x Stuttgart, 14. Nov. Nachdem zu Beginn der heutigen Sitzung des Schwurgerichts von ollen Seiten aus die Vernehmung der vorgeladenen beiden Sachverständigen verzich ct winde, folgten die Plaidoyers. Der Staatsanwalt will die Tat der beiden Angeklagten gleich bewertet wissen und betont, daß die beiden Angeklagten den Forstwäiter Klingler mit Uederlegung getötet haben. Er beantragt, die Schuldfrage auf Mord zu bejahen und verweist dabei da­rauf, daß die zahlreichen Forstbeamten im Lunde eine gerechte Sühne der Tat erwanen. Dann kam noch der Verteidiger des Angeklagten Mack zum Wort, der ans die Möglichkeit hinwies, daß beim Ringen mit Forstwärier dem Mack das Messer aus der Tasche gefallen sein könne, und daß dieser im Affekt gehandelt habe. Der Verteidiger bittet die Frage des Totschlags zu verneinen und nur die Frage nach ge­fährlicher Körperverletzung zu bejahen.Wer Prozeß ging nachts 10 Uhr zu Ende. Die beiden Angeklagten Mack und Ruck wurden wegen eines gemeinschaftlich verübten schweren Verbrechens des Totschlags und Jagd- vergebens zu Zuchthausstrafe verurteilt und zwar Mack zu der Gesamt st rase von lOIahren und 7 Monaten, Rack zu einer solchen von 12 Jahren 1 Monat unter gleichzeitiger Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Iahen für jeden der Angeklagten.

Deutsches Reich.

r Berlin, 12. Nov. Dem Reichstage ist der Entwurf eines Gesetzes betrestend die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe zugegangen. Der grundlegende Z 1 lautet: Im Handelsgewerbe dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter vorbehaltlich besonderer Porschristen am ersten Weihnachts-, Oster- und Pfingsttage überbaupt nicht, im übrigen an Sonn- und Festtagen nur wie folgt beschäftigt werden: Im Betrieb der offenen Verkaufsstellen ist eine Beschäftigung bis zu 3 Stunden zulässig. Dis höhere Verwaltungsbehörde kann für Orte, in denen die Bevölker­ung aus der Umgegend an Sonn- und Festtagen die offenen Verkaufsstellen aufsucht, eine Beschäftigung bis zu 4 Stunden zulasten. Die Gemeinden oder ein weiterer Kommunaloerband kann durch statustarische Bestimmungen die 3stündige Beschäftigung für ol e oder einzelne Gewerde- zweige auf kürzere Zeit einschränken oder ganz untersagen. Die Polizeibehörde kann für jährlich 6, mit Genehmigung der höheren Berivaltnngsbehörde für weiters 4 Sonn- und Festtage an denen besonders Verhällniste einen weiteren Geschäftsverkehr erforderlich machen, nne Beschäftigung bis zu 10 Stunden zulassen. Im übrigen Handelsgemerbe kann die höhere Verwaltungsbehörde, sowie durch statuta­rische Bestimmungen die Gemeinde oder ein weiterer Kom- mimalverdand eins Beschäftigung bis zu 2 Stunden zu­lasten. Für das Spedii'ons- und das Schiffsmaklergewerbe sowie für andere Gewerbebetriebe, insoweit in ihnen Güter­versendungen mit Seeschiffen ooroenommen werden, kann in gleicher Weise eine Beschäftigung bis zu 5 Stunden zu- qclassen werden. Die höhere Verwaltungsbehörde kann für jährlich höchstens 6 Sonn- und Festtage, an denen beson- ders Verhältnisse einen weiteren Geschäftsverkehr erforderlich machen, eine Beschäftigung bis zu 4 Stunden zulasten.

r Mainz, 12. Nov. Die Lagerhallen der Schiffahrts­und Speditionsfirma Willebrand am Rheinuser sind durch ein großes Feuer zerstört worden. Als Ursache des Brandes wird Kurzschluß angenommen.

