noch daß er den Auftrag erhalten habe, abzmeisen. Der Präsident gab zu verstehen, daß die schwankende Lage in der Stadt Mexiko noch nicht das Bemauen der Bereinigten Staaten zu einer friedlichen Lösung der mexikanischen Frage verhindert habe.
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Berlin, 16. Noo. Me „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" ^schreibt: In Mexiko scheint sich eine glückliche Lösung der Kiisis zwischen dem provisorischen Präsidenten General Huerta und der Regierung der Bereinigten Staaten von Amerika anzubahnen. Auf die Drohung der Union, die diplomatischen Beziehungen abzubrechen, Hot Huerta den noch in der Hauptstadt Mexikos befindlichen Vertretern Amerikas neue Vorschläge zukommen, lassen. Diese sind nicht ohne weiteres als unannehmbar zurückgewiesen, sondern der Regierung tn Washington zur Prüfung unter- bieitet worden. Sollte sich hieraus eine Handhabe für weitere Unterhandlungen ergeben, so könnte die Präsident- schastüfrage durch eins mit seinem Willen erfolgende Ausschaltung Huertas gelöst werden, ohne neuerliches Ausflammen des Bürgerkrieges in Mexiko und ohne bewaffnetes Eingreifen der vereinigten Staaren. Die Haltung der emo- päischen Mächte würde einen von dem Präsidenten Wilson und seinem Staatssekretär Bryrn gewünschten friedlichen Ausgang begünstigen.
Die Lage auf dem Balkan.
r Konstantinopel, 16. Noo. Der Sultan empfing heute nachmittag den bulgarischen-Gesandten Toschew und die Mitglieder der Gesandtschaft in Audienz, wobei der Gesandte das Bealaubigungsschreiben überreichte. Toschew richtete an den Sultan eine Ansprache, in der er sagte: Unentwegt festhaltend an dem Gedanken einer aufrichtigen dauernden Freundschaft zwischen den beiden Völkern, die so viele gemeinsame Interessen haben, und von dem Wunsche beseelt, diese fruchtbringende Freundschaft baldigst aus festen Grundlagen aufgeöaut und befestigt zu sehen, werde ich alle meine Bemühungen daraus wenden, zu diesem Ziele beizutragen. Der Sultan gab in seiner Antwort der Genugtuung darüber Ausdruck, daß König Ferdinand Toschew auscrsehen habe, um an der Verwirklichung des Wunsches müzuarbeiten, von dem die beiden Staaten aufrichtig beseelt seien: Eine Aera der Eintracht und aufrich-ige Freundschaft einzuleilen. Die gemeinsamen Interessen der beiden Nationen bildeten die beste Bürgschaft für die Festigung der Beziehungen und des in so glücklicher Weise hergestelllen vollkommenen Einvernehmens.
r- Konstantinopel, 17. Noo. Heute nachmittag wurde in Anwesenheit der Botschafter Rußlands und Englands auf der Pforte seitens des Großwesirs und des persischen Botschafters das Protokoll über die endgültige Regelung des türkisch-persischen Grenzstretles auf der Grund- läge des Berichtes einer Kommission von türkischen, persischen, englischen und russischen Delegierten unterzeichnet.
r Koustantinopel, 17. Noo. Heute nachmittag haben aus der Pforte die türkisch-serbischen Friedensver- handlungen zwischen dem Rechtsbetrat der Pforte und dem serbischen Delegierten Pawlowitsch begonnen. Der Minister des Innern Talaxt wohnte der Eröffnung bei. Der Gedankenaustausch bezog sich auf die Feststellung der Fragen, die Gegenstand des Fciedensvertrags sein sollen, der sich auf den türkisch-bulga ftchen und den tückischgriechischen Vertrag gründen wi.d.
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Berlin, 16. Noo. Die „Nordd. Allz. Zig." schreibt in ihrer Wochenrundschau: Dank dem von allen Großmächten bekundeten Interesse an e ncm befriedigenden Ausgang der grlcchsch-rürkischen Verhandlungen, wie Dank einem zwar leisen, aber wirksamen Eingreifen Rumäniens, ist der FriedenösHluß zwischen der Pso t? und Griechenlano unter Dach gebracht worden und damit ein weiterer Schrill zur Festigung der Orientfrage vollzogen. Die wegen der Abgrenzung Südalbaniens und wegen der Inselsrage noch bestehenden Schwierigkeiten werden sich zweifellos auch auf friedlichem Wege beseitigen lasten. Der europäischen Diplomatie kamen für ihre gemeinsame Arbeit wertvolle Hilfsmittel zu statten, welche die innere Fühlung zwischen den Großmächten zu vertiefen geeignete sind. Unter diesem Gesichtspunkte ist es zu begrüßen, Laß der kaiserlich russische Ministerpräsident Kokowtzow während der nächsten Tage nach Abschluß seines Pariser Aufenthaltes in Berlin verweilen wird. In der Aussprache des russischen Gastes mit Ka ser Wilhelm und seinen Ratgebern, werden sich die günstigen Eindrücke noch verstärken, die bei dem kürzlichcn Besuche des Herrn Saasmann für das fernere einmütige Zusammenwirken der Großmächte und die noch ungelösten Fragen der Orierttpolitik hier geweckt worden sind.
Landwirtschaft, Handel nud Verkehr.
