Derbindungskanal der städtischen Kanalisierung vergeben werden. Dazu liefen von Psorzheimer Unternehmern 7 Angebote ein. die sich zwischen 32 280 und 61760 Mark bewegten. Wenn auch nun nachträglich das niedrigste Angebot wegen eines Rechenfehlers zurückgezogen wurde, so blieb doch noch das zweitniederste mit 41425 Mark bestehen, das damit noch um 20335 Mark unter dem höchsten blieb. Noch ichlimmer gestaltete sich das Sub- missionsergrbnis einer Ausschreibung für ein ci'ernes Gebäude. Hieran beteiligten sich 10 Bauschlossereien, von denen das niedrigste Angebot mit 1132, dos höchste mit 3073 Mark abgegeben wurde. Dabet handelte es sich hier um eine zweite Ausschreibung, weil das Tiefbauamt glaubte, daß die Handwerker, die das erstemal die niedersten Preise verlangt hatten, die Ausschreibung falsch verstanden hätten. Eine teilweise Entschuldigung für Abgebote, wie sie hier erfolgt stad, ist vielleicht in dem gegenwärtigen Nachlassen der Bautätigkeit zu suchen. Aber vor kurzem waren unsere Bauhandwerker noch alle gut beschäftigt, fodoß manche Gewerbe gar nicht genug Arbeiter bekommen konnten, ganz abgesehen davon, daß derartige Unterschiede in den Preisen auch durch Konjunkturrückstchten nicht erklärt werden können.
Zaber«.
r Straßburg, 24. Nov. Wie wir von zuverlässiger Seite hören, befindet sich auch der Feldwebel der 5. Komp, des Infanterieregiments Nr. 99 in Zabern, Baillet, wieder auf freiem Fuß.
Zaber«, 24. Nov. Gestern hat der Bürgermeister folgende Bekanntmachung erlassen: „Da die öffentliche Meinung in Zabern immer noch in hohem Grade erregt ist, richte ich erneut an die Bürgerschaft die inständige und dringende Bitte, sich nicht zu unbedachten Schritten Hinreißen zu lassen und unter allen Umständen die größte Ruhe zu bewahren. Bor allen Dingen muß ich dringend von Ansammlungen auf der Straße abraien, die leicht wieder zu größeren Aufläufen und Ausschreitungen führen und die strengsten Maßnahmen der Behörden veranlassen könnten, Maßregeln, deren Folgen für die ganze Stadt verhängnisvoll wären." — Der für den gestrigen Sonntag nachmittag von Rechtsanwalt Stieoe angekündigts sog. „Wockes-Kon- greß" kam nicht zu stände, weil die S albesitzer sich weigerten. dem Veranstalter ihre Räume zur Verfügung zu stellen.
Das Expos« des Grasen Berchtold.
Eine Aeusterung der Norddeutschen.
r Berlin, 22. Nov. Die „Nordd. Allg. Zig." schreibt in ihrer Wochenrundschau: Das Exposö Graf Berch- tolds, worin den Delegationen in Wien die Gründe und Ziele der gegenwärtigen Politik in Oesterreich-Ungarn während der letzten Qctentkrise dargelegt wurden, ist hier als eine willkommene Erklärung begrüßt worden. Die Ausnahme der we teren Auslastungen des Ministers vor der ungarischen Delegation ist geeignet, ihn in der Erkenntnis der richtigen Anlage und der in allem wesentlich gelungenen Durchführung seiner Politik zu bestärken. Das Programm, das Graf Berchtold bei Beginn der Verwicklungen im Südosten ausgestellt hotte, war und ist bestimmt umschrieben in dem Grundgedanken, keine Gsbietserwerbungen am Balkm, aber Sicherung des Gleichgewichts an der Adria. Trotz vielfacher Widerstände und Hemmungen ist dieses Programm verwirklicht worden. Es bleibt ein B-rdienst des Grafen Berchtold, daß er die wichtigstell Zukunftsinteressm Oester
