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Fernsprecher Nr. 29.
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88. Jahrgang.
Donnerstag, den S. Ieöruar
Fernsprecher Nr. 29.
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Beilagen: Plauderstübchen, Illustr. Sonntagsblatt und
Schwäb. Landwirt.
1914
Amtliches.
Agk. Hbevarnt Wagst-- Bekanntmachung detr. die Einsetzung des Schultheißen Rentschler in Walddors.
Der neugewählte Ortsoorsteher von Wilsdorf Ludwig Rentschler wurde heute verpflichtet und in sein ?lmt eingesetzt.
Den 3. Fedr. 1914. Ko mm ereil.
K WersicHevrrngsamt Wagst-.
An die Ortsbehörden für die Arbeiterversichsrung.
Unter Bezugnahme auf den letzten Absatz des Ministerialerlasses vom 8. Juli 1905, Nr. 7273 Amtsll.S 32l ss. werden nachstehend d'e Zahlen der in den Gemeinden dcs Bezirks vorhandenen Personen, welche in dem Genüsse einer Unfall-, Alters- oder Invaliden- bezw. Witwenrente stehen, bekannt gegeben:
Unfall-
Alters >
's L
Unfall- I
» §
Nagold
53
—
97
Iselshausen
7
—
7
Altensteiq-Stadt
21
2
57
Mindersbach
ll
—
2
Altensteig-Dorf
7
—
3
Oberschwandorf
18
—
18
Beihingen
8
—
3
Obertalheim
19
—
15
Berneck
12
—
12
Pfrondorf
8
—
1
Beuren
6
—
5
Rohrdorf
11
28
Bösingen
9
—
9
Rotfelden
18
10
Ebershardt
11
—
6
Schielingen
9
6
Ebhausen
22
—
40
Schönbronn
13
—
12
Effringen
18
—
8
Simmersseld
13
—
19
Egenhausen
24
—
10
Spielberg
15
-
6
Emmingen
20
—
10
Sulz
34
1
13
Enztal
15
1
19
Urbsrberg
10
—
11
Ettmannsweiler
3
—
10
Unterschwandorf
5
2
—
Fünfbronn
10
—
9
Untertalheim
10
—
7
Garrweiler
3
—
2
Monhardt >
19
1^
Gaugenwald
2
—
1
Walddorf s
Gültlingen
25
—
26
Wart
8
1
12
Haiterbach >
Wenden
3
7
Altnuifra s
5o
50
Wildberg
27! I
39
Den 28. Febr. 1914. Amtmann Mayer.
Tages-Neuigkeiten.
Aus Stadt und Amt
Ragow, 5. Februar 1914
A,vertrage«: die cvongelische Pfarrei Laufen, Dekanats Balingen, drm Pfarrer Zeller in Kupptngen; eine Finanzsekretärstelle bet dem Kcmeralomk Leonbcrg dem Finanzpiakiikanten Grimminger in Altensteig.
* Vom Rathaus. Sitzung des Gemeinderats am 4. F>br. Mitgeteiit wird, daß beim Holzoerkauf im Distrikt Killberg Abt. vordere Lache durchschall l ch eilöst wurden für je j Rm. Nadelholzprügel 9,04 Nadelholzanbruch 10,04 aufbereiictes Nadelholzstockholz 5,73
— Folstoe!wa!t?r Birk beantragt für din erkrankten Waldschütz-n Wagner aus die Dauer von dessen Dienstun- söhigkeit drn Holzmachcr Küchele einzustellen; dem Antrag wird entsprochen und d-m Stellverlretcr ein Tag- geld non 3,50 ^ angesetz'. — Vergeben wird die Lieferung von 200 ljd. Meter Feuerwchrschlöuche ä 1,10 ^ an Fi ma Geiger-Ebingen.Genehmigt wird rnier Ansetzung der SporieigebÜP das Dispensationsgesuch in d.r Bausache des 3. Renz Sch. einer Meisters belr. Einrichtung einer Werk- stStie im Erdgeschoß wegen ungenügender Höhe desselben.