Dresden, 12. Nov. Bei der gestern Abend e-folg­ten Eröffnung der zweiten Kammer hielt der Präsident Or. Vogel eine Begrüßungsrede, in der er die wichtigsten polit­ischen Fragen seit der letzten Tagung kurz berührte. Gr wies auf die Teurung hin. die jetzt hoffentlich durch den Rückgang der Getrsidepreise und das Aufhören der Vieh­seuchen gemildert werde, ferner betonte er die nationale Be­deutung des Jahres 1913 und schloß mit einem Hach aus den König. Die sozialdem. Fraktion war nicht anwesend. Die Nationalliberalen wollen aus der Wahl ein s sozialdem Schriftführers bestehen.

r Mühlheim an der Ruhr, 12. Nov. In der dritten Kompagnie des 150. Infanterieregiments wurden gestern zwei tödliche Typhussätte sestgcstellt. Die Krankheit ist an­geblich aus dem Manöoergekände eingeschleppt worden. Drei Mann wurden soso:t isoliert. Ein -weiterer ist an typhusverdächtigen Erscheinungen erkrankt und befindet sich in Lebensgefahr.

Bassermau» über auswärtige Politik.

Auf dem Parteitag der pfälzischen Nationalliberalen in Kaiserslautern kam der Führer der Nationalliberalen, Bas­sermann, am Schluß seiner Rede auch auf die auswär­tige Politik zu sprechen. Er kam im Verlauf seiner Ausführungen a,ch auf unser Verhältnis zu England zu sprechen, das zweifelsohne in letzterer Zeit ein besseres ge­worden sei. Immerhin könne er sich eines gewissen Miß­behagens nicht erwehren, ob wir nicht wirkliche oder ver­meintliche Zugeständnisse Englands zu hoch bezahlen. Es höre sich ja ganz gut an, wenn verlaute, daß man uns in Angola den wirtschaftlichen Einfluß einräumen, also mit anderen Worten, uns erlauben wolle, dort unser Geld hinetn- zustecken. Wenn dieses Entgegenkommen auf Kosten an­derer aber damit ausgeglichen werden solle, daß man Eng­land ohne weiteres Mozambique überlaste, so sei das doch eine üble Sache. Es gehe eben hinsichtlich unserer auswärtigen Politik ein gewisses Mißtrauen durch das deutsche Volk. Nach wie vor müsse die Forderung einer anderweitigen Ausbildung unserer Diplomatie und einer Erweiterung des Kreises, aus dcm die Diplomaten genom­men werden, auscechlerhaUen werten.

Die Feier der Thronbesteigung Ludwig III.

München, 12. Nov. Heute feiert das bayrische Volk die Thronbesteigung seines Königs. Die Stadt ist festlich geschmückt. Tausende und aber tausende von Menschen ziehen in froher Feststimmung durch die Straßen. Die Feier begann mit einem Gottesdienst in der Kirche zu Unserer Neben Frau an dem die Majestäten und das könig­liche Haus teilnahmcn. Nach Beendigung fuhren der König und die Königin unter Geschützsolut zur Kgl. Resi­denz. Auch in allen übrigen Kirchen fanden Festgoltesdienste statt. Auf dem Weg brachten die bürgerlichen Kol­legien am Martenplatz ihre Huldigung dar mit einer Ansprache von Oberbürgermeister (Dr, v. Borscht, dessen Enkelin der Königin einen Blumenstrauß überreichte. Im Hofgarten wurde der Zug mit Hurrarufen aus Tausenden von Kinderkehlen begrüßt.

Heute nachmittag fand im Thronsaal des Festbaues der Kgl. Residenz die Landeshuldtgung statt. Graf Karl Ernst Fugger von GM der Präsident der Kammer der Retchsräte brachte diese dar. Er sagte darin u. a.:Die hocherfreultche Ursache des aufrichtigen und begeisterten Jubels des gesamten Boyemlandes liege tn der erhabenen Person des Königs selber. In tiefster Ehrfurcht bringt das Volk der Bayern, das niemals gewankt in seiner Treue zum Herrscherhause, durch die hier versammelten Vertreter der Nation seinem erhabenen Monarchen, in welchem es das Ideal eines neuzeitlichen, eines deutschen Fürsten, den aller­besten Vater des Vaterlandes erblickt, beseelt von unerschüt­terlichem Vertrauen und unversiegbarer Liebe alleraufrich- lipste m d begeisterte Huldigung dar. Das ganze treue Bayernvoik wünscht und fleht Gottes Segen herab auf Ew. Majestät, Ihre Majestät und das ganze königliche Haus." Nach dem Hoch und der Nationalhymne antwortete König Ludwig mit einer Ansprache, in der besonders hervorge- hoben war, daß das Königtum, von Gott gesetzt, seine Kräfte nur da zu voller Entfaltung bringen kann, wo es tu der Liebe und im Vertrauen des Volkes wurzelt.

