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Ferssprecher Nr O. 87. Aohrgong.
IiensLag. den 28. Hktoöer
Amtliches.
Ft. HbevcrmL Wagslö. Bekanntmachung.
Der zum Or^orsteher der Gemeinde Rotfelden gewählte Bauer Gottlieb Mockiuger daselbst wurde heute verpflichtet und in sein Amt eingesetzt.
Den 25. Oktober 1913. Kommerell.^
Staatssekretär v. Iagow als Förderer der deutscher Missionsschulen.
Nach Pressemeldungen der letzten Tage wird der nächste Reichshaushaltsetat die Anforderung erhöhter Mittel für Förderung und Unterstützung des deutschen Schulwesens tm Auslande aufweisen, und zwar soll in besonderer Weise auch das deutsche Schulwesen m China bedacht werden. Zur Zeit unterstützt die deutsche Regierung tn China sieben deutsch-chinesische Sprachschulen, ferner eine Medizin- und eine technische Schule in Schanghai. Hervorragende Beachtung verdient in diesem Zusammenhang, die allem Anschein nach auf offiziöser Grundlage beruhende Mitteilung, daß der Staatssekretär des Auswärtigen Amts v. Iagow besonders warm für die Förderung der Missionsschulen, wie in China im besonderen, so auch im allgemeinen, eintritt.
Als die große Bewegung zum Besten der Nationalspende zum Kaiserjubiläum für die christlichen Missionen in den deutschen Kolonien und Schutzgebieten in diesem Jahre einsetzte wirkte auf weite Dolkskreise fast wie eine neue Offenbarung der öffentlich erbrachte Nachweis, daß der Arbeit der christlichen Missionen in den fremden Weltteilen, obwohl sie in erster Linie nur religiösen Zwecken gewidmet sei, dennoch eine hervorragende kulturelle Bedeutung inne wohne, die mit Naturnotwendigkeit einen wohltätigen Rückschlag auch auf die Gesamtbeztehungen zum Deutschen Reiche auslösen müsse. Und zum zweiten ging dem deutschen Bolks- bewußtsein auch das klare Verständnis dafür auf, daß wir in der Erkenntnis dieser außerordentlichen Kulturbedeutung der Mission und ihren sehr praktischen Folgerungen für Hebung des Wohlstandes der Nation durch Anbahnung neuer kommerzieller und industrieller Beziehungen von anderen Staaten, insbesondere Frankreich, England und Amerika, zu unserm eigenen Schaden bisher weit überflügelt worden seien.
Es ist überaus bezeichnend, daß gerade auf diesen Umstand in den beregten Preßäußerungen auch auf unser Verhältnis zu China hingewiesen wird. So heißt es u. a. „Den Missionen anderer Länder stehen für ihre Schulen größere Mittel aus privaten Zuwendungen zur Verfügung. Würden die deutschen Missionen in gleichem Maße unterstützt werden, so könnten sie auch auf dem Schulgebiets noch erfolgreicher den Wettbewerb mit anderen Nationen auf- nehmen." Und weiter: „Wenn Deutschland in China gegen andere Länder noch etwas zurück ist, so liegt dies haupt
sächlich daran, daß diese früher angefangen und größere Mittel aufgewendet haben."
Um so dankenswerter ist daher die nunmehr bekundete Initialioe des Staatssekretärs von Iagow, den deutschen Missionsschulen in China wirksame Förderung zuteil werden zu lassen. Wie rege und die Zeichen der Zeit erkennend gerade die deutsch-evangelischen Missionen aus dem Gebiete des Missionsschulwesens in China schon seit geraumer Zeit vorgearbeitet haben, ist aus nachstehender neuesten Statistik ersichtlich, die wir unfern Lesern zu unterbreiten in der Lage sind. Danach ist der Stand zurzeit wie nebenstehende Tabelle ihn zeigt.
Es liegt auf der Hand, welche kulturellen Werte hinter diesen Zahlen und Kräften stehen, wenn sie planmäßig gestärkt und weiter ausgebaut werden. Um so berechtigter ist denn auch die Hoffnung aus wohlwollendes und weitweitgreifendes Eingehen des Reichstags aus die vom Staatssekretär des Auswärtigen Amtes bekundete Absicht einer energischen Förderung des deutschen Missionsschulwesens, wo immer es Wurzeln gefaßt hat und faßt.
Schulen
Schüler
Schill--
Schüler
».Schüle
rinnen
Berliner i s,) SUdchina . . .
52
921
288
1209
Missions-Ges. j b) Kiautschou . . .
32
554
54
608
zusammen in China:
84
1475
342
1817
Rheinische Miss.-Ges.
32
634
226
860
Basler Miss.-Ges.
90
2955
393
3348
Allgem. Eo. Prot. Miss. Verein . .
3
130
?
130
Berliner Frauenoerein f. China . .
1
?
71
71
Deutsche China Allianz-Miss. . . .
