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Ws- md

Fernsprecher Nr. 29.

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadl, uud Amt

Nagold, 19. Dezember ISIS.

* Vom Rathaus. Sitzung beider G.'weinde- kollegien am 17. d. Mts^oorm. 10 Uhr. Der Ausgaben- Voranschlag der Forstverwaltung für das Wirtschaftsjahr 1. OKI. 1913 bs 30. Srpt. 1914 nennt in den Haup.- positionen 10265 -4t fiir Kallurkosten. 21 400 -4t für Löhne, 2000 -4t für Waldwege. Der Vorsitzende gibt einen Be­schluß des Gemeinderals mit entsprechenden Erläuterungen bekannt, wonach aus Antrag von Forstverwailer Birk die Nebeneinnchmen der Waldschützen von in-gesamt 670 -4t jährlich abgeschafst und dafür eine feste Gehaltszulage ent­sprechend dem Wert der Nebineinnahmen und verteilt auf die drei städt. Waidschütz'n gegeben werden sollen. Forst- mrwalter Birk äußert dazu, daß er diese Maßnahme be­antragt habe, um die Waldschütze», deren Stellung als Beirkbsvollzugsbeamte in gegenwärtiger Zeit eine wichtigere gegen früher geworden sei, in gew sser Hinsicht lwadbängig zu machen, besonders feien für ihn aber auch foistÄrtschafr- liche uvd forstt chnische Gründe maßgebend gewesen. Ec sch ldert des weiteren die Tätigkeit der Waldschützen. Die 670 -4t Nebrneinnahmrn wurden dann so verteilt bezrv. in feste Gehaltszulagen verwandelt, daß Wildschütz Schuon 240 -4t. Waldschützen Wagner und Häustier je 215 Zulagen erhalten; der elftere Härte dann 1225 -6, die letzte'en je 1200 -4t Geholt. Zn Wegsoll soll kommen die Gebühr für auswärtige Holzkäuser von 1 Pfennig an der Mark, weil diese Gebühr ungut wirke und weil der Einnahme- betrag im Jahr daraus nur ca. 40 -4t für die Waldkasse ergebe; betzubehalren sei dagegen die Gebühr von 50 ^ von den einzelnen Loskäusern als Huigebühr für dis Waldkasse, weit die Fertigung der kleinen Lose viel Arbeit verursache. B.AM. Gabel tritt für Aufhebung auch dieser Gebühr ein, eoeni. sei er für Beibehaltung beider Gebühren. B.A.O. Mayer wäre dafür keinerlei Aenderung eintreien zu lassen. Forstverwaller Birk hebt nochmals hervor, daß die Beibehaltung der 50 ^ Gebühr berechtigt ist bei der großen A beit, welche die kleinen Lose verursachen. Nach weiterer Besprechung, in welcher G R. Schaible betont, daß die verschiedenen Aussossungen. dis heute geäußert wurden, auch bei der Beratung im Gemeinderatsköllegtum eingehend de- sprochkn worden seien, daß man aber nach Erwägung oller Punkte zu dem vorgelegten Beschluß gekommen sei, stkllt B.A.M.Häußler den Antrag, dem B schluß desGemeinde- rats betzutreten. Ueber diesen Antrag wird zunächst abge­stimmt und derselbe vom Bürgerau schuß mit 6 gecen 4 Stimmen angenommen. Ein weiterer Antrag von Forst- Verwalter Birk betr. Genehmigung 1) eines zweiten Paares Brtnkieider pro Jahr für d e Waldschützen, weil sie mit einem Pr ar nicht ausbommrn könnten und das zweite Paar aus ih er Tasche anschafsen mußten, 2) die Anschaffung eines Mantels aus leich erem Stoff für die Waldschützen, welchen sie bei Regenwetter Sommer und Winter anziehen könnten, was keine Mehrkosten verursache, mvird bezüglich Punkt 1 aus die nächste Etatsbcratung zmückgestellt, be­züglich Punkt 2 angenommen. Verlesen wird ein Ge­such der Stadigemkinde Haiierbach an die bürgerliche Kol­legien von Nagold um Unterstützung ihrer Be­strebungen beireffend den Bau einer Eisen­bahn PsalzgrafenweilerHaiterbachNagol d. Der Vorsitzende cibt zunächst ein-n geschichtlichen RLckblck über die Bahnwünsche im Waldschtal und betont insbe­sondere, daß schon 1898 und 1899 Projekte in der ange- sircbtm Richtung, an welchen sich auch die Stadt Nagold finanziell beteiligte, au-gearb i!et worden seien. Durch den Bau der Stichbahn DornstertsnPfalzgrasenweilcr mit bereits vorgesehener ForisetzungEöglichkett entweder über Alknsteig oder durchs Waidachral nach Nagold sei die Frage wieder in Fluß gekommen. Der Zeitpunkt sei wohl für Nebenbahnen augenblicklich nicht gerade günstig. - Die Regierung habe erst in letzter Zeit erklärt, daß in den nächsten Jahren keine Nebenbahnen genehmigt werden können. T otzde« meine er, sollte den Bestrebungen Hailerbachs von unserem Standpunkt aus schon heute In­teresse entgegeugcbracht we-den. Schließlich komme es euch aus die PUorität an. G.R. Landtag-abgeo-dneter Schaible erläutert die Auskunft Eber den Bau von Nebenbahnen in den nächsten Jahren näher. Er teilt we ter mit, Laß der Sc- werbeoerein in Alten steig ei,e Versammlung abgehalten habe, zu der er eingeladen worben sei und in der er die Intereffen des Bezirk« vertreten habe. Die Mitglieder des Grwerbevereire Alter steig wünschen drn Anschluß der Bahn in Altensteig. Er habe dort zum Ausdruck gebracht, cs müsse der Regierung überlassen werden, zu

