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Württemberg 1.35 Monats-Abonnements nach Verhältnis.

^ 273

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Fernsprecher Nr. 29. 87. Jahrgang. Fernsprecher Nr. 29.

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Anzeigen-Gebühr für die etnspalt. Zeile aus gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 10 bet mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen: Plauderstübchen, Illustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

1813

Amtliches.

Agk. Hbevarnt Flagokd.

Die Schultheistenämter werden beaustragl,

1. ihren voraussichtlichen Formularbedarf in Mili- tärsacheu für 1914 bis 1. Dezember d. F. hteher anzuzeigen:

2. die Stammrolle» der Jahrgänge 1SL1, ISIS und ISIS umgehend zur Ergänzung hieher oorzutegen.

Den 20. Nov. 1913 Kommerell.

Bei den kürzlich vorgenommenen realistischen Dienstprüfungen wurde aus Grund der Erstehung der ersten Dienstprllfung u. a. Kan­didaten die Befähigung zu unständiger Verwendung zuerkannt: Karl Bauer von Altnuifra: vr. Vinzenz Klink von Bildechingen; Otto Weinbrenner von Aidlingen.

Tages-Neirigkeiteri.

Aus Stadt uud Amt

Naguld, 2l. November 19t3.

* Jnngdeutschlaud. Am Sonntag findet bei Haiter- bach eine Geländeübung der Ortsgruppen Altensteig. Horb und Nagold statt. Abmarsch für Nagold Punkt 1 Uhr.

Das Obst im Haushalt, ^du. Als Nahrungs- und Erfcischungsmittel spielt das Obst im Haushalt eine sehr wichtige Rolle. Alle Hausfrauen wissen eine saftige Frucht zum Nachtisch und ein Schälchen Kompott im Winter zu schätzen. Doch nur wenige Frauen sind darüber belehrt worden, daß wir im Obst n cht nur ein Nähr- und Er- frischungsmiltel, sondern auch ein nicht zu unterschätzendes Heilmittel besitzen. In dieser Hinsicht ist vor allen Dingen der Apfel von besonderem Werte und kann aus diesem Grunde der reichliche Genuß dieser Frucht nicht genügend empfohlen werden. Der Apfel reinigt und verdünnt das Blut, übt auf die Berdauungsorgane sehr vorteilhafte Wirkung aus. Wer unter Hartleibigkeit leidet, wird durch reichlichen Apselgenuß in kurzer Zeit Besserung seststellen können, wer müde und ermattet ist, wird durch Aepfel erfrischt. Auch vor dem Schlafengehen genossen, übt der Apfel eine äußerst gesunde Wirkung aus, indem er das Blut beruhigt und den aufgeregten Geist besänftigt' Der Apfel ist besonders allen denen zu empfehlen, die schwere oder andauernd geistige Arbeit verrichten. Warmes Apfel­mus wirkt sehr wohltuend und erleichternd bei Hal-?schmerzen und Heiserkeit. Nach dem Genuß einer größeren Mahlzeit ist es sehr empfehlenswert, durch einen guten Apfel die Verdauung anzuregen. Diele Mütter führen Klage darüber, daß ihre Kinder keine Farbe bekommen, firmier an Blut­mangel leiden, und dabei ist das Mittel, das diesem Uebel bei längerer Anwendung Abhilfe verschafft, in ihrem eigenen Haushalt zu suchen und wie heißt es-Ödst. Darum