Der König und die Königin verließen darauf unter dem Schmettern der Fanfaren den Thronsaal. Abends um 8 Uhr fand beim König und der Königin im Festsaal­bau der königlichen Residenz feierlicher Empfang der Teilnehmer der Landeshuldigung statt.

Ausland.

r Budapest, 12. Nov. Eine von zahlreichen her­vorragenden politischen Persönlichkeiten besuchte Massen- Versammlung gegen das Blutmärchen nahm eine Resolurion an, in der die B schlußsassenden sagen: Mit voller Kraft schließen wir un» dem Lager an, das den gefährlichen Feind menschlichen Glücks, den Glaubens- und Rosftnhaß zer­schlagen will. Namens der Regierungspartei schloß sich dieser Resolution Graf Khuen Hederomy an.

Ofenpest, 11 . Nov. Auf eine wohl noch nicht da­gewesene Wei e verübte in der Stadt Altloblau das Ehe­paar Timar Selbstmord wegen geschäftlichen Ruins. Timar setzte den Revolver in der Herzgegend an und hinter ihm nahm seine Gattin Aufstellung. Sie schmiegte sich so eng an den Körper ihres Mannes an, daß die Revolver­kugel das Herz Timars durchbohrte, aus dem Rücken he- raustrat, in die Brust der Frau eindrang und in der Wir­belsäule stecken blieb. Man fand das Ehepaar als Leichen aus, aus dem Revolver fehlte nur eine Kugel.

Rom, 9. Nov. Nach demBulletin» d'Arte" beträgt die Summe, die der Staat als Besitzer von Kunstsamm- lungen und Ausgrabungen für deren Besichtigung erhält, rund eine Mill on Lire. Am meisten lieferte im Fahre 1912/13 Florenz, und zwar 275.179 Lire. Die Lagunen­stadt stand an zweiter Stelle mit 222 548 Lire. Pompeji brachte 195.425, Rom 193 613 Lire ein. In Neapel wur­den 88 159, in Mailand 82.156 Lire eingenommen. Der Besuch der Billa Adriana in Tivoli ergab 14.417, jene der Museen und Nationaidenkmäler Palermos 12.277 Lire. Gegenüber den Kosten der Beaufsichtigung. Erhaltung und Ausbesserung ist dieser Ertrag nicht groß. Das Meiste liefern natürlich dis Fremden; was diese überhaupt in Italien aus- qeben, wird auf 6700 Millionen Lire jährlich geschätzt. Ein wichtiger Faktor der italienischen Volkswirtschaft!

Paris, 12. Nov. Dis Drputiertenkammer sprach sich mit 311 gegen 133 Stimmen für die Trennung des Prin­zips des F. ouenstimm echts von der Wahlreform aus. Auch die Sozialdemokraten waren für die Vertagung der Ein­führung des Frauenstimmrechts.

r Stockholm, 12. Nov. Die Königlich Schwedische Akademie hat den diesjährigen Nobelpreis der Physik dem Professor Kamerling-Onnes an der Universität Leyden und den Nobelpreis der Chemie dem Professor Alfred Werner an der Universität Zürich verliehen. Jeder Preis beträgt 197 000 Mark.