15
395
395
Deutsche Blinden-Mission ....
3
?
?
?
Kieler China-Mission.
6
87
4?
134
Liebenzeller Mission.
9
1!0
79
189
Me Lmdtazserschmhl m Stuttgart-Mi.
Stuttgart, 25. Okt. Die „Frkf. Z tg." schreibt: Die Sozialdemokratie hat Stuttgart-Amt, den sichersten Sitz, über dm sie in Württemberg verfügt, wie zu erwarten war, halten können, aber trotz ihrer riesenhaften und persönlich rücksichtslosen Agitation mit dem beträchtlichen Verlust von 1100 Stimmen. Sie hat die absolute Mehrheit der Stimmberechtigten, die sie bisher halte, bei dieser Wahl eingcbüßt. Ein solcher Verlust ist durch den Wechsel der Kandidatur allein nicht zu erklären. Hilden brand, der bisherige langjährige Abgeordnete des Bezirks, war den Angriffen der radikalen Stuttgarter Genossen gewichm und hatte das Land verlassen. Das und die geringe Vertrautheit der Wähler mit dem neuen Kandidaten haben sicherlich die Stimmenzahl der Wähler herabgesetzt. Aber die Sozialdemokratie war vorsichtig genug gewesen, als Nachfolger Hildenbrands wieder einen Anhänger seiner Taktik aufzu- stellen, um das Abströmen großer Wählermassen zu verhindern. Das ist trotzdem nicht gelungen. Das beweist, wie stark die inneren Kämpfe der württembergischen Sozialdemokratie, der politische und wirtschaftliche Terrorismus
Sie Zerstörung der Wasserleitung nm Autioari *)
Bon Prof. Manfred Eimer.
(Schluß.)
Es war ein eigentümliches Lächeln, das über Lukas Antlitz puschte, als die Wahl aus ihn fiel.
„Ich habe es gewußt!"
Das war alles, was er sprach.
Die Nacht brach herein. Nichts regte sich. Da kam eine Uederraschung für die Harrenden.
Es ertönte ein montenegrinisches Signal, und das hieß: Fertig! Konnte das etwas anderes sein, als eine Aufforderung an die Kameraden, wieder ans Werk zu gehen?
„Naprljed!"
Sie beteten stille, ein jeder für sich. Alle reichten sich die Hände. Bajo und Luka umarmten sich. Jeder wußte: sie gingen einen Weg des Todes.
Stille herrschte tn der Schlucht, Stille an den Mauern der Zitadelle, Stille bei der Schutzmannschaft jenseits des Baches.
Da, plötzlich, gegenüber, jedoch unterhalb der Mine, ein lautes Geschrei und Schüsse gegen die Mauer.
Aber tm nächsten Augenblick — was war das? Bon der Mauer flammte hellrotes, weithin alles beleuchtendes Feuer auf. Die ganze Schlucht war in dies rote Licht
getaucht, und die Kühnen, die drunten kauerten, waren ebenso deutlich wahrzunehmen, wie Luka, der vor der Mine kniete.
Die Türken hatten bengalisches Feuer angezündet, und als es brausend ausbrannte, flog ein wahrer Hagel von Geschossen auf die Allzukühnen hinab.
Hier stürzte einer und dort wieder einer. Um Lukas Ohren sausten die Kugeln dutzendweise.
Er wich um Kernen Zoll. Ec benutzte vielmehr die Helligkeit, um schneller zuwege zu bringen, was er wollte.
Aus dem Versteck der Schutzmannschaft krachte Salve um Salve. Die Schlucht schien in einen Höllenpsuhl oer- wandkl!.
Aber die Zündschnur brannte. Es war geschehen!
Eine Granate platzte in der Schlucht. Wieder stürzte einer von denen am Bach; Luka war unversehrt.
Er sprsng von Stein zu Stein hinüber zu den Seinen. Dort warf er sich nieder, wie auch die übrigen es nun ge- tan. Das rote Feuer verlosch. Eine grauenhafte Stille herrschte. Nur der Bach brauste, und ein Sterbender ächzte.
Da blitzte es vor der Zisterne auf. Ein furchtbarer Krach! Eine hohe Feuergarbe schoß gen Himmel und verlosch; ein lautes Prasseln und Donnern folgte. Und dann — fiel ein Schuß.
Die Mine war gesprungen, die Zisterne war zerstört.
Diesen Augenblick benutzten «lle, die unversehrt geblieben, um, so gut es in der Finsternis ging, in den Schutz der Brücke zu flüchten. Drei fanden sich dort: Bajo, der Anführer, und einer der Artilleristen.
FerAspre^rr Ne. 29.
Anzrtgru-Gebkh, sür die einspalt. Zeile an» gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal Einrückung 1b -L. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt
Beilagen:
Plauderstübchea,
* Illustr. Kormtaprblatt und
Schwöb. Remdwirl.
