Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

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In GkMsWn.

und Liyki-k-Slilt flr de» ' Srmk N«gck.

Fernsprecher Nr. 29.

88. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

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Beilagen: Plauderstübchen, Illustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

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Amtliche«.

Agk. Hberarnt Magokd. Bekanntmachung, betr. Verleihung des Feuerwehrdienstehrenzeichens.

Durch Mtnisteriolentfchlikßurg vom 28. Januar 1914 Nr. II 394 ist den nachgen Hinten Feuerwehrmitgliedern das Ehrenzeichen für langjährige treu geleistete Dienste in der Feuerwehr auf Grund de; § 1 des Statuts vom

A" 898 verliehen worden:

1. Butz, Johann Gottfried, Hafnermeister in Nagold,

2. F'itz, Wilh. Friedrich, Schuhmachennstr.

3. Weinstein, Karl Friedrich, Schneidermstr.

4. Breitling, Philipp, Bauer in Wringen,

5. Däuble, Gottlob, Bauer .,

6 Roller, Jakob, Weber

7. Siahl, Jakob, Bauer

8. Stradinger, Johannes, Maurer

9. Bolz, Jakob, Maurer .,

10. Bauer, Friedrich. Schäfer in Schietingen,

11. Gutekanst, Christian, Steir Hauer

12. Gutekunst, Göttlich,

13. Rauschenberger, Johannes, Bouer

14. Seid, Christian, Landwirt in Simmersfeld,

15. Broß, Friedrich, Schreiner in Epielberg,

16. Stickel, Johann Georg, Fuhrmann

17. Brenner, Johannes, Bauer in Walddorf,

18. Kaupp. Christian. Bäcker ,

19. Kirn, Michael, Taglöhner

20. Bolz Jakob, Sliberardeitcr .,

21. Walz, Jakob, Wagner

22. Walz, Johann Georg, Weber,.

23. Großmann. Johann Georg, Bauer und Gemeinderat

in Wenden,

24. Hamann, Johann Georg, Holzhauer

Den 8. Februar 1914. Kommerell.

Bekanntmachung.

E; wird in Erinnerung gebracht, daß der Bezirks- seldwebel jed n k und 3. Donnerstag im Monat in Nagold aus dem Oberamt ist, um Meldungen und Anträge entgegen zu nehmen.

Fäll« einer dieser Tage auf einen Feiertag, so ist der Bezirksfeldwebel am Tage vorher anwesend.

Da am Donnerstag den 5. März das Musterung«- geschift im Bezirk beginnt, so findet der Meldetag auch am Mittwoch, den 4. März, statt.

Den 19. Februar 1914. Kommerell.

Die Ortsbehörde«

wecdm, soweit dies noch nicht geschehen ist, an alsbaldige E:led!gung des oberamtlichen Erlasses vom 10. Februar ds. Is. betr. Vordrucke sür die Schüleruntersuchunzen, Ge­sellschafter Nr. 34, erinnert.

Den 24. Februar 1914

Amtmann Mayer.

Seine Königliche Majestät habe» vermöge allerhöchster Entschlie­ßung vom 25: Februar zu verleihen geruht: das Kommenturkreuz II. Klasse des Friedrichsordens an:

v.Graner, Landgerichtspräsident in Tübingen; das Ehrenkreuz des Ordens der Wiirttembergischen Krone an:

Freiherr von Giililingen, Geheimer Legationsrat und K. Ka­binettssekretär ;

das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordcns an:

Binder, Regierungsrat, Vorstand des Oberamts Calw,

Weith, Forstmeister in Reutlingen; das Berdienstkreuz an :

Gärtner. Obergeometer, Bereinigungsfeldmesser in Wildberg, Borsteh r des Darlehenskassen Vereins daselbst,

Bäuchte, Präzeptor am Realprogymnasium in Calw; die silberne Verdienstmedaille an:

Rauschenberger. Gemeindepfleger in Schietingen,

StrIenz, Bahnwärter auf Posten 26 der Abteilung Emmingen, Strtenz, (Ferdinand), Bahnarbciter in Emmingen Herrmann. Sanitätsfeldwebel im Inf.-Reat. König Wilhelm 1. Nr. 124. (z.Zt. in Nagold); das Berdienstkreuz:

Müller, Stadtschultheiß und Berw.Aktuar in Neubulach; den Titel und Rang eines Rrgierungsrats an:

Schöller, Oberamtmann in Wangen (früher In Nagold): den Titel eines Sanitätsrats an:

Dr. Römer, Karl, Besitzer der Heilanstalt für Nervenkranke und Erholungsbedürftige in Hirsau; den Titel eines Musikdirektors an:

Schäffer, S-minaroberlehrer für Musik in Heilbronn (früher in Nagold):

den Titel eines Forstmeisters an:

Rommel, Oberförster in Altensteig.