Petersburg, 11 . Nov. Laut Blättermeldungen teilte der hiesige deutsche Botschafter dem russischen Auswärtigen Amte mit, daß dem russischen Kapitän Ko sie mitsch, der in Deutschland in einen Spionageprozeß verwickelt gewesen war, fernerhin das Betreten deutschen Bodens aufs strengste verboten wurde.

r Petersburg, 12. Nov. Die Reichsduma ver­handelte gestern über einen Antrag der Kadetten, der die Gleichstellung und die Gleichberechtigung der Juden mit den anderen Staatsbürgern fordert. Die Redner der Ka­detten betonten, daß Rußland ohne die Gleichberechtigung der Juden kein Rechtsstaat werden könne. Dem jüdi­schen Abgeordneten Friedmann, der den Beilisprozeß zur Sprache bringen wollte, wurde im Lause der Debatte das Wort entzogen. Schließlich wurde der Antrag mit 152 gegen 92 Stimmen abgelehrt.

Die Lage auf dem Balkan.

r Belgrad, 11 Nov. DieStampa^ fordert unter heftigen Angriffen gegen Oesterreich-Ungarn" dis serbischen Kausleute auf, einen völligen Boykott gegen österreichische Waren eröffnen und sich zu diesem Zwecke mit den Griechen. Montenegrinern und Rumänen ins Einvernehmen zu setzen. DiePolitika" weist aus die großen Hindernisse hin. die die Oriembahngeseilschaft der Bahnverbindung Serbiens mit Saloniki entgegensetzt und fordert die Regierung auf, durch energische Interventionen diesem leidigen Zustande abzuhelfen.

r Athen, 12. Nov. In den türkisch-griechischen Ver­handlungen ist auf Grund des von dem rumänischen Mi­nister des Innern, Take Ionescu vorgcschlagenen Kompro­misses über fast alle Punkte ein Einverständnis zustandege- kommen. Mehrere Fragen, unter ihnen die d.s Unterhalts der türkischen Gefangenen, die Beschlagnahme der griechischen Schiffe, werden einem Schiedsgericht unterbreitet werden. Um 7 Uhr abends wurde die Konvention ad reserendum paraphiert.

r Konstantinopel, 12. Noo. Der Ministerrat ist heute nachmittag beim Großwesir zusamme getreten, um den paraphierten Text des türkisch-griechischen Friedens- vertraqs zu erörtern. Man hält es für wahrscheinlich, daß der Ministerrat die türkischen Delegierten zur Unterzeichnung ermächtigen und daß der Vertrag morgen cndgilttg unter- zeichnet werden wird.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

' Calw, 10. Nov. Die Preise für Kraut gehen zurück. Das 160 Häuptle Kaust man um 35

Leonberg, 6. Noo. Dem gestrigen Vieh mar kt wurden 72 Ochsen, 47 Kühe und 82 Stück Jungvieh zugesührt. Die Preise hielten sich auf der seitherigen Höhe, der Handel war ziemlich lebhaft. Aus dem Schweinemarkt standen 54 Milch- und 58 Läuferschweine zum Verkauf. Der Krämermarkt (Martinimarkt) wies einen un­gewöhnlich starken Besuch insbesondere aus den Landorten auf.

Winnenden, 5. Nov. (Vieh mar kt.) Zufuhr: 36 Ochsen, 34 Stiere, 123 Kühe, 117 Kalbinnen und 91 Stück Schmalvieh, zus. 401 Stück Rindvieh. Der gut befahrene Mai kt zog zahlreiche Käufer an, so daß sich ein guter Handel in Fettvieh und Einstellrindern ent­wickelte, wobei Uber die Hälsle der Zufuhr an Landwitte und Händler von hier und Umgebung abgesetzt werden konnte. Es kostete: I Ochse von !4 Ztr. 48 Pfd 702 1 Ochse von 13 Ztr. 55 Pfd. 650

1 Ochse von 12 Ztr. 44 Pfd. 6Z3 -et; es berechnet sich das Kilo Lebendgewicht aus 98 -H. Dem Schweinemarkt waren zugetrieben: 188 Milchschweine und 63 Läufer. Bei ziemlich rückwärts gehenden Preisen entwickelte sich ein mäßiger Handel, so daß nur etwa der dritte Teil des Auftriebs seine Abnehmer fand. Hiebei erzielten Miich- schweine pro Paar 3844 Läuferschweine pro Stück 45-65tjl.

Rechtsschutz.

