Prüfung und Zulassung der Wahloorschläge befindet nach Maßgabe der besonderen Bestimmungen hierüber der Vorstand.
Bei der Wahl beteiligt sind solche Arbeitgeber, die für ihre oersicherungspflichtig Beschäftigten Beiträge an die Kasse z > bezahlen haben. Arbeitgeber, die selbst versichert sind, zählen zu den Arbeitgebern, wenn sie regelmäßig mehr als 2 Bersicherungspflichtige beschäftigen; andernfalls zu den Versicherten. Für die Wählbarkeit stehen den Arbeitgebern bevollmächtigte Betriebsleiter, Geschäftsführer und Betriebs- beamte der beteiligten Arbeitgeber gleich. Nichtwählbar sind Mitglieder einer Behörde, welche Aufsichtsbefugnisse über die Kaste hat. Arbeitgeber mit nur einem oersicherungs» pflichtig Beschäftigten führen eine Stimme. Arbeitgeber, d e'mehrere Bersicherungspflichtige beschäftigen, führen bis zu 140 oersicherungspflichtig Beschäftigten für je angefangene 20 und wegen der über 140 hinausgehenden Zahl für je angefangene 40 Beschäftigte eine Stimme. Mehr als 10 Stimmen kann kein Arbeitgeber führen.
Wählbar als Vertreter der Versicherten ist nur, wer bei der Kaste versichert ist. Weder wählbar noch wahlberechtigt sind die Arbeitgeber unständig Beschäftigter als solche und Bersicherungspflichtige, die Mitglieder einer Ersatzkasse sind und deren eigene Rechte und Pflichten auf ihren Antrag ruhen. Wählbar sind nur volljährige Deutsche. Nicht wählbar ist: wer infolge strasgerichtlicher Verurteilung die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter verloren hat, wegen Verbrechens oder Vergehens verfolgt wird usw., wer infolge gerichtl. Anordnung in der Verfügung über sein Vermögen beschränkt ist.
Als Listensystem sind strengasbundene Listen vor- - schrieben, es kann deshalb ein Wähler nur einen solchen Stimmzettel abgeben, der mit einem der zugelassenen Wahl- Vorschläge übereinstimmt. Die Beschaffung der Stimmzettel ist Sache der Wähler (ausgenommen derjenigen der vom Vorstand Borgeschlagenen). Das Wahlverfahren, die Ermittlung des Wahlergebnisses u. s. f. hat Aehnlichkeit mit unserer Landtags-Proporz-Wahl.
Aus Weiteres hier einzugehen, würde zu weit führen. Satzung und Wahlordnung liegen zur Einsichtnahme bet der Kastenoerwaltung der Bezirkskrankenkasse Nagold aus, welche zu jeder gewünschten Auskunft in Beziehung auf die Ausschußwahlen, deren Vornahme bis auf Weiteres hinausgeschoben werden muß. bereit ist.
Dabei ist zu bemerken, daß die Vertreter der bisherigen Generalversammlung und die Vorstandsmitglieder äußerstenfalls bis 30. Juni 1914 im Amt verbleiben können.
Lenz.
* Wiuterfahrplau. Der heurige Wintersahrplan für die Zeit vom Oktober 1913 bis Mai 1914 weist für Bezirk Nagold und nächste Umgebung einige Aenderungen auf.
Zn Wegfall kommen: P.Z. Werktags Nagold ab 4.17 früh nach Calw. Das Schnellzugspaar Frankfurt a. M.- Pforzheim-Calw-Nagold-Freudenstadt und zurück. E.Z. Feiertags Eutingen ab 7 33 abends, Hochdorf ab 7.41 nach Nagold, Calw und Pforzheim. T.W. Werktags Eutingen ab 10.51 abends nach Nagold-Calw. E.Z. Feiertags Pforzheim ab 7.41 vorm, nach Calw-Nagold-Eutingen. T.W. Werktags Nagold ab 8.29 abends nach Eutingen.
Im Oktober und ab 1. März verkehrt T.W. Werktags Nagold ab 10.15 abends nach Calw. Nur noch im Oktober und April verkehrt P.Z. Nagold ab 6.51 morgens nach Aliensteig. Nur noch im Oktober verkehrt P.Z. Herrenberg ab 4.25 früh nach Tübingen. Ab 1. November P.Z. Herrenberg ab 5.25 früh nach Tübingen.
Die Kraftwagenlinie Haiterbach-Nagold- Herrenberg weist folgende Aenderungen auf:
Ser schwäbische Mutes
Ioßau» Ariedrich Atattich.
Zur Erinnerung an seinen 200. Geburtstag am 3. Okt. 1913.
Bon Professor Karl Bauder in Stuttgart.