— Auf Ansuchen w'rd in da) Vollblirgerr.ch? ausgenommen B annrweinhändler I. Nestle. — Die Eistellung eines ftüdl. Heuschupp us zum K-stenvoranschlag von 1120 wird nochmals zurückgestellt; es sollen vorläufig Unterhandlungen wegen Abschluß eines Pachtverhältnisses statlfinden. — Das Back- und Waschhaus bezw. die städl. Wage soll neu znr Verpachtung ausgeschrieben werden. — Das Mtlitär- gene?-ngsheim Waldeck teil! mit, daß die lctzie Wasserprobe der Quelle im Kreuzerta! eine no-in le Zusammensetzung deren Wassers und dieses als gut trinkbar befunden habe.
— Zum Konzessionsgesuch von Kondito' Gauß betr. Ein- ri htung eines Cafes in einem Nebenzimmer seiner Konditorei wird die oorzesch'iebtne Aeußerunq abgegeben. — Wegen Beibehaltung auf weiteie z hn Jahre der Dirhmärkle im Januar und Juli wird an K. Oberomt eine bejahende Aeußerunq abgegeben werden.
* Allgemeine Ortskrankenkasse Nagold. In
der ersten konstituirsndcn Sitzung de- neuen Koss nooistands
wurde Bauwerkmeistkr Wilh. Benz zum Vorsitzenden und Forstoeiwalter Birk zum Stelloerlreter derselben gewählt.
Bortrag. (Unlieb verspätet.) (Milgeteill.) Am vergangenen Sonntag hielt, ans Veranlassung des hiesigen Freien Arbeitervereins, der Vorsitzende des Vereins der Naturfreunds Schwabens, Herr Steiner aus Stuttgart, einen Lichtbildervorttvg über „Württemberg wie es wor und ist". Nach einlcitenden Worten des Vorstandes. Herrn Hahner, Werkfühcer, hier, der mit sichtlicher Freude die überaus große Zahl der Zuhörer beg üßte. (der Tr^ubeusoal war ziemlich dicht besetzt von Arbeitein und sonstigen Bürgern der Stadt) ergriff Herr Steiner das Wort und führte die Anwesenden an Hand einer g-oßen und schönen Auswahl von Lichtbilder», von der Zeit der Pfahlbauten bis heute. Der erste Teil des Vortrages war der alten Ze t gewidmet mit ihren Sagen und Geschichten, der zweite Teil der neueren Zeit, wo Luftschiff und die neuesten Erfindungen das Wort reden. Es wurden die Schönheiten unseres Schwabeniandes in vorzüglicher Weise wiedergegebev. von den G.staden des Bodensees, bis Heilbronn und hinauf aus die Höhen der Aid und des Schwarzwaldes, sowie hinab in die Täler, Schluchten, Höhlen und Felsgrotten, deren unser Land, hauptsächlich die Alb so reich gesegnet ist. Es war wirklich lohnend, alle die Naturschönheitcn in Wort und Bild zu sehen, und wurde dem Vortragenden von allen Seiten herzlichster Dank entgegen- gebrochl. Nach 2 ständiger Rede endete der Bortrag und waren alle Anwesenden von demselben hochbestiel igt. Einer der Anwesenden dankte dem Bo-Iragenden sowie dem freien Arbeiterverein für die Beranstoltnng und wünschte letzterem noch mehr Freunde und Gönner, damit es ihm möglich gemacht würde, noch mehrere solche Borträge zur Unterhaltung und Belehrung der Arbeiter und Einwohner Nagolds veranstalten zu können. In die ousltegerde Liste schrieben sich denn auch mehrere gewerbetreibende Bürger ein, so daß der freie Arbeiterverein auch in dieser Hinsicht hochbesriedigt war. Möge es dem Verein gelingen aus dieser nun eingeschlagenen Bahn weilerschreiten zu können, zur steten allgemeinen Erweiterung des Wissens und Könnens.
