bei einem Familienfest. Die gute Küche und der Münchner Stoff trugen das ihre zu einer freudig gehobenen Stimmung bei, die dann auch bald zu einem flotten Tanzvergnügen führte, das erst nach Mitternacht sein Ende fand.

* Verein der württ. Seminarlehrer. Im Garten­saal des Hotel Royal in Stuttgart versammelten sich am Freitag vollzählig die Seminarlehrer beider Konfessionen, um nach jahrzehntelanger Unterbrechung auf dem Boden der neugestalteten Schuloerhältnisse wieder in Verbindung zu treten. Es wurde einstimmig beschlossen, einen Verein der württ. Seminarlehrer zu gründen. Mit dem Entwurf der Satzungen wurde von der Versammlung eine vorläufig ernannte Kommission betraut, an deren Spitze Sem.Rektor Dr. Reinöhl von Heilbronn steht. Daran schloß sich ein Bortrag von Sem.Rektor Lic. Schott aus Künzelsau über die Frage der Jugendpflege in den Seminaren. Aehnliche Vereine bestehen schon seit längerer Zeit in allen größeren Bundesstaaten und haben ihr Doseinsrecht in der ganz be­sonderen Aufgabe der Lehrerbildungsanstalten, aÜgemeine Bildung und Lehrerbildung gleichzeitig zu beschaffen.

* Bortrag. (Mitgeteilt.) Das reichsgesegnete Werk der Belgischen Missionsktrche, welches in dem säst ganz katholischen Lande Belgien einen so erfreulichen Fortgang nimmt, bedarf noch längere Zeit dringend der Unterstützung der evangelischen Freunde im Auslande. Wenn nicht aus diesem etwa die Hälfte der Mittel kommt, so ist stets ein neues jährliches Defizit zu verzeichnen. Da dürfen auch die deutschen Freunde nicht müde werden, sondern wüsten an Zahl noch möglichst zunehmen. Dem Bortrag des ehr­würdigen Pastor Meyhosfer am Dienstag ist eine volle, opferfreudige Zuhörergemeinde zu wünschen.

Jahrhundertfeier« Bischof v. Keppler hat im Amts­blatt für die Diözese Rottenburg verordnet, daß am Sonn­tag den 19. Oktober zur kirchlichen Feier der vaterländischen Gedenktage des Jahres 1813 in den Pfarrkirchen der Diözese nach dem Hochamt das Tedeum gesungen werde.

Die Wahle« des Ausschusses der Ortskraukeu- kasseu. Der Ausschuß derallgemeinen" und derbe­sonderen" Ortskrankenkaffen hat wichtige Aufgaben zu er­füllen. Er hat die Kasse gegenüber den Vorstandsmit­gliedern zu vertreten, die Iahresrechnung abzunehmen, den Voranschlag sestzusetzen und die Satzungen zu ändern. Der Ausschuß regelt außerdem die Meldung und Ueberwachung der Kranken, bestimmt, wie bei auswärtigen Mitgliedern die Krankenüberwachung zu regeln ist. Das alles ist nur ein kleiner Bruchteil von der Aufgabe und Bedeutung des Ausschusses. Man bedenke ferner die Ausbaumöglichkeiten der Satzungen der Krankenkassen nach der neuen Reichs­versicherungsordnung, wie z. B. die Erhöhung des Kran­kengeldes bis zu 75 Prozent des Grundlohnes, die Ver­längerung der Dauer der Krankenhilse bis auf ein volles Jahr, ferner Gewährung von größeren Heilmitteln, Kran­kenkost, erhöhtes Hausgeld, erweiterte Wochenhilfe, He- bammendienst, ärztliche Geburtshilfe, Stillgeld, Kranken­pflege an oersicherungsfrete Familienangehörige, Wochen- hilse an oersicherungsfreie Ehefrauen. Sterbegeld beim Tode der Ehefrau oder eines Kindes, Erhöhung des Sterbegeldes bis zum Machen Betrag des Grundlohnes usf. Damit ist aber die Tätigkeit und Bedeutung des Ausschusses der Krankenkassen keineswegs erschöpft. Der Ausschuß hat bekanntlich das Recht, den Vorstand der Krankenkasse zu wählen. Der Vorstand der Krankenkasse wählt ferner die Versicherungsvertreter zum Bersicherungsamt, diese wiede­rum die Beisitzer zum Oberoersicherungsamt usw. Es wäre also durchaus verfehlt, wenn Arbeitgeber und Versicherte den bevorstehenden Auschußwahlen gleichgültig gegenüber­stehen würden.

