gezogen und ist nicht getroffen worden. Am 10. ds. hat Frau Fabrikant Kaltschmidt ebenfalls einen Brief erhalten, in welchem sie unk ihre Familie mit dem Tode bedroht wird, wenn der Jagdaufseher Arnold nicht entlassen werde. Der Wilderet verdächtige Burschen sind dem Arnold wegen seines pflichttreuen Verhaltens aufsässig. Untersuchung ist eingeleilet.
r Heilbronn, 14. Nov. (Aufsehenerregende Verhaf. tung.) Ueber das Vermögen des Ernst Martin, Inhaber einer Herd- und Ofenfabrik, wurde gestern das Konkursverfahren eröffnet und heute der Inhaber und sein im Geschäft tätig gewesener Sohn verhaftet. Umfangreiche Wechselfälschungen scheinen vorzuliegen. Die Firma galt bis vor Kurzem als gut. Der ganze Fall mit seiner Tragweite erregt berechtigtes Aussehen.
r Hall, 14. Noo. (Der Fall Lang.) Bor der Strafkammer des K. Landgerichts begann gestern die Verhandlung der Strafsache gegen Karl Hermann Lang, Dr. für., Rechtsanwalt in Emilsheim, wegen Gebührenüberhebung u. a. und Privaiurknndenfälschung. Die Verhandlung wird mehrere Tage in Anspruch nehmen. Der Angeklagte gab gestern zu Beginn seiner Vernehmung mit Nachdruck im allgemeinen die Erklärung ab, daß er glaube, in keinem einzigen Fall auch nur einen Pfennig Gebühren erhoben zu haben, von dem er nicht überzeugt sei, daß ihm ein Recht dazu zustehe.
r Sonntheim O.-A. Heilbronn. 14. Noobr. Eine eigenartige Sache hat sich dieser Tage hier zugeiragen. Im Stalle des Güterbeförderers Pfitzinger war das Pserd wie von Krämpfeu befallen und wälzte sich auf dem Boden. Es wurde ordentlich eingerieben und zum Stall hinausgetrieben; draußen konnte es nach kurzer Zeit wie vorher wieder gehen. Als das Pserd jedoch wieder in den Stall zurückkam, begann d'e gleiche Geschichte wie zuvor und die Leute waren ratlos, bis einer der Anwesenden infolge zufälliger Verbindung mit der Wand plötzlich stark elektrisiert wurde. Nun klärte sich auch die sonderbare Krankheit auf und durch eineu schnell herbeiqerufeuen Elektrotechniker, der die im Hause befindliche Leitung absuchte, wurde diesem Uebelstande abgeholscu. Es stellte sich heraus, daß beim Verputzen des Hauses die elektrische Leitung ohne Isolierung zugeputzt worden war, sodaß Kurzschluß entstand und der Strom auf dos Haus überging.
r Ulm, 14. Nov. (Bauunglück). Bei den Wallabtragungsarbeiten am Blauring ereignete sich gestern vormittag ein schweres Bauunglück. Durch das Reißen einer Kette, die die Gerüstklammern der über den Wallgraben errrichtetenHolzbrücke zusommmhielt, brach ein Streckbalcken, wodurch zwei beladene und 4 leere Rollwagen samt den auf der Brücke stehenden 7 Arbeitern in den Graben stürtzten. 3 der Arbeiter trugen leichte Verletzungen davon, 4 aber wurden so schwer verletzt, daß man sie ins Krankenhaus schaffen mußte, doch scheint auch bei ihnen eine unmittelbare Lebensgefahr nicht zu bestehen. Polizeirat Soll, Baurat Cöller und Oberbaurat Schimpf begaben sich sofort aus die Unsailstelle, um die Ursache festzustellen und das Notwendige zu veranlassen.