r Wein und Lebensalter. Der Wein ist (mäßig genossen D. R) ein kräftigendes Elixier. Wäre das nicht so, dann könnten in der Pfalz wo alles Wein tiinkt und die guten heimischen Tropfen zu schätzen weiß, nicht folgende Zahlen fest, gestcllt we ben: Nach dem Jahresbericht der Landesoersiche- rnngsanstalt der Pfalz ist gegenwärtig der älteste Altersrentenempfänger 98 Jahre, der älteste Inoalidenrentenempfänger 92 Jahre alt. 91 Altersrentenempfänger sind mehr als 85 Jahre, 135 stchm im Alter von 80—85 Jahren, 269 In- valtdenrentenempfänger stehen im Alter von 80—90 Jahren, 775 von 75—79 Jahren, 1706 von 70—74 Jahren. Das sind nahezu 3000 Rentenempfänger im Alter von mehr al; 70 Jahren. Bedenkt man, daß cs in der Pfalz auch noch viele alte Leute gib', die keine Alters- oder Invalidenrente empfangen, so darf man wohl sagen, daß die wcin- fröhliche Pfalz genug alte Leute auszuwkisen hat.
* 4. Preußisch-Süddeutsche Klasseulotterie.
Dis Ziehung der 2. Klasse in der 10000 Gewinne mit 1 340000 ^ ausgsspielt werden, findet am Freitag und Samstag den 13 und 14 ds. Mts. statt. Der Zugang neuer Spieler ist, da Kauslose vorrätig sind, noch möglich.
* Vom Tage. Gestern nachmittag scheute die Be- sponnung eines Schliittns zwischen hier und Röhrda-f am entgegenkommend?» Bahnzvg. Der Schlitten wurde um- geworfen und die Insassin herausgeschleudert, jedoch glücklicherweise ohne Schaden zu erleiden.
Schönbrouu, 5. Febr. Eine im Schwarzwald seltene Krankheit wurde bei einer ganz schnell verendeten Kuh eines hiesigen Tierbesitzers festgestellt. Die amtsiierärziltche Untersuchung ergab nämlich das Borliegen von Rauschbrand. Der Besitzer wird sür seinen empfind! chen Verlust aus der Zkntrolkcss' der Btehbesitzer entschädigt.
Ans den Rachbarbezirkeu r Frevdenstadt, 4. Febr. (Unglück im Wald.) Der Holzhauer Adam Lehmann von Edelweiler war mit mehreren Kameraden im S'aatswald bei der Arbeit, als ein Stamm ins Roll-m kam und über ihn hinwegging. Lehmann hat einen Echädelbruch erlitten, außerdem wurde ihm der Kiefer eiagednickl. In lebensgefährlichem Zustand mußte er hei »geschafft weiden.
r Horb, 4. F br. Bü ihrem He'mganq vom Dienst wurden mehrere Angestellte des Eutinger Bahnhofs von einem betrunkenen Revolverhelden durch Schöffe gefährdet, die zum Glück n'cht trafen. Es gelang mlt Mühe, den
rabiaten Menschen zu entwaffnen. Der Täter ist zur Anzeige gebracht.
Laudesuachrichten.
Voll» Landtag.