"" 1813
der Radikalen tn diesem Bezirk, der durch seine wirtschaftliche Struktur der Sozialdssmokratie die günstigsten Aussichten bietet, ihre Reihen gelichtet haben.
Der Borsprung der Sozialdemokratie vor den Natio- nallideralen, die tn diesem Kampfe von der Dolkspartei tatkräftig unterstützt wurden, ist in einem Jahr von 4250 aus 1500 zurückgegangen. Der liberale Kandidat ist ein gefährlicher Konkurrent der Sozialdemokratie gewesen. Diesen Erfolg verdanken die Naiionalltberalen allerdings nicht nur den Streitigkeiten in der Sozialdemokratie, sondern auch der Persönlichkeit ihres Kandidaten Lamparter, der, ein Mann von aufrichtiger liberaler und sozialer Gesinnung, auch in Arbeiterkreisen Sympathie gewinnen konnte, und dem der volle Erfolg, wohl nur deshalb versagt blieb, well die Zeit sür seine Wohltätigkeit zu kurz war und der Bezirk einer systematischen Bearbeitung durch die liberalen Parteien auch in ruhigen Zeiten entbehrt. Das Ergebnis der Wahl zeigt, daß es nicht gelungen ist, eine erhebliche Steigerung der Wahlbeteiligung herbeizuführen, mit der allein die Liberalen den Sieg hätten gewinnen können. Hier anzusetzen und große säumige Wählermassen zur Urne zu brkngen, das muß die Lehre dieses Wahlkampfes sein, dessen Ausgang für die Liberalen durchaus nicht entmutigend ist und ihnen die Hoffnung gibt, mit einem Manne von der Persönlichkeit und der Ausfassung Lampariers auch dieses stärkste Bollwerk der Sozialdemokratie doch noch zu erobern.
As« GtM Md Ami
Nagold, 28. Oktober 1913.
Tagesordnung sür die öffentliche Sitzung des Ge- meinderals am 29. Oktober 1913 vorm 8^ Uhr:
1. Liefcrungsvergebungen;
2. Mitteilungen (Etats, Schuldentilgungsplan rc);
,'3. Festsetzung des Termins der Gemeinderatewahl.
-r Ausflug. (Mitgeteilt). Auf die Einladung des hiesigen Schwarzwaldvereins zur Waldwanderung nach Altensteig am letzten Sonntag fanden sich bei dem schönen Herbstwetter gegen 40 Wandersreundinnen und -Freunde ein. Bald entwickelte sich heiteres Leben und frohes Treiben; dafür sorgte schon die allzeit lustig gestimmte Jugend. Der gewählte Weg bot reiche Abwechslung. Kostete es auch manchen Schweißtropfen bei den teilweise schwierigen Aufstiegen, so herrschte doch, am Ziele angelangt, allgemeine Befriedigung über den schön verlaufenen Spaziergang. In der „Traube" in Altensteig wurde abgesttegen. Noch Lösung der Magenfroge ertönten fröhliche Lieder und erklangen zuletzt lustige Walzerweisen. Ein vergnügt erlebter Nachmittag liegt hinter uns. Auf Wiedersehen am 16. November.
Die Angestclltenversicheruug der rund 1^ MIll. Angestellte unterstellt sind, ist am I.Ian. in Kraft getreten. Heute zeigen sich bei der Durchführung der Versicherung ähnliche Schwierigkeiten wie bei Inkrafttreten des Invalidenoersicherungsgesetzes. Besonders macht sich das bemerkbar
Gawro war gefallen; ein anderer, Petar Markow, lag verwundet am Bach, das hatte Bajo gesehen. Aber Luka? Wo war Luka?
Er kam nicht.
„Luka" schrie Bajo in die Nacht hinaus.
Nichts regte sich.
„Luka" schrieen sie alle drei.
Keine Antwort.
„Der Schuß! Der letzte Schuß?!" flüsterte Bajo heiser. „Er ist tot! Luka ist tot!"
Es faßie Bajo etwas wie Wahnsinn. Er stürmte zurück. von wo er gekommen. Er tastete umher, aber er fand nichts.
Da hörte er ein Stöhnen.
„Wer bist du?" rief er.
„Ich, Petar Markow," antwortete es.
„Wo ist Luka Mariisch?" rief Bajo.
„Ich weiß nicht! Dort warf er sich nieder, neben mir!"
„Wo?"
„Dort!" erwiderte Petar. „Ja, cs ist zu dunkel hier! Du kannst nichts sehen. Aber — ich glaube, ich kann dir helfen! Es war nur ein Prellschuß am Arm! Ich bin kein Krüppel! Gelobt sei Gott! Komm, hilf mir aus, ich bin hart gegen den Stein gefallen! So! Es geht! Wart' einmal! Da lag er! Oh, — da ist er auch! — Es ist vorbei mit ihm!"
Bajo zitterte am ganzen Leibe. Bebend streckte er die Hand aus und berührte einen Körper. Und dann ein Gesicht.