Mittwoch, den 35. Ileöruar Heil dem Aönig.

r Mil besonders freudiger Anteilnahme feiert Würt­temberg Heuer den Geburtstag feines Königs. Hot doch der Landesvattr, der in den letzten Jahren diesen Tag im fernen Süden zu verbringen pflegte, den Erholungsaufenthalt am Kap Sankt Martin früher als sonst abgebrochen, weil er inmitten seiner Landeekinder den Eintritt in ein neues Lebensjahr begehen wollte. Und schon vor ihm ist die Königin aus Rom zurückgekehrt, um dem hohen Gemahl in diesen frohen Stunden zur Seite zu stehen. So find auch alle äußeren Voraussetzungen, die Vollendung des 66. Lebensjahres unseres Königs zu einer herzlichen Familienfeier von Fürst und Volk rn aller Treue und Anhänglichkeit zu gestalten, gegeben.

König Wilhelm hat in den Herzen seiner Schwaben­eine gute Stätte. Kein deutscher Herrscher kann sich rühmen, reicher zu sein als er an jenem köstlichen Gute, daseinst zu Worms im Kaisersaal" viele deutsche Fürsten seinem Ahnherrn als höchsten Reichtum des kleinen und an Naturschätzen so armen Landes zubilligien, daß er sein Haupt kann kühnlich legen jedem Untertan in Schoß". Wohl uns, daß wir des Dichters geflügelte Wo te, voll Ueberzeugung und Stolz, heute noch als wahr verkünden dürfen!

Das Geheimnis der Volkstümlichkeit eines Königs wurzelt ja nicht allein in einer geheiligten Tradition, nicht bloß in der treuherzigen Wesensart unseres Volkes, auch nicht nur in der überaus sympathischen Person des Fürsten. Selbst in den Kreisen, die einen Strich zwischen ihre Be­griffe von Vaterland und Königtum gezogen haben, ge­nießt Wilhelm II. ungeteiltes Anseh n als persönliche Ver­körperung der Verfassung, als durch und durch kostitutioneller Landesherr, der in weiser Vorsicht Rechte und Pflichten seines hohen Amtes abwägt und geradezu vorbildlich wirkt im Sinn der Worte, die Ludwig Fulda in seinem Schau­spielNovella d' Andrea" ausgesprochen hat:

Ein Herrscher kann nicht jede Kunst bemetstern;

Er weiß genug, wenn er das Wissen anderer

Zu ehren und zu nützen hat gelernt.

Unser König war uns auch in seinem abzelaufenen Lebensjahre ein guter Regent. Mit sicherer und doch so weicher Hand führte er sein unter allen deutschen Stämmen am freiheitlichsten gesinntes und vom empfindlichsten Rechts- gefühl beseeltes Volk durch eine an Wirren und Aufreg­ungen sta k belebte Zeit. Vorurteilslos und gerecht zu sein in den Bemühungen um die Wohlfahrt des eigenen Landes, dem Volke die Religion zu erhalten und die alte schwäbische Gottesfurcht nicht aussterben zu kaffen, Handel und Wandel. Kunst und Wissenschaft nicht minder zu pflegen als den waffenfrohen Geist zum Schutze des Friedens, das war auch in diesem Jahre sein hohes Ziel. Und wie der König mit gutem Beispiel ooranoing in der Erfüllung seiner Pflichten als deutscher Bundesfürst gegen das Reick, so hat auch das Volk in hingebendem Ver­trauen die immer schwereren Opfer, die die Sicherheit des Reiches an Gut und Blut erfordert, auf sich genommen: furchtlos und treu! So lautet der Wahlspruch, der Fürst und Volk verbindet.

Drum wollen wir ihn auch lieben recht", heißt es in dem Studentenliede, das den Landesherrn preist. Drum wünschen heute alle guten Schwaben dem geliebten König noch ein langes und glückliches Leben. Drum sagen auch wir von ganzem Herzen:

Gott segne unseren König!

o-o

Dem König zu seinem Tage.

Wohl wars schön am Mittelmeer,

Laue Lüfte kosten Blüten.

Welche Deinen stillen Pfad Hold bekränzten dort im Süden.

Doch es war ein fremdes Land,

Nicht Dein Schwabenland, darinnen Dir des Volkes Herz gehört Und sein Denken und sein Minnen.

Und es rauscht' der Neckar nicht

Dort und nicht drs Schwwzwalds Tanne;

Alb und Schwabens Hügel nicht H'elten dort Dich in dem Banne.

Sie begrüßen freudig Dich Mit dem Iubelruf der Schwaben,

Die an Deinem Tag sür Dich Glück aus ihrem Herzrn graben.

1S14

Und die Wünsche Deines Bglks Geh'n zu Deines Thrones Stufen, Und ich hör sie:Heil dir Heu«, König Wilhelm!" freudig rufen.

O-O

G. tz. Aläger.

Der Röm§ als Student.