ihr Hausfrauen und Mütter, spart nicht mit dem Obst auf dem Tisch. Für kleinere Kinder und magenschwache Personen ist gekochtes oder auch geschmortes Obst dienlicher, darf auch in größeren Mengen genossen werden als in rohem Zustande. Die üble Angewohnheit, das Obst un­gewaschen und ungeschält zu verzehren, ist leider noch allzusehr verbreitet. Man wolle doch bedenken, durch wüviel Hände das Obst geht, die meist an Sauberkeit recht viel zu wünschen übrig lassen. In dieser Tatsache liegt eins nicht zu unterschätzende Gefahr der Uebertragung ansteckender Krankheiten. Außerdem sind die Scholen der Früchte, namentlich für schwächere Magen, direkt schädlich. Aus diesen Gründen ist ausdrücklich davor zu warnen, ungewaschenes oder ungeschältes Obst zu genießen. Die Schalen der Aepfel wird eine sparsame Hausfrau nicht unbenutzt fortwersen, denn dieselben liefern eine ganz vor­zügliche Suppe. Die Schalen werden mit soviel Wasser, als man Suppe wünscht, etwa;, Zitronenschale und etwas Zimt gut ausgekocht, sodann durch ein Sieb gegossen. Man q rfilt nun etwas Meist oder Gries mit 2 Eiern, zieht die Suppe damit ab und fügt nach Belieben Zucker hinzu. Die Schalen Kaan man auch mit Brot zusammen- kochen, man verwendet hierzu ältere Brotreste. treibt die Suppe, sobald das Brot gut gekocht ist, durch einen Durchschlag, gibt Salz und Zucker hinzu, läßt die Suppe noch einige Minuten kochen und zieht sie dann mit einigen Eiern ab. Bei der Bereitung derartiger Suppen kann das Eiweiß sehr gut mit verwendet werden.

r Die Vieh-Ei»- nud" Ausfuhr. Deutschlands Ein- und Ausfuhr an Pferden, Rindvieh, Schafen, Ziegen und Schweinen ist nach der letzten Nachweisung wiederum gewachsen. Die Mehrrtnfuhr an Pferden im dritten Viertel­jahr 19l3 beträgt 1215 Stück; der größte Teil davon (1l88 Stück) entfällt auf Loxmpsirde. Diese Einfuhr­steigerung ergibt mit jener im ersten Halbjahr 1913 (8075 Stück) eine Gesamtzunahme von 9220 Stück in den Mo­naten Januar bis September 19l3, Am bedeutendsten ist die Einfuhr aus Rußland (5107) Stück. Nach der vor­läufigen Wertberechnung ist der Wert der Einfuhr in den ersten neun Monaten des Iah es 1913 um 6 883000 ^ höher als der wirkliche Wert für die gleiche Zeit des Dor- jah-es. Die Ausfuhr an Pferden zeigt demnach auch im dritten Vierteljahr 1913 ein weiteres Nachlassen gegen das Bostahr, in der Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1600 Pferde weniger. Die' Einfuhr an Rindvieh weist im dritten Vierteljahr eine Zunahme von 18 655 Stück auf. Mit den Einfuhsttstgerungen in den beiden ersten Viertel­jahren 1913 ist eine Gesamtzunahme der Rindvieheinsuhr um 50 593 Stück zu verzeichnen. Der größte Teil der Mehreinfudr kam aus Dänemark (32 979 Stück). Der vorläufig ftstgestellte Wert der Einfuhr ist um 14185000^ höher, als der wirkliche Wert für die gleiche Zeit des Vor­jahres. Der Wert der unbedeutenden Ausfuhr ist vorläufig

festgeftellt auf 699000 Die Einfuhr an Schafen hat um 2774 Stuck zugenommen, die der Schweine um 4604. In der Zeit vom Januar bis September 1913 kamen aus Oesterreich-Ungarn nur 863 Schweine herein, trotzdem 60000 Stück hätten eingeführt werden dürfen. Die Einfuhr aus Rußland hat zwar mit 112 454 Stück die Steigerung um 16 511 Stück erfahren, aber die zulässige Einsuhrzahl ist nicht voll erreicht worden.

A«S den Nachbarbezirke«.

Calw, 19. Nov. Gestern nachmittag wurde telephonisch bei Fuhrhalter Moros der Leichenwagen aus heute früh zur Abholung riner Leiche nach Stuttgart bestellt. Als Moros heute früh in Stuttgart ankam, stellte es sich heraus, daß er einem Gauner zum Opfer gefallen war. Nach dem Täter wird gefahndet.

r Frendenstadt, 20. Nov. (Gute Holzverkäufe.) Die in letzter Zeit in den Staatswaldungen oorgenommenen Holzverkäuse erzielten bet guter Kauflust seitens der Säge, werke recht annehmbare Preise. Das Forstamt Pfalzgrasen- weiler veräußerte rund 4500 cbm Nadelholz zum Durch­schnittspreis von 125,6°/o. das Forstamt Obertal gegen 4400 ebm zu 121°/o, das Forstamt Schönmünzach rund 3800 ebm zu 1! l^/Z/g. Es sind ansehnliche Summen, die aus den Tannenforsten des Schwarzwaides in die Staats­kasse fließen.