r Vogelschutz. Den unablässigen Bemühungen ameri­kanischer Naturfreunde und Vogelschutz-Gesellschaften ist es gelungen, durchzusetzen, daß in das neue Zollgesetz ein Bogelschutzparagraph ausgenommen wurde, durch den die Einfuhr von Federn sämtlicher wildlebender Vögel verboten ist mit Ausnahme von Straußfedern. Mit Bewunderung und großer Freude blicken die Freunde der Dogelwelt aus dieses nachahmenswerte Beispiel und hoffen, daß das, was in den Bereinigten Staaten Amerikas zum Schutze der Dogelwelt geschehen ist, auch bei uns möglich sein werde.

Haiterbach, 11. OKI. Dem Herrn Waldmeister Maser hier, welcher am 1 . Juli d. I. eine Dienstzeit von 25 Jahren hinter sich hat, wurde von der Stadtgemeinde für seine treue und gute AmtsjLhnmg aus Dankbarkeit ein Ruhesessel in der letzten Sitzung der bürgerlichen Kollegien in angemessener Weise überreicht.

A«S den Nachbarbezirkeu.

Calw, 11. Okt. Die in Erwägung gezogenen« Aus­hebung der Elsenbahnbauinspektion verursacht hier große Aufregung. Da die bisherigen Verhandlungen resul­tatlos verliefen, haben die bürgerlichen Kollegien beschlossen, in einer Eingabe an die Generaldirektion der Eisenbahnen die Gerüchte vorzulegcn, die gegen eine Verlegung der Bau- lnspektion nach Pforzheim sprechen. Bei der drohenden großen finanziellen und wirtschaftlichen Schädigung der Stadt wird nichts unversucht bleiben, was zur Abwendung der geplanten Maßregel beitragen kann. Unser Landtags- abgeordneler wird persönlich die Sache in Stuttgart bei dem Minister vertreten. Man hofft um so mehr aus Er- Haltung der Bauinspektion in Calw, da in der Denkschrift zur Vereinfachung der Staatshaushaltung nicht die Aus- Hebung der Inspektion in Calw, sondern der in Pforzheim ausdrücklich genannt ist.

r Calw, 12 OKI. (Geplünderte Ladenkasse) In Simmozheim ist die Ladenkaffe des Kaufmanns Linken­

heil geplündert worden. Ein Stuttgarter Polizeihund nahm die Spur des Diebes auf. Eine Verhaftung wurde oor- genommen.

r Liebenzell, 12. Okt. (Ein schwerer Diebstahl.) Bei der Station Grunbach im Nagoldtol wurde neulich ein schwerer Diebstahl in des Wortes gewichtigster Bedeu­tung verübt. Diebe stahlen ein altes, eisernes Wasserrad der Wasserleitung Huchenfeld, das außerhalb des Maschinen­hauses lag zehn Zentner wog und nur noch einen Alteisen­wert von etwa 25 Mark hatte. Die Diebe brauchten dazu ein zwetspänniges Pferdefuhrwerk und drei bis vier Mann zum Ausladen. Gewiß ein unrentables Geschäft. Als aber die Landjäger auf die Suche gingen, brachten die Diebe gestern nacht mit Roß und Wagen ihre Beute wieder zurück und legten sie fein säuberlich an die alte Stelle. Eigentlich müßten die Brüder aus ihrem Geschäft eine Aktiengesellschaft machen. So eine Goldgrube?

Laudesuachrichten.