Deutsches Reich.
r Berlin, 14. Nov, Nach der Agrarpolitischen Korrespondenz läßt sich ein bedrohliches Anwachsen der Maulund Klauenseuche in Deutschland wahmehmen.
r Berlin, 14. Noo. Die sozialdemokratische Reichstagsfraktion hat gestern beschlossen, von der Teilnahme an der Rüstungskommisston abzusehen. Sie wird in dieser Angelegenheit eine Interpellation einbringen. Die Genossen Ledebour und Nosks wurden als Redner bestimmt.
r Straßburg, 13. Nov. Hiesige Zeitungen bringen den Urlaub des Obersten v. Reuter, Kommandeur des Infanterieregiments Nr. 99, mit den jüngsten Vorgängen in Zabern in Zusammenhang. Diese Kombination ist gänzlich hinfällig. Der Urlaub hat mit dem Fall nichts zu tun. Die von Oberst von Reuter getroffenen militärischen Maßregeln sind nach jeder Richtung von dem Generalkommando gebilligt worden.
r Magdeburg, 14. Noo. Die Stadiverordneten haben für den Neubau einer Elbbrückc im Süden der Stadt zwei Millionen Mark bewilligt.
r Dresden, 13. Nov. Die Stötznersche Szet- schwanexpedition hat heute von Genua aus mit dem Norddeutschen Lloyd ihre Ausreise nach Ostasien angetreten. Welche Bedcutung ihr in maßgebenden Kreisen beigemessen wird, geht daraus hervor, daß der König von Sachsen der Stötzneischen Expedllion namhafte Mittel zur Durchführung ihrer wissenschaftlichen Ziele zur Versitzung gestellt hat. Auch das sächsische Kriegsministerium hat die Expedition in weitgehendem Maße durch Lieferung von Waffen und Munition unterstützt.
Essen, 14. Nov. Die Verurteilten im Krupp-Prozeß, Eccius und Brandt, werden auf Einlegung der Reoi sion verzichten.
Eine neue Löwenaffäre.
Stettin, 13. Noo. Aus Köslin wird gemeldet: In der Turnhalle der städtischen Knabenschule führte heute Vormittag ein auswärtiger Tierbändiger, der in Begleitung eines Negers sich befand, gezähmte Tiere vor. Die Tiere liefen frei herum, als sie aus ihren Käfigen gelassen wurden. Sie gehorchten auch blindlings ihrem Herrn. Als ein junger etwa einjähriger Löwe die Kinder beschnupperte, wurden einige ängstlich und fingen laut an zu schreien. Die Türe der Turnhalle wurde aufgerisscn, und die Kinder zerstoben nach allen Richtungen. Der Löwe lief ebenfalls hinaus und über die Staße hinweg ins Schulhaus. Auf der Treppe schlug er den siebenjährigen Sohn des Kutschers Dorow mit der Tatze auf den Kopf. Der Knabe lag unten, der Löwe aus ihm. Mehrere Maurer, die im Schulhause arbeiteten, vertrieben die Bestie. In diesem Augenblick kam auch der Tierbändiger hinzu, das Tier wurde dann wieder eingefangen. Der verletzte Knabe dem ein handtellergroßes Stück Fleisch aus dem Kopfe gerissen wurde, wurde in eine neben dem Schulgebäude liegende Klinik gebracht. Hier wurde sestgestellt, daß die Vernum- düng eine sehr schwere, ja sogar lebensgefährliche ist. Wettere Vorführungen sind polizeilich verboten worden. In der ganzen Stadt herrscht ob des Vorfalls allgemeine Aufregung.
Ausland.
r Zürich, (4. Noo. Laut Berl. Tabgbl. hat das Hochwasser der Birse ein ganzes Viertel von Münster im Berner Iura so stark überschwemmt, daß in den Hütten der Tunnelbaugesellschast zur Rettung der Infaßen Löcher in die Dächer geschlagen werden mußten. Im ganzen Iuragebier sind gewaltige Wassermassen unter Blitz und Donner niedergeqangen.
r Stockholm, 14. Noo. In der Zeitung Position- ingen wird über den diesjährigen Nobelpreisträger für Literatur, den Inder Rabindranath-Tagore, geschrieben. Er ist 1861 in Bengalen geboren als ein Sohn eines vornehmen Geschlechtes und genießt seit langem in seiner Heimat Bengalen einen Ruf, wie er keinem Dichter in Europa zuteil geworden ist. Im Abendlande ist er erst im letzten Jahre bekannt geworden durch seine Sammlung religiösmystischer Gesänge, die ec selbst in englische Prosa übersetzt hat.
Tientsin, 14. Noo. Ein Mann namens Cuh. welcher sich als Sekretär des Präsidenten Iuanschikai ausgab, wurde festgenommen. Er hatte einen scharf geladenen Revolver bei sich und gab an, daß er die Absicht habe, den Präsidenten zu ermorden.