r Neuenbürg, 20. Nov. (Wah l.) Bei der Schult­heißenwahl in Eonweiler ist der hiesige Oberamtsassistent Richard Kienzle mit 180 Stimmen gegen 67 Siimmen des Schultheißenamtsüsststenten Palm von Kirchentellinsfurt ge­wählt worden.

Laudesuachrichteu.

Stuttgart, 20. No" Die Beratung des Lkcht- spielgesetzes wurde vom Iustizausschuß der Zweiten Kammer heute zu Ende geführt. Es wurden die Art. 7 (Kortrollvorschriften), 12 (Beschwerderecht) und 13 genehmigt. Beim letzteren Artikel wurde ein Antrag Löchner (B.) angenommen, wonach Gebühren für die Prüfung der Bilder­streifen durch die Lande stelle erhoben werden, deren nähere Festsitzung dem Ministerium überlassen bleibt. Weiter wurde ein Antrag Eisele (V.) genehmigt, wonach Auslagen, die durch die Beiziehung von Sachverständigen entstehen, der Gemeinde von dem Unternehmer zu ersetzen sind. Der Art. 14 wurde mit der vom Abg. Heymann (S.) beantragten Einschränkung angenommen, wonach der Unternehmer den von der Polizeibehörde beauftragten Beamten und Sach­verständigen den Eintritt jederzeit zu gestatten hat. Auch der Art. 15 über das Stroswesen wurde genehmigt.

In der fortgesetzten Beratung des Lichtspielgesetzcs beschloß der Iustizausschuß der Zweiten Kammer bezüglich der Bestimmungen über die Iugendoorstellungen folgende Fassung des Absatz 2 des Art. 2:Bilder, die in Jugend-

Autemchismsen im alle» AWM.

Von P of. Dr. Freiherrn von Bissing.*)

Heber die Eiziehung der Kinder in der ältesten Zeit wissen wir wenig. Soweit wir aus der Weishettslfteratur und den biographischen Inschriften schließen können, hat es eigentliche Schulen im alten Reich noch nicht gegeben. Der natü liche Erzieh.'! ist der Later, der weise Lehren gibt, wohl auch mit dem Stocke nachhstft, und neben den allge­meinen Anstandsregeln auch die Letbesübung, wie etwa das Schwimmen nicht vernachlässigt. Mit jungen Jahren tritt der Knab?, der zu einer höheren Laufbahn best ürmt ist, in die betreffende Verwaltung ein, wird etwa wie eine Page der Hysverwaltung zvgsteilt, und mir den Königskindern zusammen von »rgendemem der G oßwü-d nt äger erzogen. Diese prtvaie Ausbildung, dies Auswachsen zusammen mit den Königskindern unter der Aussicht einer stets männlichen ,Amme' oder .Erzieherin' hat bis m die Spätzeit bestanden, aber je größer die Verhältnisse wurden, um so weniger konnte sie genügen. D:e ägyptische Schrift, deren Kennt­nis mehr und mehr für jeden höheren Beamten unentbehr­lich wurde, W'I so kompliziert, daß man von früh aus mit ihrer Erlernung beginnen mußte. So kam der Unterricht allmählich an den Schreibnstand, dessen wachsende Bedeut­ung wir ja seit dem Ende des alten Reichs ve folgen können. Neb n den schriftkundigcn Printern en wickelt sich ein

*) EiUiiommen dessen soeben eischienenen prächtigen Kullurbildern aus dem ulten Phaiaonenrciche Die Kultur des alteir Aegypten" t9^ Seiten Text und 2r Tafeln mit 63 Abbildungen. In Originnllcineii- band/L r.?5. Berlag van Quelle und Meyer in Leipzig). Text und Tafeln sind von hervorragendem Interesse.

