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Amts- und Anzeigeblatt für den Bezirk (Lalw

65. Iahrgaug.

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Erschkinl Di-nSt-g, D-> n n - r r t-> g und S-mitag. Di- NinrückangSgebühr beträgt im Bezirk und nächster Um- ,ebung S Pfg- die Zeile, sonst 12 PIg.

Deutsches Reich.

Eisenach,'28. April. Der Kaiser ist um 12'/« Uhr hier eingetroffen und auf dem Bahnhof vom Großherzog und dem Erbgroßherzog empfangen worden. Obgleich jeder offizielle Empfang und be­sonders jede Einzugsfestlichkeit verbeten war, hatte sich doch auf dem Bahnhof und in den Straßen eine ungeheure Menschenmenge angesammelt, welche die Fürstlichkeiten mit nicht enden wollendem Jubel be­grüßte. Die Stadt hat festlichen Flaggenschmuck an­gelegt. Der Kaiser fuhr, ohne sich hier aufzuhalten, vom Großherzog und Erbgroßherzog begleitet, sogleich zur Wartburg.

Berlin, 28. April, abends. Die Bundes­ratsausschüsse nahmen, wie es heißt, schon am Sams­tag die Arbeiterschutzvorlage an, die demnach in der nächsten Vollsitzung des Bundesrats voraus­sichtlich erledigt werden und dem Reichstage sofort "bei dem Zusammentritt zugehen wird.

Der Begleiter des Kaisers auf ferner Reise in Norwegen. Das deutsche Hofmarschall- amt hat an den Vorsitzenden der norwegischen Touristenvereine, Herr Thorwald Beyer in Bergen, die Anfrage gerichtet, ob er ebenso wie im vorigen Jahre auch auf der diesjährigen Reise des Kaisers Wilhelm in Norwegen denselben als Führer zu be­gleiten geneigt sei.

Nach einer Meldung derStraßburger Post" ist begründete Aussicht auf Aufhebung des Paßzwanges vorhanden.

Die Königin von Italien in Berlin. Anläßlich der sich mehrfach widersprechenden Gerüchte über den Besuch der Königin und des Kronprinzen von Italien am Hofe unseres Kaiserhauses verlautet, daß die Reise der Königin nach Berlin, resp. Pots-

Aonnerstag, den 1. Mai 1890.

dam ganz bestimmt für die Pfingstwoche angemeldet ist. Wahrscheinlich trifft die hohe Frau bereits schon in der Woche vorher ein, um den beiden Frühjahrs­paraden über die Berliner und Potsdamer Garnison beizuwohnen. In dieser Zeit wird auch der Kron­prinz hier erwartet, welcher alsdann mit seiner Mutter gemeinschaftlich die Rückreise nach Italien antreten wird.

Ausland.

Das neue Auslieferungsgesetz in der Schweiz. Vor einigen Tagen war ein juristischer Ausschuß des Schweizer Bundesrates mit der Be­ratung über die Ausarbeitung eines neuen Auslrefer- ungsgesetzes beschäftigt. Vor allem galt es festzu­stellen, in welcher Weise der Begriffpolitisches Ver­brechen" zu fassen und wie solchen Personen gegen­über, welche einespolitischen Verbrechens" sich schul­dig gemacht, zu verfahren sei. Nach langer und ein­gehender Beratung einigte man sich über die Annahme folgender Fassung des Artikels über die Bestrafung bezw. Auslieferung politischer Verbrechen.Wegen politischer Verbrechen und Vergehen wird die Aus­lieferung nicht bewilligt. Die Auslieferung kann in­dessen bewilligt werden, obschon der Thäter einen poli­tischen Zweck vorschützt, wenn die Handlung, wegen deren die Auslieferung verlangt wird, vorwiegend den Charakter eines gemeinen Verbrechens oder Vergehens hat. Das Bundesgericht entscheidet im einzelnen Falle über die Natur der strafbaren Handlung auf Grund des Thatbestandes. Wenn es die Auslieferung be­willigt, so stellt der Bundesrat dem ersuchenden Staate die Bedingung, daß der Auszuliefernde wegen seines politischen Zweckes oder Beweggrundes nicht strenger behandelt werden dürfe." Die vorstehende Fassung entspricht im allgemeinen einem vom Bundesrichter Morel gestellten Anträge.

AbsnnementSPreiS vierteljährlich in der Stadt *0 Pfg. und LS Pfg. Trägerlohn, durch d e Post bezogen Mk. 1. lL, sonst i» ganz Württemberg Mk. 1. SS.

Tages Neuigkeiten.

(Amtlich es.) Vom 1. Mai ds. Js. an wer­den unter den für den württemb.-badischen Verkehr geltenden Bestimmungen Rundreisekarten II. und III. Klaffe auch für die nachverzeichneten Strecken ausge­geben : Nr. 19 in Tübingen, Calw und Stuttgart für die Strecke: TübingenHorbCalwPforzheim MühlackerStuttgartPlochingenTübingen, oder umgekehrt.

Stuttgart, 29. April. Auf einen einge­laufenen Antrag der Braugehilfen Stuttgarts und Umgebung haben sich die Arbeitgeber gestern versam­melt und sind nach eingehender Prüfung und Bera­tung den Wünschen der Brauergehilfen, besonders in der Lohnfrage, im Wesentlichen einstimmig entgegen­gekommen. Es steht zu hoffen, daß nunmehr das gute Einvernehmen zwischen Arbeitgebern und Arbeit­nehmern wie bisher erhalten bleibe.