GklrllsWkk.

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87. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

Anzrigen-Gebiihr für die etnjpalt. Zeile «ms aewähnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 10 bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen: Plauderstübchen, Illustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

Anitag, den iS. Pezemöer

entscheiden, w-lche Linie Psalzgrafenweiler-Nagold oder Altensteig die bauwürdigste wäre. Nach diesen Mitteil­ungen und kurzer Welterdcsprechung wird die Antwort an die Stadtgemeinde Haiierbach in folgender Weise zum Be­schluß erhoben: Die Bestrebungen der Stadt Haiterbach betr. den Bau einer Bahn und.die Führung derselben nach Nagold zu begrüßen und es der Stadl H rtterbach anheim­zugeben, zunächst weitere Schrche einznleiten. Zu weiteren Besprechungen ist die S-adt Nagold gerne bereit. Mit- qeteilr wird, daß sich bei Abhör. der Rechnungen der städt. Verwaltungen jür 1911 außer einigen kleinen Ausstellungen Ke n Anstand ergeben habe und beschlossen, die Rechnung anzuerkennen und dem Rechner Entlast mg zu erteilen. 12 Uhr 20. Min. Sitzung des Gemeinderats. Ge­nehmigt wi'd die vom Forstoerwalker beantragte Anschaf­fung von 20000 Buchenpslanzen von der Firma Geigle hier und von 100000 Fichten von tner Reule hier.

Todesfall. In Untermarchtal wird heute der Iubtlarprtester Franz Joses Gresser beerdigt. Er war geboren 14. März 1834-»in Siglishofen bei Tett- nang, ordiniert 10. August 1858 und vom November 1865 bis Januar 1872 Kuraticoei Weser in Rohrdorf O.-A. Nagold, wo er noch in bestem Andenken steht. Aus An­laß des Eisenbchnbaur hielt er in Wildberg von 186872 kaih. Götter dienst in der dortigen Siadtpsarr- Kirche und war auch in Nagold viel mit Taufen und Be- erdigu gen in Anspruch genommen. Später Kammer als Pfarrer nach Wetzgau und Altenweiler. Seit 1903. war er pensioniert und seit 1908 Jubilar. Er ruhe im Frieden!

* Postsache. Der Postschalter in Nagold ist am Sonntag den 21. Dezember außer Bor- mittags von 11 bis 12 Uhr auch Nachmittags von 3 bis 5 Uhr geöffnet.

.' Seminar Nagold. Nachdem bei der ältesten Klaffe V a vor 14 Tagen dis sch istllche Prüfung, dann diejenige in Musik und Zeichnen stattgesunden hatte, folgte in den letzten Tagen uwer der Leitung von Regierungerat Bracher die mündliche Prüfung, die gestern ihren Abschluß fand, und in der säm liche Zöglinge des avgeheuden Kurses als beständen erklärt werden konnten. Der Kgl. Prüfungs- komm-ssär drückte Lehrern und Schülern seine lebhafte Be­friedigung über das günstige Ergebnis aus und entließ die Gep ästen mit herzlichen Wünschen und Ermahnungen für ihre künftige Tätigkeit, die wohl bald einsetzen dürft-'. Auch wir rufen den jungen Lehrern ein frisches Glückauf zum Eintritt in ihr neues Amt zu.