reichs gewahrt hat, ohne Forderungen zu erheben, durch die Kompensationsansprüche von anderer Sitte heroorgerusen und die Balkanfrage in der gefährlichsten Gestalt eines Konfliktes innerhalb des Kreises der Großmächte aufgerollt werden könnten. Mit wachsamem und wo es nötig war entschiedenem Eintreten für die Sonderbedürsnisse der habs- burgischen Monarchie hat er die Rücksicht auf den Fried» n Europas und die nicht immer leichte Bewahrung des Einvernehmens mit den Großmächten zu verbinden gewußt. Das beharrliche Durchhalten der österreichischen Politik in den programmatischen Punkten ist auch der inneren Stärkung des Dreibundes und seinem Gewicht in der Behandlung der Orientsrage zugute gekommen, ohne daß die Beziehungen der Dreibundwächte zu den Mitgliedern des Dreiverbandes beeinträchtigt worden wären. Es liegen vielmehr Anzeichen vor, daß sich durch die gemeinsame diplomatische Arbeit während der Orientkrise der Gegensatz zwischen den großen Mächtegruppen in Europa wesentlich verringert Hot. Graf Berchtold erwähnte in seinem Expos« eine Besserung der deutsch-engillchen Beziehungen. Als weiterer Hinweis auf eine freundlichere Grundstimmung in Europa darf die entgegenkommende Offenheit bezeichnet werden, mit der sich der russische Ministerpräsident Kokowzow in den Tagen seines Berliner Aufenthaltes zu den amtlichen Vertretern Deutschlands über die noch der E-led gung harrenden Aufgaben der Diplomatie geäußert hat. Die befriedigenden Eindrücke dieser Aussprache werden für die Beziehungen der beiden Nachbarreiche und für das europäische Einvernehmen günstig fortwirken.
Gerichtssaal.
r Hamburg, 24. Nov. Der Steinsetzer Rudolf Albers aus Moorsleth ist heute wegen Raubmordes, den er am 9. Sept. an der Frau des Gemüsebauern Eggers in Morsteth begangen hatte, zum Tode und dauernden Ehrverlust verucreilt worden.
r London, 24. Nov. In dem Perlenhalsbandprozeß wurde heute das Urteil gesprochen. Lockert und Grtssard erhielten beide 7, Silbermann 5 Jahre Zuchthaus und Guthrirth 18 Monate Zwangsarbeit.
Ausland.
Wien, 23. Nov. Der König von Spanien ist Samstag hier eingetroffen. Der König ist Sonntag vorm, nach Schönbrunn gefahren, wo er dem Kaiser Franz Josef einen halbstündigen Besuch abstattete. Nachmittags fuhr der König mit dem Erzherzog Friedrich nach Groß-Seelowitz in Mahren zu mehrtägigem Iagdaufenthalt.
r Konstanlinopel, 24 Nov. Der Sultan hat den Fkil-densoertrog zwischen der Türkei und Griechenland ratifiziert.
Mexiko.
r El Paso, 23. Nov. Wie der Insu gentengenerol Billa mttteilt, find zwei Militärzüge mit 1500 Mann Bundestruppen auf der Strecke von Chihuahua nach Iuarez, 66 Meilen südlich von I mrez, aus Dynatminen gestoßen und in die Luft geflogen. Biele Soldaten sollen umgc- kommen sein. General Billa hat Iuarez geräumt.
Newyork, 24. Nov. Seit gestern mittag 3 Uhr ist im Süden von Iuarez bei Terra Bianca eine äußerst heftige Schlacht im Gange. Es scheint dies die größte zu stin, die seit Ausbruch des Aufstandes in Mex ko geschlagen wurde. General Billa besetzte mit 7000 Mann und vier Antomobilmitrailleusen die Stadt Iuarez. In Iuarez wurden Truppen in Stärke von 1500 Mann zurückgelasfen.
Literarisches.
Kohlraisle. Gedichte von der Balinger Alb von 'Matthias Koch. Kartoniert Mk. 1.60. (Stuttgart, Deutsche Verlags-Anstalt.)