Mexiko.
r Washington, 14. Nov. Am späten Abend teilte Präsident Wilson Journalisten mit, in der Angelegenheit der Abdankung Huertas habe sich etwas ereignet, das ihm die Situation erheblich günstiger erscheinen kaffe. 'Mehr zu sagen, lehnte Wilson ab. Es verlautet, daß die Unterredung mit den Konstitutiono listen sich auf die Frage der Aushebung des Waffeneinfuhroerbots und den Schutz der Amlander beschränkt habe.
r Newyork, 14. Noo. Die Associated Preß meldet aus Mexiko City: Hier sind erneute Meldungen eingetroffen, daß Huerta geflohen sei, da er unausfindbar sei. Das Gerücht, daß er auf einem deutschen Dampfer nach Hamburg abreisen werde, findet keinen Glauben, da Huerta in seiner Lebensführung keine Regelmäßigkeit beobachtet. Vielmehr ist es wahrscheinlich, daß Huerta wieder austaucht. Der amerikanische Geschäftsträger erklärte gestern mittag, daß neue Entwicklungen nicht zu verzeichnen seien.
r Mexiko, 14. Nov. Der amerikanische Geschäftsträger hat sich zuversichtlich dahin ausgesprochen, daß die Ziels Amerikas hinsichtlich Mexikos bald erreicht werden würden. Die Stimmung der Ausländer ist optimistischer.
Die Lage auf dem Balkan.
Athen, 14. Nov. Der griechisch-türkische Friede ist nm Mitternacht unterzeichnet worden.
r Konstantinopel, 13. Noo. Der Großoesir und der griechische Delegierte Leoidis haben sich zu dem glücklichen Ausgang der Verhandlungen beglückwünscht. Dem türkischen Delegierten in Athen soll die Weisung zugegangen sein, den Vertrag zu unterzeichnen. Amtlich verlautet darüber noch nichts.
Belgrad, 14. Noobr. König Peter und Ministerpräsident Pasilsch beglückwünschten den König der Hellenen telegraphisch zum Abschluß des griechisch-türkischen Friedens.
r Athen, 14. Ndo. In der Botschaft, die der König gestern in der Kammer verlesen hat, dankt er der ganzen Nation zunächst für ihren Heldenmut, dank dem die Schaffung eines größeren Griechenlands gelungen sei. das fast alle Gebiete umfasse, wo der Hellenismus herrsche. Die Botschaft gibt sodann einen kurzen Rückblick über die Entwicklung des Konfliktes zwischen den verbündeten
Staaten und Bulgarien, worüber es heißt: Einer der Verbündeten maßte sich an, den größten Teil der Früchte des gemeinsamen Krieges sich aneignen und gegenüber den andern Balkanoölkern eine derart überlegene Stelle einzunehmen, daß ihre freie Entwicklung für die Zukunft bedroht war. Es heißt dann weiter, daß die Bemühungen zur Vemeidung eines zweiten Krieges gescheitert seien, daß dann aber unter Mitwirkung Rumäniens ein Friede zu- standegekommen sei, der das Gleichgewicht auf der Balkanhalbinsel sichern werde und eine Garantie bieten werde für die friedliche Entwicklung der an ihm interessierten Völker. Die Grenzen des neuen Griechenlands seien noch nicht endgültig gezogen. Der Londoner Vertrag werde, so hoffe der König, demnächst durch einen Vertrag von Athen verstärkt werden, bezüglich der Grenzen zu Albanien und der Aegäischen Inseln, hauptsächlich Kretow. Die Botschaft kündigt sodann eine Reihe von Gesetzentwürfen an zur Organisation der nenerwo benen Gebiete, zur Liquidierung der Kriegskosten, sowie Vorlagen zugunsten der Invaliden und der ihrer E ritze beraubten Famllien und Ausgestalt- ung der militärischen Kräfte des Landes.
Landwirtschaft, Handel vnd Berkehr.