Reutlingen, 15. Nov. Die Mostobstpreise sind diese Woche weiter gefallen, aber die Zufuhr war noch ziemlich erheblich Erst seit gestern ist auch in dieser Richtung ein merkbarer Rückgang eingetreten, und heule stehen auf dem Güterbahnhof nur mehr 3 Wagen französische Aepfel und 2 Wagen französischer Birnen zum Verkauf, die zu 3.20—3.50 bezw. 4.80—5 per Zentner abgesetzt wurden. — Auf dem Kartoffelmarkt war das Geschäft heute wenig umfangreich. Es wurden ca 70 Zentner zugcführt, die zu 3—3.50 p. Ztr. Absatz fanden.
r Heiibron«, 17. Nov. (Der Weinherbst.) Bei der städtischen Kelterinspektion Heilbronn wurden im Herbst IS13 als verkauft an- gemeldct: 23 995 Liter Weißwein (Durchschnittspreis für 1 Hektoliter 72 27 ^.) 15 100 Liter Riesling (80 ^). 1357 Liter Rotwein
(84 ^ 60 2 600 Liter Trollinger (83 73 ^). 663 Liter Schil
ler (75 ^ 89
r Berlin, 17. Nov. Der auswärtige Handel Deutschlands im Oktober betrug: Einfuhr: 6837 809 Tonnen, im Vorjahre 3842 243 Tonnen, Ausfuhr: 6 473133 Tonnen, im Vorjahre 5 596555 Tonnen, von Januar bis Oktober Einfuhr: 60686 312 Tonnen, gegen 58987095 Tonnen, Ausfuhr: 6t 167839 Tonnen gegen 53618221 Tonnen. Der Wert erreichte in Millionen Mark: Einfuhr: 930,8 Waren, 36,8 Edelmetalle, im Vorjahre 956.8 und 15,8. Ausfuhr: 895,2 Waren, 5,0 Edelmetalle, im Vorjahre 824,8 und 17,7, vom Januar bis Oktober: Einfuhr: 8803,7 und 381,8, im Vorjahre 8825,7 und 258,1, Aus
fuhr: 8317,8 Waren und 90,9 Edelmetalle im Vorjahre 7222 und 102,0.
Eingesandt.
Was «acht r« AagolL der Sport? Antwort: Trotz der vielen jungen Leute widmen sich — leider — nur wenige d-m Sport. Ja. welche Alt des Sports soll aber auch hier gerieben werden? Gelegentlich eines Spazierganges im Sommer an der Eisbahn vorbei sah ich ca. 6 bis 8 Iüngünge beim Fußballspiel. Als Interessent an diesem Spalt nahm ich dies öfter in Augenschein; aber so oft sch zugea n war, spittien stets dieselben wenigen Leute. Jetzt nun habe ich erfahren, daß dem „Fußballklub Nagold" nach eincr Eingabe an die hiesige Stadtverwaltung die städtische Wiese an der Straße nach Iselshausen vis L-vis der Leder- kohlenfadük zur Benutzung für das Winterhalbjahr überlassen winde. Auf diesem neuen Platz hatte sich am Sonntag den 9. November von dem Fußballklub mit acht Leuten ein recht lebhaftes Spiel entwickelt. Die Spieler ließen sich auch von dem Regen nicht stören, sodaß erst gegen ^5 Uhr abgebrochen wurde. (Aber auch ich war so lange Zuschauer des Spiels.) Ich werde mich nun mit dem Klub in Verbindung setzen und mit ihm — sollte es angenehm sein — daraus sehen, noch mehr junge Leute zu diesem Sport anzuregen. Noch heute beabsichtige ich meine passive Mitgliedschaft dem Fußballklub anzuzeigen und werde ich dann den Verein in allen Angelegenheiten unterstützen. Hoffentlich bekommt der Fußballklub, wenn er in vollerer Blüte steht, einen ständigen Platz, der auch evtl, zu anderen Sportearten benützt werden könnte!
Ein Gönner des Fnßballsports.
VeiNselrer 1814. Der deutsche
Wehrverein gibt zum erstenmale sür 1914 einen Kalender heraus. Er enthält eine Reihe von Abhandlungen, die militärische Fragen, wir sie jeden Deutschen interessieren, zum Gegenstand haben. Neben neueren Schriftstellern kommen Moltke, Kaiser Wilhelm, Bismark und Arndt in kurzen Abschniten zu Wort. Geschichtliches findet sich neben modernem, unterhaltendes, wie W. Bloems Manöoerleben, neben ernsten Ausführungen über die wichtigsten Fragen eines Volkes. Ueber den Stand der Rüstungen der Großmächte geben statistische Angaben, sowie farbige Tafeln, über manche Einzelheiten, wie z. V. Frankreichs farbige Truppen, besondere Abschnitt Auskunft. Die üblichen Zutaten eines Kalenders, wie Münz-Zinstabellen u. s. w., sowie kurze Mitteilungen über den deutschen Wehrverein, vervollständigen die Ausstattung. Es darf nicht versäumt werden, auf den reichen Bilderschmuck des Buches hinzuwcisen. Von den Kunstblättern seien besonders erwähnt: „Die Württembergs bei Brienne," und „Angriff des 46. Regiments bei Wörth."
Der Wehrkalender ist eine schöne Gabe des Wchrvereins an das deutsche Volk und wird in weiten Kreisen freundliche Ausnahme finden.
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