l> Stuttgart, 4. Febr. Die Zweite Kammer be- hcmdelie in ihrer heutigen Sitzung zunächst die Anfrage des Abg. Sperka (S.) uud Genossen wegen Berücksichtig- ung der einheimischen Sandsteinindustrie be m Bau des EmpsangrgebäudesdesStutigarierHauplbahnhofs. Minister- prästdenl Dr. v Weizsäcker erklärte, es handle sich bei dieser Frage um eine leine Bewallungsangelegenhett, er habe sich aber trotzdem zur Beratung entschlossen, um die entstandene Brunruhigung zu zerstreuen. Der Minister erklärte, die Verwendung von Sandstein für den Bahnhof sei nicht mehr möglich, um aber den Gandsteinbruchbesitzem entgegen zu Kämmen, werde im Innern des Empfangs- gebäudes Sandstein zur Verwendung kommen. Nicht weniger als 10 Abgeordnete ergriff n zu dieser Frage das Wort. — Dann wandte sich das Haus der Beralung des Antrags des Abg. Keil (S) detr. Aufhebung der Fahr- karteusteuer zu. Der Finanzausschuß hatte i eantragt, dem Antrag Keil in folgender Fassung zuzustimmen: die Regierung zu ersuchen, im Bundesrat für eine möglichst baldige Aufh-bung der Fahrkartensteuer unter Voraussetzung elnzulrelen, daß der dadurch entstehende Aurfall ohne Ei Höhung der Matrikular beitrüge gedeckt wird. Berichterstatter war Vizepräsident Dr. v. Kiene (Z), der betonte, daß die Fahrkartensteuer sür Württemberg etwas gutes gehabt habe, indem sie die angestrebte 2 Pfenmgktosse gebrach? habe und die Annahme des Ausschußcknttags empfahl. Mimsterpräsider t Dr. v. Weizsäcker erklärte sich mit dem Aus'chußcmlmq einverstanden, der eine wichtige Stütze für die Regierung sein werde. Die Regierung wisse sitzt nicht, was in der Richtung einer Reform möglich sei. Die Unzufriedenheit im Publikum sei von einigen Etsenbahn- ministenr geschürt worden. Don einer Ermäßigung des Tarifs der 1. Klasse könne er sich keine großen finanzkllen Borteile versprechen. Der Abg. Keil (S) begründete seinen Antrag und meinte, jeder halbwegs verständige Mensch müsse sür die Aufhebung der Fahrkartensteuer ekn- treten. Während der Abg. Körner (BK.) die ablehnende Haltung seiner Fraktion zum Antrag des Finanzausschusses aussprach, erklärten die Vbz. v. Gauß (B.) und Bau- mann (N.) die Zustimmung ihrer Fraktionen zu diesem Antrag der schließlich gegen die Stimmen der Konservativen anglnommen wurde. Am Schluß der Sitzung kam es noch zu einem Zusammenstoß zwischen dem Vizepräsidenten Dr. v. Kiene und dem Abg. Keil (S.) Vizepräsident Dr. v. Kiene verwahrte sich gegen die „Verdächtigung" als ob er sich als Gegner des Zweipsennigklasse ausgesprochen habe und betonte, er sei schon dafür eingetreten, ehe der Abg. Keil dem Hause ongehört Hobe Präsident v. Kraut d merkte, daß sür den Ausdruck Verdächtigung ein Anlaß nicht gegeben gewesen sei. Abg Keil bemerkte er habe lediglich behauptet, daß um die Zweipsennigklasse schon früher gekämpft worden sei. Nächste Sitzung Donnerstag 9 Uhr.
*
r Stuttgart, 3. Febr. (Noch eine Eisenbahneingabe.) Dem Landtag ist von einer großen Anzahl Albgemeinden eine Eingabe zu Gunsten der Erbauung einer normol- spurigen Nebenbahn von Kleinengstingen nach Psronstetten zugegangen. D'e Gemeinden wällen sowohl das Baugelände kostenfrei überlasten, als auch, wenn es nicht anders geh', einen Barbeitrag leisten, dem sie frei ich wegen ihrer ungünstigen Finanzlage einen mäßigen Zuschlag aus die Personenfahrprcise oorziehen würden.
Stuttgart, 3. Febr. Die Beratung dcs Gebäude- brandvelsich-nurgsgesetz-e, welche 6 Sitzungen in Anspruch genommen hat, ist heute in der Ersten Kammer beendet wo: dm. Die Erste Kammer wird ihre Plenarsitzungen wohl erst Anfang März wieder aufnehmen, da sie einstweilen keinen Beraiungsstoff Hai.
Der Raubmord in San Remo.
Stnttgart, 4. Febr. Der Polizeibelicht gibt heute — aiso reichlich spät — nachstehende Aufklärung in der Angelegenheir:
Der angebliche Ingenieur Longfield-Wolf, der nach Zeitungsrrrchrich'en an der am 30. vorigen Monats in San Remo verübten Mordtat deleiltgt ist, wurde am letzten Samstag in der Person des ledigen Mechanikers Albert Wolf, geb. am 22.9 1894 in Tamm, OA. Ludwigsburg, amtlich ermlttcl!. Wolf war bis vor kurzem dauernd hier