Durch ihre Gemütstiefe und sichere Gestaltung erinnern diese schwäbischen Gedichte an das klassische Werk volksmundartlicher Lyrik, an Klaus Groths „Quickborn". Die „Kohlraisle" werden zunächst allen Schwaben, die ihre Heimat und Stammeseigenart lieben, eine köstliche Gabe sein, aber auch der Nicht-Schwabe wird sich gern in sie Hineinlesen, und wer, wissenschaftlich oder aus Liebhaberei, sich für unsre deutschen Dialekte interessiert, wird auch unter diesem Gesichtspunkt in dem kleinen Buch viel Interessantes finden.
Wir fügen hier zwei der Gedichte als Kostprobe an:
Roudle-moudle.
Rondle-mondle, satt dr Mich!,
Wenn am jabbes ou'gschickt könnt?)
Wta-n as goht, so lot-r s laufa Uebrzweartscht ond kontrbont.
Rondle-mondle ischt am ällas,
Rondle-mondle isch am ganz:
Io, des geil dr Kotz koan Buckl?)
Salt-r, ond dr Mau; koan Schwanz, i) kommt. 2 ) macht gar nichts.
Dr Abschied.
S Müatrle fast zua seim Bua:
S duat me fülle blanga^ no dr Ruah.
Siebazg Iohr, dia machet müad
Bsteh met' Hör, wia d' Kirchhofblüamle^) blühst.
S goht voll schneall bearga; gong sag,
Wud as wenigr tt mit jedam Tag?
Ond s -scht guat,- so alte Leut Passat nemme e-n-a Wealt wie heut.
Glaub mr s. i gong reacht gcarn boa;
Grenn it, guck, da bischt jo it alloa.
Gn'ioß mr d Klara ond dia Kend.
I be' grüabig?) daatz r glückte send.
Halt de no' an l aba Gott;
O ma' duats it endr?) wta ma sott.
Ond wia schneall goht s Leaba rom;
S bau at a paar Iährle, könnt ma' ncm?)
Wägr na', no ischt as gleich,
Oo ma aram gsei' rschl odr reich.
Grenn mr it' s ischt no' a kuurze Zeit,
Send mr älle e' dr ebiga Freud! i) ich sehne mich sehr. 2) graue Haare. 2) ruhig. immer. ^ hinüber.
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Mutmaßk. Wetter am Mittwoch und Donuertag.
Für Mittwoch und Donnerstag ist meist trübes, stellenweise mü Niederschlägen oder Schneesälien verbundrnes Wetter zu erwarten.
Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur —Druck u. Verlag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerei (Karl Zaiser), Nagold.
Stadtgemeinde Haiterbach.
Die hiesige Schafweide, welche im Vorsommer mit 150 Stück, im Nachsommer mit bis zu 400 Stck. beschlagen werden darf, wird vom 1. Jan. 1914 ab auf ein bezw. mehrere Jahre am
Nagold.
Wer beabsichtigt, sich in nächster Zelt eine moderne
Ammeruhr
anzuschaffen, den bitte ich, mein großes Lager in über 50 Neuheiten vorher zu besichtigen. Kaufzwang ausgeschlossen.
G. Kläger, Uhrmacher.
Schönbronn.
Die hiesige Darlehenskasse sucht
lll MM Nü -Mn
anfzunehmen in einem oder mehreren Posten. Zeit stehen bleiben. Zinsvergütung wünscht halbjährlich.
Das Geld kann längere Zinszahlung wenn ge-
Der Vorstand.
Montag, den 1. Dezember 1913
vorm. 11 Uhr
auf dem hiesigen Rathaus im öffentlichen Aufstreich verpachtet, wozu Liebhaber mit dem Anfügen etngeladen werden, daß dem Höchstbietenden bei gutem Prädikat und guten Bermögensverhältnissen, ohne Rücksicht auf den Wohnort, der Pacht zugeschlagen wiid. Unbekannte Steigerer haben Prädikats- und Bermögenszeugntffe neuesten Datums bei der Versteigerung vorzulegen. Die Berpachtungsbedtngungen liegen zur Einsichtnahme auf dem Rathaus auf.
Den 22. November 1913. Gemeinderat.
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keine kalten ?ürre mehr!
Heizbare Fußbank
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IroWe«-, WM«-, Mi-, Kirchen- n. Zimerheizimr.
Rauch- und geruchlos. Glllhkohlen-Verbrauch: 3 Stunden 1
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