Stuttgart. Bei Valzachi sind prächtige Riesenkirschen aus Paris und Riesenerdbeeren aus Oberitalien eingetroffen.

Ludwigsburg, 28. April. Allgemeine Ent­rüstung hat hier ein im Schwab. Wochenblatt in vo­riger Woche erschienener gehässiger Ausfall gegen die bekannte Finna Franck hervorgerufen, welcher in der Aufforderung zum Boykott gipfelt. Hier hätte wohl niemand daran geglaubt, daß ein solches Vor­gehen gegen die genannte Firma überhaupt nur mög­lich wäre. Und das um so weniger, als sich die Mit­glieder derselben in seltener Weise durch Wohlthätigkeit und Opferwilligkeit für gemeinnützige Zwecke wie durch liebevolle Fürsorge und menschenfreundliche Behand­lung ihrer Arbeiter von jeher auszeichnen. Denn es ist noch in frischem Gedächtnis, wie viel die Familie Franck zur Erneuerung und Verschönerung unserer Stadtkirche durch hochherzige Stiftungen in hohem

Jeuilleton. °^°""

Nach hartem Ringen.

Roman von L. Dohrmann.

(Fortsetzung.)

Ein Helles Lachen schlug auf ihren Angstschrei wie zur Antwort an ihr Ohr. Entsetzt blickte sie um sich; sie kannte dies Lachen wohl, das ihr jedes Mal wie ein Stich durchs Herz ging. Es kam von den Lippen der Baronin Elfriede. Jetzt vernahm sie auch die Stimme des Assessors Hagen und dann wieder die im über­mütigen Tone gegebene Antwort der jungen Frau. Die Laute reichten hin, sie in die Gegenwart zurückzuversetzen und wie ein gehetztes Reh floh sie davon, um erst wieder aufzuatmen, als sie sich in der Stille ihres Gemaches befand.

Am Nachmittag fuhren die beidm Baroninnen in die Stadt und Helene be­fand sich mit Jda allein im Salon am Klavier.

Nun ist es genug, mein Liebling," ertönte jetzt eben Helene's Stimme, nachdem die Kleine auf das Geheiß ihrer Lehrerin voller Geduld stets dasselbe kleine Stück wiederholt hatte.Heute hast Du brav gespielt, aber dafür kannst Du es auch fehlerfrei vortragen."

Die Kleine sah strahlend zu ihr auf.

Dann werde ich es Onkel Herbert einmal Vorspielen," sprach sie glück­lich.Er fragte mich heute, ob ich denn auch schon die Tonleiter spielen könne. Er hätte noch gar Nichts von mir gehört!"

Helene lächelte.

Und was antwortetest Du darauf?" fragte sie sanft.

Jda richtete sich stolz empor.

Ich sagte ihm, daran habe er nur selber Schuld. Ich wäre ihm ganz böse, daß «r gar nicht einmal in den Salon käme. Sie hätten gesagt, Sie wollten mich

eben so schön spielen und singen lehren, wie Sie es könnten. Und da, Fräulein Helene, fragte der Onkel mich erstaunt, ob Sie denn auch singen könnten!"

In Helene's Zügen zuckte es schmerzlich. Ihre Gedanken irrten zurück in die glücklichen Tage, die so weit, ach, so weit hinter ihr lagen. Sie dachte daran, wie sie dem Vater oft ein Lied gesungen und stets ein zärtliches Lob dafür geerntet hatte.

Da legten sich plötzlich zwei weiche Arme um ihren Nacken und ganz nahe an ihrem Ohr erklang die schmeichelnde Stimme Jda's:

Fräulein Helene, wollen Sie mir nicht ein Lied singen? Bitte, bitte, ich höre es gar so gern!"

Helene machte die Kleine sanft von sich los und antwortete schwermütig:

Nein, Jda, heute kann ich nicht singen."

Sie können nicht singen? Warum denn nicht?" fragte die Kleine ungläubig.

Weil ich traurig bin, Jda," entgegnete Helme seufzend.

Traurig? Warum sind Sie denn traurig, Fräulein Helene?"

Du fragst viel, mein Kind," entgegnete das junge Mädchen bitter.Ich bin traurig, weil ich so ganz allein stehe, weil ich weder Vater, noch Mutter habe."

Jda schaute sie verwundert an.

Ja, warum sind Sie denn nicht daheim geblieben?" fragte sie altklug.

Daheim?" murmelte Helene schmerzlich.Ich habe kein Daheim mehr!"

Emm Augenblick noch schaute Jda sie mit großen Augen an, dann umschlang sie abermals dm Hals ihrer Lehrerin und flüsterte:

Aber mich haben Sie noch, Fräulein Helene, und ich habe Sie so lieb, viel lieber, als all die Andern!"

Helme preßte die kindliche Gestatt innig an sich und sprach gerührt:

Du liebes, gutes Kind, auch Du hast keinen Vater mehr. Dein Vater ist bei dem lieben Gott, wie der meinige; aber er sieht alle Tage vom Himmel herab auf seine Tochter und freut sich, wmn Du immer hübsch brav bleibst. Wenn Deine Mama Dir nun einm neum Papa zuführt, Jda, so wirst Du denselben auch recht lieb habm, nicht wahr?"