Laienstand der Schristgclehrten. der königlichen Schreiber und Notare, die auch das Rechnungswesen unter sich haben, und am Hof des Königs selbst scheinen die ältesten Echrei- berschulen gewesen zu sein. Schon im mittleren Reich sind eine ganze Anzahl Schulbücher versaßt worden, wie der marhematische Papyrus und wohl auch die Sammlungen von Wstsheitssprüchen, aber einen genaueren Einblick in den Schuldetrteb erhalten wir doch erst im neuen Reich.

Da ist aus der Laicnschule die Tempelschule geworden, mehr und mehr hat die Geistlichkeit den Iugendunterricht wie den Unterricht, den wir mit der Hochschule vergleichen können, in ihre Hand genemmen. Man kann nicht an­ders sagen, als daß er gut organisiert gewesen ist; man besaß Musterbücher der verschiedensten Art für die ersten Schreibübungcn wie für die Eile-nung des schönen Bricf- und Kuria stiles; Verzeichnisse alles dessen, was auf Erden ex stiert, bol.n in freilich sehr trockener Aufzählung dem Schüler eine Art Enzyklopädie des gesamten Wissens, Listen von Schrtftzeichen mit ihren Lesungen, Uebrrsichten der geo­graphischen Einteilung des Landes seiner Hauptstädte, Ka­näle und Teiche, seiner Tempel und Götter konnte der Lehrer dem Schüler in die Hand geben. Und man ver­spricht sich von dem Unterricht Erfolge, die cwig gleich den Bergen währen. Mit dem fünften Jahre scheint der Knabe schulpfl chtlg geworden zu sein um die Erstehung der Mädchen Kümmerte sich der Staat nicht, und natürlich gelten alle diese Vorschriften nur für den, der die Beomtenlaufbahn od r priesterliche Karriere einschlägt, in den meisten Fällen also den höheren Ständen angehörtk. Ein Intirnat scheint im allgemeinen die Priesterschule nicht gewesen zu sein, denn mittags verlassen die Buben jauchzend die Schule, und die drei Broie und zwei Krüge Bier, die die Mutter

dem Schüler noch einem Text täglich bringt, sind wohl schwerlich die ganze Kost gewesen. Frühmorgens soll sich der Schüler erheben, Kleider und Sandalen anlegen und in die Schule gehen: Härte er keinen Schulweg zu machen, so brauchte er auch keine Sandalen, denn im Hause geht man barfuß. Immer wieder wird der Schüler eimahnt, sein Herz hinter die Wissenschaft zu sitzen, sie wie seine Mutter zu lieben und unabläisig stark und tätig in der Arbeit zu sein. Nur wer die Wissenschaft beherrscht und ein gelehrter Schreiber ist. leitet die Menscher:; das Schreib­zeug und die Buchrollen bringen Annehmlichkeit und Reich­tum. Aber t otz oll der schönen Versprechen gen und Ver­lockungen scheinen die ägyptischen Schüler nicht immer be­sonders fleißig gewesen zu sein. Ermahnungen allein Kaisen oft nicht, denn des Jungen Ohren sitzen aus seinen Rücken und er hört, wenn man ihn prügelt. Wirkte auch solche Strafe nichts, dann griff man zu kräftigeren Mitteln. Ein Musterbrief des neuen Reichs, der ein beliebtes Schulbuch war, läßt einen früheren Schüler dankbar seinem ehemaligen Lehrer bekennen, ,du hast auf meinen Leib gesehen, seil ich einer von deinen Zöglingen war, ich brachte meine Zelt in den Spangen zu, bis sie meine Glieder gebändigt hatten, drei Monate saßen sie an mir, und ich war im Tempel gefesselt'.

Auch i» fortgeschrittenen Jahren noch, wir dürfen wohl sogen auf der Universität, in Hstiopolis etwa oder Theben, kam es vor, daß die Studenten auf Abwege gerieten. Ein in der Schule viel gelesenes Buch sogt darüber, .man sagt mir, du verläßt die Bücher, du gibst dich dem Vergnügen hin, du gehst von Straße zu Straße; der Biergeruch all­abendlich, der Biergeruch scheucht die Menschen von dir, er richtet deine Seele zugrunde. Du bist wie ein gebrochenes