Küferkurs in Weinsberg. Wir machen unsere Küfer daraus aufmerksam, daß für sie in der Kgl Weinbauversuchsanstalt in Weinsberg in der Zeit vom 12.24. Januar rin unentgeltlicher Kurs über Weinbehandlung obgehalten wird. Meldungen hiezu unter Angabe des Beruis und Alters des Gesuchsstellers sind bis spätestens 20. Dezember d. I. an den Vorstand der genannten Anstalt zu richten.

r Beratung durch die Bezirksuotare bei Ab- gäbe der Vermögeuserkläruugen für den außer- ordentl. Wehrbeitrag. Nach dem Gesetz über den einmatt, gen außero dcntl. Dehrbciiraa ist der einzelne mit dem ihm zu- stehenden Vermögen beitragspflichtig. Besteht daher zwischen niedreren an einer Gesamtheit von Vermögenswerten eine Rkchlsgemeinschaft, so ist jeder mit seinem Anteil an dieser Gesamtheit beitragspflichtig. Dies gilt insbesondere auch dann, wenn nach dem Tode eines Ehegatten zwischen dem überlebenden Ehegatten und den übrigen Erbrn des Ver­storbenen zufolge ehesüierrechtiicher oder erbrechtlichrr Be- stimmungen an einem Vermögen (Nachlaß des Verstorbenen, Gesamtgut bei fortgcsrtzier Gütergemeinschaft eine Rechts- gemeinschast, sei es mit. sei es ohne Nutznießung (statuta­rische Nutznießung) des überlebenden Ehegatten stattfindet. Sa che Geiminschaftsoerhältnisse sind gerade in Württemberg sehr häufig, und die Feststellung der den einzelnen Berech­tigten zustehenden Ante le wird nicht selten mit erheblichen Schrot rigkciten verbunden sein. Im Hinblick hierauf und da eine tunlichst zuverlässige Berechnung der Anteile auch im Interesse der Beitragspflichtigen wegen der Barschesten des Gesetzes über die Befreiung vom Wehrbeittog und Über die Abstufung der Abgabe erwünscht scheint, wurde den Bezirks»otsren zur amtlichen Pflicht gemacht, die Ange­hörigen ihres Bezirks, wenn diese sich in Fällen der oben gedachten Art an sie um Auskunft wenden, sachgemäß unter Beachtung der Vorschriften des Wehrbkkrogsgesrtzrs und der hiezu ergangenen Bollzugsbest mmungen über die für die Feststellung der Anteile in Bet acht kommenden ehe- güterrechrlichen und erb-echtlichen Grundsätze zu belehren.

Die Ausrüstung für de« Wintersport. Wer einmal eine w'nter'.iche Gebirgstour gemacht hat, sei es zum