Vörseu-Bericht. Die Anschauungen der Börsenspekulation über die nächsten wirtschaftlichen Aussichten, besonders über die Lage des Eisenmarktes, gehen fortgesetzt weit auseinander. Die verschiedenen Aeußerungen der Direktoren großer Werke werden so unterschiedlich ausgelegt, daß eine einheitliche Meinung und eine gleichförmige Tendenz im Geschäft nicht aufkommen kann. Zwar trat auf die scharfen Rückgänge der letzten Woche in der neuen Beerichtswoche eine gewisse Erholung ein, die in der Hauptsache eine gewisse Erholung ein, die in der Hauptsache den Realisierungen der Baissespekulation zuzuschreiben ist, aber die Geschäftstätigkeit der Börse liegt immer noch darnieder. Die relative Flüssigkeit des Geldmarktes kam am ehesten noch den Umsätzen in deutschen Fonds zu statten. Von der gebesserten politischen Lagen zogen die Bankaktien einigen Nutzen. Eine wirklich oute Meinung bestand fast nur für die Schiffartspapiere und Elektrizilätsaktien.
r Nagold, 14. Nov. (Schlechte Konjunktur.) Die süddeutschen Baumwollwcbereien sehen sich infolge der Ueberproduktion und des schlechten Preisstandes ihrer Fertigfabrikate zu einer Produktionseinschränkung genötigt und werden vom 1. Januar >914 ab bis auf weiteres nur noch 5 Tage in der Woche arbeiten.
Alteusteig, 12. Noo. Haber 8.—, Gerste 8.75, Roggen 10.—.
Biktualienpreise.
1 Pfu n d Butter 1.— 2 E ier 16 _
Verzeichnis der Märkte der Umgegend
vom 17.—22. Noo.
Pfalzgrasenweiler 18. Nov. Viehmarkt.
Auswärtige Todesfälle.
Joseph Lanz, alt Eonnenwirt, 85 3, Rottenburg: Brigitta Wetzel, 61 3., Calw; Margrethe Gäßler, geb. Nuwel, 72 3, Frutenhos.
Briefkasten der Redaktion.
X. X. 1v. Automaten, die Waren abgeben sollen, dürfen ohne behördliche Erlaubnis innerhalb oder außerhalb der Geschäftsräume aufgehängt werden. Es ist jedoch folgendes zu beachten:
1. Wenn die Ausstellung oder Aufhängung in einer anderen Gemeinde als dem Betriebssitz erfolgt, muß der Ortspolizeibehörde (Schultheißenamt) hievon Anzeige gemacht werden.
2. Die Automaten dürfen, da sie als offene Verkaufsstellen im Sinne der Gewerbeordnung angesehen werden, nur in der Zeit für das Publikum zugänglich sein, in welcher auch die vom Automaten feilgehaltenen Waren in offenen Verkaufsstellen seilgeboten werden dürfen. Sie unterliegen also insbesondere ebenfalls der Sonntagsruhe.
3. Die Aufstellung bedingt Sportelpflicht. Der Eigen
tümer oder Benützer eines Autcmaten hat eine Jahreskarte bei der zuständigen Steuerbehörde innerhalb eines Monats nach dem Tage der Inbetriebnahme desselben gegen Zahlung des fälligen Abgabebetrags — Warenautomaten mit 1 2 Behältern 3 3 und 4 Warenbehältern 6 mehr
als 4 Warenbehälter 10 — zu lösen. Für jeden Auto
maten ist eine besondere Karte erforderlich.
Entsteht die Abgabepflicht in der Zeit zwischen dem I. Juli und 31. Dezember eines Jahres, so beträgt die Sportel für dieses Jahr die Hälfte des Iahresbetrags.
Wenden Sie sich wegen Ziffer 3 an das Ortssteueramt.
rverüenctr Mütter
und Selbststillende vermögen Unterernährung und damit zusammenhängenden Beschweiden wirksam vorzubeugen, wenn sie regelmäßig Scotts Emulsion nehmen. Hergestellt aus feinstem Lebertran mit Kalk- und Natronsalzen, ist sie ein leicht zu nehmen- des und verdauliches Stärkungsmittel, das die Eßlust dauernd anregt.
Mutmaßt. Wetter am Sonntag und Montag.
Für Sonntag und Montag ist veränderliches, ziemlich windiges und kühles Wetter zu erwarten.
Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 46.
Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur — Druck u. Verlag der G. W. Zoiser'schen Buchdmckerei «Karl Zaiser). Napola.
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