Staatsbeamtenrecht.

r Bekanntlich ist die Disziplin, die in einem großen Organismus wie der Staat absolut notwendig ist, am besten gesichert, wenn die Angestellten zu ihren Vorgesetzten das Vertrauen haben, daß sie. wenn auch streng, so doch ge­recht behandelt werden. Ein solches Vertrauen kann nicht vorhanden sein, wenn dieser oder jener Beamte lediglich aus Grund von Denunziationen oder überschwenglicher An­schwärzungen seitens zufällig Vorgesetzter und dergleichen schlecht behandelt und in seiner Laufbahn gehindert wird. Das hat man in Württemberg schon vor Jahren erkannt und der Landtag hat damals den Beschluß gefaßt, das Beamtenrecht dahin zu ergänzen, daß dem einzelnen Be­amten auf Verlangen seine Personalakten zur Einsicht mit­zuteilen sind und daß Berichte, die über Beamte ans Mi­nisterium gelangen, diesen nur dann zum Nachteil gereichen dürfen, wenn dem Beamten Gelegenheit zur Aeußerung hierüber gegeben worden ist, ohne daß er sich rechtfertigen konnte. Allgemein hat man jenen Beschluß der Zweiten Kammer begrüßt, doch die Erste Kammer hat es nicht für angezeigt gehalten, in solcher Weise das Beamtenrecht zu ergänzen, weil dies der Disziplin schaden könne. Wie sehr die Erste Kammer damit fehlte, kann nicht drastisch genug geschildert werden. Seit jenem Beschluß ist fast allgemein die Ansicht verbreitet, cs stehe mit den Denunziationsberich- ten und dergl. schlimm. Hier kommt alles aus das Ver­trauen an, ein solches kann aber füglich nicht gemehrt wer­den, wenn die Beamten von solcher Ungerechtigkeit über­zeugt sind. Dem Organismus ist nur gedient, wenn das Mißtrauen, das durch jenen Beschluß der Ersten Kammer verstärkt wurde, durch eine der Gerechtigkeit entsprechende Regelung des Beamtenrechtes aus der Welt geschafft wird. Da ferner in der letzten Zeit Maßregelungen von Beamten, die nicht gehört wurden, laut geworden sind, sollte die Re­gierung möglichst bald Schritte zur Besserung unternehmen.

Zigaretten-Judustrie und Verbrauch i« Württem­berg.

Im Rechnungsjahr 1. April 1912 bis 31. März 1913 bestanden in Württemberg 49 Fabriken, die nur Zigaretten und 10 Fabriken (darunter ein Großbetrieb mit über 500 Arbeitern), die außer Zigaretten auch Zigarettentabak her- stellten; weitere zwei Betriebe fabrizierten nur Zigarretten- tabak und zwei andere Betriebe stellten Zigaretten-Hülsen und Blättchen her. Insgesamt wurden in Württemberg 220,3 Millionen Zigaretten hergestellt; vom Zollausland wurden 1,1 Millionen Zigaretten eingesührt. Zur Ver­steuerung gelangten aus den württ. Fabriken (einschließlich des Absatzes vom Vorrat des Vorjahrs) 230,9 Millionen Zigaretten und 672 Kilogramm Zigarettentabak; ferner vom Ausland 1,1 Millionen Zigaretten und 12 Kilogramm Zigarettentabak. Der Ertrag der Zigarettensteuer bezifferte sich in Württemberg aus 1060 609 ^ und zwar aus Ziga­retten 1058476 aus Zigarettentabak 2073 aus Zigarettenhülsen 60

r Stuttgart, 10. Okt. (Die Hunde stadt.) Es dürfte kaum eine zweite Stadt im Reiche geben, die, auf die Zahl ihrer Einwohner gerechnet, so viel Hunde hat, wie Stuttgart. Am 1 . April dieses Jahres waren in Groß- Stuttgart 9173 Hunde zu versteuern. Ein Jahr zuvor waren es noch 489, zwei Jahre davor 306 weniger. Kein Wunder, daß es Leute gibt, die schon seit längerer Zeit von einer Hundeplage in Stuttgart sprechen.

r Stuttgart, 12 . Okt. (Kindsraub.) Dem in der Forftstraße 146 wohnenden Mechaniker Joseph Maier wurde gestern nachmittag sein halbjähriges Kind von einer unbekannten Frauenperson gestohlen. Das Kind war einem 13jährigen Mädchen anvertraut, das mit ihm die Straße, aus und ab fuhr. Eine Frau bat das Mädchen um eine Besorgung in der nahegelegenen Post mit dem Bemerken, sie werde solange auf das Kind achten. Als das Mädchen von der Post zurückkam, war die Frau mit dem Kind spurlos verschwunden. Den Kinderwagen hatte sie, da er ihr leicht hätte zum Verräter werden können und wohl auch bei der Benutzung der Straßen- oder Eisenbahn im Verkehr hinderlich war. zurilckgelossen.