Prinz Wilhelm kam im Herbst 1865 zugleich mit feinem Beiter Herzog Eugen von Württemberg noch Tübingen, um dort verwaltungsrechtliche und juristische Fächer zu hören. Freiherr o. Gaisberg-Schöckingen erzählt darüber in der Aura academica, dem Jahrbuch für alte und junge Burschen 1911, laut einem vom Neuen Tagdlatt veröffentlichten Auszug folgendes: Beide Prinzen waren häufig Gäste beim Korps Suevia, bei dem ein Iugendge- .spiele des Prinzen Wilhelm aktiv war. Sie besuchten sowohl die Kneipe als den Fechtboden und beteiligten sich bei Ankflücen zu Fuß und zu Wagen, wozu ja die herr­liche Umgebung Tübingens von jeher besonders gelockt Hot. Reichlicher als sonst wurden den Prinzen zu Ehren in Tübingen Gesellschaften gegeben und dort verkehrten sie meist zugleich mit den Aktiven drs Korps Suevia. Damals hörte der Prinz folgende Kollegien: Bei Professor Römer Institutionen, bei Professor Schäffle Enzyklopädie der Staats- und Rechtswissenschaft, bei Professor Kugler Ge­schichte. Im Sommer 1866 wurde jedoch das Studium durch den deutschen Bruderkrieg jäh unterbrochen. Prinz Wilhelm trat als Leutnant im damaligen 3. K. Württ. Reiterregiment (jetzt 2. Württ. Ulanenregim nt König Wil­helm l Nr. 20) ein, machte den Feldzug im Stabe der württ Division rpit und erhielt am 24. Juli in der Schlacht bei Taube, b schossheim die Feuertaufe. Im Herbst 1866 bezogen die beiden Prinzen die Universität Göttingen. Dort traten beide dem Korpsleben noch näher als bisher. Aber während Herzog Eugen C K. beim Korps Saxonia wurde, trat Prinz Wilhelm als solcher beim Korps Bremensta ein, um dort das ganze offizielle Korpsleben mitzumachen. In Göttingen hörte Prinz Wilhelm Nationalökonomie, ökono­mische Politik, Finanzwiffenschaft und Pottzeiwissenschast bei Hofrat Helfrich, deutsche Staats- und Rechtswissenschaft bei Hosrat K aut, Politik und neue deutsche Geschichte bei Prof. Waitz, gemeines deutsches Staatsrecht und Geschichte der politischen Verfassung Deutschlands bei Staatsrat Za- chariä, deutsches Private cht und Handelsrecht bei Hssrat Thöl, Kirchenrecht bei Prof. Dove und Pandekten bei Prof. Wolfs. Mit der Erlaubnis zum Tragen der L.K.- Farben verließ Prinz Wilhelm Göttingen im Sommer 1868 und kehrte im darausfolgenden Herbst nach Tübingen zu­rück. wo er offizieller M.C. des Korps Suevia wurde und bei Prof. Tudichum württ. Staatsrecht, bei Prof. Mandry württ. Privatrecht, bei Prof. Pfeiffer Strafrecht, Strafproz ß und Zivilprozeß hörte. Prinz Wilhelm hat nicht nur eifrig studiert, sondern er hat auch das Korpsleben mit großer Begeisterung mitgemacht und dabei manche enge Freund­schaft fürs ganze Leben geschloffen. Den beiden Korps ist der Prinz ein treuer Anhänger geblieben, und so wurde ihm vom Korps Bremensta am 25. Mai 1887 das Korps­band sowie vom Korps Suevia zuerst am 5. Juni 1887 die Korpsschleife und am 27. Mat 1888 das Korpsband verliehen. Gelegentlich des 400 jährigen Jubiläums der Universität Tübingen wurde Prinz Wilhelm von der dor­tigen juristischen Fakultät zum Dr. jur. hon. causa ernannt.

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt uud Amt

Nagold, 25. Februar 1S14.

^ * Tagesordnung für die öffentliche Sitzung der

bürgerl. Kollegien am 25. Februar 1914, Nachm. 6 Uhr:

1. Zustimmung des Bürger ausschuffrs zu einigen Beschlüssen des Gemeinderats.

2. Sonstiges.

Der Verein der Hnndefreunde von Nagold und Umgebung hielt letzten Sonntag seine erste G e- neralversammlung im Schwarzen Adler ab, die sich eines guten Besuches erfreute. Nach einleitenden Walten des ersten Vorsitzenden erstattete dieser den Jahresbericht. Aus demselben war zu entnehmen, daß der Verein eine sehr rege Tätigkeit entfaltet hat, denn durch monatliche Zusammenkünfte, verschiedene Ausflüge, durch Abhaltung einer sehr wohlgelungenen Schau von Hunden oller Rassen, An- und Berkaufsvcrmitllung, sowie durch zahlreiche Be­schickungen anderer Ausstellungen seitens der Mitglieder war es ihm im Laufe des vergangenen Jahres möglich feinen Mitgliederbestand von 17 bei der Gründung auf heute 93 zu bringen. Gleichen Schritt mit dem Anwachsen