst vorteilhaften Aufnahme sind verschiedentlich von Gemeinde und Staat Verbesserungen getroffen worden. Unter anderem ließ die Eisenbahrwerwaltung den Bahnhof erweitern, um den von Jahr zu Jahr während der Badsaison sich steigernden Verkehr besser bewältigen zu können, auch ließ sie einen sehr praktischen und hübschen Gehweg anlegen. Die Hauptstraße des Städtchens, die Kirchstraße, wird zur Zeit unter Aufwand großer Kosten umgepflastert und auf beiden Seiten mit Gehwegen versehen. Im kommenden Sommer soll mit dem Bau des neuen Bolksschul- gebäudes begonnen werden.
LaudeSvachrichteu.
p Stuttgart, 25. April. Der Schwäbische Schilleroerein hielt heute unter dem Vorsitz des Geh. Hofrats Prof. Sr. o. Güvtter seine Iahresver- sammlung hier ab. Der Vorsitzende entbot zunächst die Grüße und den Dank de« König« für alle, die sich um die Entwicklung des Vereins verdient gemacht haben, und erstattete daun den Iabreibrrlcht. Darnach hat das Schtllermuseum auch im abgelauf-nen Jahr wieder eine Reihe schöner Stiftungen zu verzeichnen. Aus Schillers Geburtstag stiftete der König ein Stück aus Schiller» Entwürfen zu seinem Drama „Die Meltheser" n»d einen Brief
U > ---.. . .» „» » «- Ml - - > _ >> « «AH »
Schillers an seine Schwägerin Karoline von Wolzogen» sowie auf den heutigen Tag den Originolabguß von Dann- eckers Modell einer 1794 geschaffenen lebensgroßen Büste Schillers. Eine ganz hervorragende Bereicherung von einem ungenannten Stifter haben die Handschriften Schillers im Schillermuseum erfahren durch die Erwerbung von Schillers erstem Entwurf zu seinem Don Carlos. Eine weitere wertvolle Erwerbung ist da« Brustbildnis Schillers, das Ludo- oike Simanowitz 1793 als Studie sür ihr großes Echiller- bild malle. Auch die Abteilung Möribe hat wieder einen außerordentlichen Zuwachs zu verzeichnen. Das Echiller- archiv und da« Archiv schwäbischer Dichter enthalten jetzt rund 59 000 Nummern, die Bildntrsanimlung über 3400 Stücke, die Bibliothek 12500. Der 3. Band von Uhlands Briefwechsel, herauegegeben von Julius Hortmonn wird in diesem Jahre den Mitgliedern als Deretnrxabe zvgehen. Zum 100. Geburtstag von Eduard Zrller wird eine besondere Ausstellung veranstaltet. Am Geburtsbaus Uhlands, dem Pfarrhaus in Oberholzheim, bei Lavpheim wird der Verein eine Gedenktafel anbringen lasten. Zur Sicherung der freien Lage des Schillermuseums wurden 2 neben dem Museum gelegene Grundstücke von einem Freund des Museum« angekaust. Die untere Halle des Sch llermuseums wird ebensall» zu Ausstellungszwecken eingerichtet werden.
x Stuttgart, 25. April. (Württemberqische Offiziere auf Kriegsakademie und im Genera l st a b.) Das würitembergische Offizierkorps ist auf der die Generalstabrlaufbahn vorbereitend,n Kriegsakademie zurzeit mit 31 Offizieren vertreten; wettere 31 Offiziere haben im letzten Monat sich der Ausnahme-Prüfung unterzogen. Bon den bereits kommandierten 31 Osfizieren befinden sich 12 in der ersten, 7 in der zweiten und 12 in der dritten Lehrstuse. Von ihnen gehören 19 Offiziere der Infanterie, 3 der Kavallerie, 7 der Felda: ttllerie und 2 den Pionieren an. Beim Generalstab stehen bei einem Etat von 6 Offizieren zurzeit 16 würitembergische Offiziere. Bon diesen sind verwendet: im großen Generatstab: 3 Stabsoffiziere (darunter 2 al« Abteilungs-Chess) und 4 Hauptleute, beim Kriegsmintsteriuns: 1 Haupimann, bei Generalkommando« -. 1 Stabsoffizier, 4 Hauptleute, bet Gouvernement« : 1 Stabsoffizier, bei Divisionen: 1 Stabsoffizier und 1 Hauptmann. Weitere 10 Offiziere sind nach abgeschlossenem dreijährigen Besuch der Kriegeakademie behufs weiterer Ausbildung im Generalfiabsdienst zur Dienstleistung beim großen Ge«rralstab« kommandiert.
p Stuttgart, 27. April. Zur Reise des Reichs- schatzsekretär« Kühn an die süddeutschen Höfe schreibt die Nordd. Allg. Zeitung: „An den Besuch der süddeutschen Höfe durch de» Staatssekretär Kühn find in einem Teile der Presse so sonderbare Betrachtungen geknüpft worden, daß sie »on jedem, der des Dingen nicht völlig fernsteht, aus den ersten Blick als der tatsächlichen Unterlage entbehrend erkaunt »erde» wußten. Auf diese«, freie Spiel der Phantasie näher -inzugehen, schien uns bisher nicht erforderlich. D» jedoch die Versuche sensationeller Gerüchts-
Sankt Urbans Krug.
Ein Schwank an» dem Vagaxtenleden des 16. Jahrhunderts.
Bon Herm«»» Kurz.