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Zwecke des Manderns, des Schlittelns oder des Skiloufcns, der wird die Beobachtung gemacht haben, daß der Genuß an den Freuden des Sports und der Natur in der Haupt­sache mit davon abhängt, wie man sich mit seiner winter­lichen Ausrüstung versorgt hat. Der Skiklub München hat in der Einladung zu zwei Ski-Kursen, die er im Dezember und Februar in Oberammergou, r«sp. Kitzbühel veranstaftet. die Ausrüstung für den Skitouristen in nach­ahmenswerter Wist festgkhgt. Darnach braucht man zur Ausrüstung von Skttmen: eia paar Skier mit gut ver­paßter Bindung und einem Traggutt, zwei brnsthohe Stöcke mit Schneetellern und breiten Handschlaufen, ein Paar Bergschutst oder Skistiefel (m t Naqelung), Einlege­sohlen, zwei Paar Strümpfe und ein Paar Wolljacken, eine starke Schnee Haube oder Mütze, eine dünne Schnee­haube (eventuell Zipfelmütze aus Seide), zwei Paar Fäust­linge aus Segeltuch, ein Flaiellhemd, Sweater, Halstuch und genügend Wäsche zum Wechseln. Der Anzug des Touristen soll aus glatten Stoffen bestehen; die Hose kann kurz oder lang sein. Bei der kurzen Hose leisten Wickel­gamaschen treffftche Dienste. Der Rock der Damen darf nicht zu lang sein. Damit ist aber die Ausrüstung noch lange nicht beendet; man braucht noch allerlei Kleinigkeiten, wie Messer und To iristenbesteck. Schneebülle, Lichtschutz­salbe, Skiwachs, kleine Riemen, Nähzeug und Knöpfe, Verbandzeug, Pflaster oder Leukoplast, die notwendigen Toilettengegenstände, Frldsbsche usw. Alles dies wird im Rucksack ünicrgebracht. Wer größere Skitouren unter­nehmen will, aus denen er tagsüber nicht einkehrt, braucht ferner allerlei Proviant, der in wasserdichten Säcken ver­packt wird: Dauerbrot, Zwieback, Cakes, Oelsardinen. Räucherfleisch, Speck, Dörrwuist, Käse, gedörrtes Obst (Pflaumen. Feigen, Datteln, Aprikosen, Zitronensaft, Zucker usw.) Alkohol mitzuführen vermeide man dagegen. Gute Dienste werden außerdem ein solides Reparaiurwerkzeug, eine Taichenapotheke, ein Kompaß, eine Tischlaterne mit Kerze, Sturmzündhölzer, ein Kochapparat und ein Zelttuch leisten. Dies olles geht in einen Rucksack hinein, wenn er nur groß g nug ist, und wenn man ihn nur zu packen versteht. 3e noch den Umständen nnd der Art der in Frage kommenden Tour wird man auch wohl diesen oder jenen Gegenstand entbehren können. Fm übrigen braucht mancher, wenn man zu mehreren eine Tour ausführt, ja auch nur in einem Exemplar mitgesührt werden. Wer so aus gerüstet ist. der wird auch auf der Tour nicht io leicht in Verlegenheit kommen und hat vor allem die doppelte Freude am Sport und der schönen winterlichen Natur wie der, der aus Mangel an Sachkenntnis «der schlecht beraten, mit minderwertiger oder unvollständiger Ausrüstung aus die Berge zog.

Vom Tage. (Milgeteilt.) Wie jetzt erst bekannt wird, drohte dem hiesigen städtischen Spiral in der Frühe des letzten Sonntags ein Brandunglück. das gottlob noch im Entstehen verhütet werden konnte. Auf dem Gang zur Kirchenheizsng nach 4 Uhr sah Ioc. Kösstg Rauch über dem Hau«, ohne indes weiter Verdächtiges zu bemerken. Als er nach einer Weile nochmals nachschaute, erblickte er anfsteigende Funken. Ohne Zweifel, da brennts I Er eilte zum Haus, in dem unterdes Immanurl Müller gleichfalls die Gefahr entdeckte und die zahlreichen Insasten alarmiert hotte. Als erster löschte er mit den Hausgenoffen einen bereits stark gloslenden Balken. Ein Kaminwcchsel scheint schuld zu sein. Der Schaden beträgt über lOO -4t. Am Mittwoch mittag kurz nach 12 Uhr gab es in der Dorstadt e nen Zusammenstoß zwischen zwei Fuhrwerken, einem Leiter­wagen nnd einer Chaise, wobei letztere stark beschädigt wurde.

A«S de» Rachbarbezirke».

Calw, 16. Dez. Die Eltern der Schriftstellerin Frau Auguste Supper. Privatier Schmitz und Frau, feierten am Sonntag die goldene Hochzeit. Der Jubilar ist 81» die Jubilarin 73 Jahre alt.

Llmdesnachrichten.

r Stuttgart, 17. Dez. Das Gesamtkollegium der K. Zentr-rlstelle für Gewerbe und Handel hielt unter dem Vorsitz von Staats rat v. Mosthaf eine Sitzung, in der Stoatsrat o. Mosthaf zunächst de» verstorbenen Gewerbe­inspektors Baurat Hardegg mit ehrenden Worten gebe ch e. Das Kollegium beschäftigte sich hierauf mit 2 Referaten von Regierungrrat Schitte und Bau at Klaiber. Es wurde beschlossen, der Käserei-, Leh - und Versuchsanstalt Wangen i. A. einen jährlichen Staatsbeitrag zu den Kosten oes wissenschaftlichen Betriebs im Höchstbetraoe von 7600 -4l zu bewilligen, unter der Boraussetzung, daß die Zentralstelle in dem zu gründenden Schulrat vertreten ist, und daß bei der Ein stellung von Lehrkräften die staatlichen Bedingungen

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