Tübingen, 10. Okt. (Geschworene.) Zu den am 27. d. Mts. beginnenden Sitzungen des Schwurgerichts für das 4. Quartal 1913 sind folgende Geschworene gezogen worden: Karl Kühnle. Waldhornwirt in Berneck OA. Nagold; Johann Friedrich Benz. Seisenfabrikant in Reut­lingen ; Georg Braun, Gemeindepfleger in Wankheim; Karl Blumental, Hofphotograph in Wildbad; Friedrich Becky, Graveur und Gemeinde: at in Birkenfeld OA. Neuenbürg: Ernst Wörner, Küfer in Gomaringen OA. Reutlingen; Bernhard Rücker, Maler in Mössingen OA. Rottenburg:

Albert Häusel, Schmied in Riederich OA. Urach; Johannes Knecht, Kaufmann in Kirchentellinsfurt; Johann Georg Dürr, Bauer und Kirchenpfleger in Iettenburg; Michael Rentschler. Gallesbaucr und Gemeinderat in Schmieh LA. Calw; Michael Friedrich Kolmbach, Bauer und Gemeinde- pfleger in Hornberg OA. Calw; Karl Beck, Wagner und Gemeinderat in Dettingen OA. Urach; Otto Glaser, Ge­meinderat in Herrenberg: Eugen Letzgus, Kaufmann in Rollenburg: August Ritter, Fabrikant in Urach; Franz Schlager, Seifensieder in Rottenburg; Fritz Dieterich. Metz­germeister in Nürtingen; Karl Greiß, Zinngießer in Herren- derg; Johannes Schnitzler, Bauer und Gemetndepfleger in Kappishäusern OA. Nürtingen; Martin Steinmater, Mar­tins Sohn, Bauer in Kusterdingen; Friedrich Gollmer, Seilermeister in Neuenbürg; Georg Ulmer, Gemeindepsleger in Kilchberg; Hermann Wagner, Gemeinderat in Calw; Jakob Eeisried, Bauer in Unterhaugstett OA. Calw; Gottlob Schnirrtng, Bauer und Gemeinderat in Sickenhausen OA. Tübingen; Johannes Keppler. Kronenwirt und Gemeinde­pfleger in Würzbach OA. Calw; Julius Dreiß, Privatier in Calw; Hans Evelin, Fabrikant in Birkenfetü OA. Neuenbürg: Friedrich Winter, Bürgerausschußobmann in Lustnau.

Tagesordnung des Schwurgerichts. 1. Wilhelm Fischer, städt. Volistreckungskommissär in Tübingen, wegen versuchter Notzucht, Montag 27. Okt., vorm. IOV 4 Uhr; 2 . Karl Ludwig Kling, led. Schuhmachergeselle von Straß­burg, wegen versuchten Mords und versuchten Raubs, Diens­tag 28. Okt. vorm. 9 Uhr; 3 Gottlob Renz, led. Fabrik­arbeiter in Ohmenhausen OA. Reutlingen, Christian Walz, led. Weber von da und Paul Hildenbrand, led. Fräser von da, wegen Meineids, bezw. Anstiftung dazu, Mittwoch 29. OKI., vorm. 9 Uhr; 4. Johann Christian Weimer, oerh. Taglöhner in Bondors OA. Herrenberg und Johann Christian Roll, verheir. Unterhändler von da, wegen Mei­neids bezw. Anstiftung dazu, Donnerstag 30. Okt., vorm. 9 Uhr; 5. Gottlob Renz. led. Goldarbeiter von Emmingen OA. Nagold, wegen versuchter Notzucht, Freitag 31. Okt., vorm. 9 Uhr; 6 . Maria Barbara Gminner, Bauers Ehefrau von Oberjesingen OA. Herrenberg, wegen Meineids, Samstag 1 . November, vorm. 9 Uhr; 7. Christian Beiß­wan g e r, oerh. Krämer und Fabrikarbeiter von Gechingen OA. Calw, wegen betrügerischen Bankerolts, Montag 3. Nov., vorm. 10Vi Uhr; 8 . Heinrich Jung, led. Mecha­niker von Ltebenzell OA. Calw, wegen versuchter Notzucht, Dienstag 4. Nov.-, vorm. 9 Uhr.