(Fortsetzung.)
Zum drittenmal brachte er die Flasche, die bald wieder leer war, gefüllt auf den Tisch. „Jetzt aber", sagte er, „ist Et. Urban» Kr«st für heut erschöpft, und wenn man sie noch mehr anstrengea wollte, so würde sie ganz Nachlasse»; bis morgen «bmd ist sie wieber frisch, wie die Kuh, die von der Weide kommt, und kan» dann dreimal nacheinander gemolken werden."
„Das ist doch chn Schatz, der rttcht über da« Oel- krügleln der Witwe geht," faxte der Bauer. „Guter Gesell, der wird Euch »w kein Geld seil sein."
„O freilich," entgegnet« der Gast. „Es ist ja noch ein Rest von meine» Sündenleben. dem Ich gern los sein wöchte; denn vom ErlI« eine fromme Stiftung zu machen, das wäre mir die Krone meiner Buße."
„Wie meint Ihr den» die Flasche zu geben?"
„Hundert Gulden, deucht mtr, sollte nicht zu viel sein."
«Hundert Gulden." sagte der Bauer, sich hinter de« 2hr kratzend. „Dar ist schwer' Geld. Freilich hält' ich so viel dafür, al» mir der Keller für all« Zeiten gefüllt wäre —"
„Ja, und brauchtest nicht alles selber zu trinken," meinte die Bäuerin, „sondorn könntest es verkaufen und Geringeren dafür trinken."
„Und hättet jahraus, jahrein den gleichen Jahrgang,"
fiel der Schüler ein. „Wie oft wird'« noch Vorkommen, daß dis Hudlerstrauken ganz reis »erden und solche» Malvasier geben?"
„Schon jetzt kostet da« Fuder ,»m Vierziger seine sechzig Gulden," fetzte dir Bäuerin Hinz». „Der Preis muß mit jede« Jahr höher steigen und «it drei solchen Flasche» täglich, wen» man ste znsemmenspart, ist ma» bald auf ein Oh» gekommen."
Bauer und Bäuerin sahen «l»e Weile wie träumend »or sich hin. Eie berechnete offenbar in Gedanken, was sie an« dem Erlös de» Weines kaufen uvd wie sie da» Erkaufte zu nenem Gewinn »rnverten solle, während «r Vielmehr auf Mittel und Wege sinnen m--chte, einen billigen Teil »am Wundergewäch« der Flasche seiner eigenen K>hle zuzuwenden.
„Das Labsal ist'» wert," sagte er endlich laut. „Aber hundert Gulden habe ich jetzt nicht zur Hand." fuhr er mit zäher Miene sott. „Zwanzig könnt' ich Such auf Abschlag geben, Freund, wenn Ihr'« zufrieden wäret, und den Rest wollt' ich dann später nach Vermögen erlegen."
Der Schüler ließ sich nicht anmerken, daß ihm sein Geschäft zu »ier Fünfteln mißlungen war, sondern willigte ein. Der Bauer wurde immer »ergnügter und ließ di« Flasche tüchtig Kreisen, so daß bald außer dem Schüler alle» ziemlich bezecht war. Dieser behielt allein seinen Ernst in der lustigen Gesellschaft bei, dämpfte ihre Ausgeloffenheit durch erbaul'che Betrachtungen und erzählte dazwischen lehrreiche Geschichten aus der Welt, wi« z. B. von dem Erzbetrüger, der kürzlich in Wien verbrannt worden sei, weil er letzten Winter Schnee aus dem Ofen gedörrt und
hernach an die armen Leute sür Salz verkauft habe. Seine Zuhörer Vornahmen dies mit Grausen und seufzten über di« zunehmende Schlechtigkeit der Mensche», wurden aber bald wieder lustig, und es wollte de« Durchetnanderschreiens »nd Lachen« kein End« sei«.
Da erhob sich oor der Türe rin Gesang, etwas näselnd und tremulierend.
„Ich kam»' au« fremden Landeo her Und bring' euch viel der ne»en Mär',
Der neuen Mär bring ich s» viel —"
„Alle gnten Geister —!" hatte di« Bäuerin beim ersten Ton. der in die Stube gedrungen war. gerufen. Der Gast aber ließ ben Sänger nicht »etter kommen. Mit einem Mnte, ben die Erschrockenen sehr bewunderten, ging er zur Türe, riß sie aus und rief noch barscher, als vorhin ber Bauer, was es gebe und «er ba sei. Eine kleine Figur kam auf der Schnelle zum Vorschein und bat schüchtern um ei« Nachtleger. Der Schwarze handhabte das Hausrecht mit alle» Gewicht »ine« eingebürgerten Hausfreunde«, fragte den Kleinen höchst gestreng über sein Tun und Treiben ans und kanzelte ihn weidlich ab, daß er ehrlich« Leute so spät in ihrer Ruhe störe. Der Kleine gab aus alles ehrerbietige und unterwürfige Reden, so daß sich der Schwarze endlich besänftigend zurückwondte. „Es ist ein demütig Blut," sagte er, „und ein friedfertig Gemüt. wir ivsllen ihn nicht in die Nacht Hinausstoßen. Gebt ihm zu essen, was ihr etwa übrig habt, und macht ihm eine Streu neben der weinigen, daß ich ihn sür olle Fälle unter meiner Obhut habe. Tritt ein. guter Gesell, du bist in ein barmherzig Haus gekommen." (Forts, folgt.)