Die vom Verband landw. Genossenschaften in Württemberg ein­gerichtete Beratungsstelle für Rechtsschutz scheint noch nicht überall genügend bekannt zu sein. Der Rechtsschutz gewährt den Verbunds- zugehörigen Genossenschaften, sowie auch den einzelnen Mitgliedern gegen den geringen Jahresbeitrag von 10 ^ pro Mitglied in allen, den Einkauf landw. Bedarfsgegenstände und den Absatz der Produkte, das Genoffenschasts-, Geld-, Kredit-, Hypotheken- Steuer-, oder Ver» sicherungswesen berührenden Fragen, soweit sie mit dem landwirt­schaftlichen Betrieb Zusammenhängen, kostenlose Rechtsauskunft. Die Gesuche um Rechtsauskunft sind schriftlich an die Beratungsstelle zu richten. Ist mündliche Beratung des Ansragcnden notwendig, so wird derselbe unter Uebernahme der Kosten, an einen in der Nähe seines Wohnorts ansässigen Rechtsanwalt verwiesen. Ist zux Wahrung des -begründeten Anspruchs die Durchführung eines Prozesses erforderlich, so können auch Prozeßkosten übernommen werden.

Die Inanspruchnahme der Beralungsstelle ist eine sehr lebhafte. Schon verschiedenemal wurden unter Garantieübcrnahme der Prozeß­kosten seitens der Beratungsstelle Prozesse geführt. Welch' große Vorteile der Verband seinen Mitgliedern durch die Beratungsstelle gibt, das zeigt der letzte Prozeßfall. Hier waren dem Nachsuchenden beim Ueberfahren einer Brücke, durch das Verschieben der darüber gelegten Prügel seine beiden Kühe ins Wasser gestürzt, und dabet eine ertrunken. Der zur Unterhaltung der Brücke Verpfli btete ver- wies den Geschädigten mit seinen Schadenersatzansprüchen an die Hastpflichtversichcrungsgesellschast, welche aber jede Entschädigung ab­lehnte. Aus dieses hin wandte sich der Geschädigte mit seiner Ange­legenheit an die Beratungsstelle, weiche unter Uebernahme der Pro- zeßkosten einen Rechtsanwalt mit der Durchführung des Prozesses beauftragte. Der Geschädigte erhielt jetzt zu seiner vollen Zufrieden­heit eine Barentschädigung von 300 auch mußten alle Prozeß, kosten von der Gegenpartei getragen werden.

Eingesandt.

(Für Artikel unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßrechtliche Verantwortung.)

Aus dem Steiuachtal. Das Ausbleiben eincs wirklich ausgiebigen Regens in den letzten Zeiten hatte, wie man lesen konnte, in einzelnen Orten des Gäues Wassermangel zur Folge. Auch bei uns herrschte ein solcher fast während des ganzen Oktobers. Der Wasser­leitung konnte man oft aur am Morgen, Mittag und Abend ji 2 Ständen lang Wasser entnehmen, und zwar in Ober- und Unicrtalheim da beide Gemeinden aus dem­selben Reservoir mit Wasser versorgt werden. Ob aber einzig und allein Reqenmangel an diesem Uede.stande schuld war, dürfte in F age gestellt werden. Von zuver­lässiger und sachverständiger Seite erfuhren wir, daß das ziemlich große Sammelbecken abends gefüllt, morgens aber etlichemal leer war. Liegt da nicht die Vermutung rabe, daß nit dem angesammelten Waffe, während der Nacht Mißbrauch getrieben wurde? Eine solche mißbräuchliche Verwendung von Wasser, zumal ja unbestritten Master- manae! herrschte, wäre aber gegenüber den übrigen Wasser­nd: ehmern eine gewissen- und rücksichtslose Handlung; denn mancher Orleb-wahner mußte von seinem Hochgel genau Hause nledcrstcigeu zum Brunnen, um dort seinen Bedarf an Wasser zu decken. __

Mutirrasti. Wetter am Freitag und Samstag.

Für Freitag und Samstag ist zwar ein Nachlassen der Niederschläge, aber immer noch vielfach trübes und kühles Wetter zu erwarten._

Fürdte Redaktton verantwortlich: Karl Paur - Druck u. Ver­lag der G. W. Zaiser'schen Buchdruckerci 'Karl Zaiscr>,Rago! .