r Balingen, 11. Okt. (Doch nlcht nach Leipzig.) Zu der Nachricht, daß Wagner Sämann in Ostdorf, der bekanntlich am Tage der Völkerschlacht sein 100 Lebensjahr vollendet, nun wie früher geplant, an der Ein­weihung oes Dölkerschlachtdenkmals teilnehmen werde, wird jetzt zuverlässig mitgeteilt, daß er diesen Plan doch schließ­lich noch aufgegeben hat. Dagegen wird ihm an seinem seltenen Jubelfest eine besondere Ehrung zuteil werden. Am Vorabend seines Geburtstages wird die Schuljugend von Ostdorf, der dortige Gesangverein, Militärverein, Radsah- reroerein den Jubilar durch einen Fackelzug erfreuen. Am Sonntag den 19. wird der Bezirksoolksverein seinem älte­sten Mitglied seine Glückwünsche darbringen.

p Plochingen, 11. Okt. Der Deutsche Lehreroerein für Naturkunde hielt seine Hauptversammlung unter dem Vorsitz von Dr. Lutz-Stuttgart hier ab. Der Vorsitzende teilte in seinem Jahresbericht mit, daß der Verein in Deutsch­land über 33000 Mitglieder zähle. Nach dem Bericht des 2 . Vorsitzenden, Baß Stuttgart, umfaßt der Landesvecein Württemberg 7570 Mitglieder. Der Landesausschuß ist aus den Vorsitzenden der 7 größten Bezirksvereine in Stuttgart, Heilbronn, Eßlingen, Reutlingen, Freudenstadt, Ludwigs­burg und Ulm gebildet. Bei den Borträgen soll besonders aus das Anschauliche hingewirkt werdend Oberweyer- Gablenberg hielt einen Bortrag über die Benützung des Schulgartens. Der Referent stellte 7 Leitsätze auf. Es wurde beschlossen, eine Eingabe an die Oberschulbehörde zu rich'en, wonach bei Einreichung von Plänen zu Schul- hausneubautcn der Platz für einen Schulgarten vorgesehen sein soll. Seminaroberlehrer Mack-Eßlingen hielt einen Vortrag über die Chemie in der Volksschule, der lebhafte Zustimmung fand.

Göppingen, 13. Okt. Bei der gestrigen Herbst­wanderversammlung der Deutschen Partei sprachen Rechtsanwalt List über Arbeit und Erfolge der Partei im Reiche und im Lande, Landtagsabg. Oberbürger­meister Dr. Keck über Steuersraoen, Retchstageabg. Keinath über Reichspolitik und der Präsident des Deutschen Bauernbundes, der preußische Landtagsabg. Guts­besitzer WachhorstdeWente über wirtschaftliche Fragen und über den Schutz der nationalen Arbeit.

Göppingen, 11. OKI. In den letzten Tagen gab hier eine tn der Druckerei derFr. Dolksztg." hergestellte Broschüre des vor zwei Jahren aus der hiesigen Schutz­mannschaft entlassenen Bizewachtmeisters Semle Stoff zu allerlei E örterungen, die nun auch in der letzten Sitzung der bürgerlichen Kollegien den Anlaß zu einer längeren Besprechung boten. Semle sch ldert in dieser Broschüre, die erErlebnisse eines Polizeioizewachtmeisters" betitelt, die Vorgänge, die zu seiner Entlassung im Jahr 1911 führten. Dabei bleibt er jedoch nicht objektiv, sondern unterläßt ge­rade die Anführung der Gründe, die den Gemeinderat be­wogen, ihn aus seiner Stelle zu entlassen. In der heutigen Sitzung gab nun OBM. Dr. Keck eine aktenmätzige Dar­stellung des Falles, aus der heroorging, daß die Haltung des Gemeinderats in der ganzen Angelegenheit einwandfrei ist. Bon verschiedenen Rednern wurde namentlich daraus hingewicsen, daß der Verfasser der Broschüre wohl alles zusammengetragen hat, was ihn entlasten könnte, daß er