In Beihingen bei Ludwigsburg wurde dem Amtmann Johann Wilhelm Flattich und seiner Ehefrau Maria Veronika, geb. Kapfs, am 3. Oktober 1713 ihr einziger Sohn Johann Friedrich geboren. Schon 1728 verlor der Knabe den Vater, aber nicht das treue Mutterherz. Weil noch bei Lebzeiten des Vaters der Entschluß gefaßt worden war. den Sohn studieren zu lasten, so blieb die Mutter dabei, konnte aber, da sie arm war, nur unter den größten Entbehrungen den Plan durchführen. Friedrich Flattich wurde Pfarrerund wirkte als solcher 5 Jahre (1742 bis 1747) in Asperg OA. Ludwigsburg, 13 Jahre (1747 bis 1760) in Metterzimmern OA. Besigheim, von 1760 bis zu seinem Tode im 84. Lebensjahre am 1. Juli 1797 in Münchingen OA. Leonberg. Das alles ist nichts Besonderes. Warum aber spricht man trotzdem noch heute vom „alten Flattich", und warum sind seine Worte und Taten, zuweilen ohne daß man ihren Ursprung kennt, noch heute im Munde des Dolksmundes und zum Teil sogar außerhalb des Schwabenlandes bekannt?
Was ihn auszeichnete, war eine ganz ungewöhnliche, ja wirklich seltene Lebensweisheit und Eigenart des Geistes. Ec war sozusagen ein praktischer Kopf, eine überwältigende Geisteskraft, die nicht bloß im engen Kreise des Berufs, sondern auch im weiten Kreise des alltäglichen Lebens, im persönlichen Verkehr mit Hohen und Niederen, Alten und Jungen, Reichen und Armen wie eine leuchiende Fackel dastand, die unaufhörlich nach rechts und links, nach oben und unten sprühende Funken und leuchtende Strahlen wie Blitze aussendet. So waltete Flattichs Geist mit einer Eigenart, wie sie bis hinauf zu dem griechischen Weltweisen Sokrates, der im 5. Jahrhundert vor Christus ^e'ebt
In Wegfall kommen die Fahrten Haiterbach ab 5.55 früh und 7.50 abends; Nagold Bahnhof ab 6.55 früh — Nagold Postamt an 7.00; Nagold Bahnhof an 6.45 nachm. Nagold Bahnhof ab 7.05 nachm.; Herrenberg ab 2.33 nachm. Nagold Postamt an 3.21 bezw. Bahnhof an 3.30.
Neu ist die Fahrt Haiterbach ab 5.05 früh, Nagold an 5.40.
Vorgerückt von 7.15 auf 6.45 abends ist die Fahrt Nagold Postamt ab nach Herrenberg an 7.40; ebenso die Fahrt bisher Herrenberg ab 8.55 abends auf 7.57 abends nach Nagold Postamt 8.45 an, Haiterbach 9.55 an.
Nur Werktags verkehrt die Fahrt Nagold Bahnhof 4.15 bezw. Postamt 4.25 nachm, ab, Haiterbach 5.00 an.
* Die Postkurskarte vo» Württemberg für den
Winterdienst 1913/14 wird demnächst ausgegeben; sie kann durch Vermittlung der württ. Postanstalten zum Preis von
1 für das Stück bezogen werden.
* Union-Kursbuch. Der beste Reisebegleiter für den reisenden Württemberger, das schwarzrote Union-Kursbuch, ist soeben erschienen. Es enthält die Fahrpläne für ganz Süddeutschland, alle wesentlichen Verbindungen von Norddeutschland, Oesterreich, der Schweiz und den Nachbarstaaten und ist inhaltlich abermals erweitert. Das „Union- Kursbuch" fällt insbesondere auf durch die Deutlichkeit des Druckes und zwei schöne klare Karten von Mitteleuropa und Südwestdeutschland, die vollständig neu bearbeitet sind. Heroorzuheben ist ferner noch die Aufnahme sämtlicher Kraftwagenoerbindungen in Württemberg unter Beifügung einer Übersichtskarte und die ausführliche Darstellung der Fahrpläne der Stuttgarter Straßen- und Vorortbahnen mit Uebersichtsplan. Der Preis beträgt bei einem Umfang von 651 Seiten nur 90 Für den Verkehr des süddeutschen Publikums ist das Union-Kursbuch das zweckmäßigste und empfehlenswerteste.
r Himmelserscheiuungen im Oktober. Die Sonne tritt am 24. Oktober aus dem Zeichen der Wage in das des Skorpions. Die Phasen des Mondes fallen aus folgende Tage.- Erstes Viertel am 7. Okt., Vollmond am 15., letztes Viertel am 22., Neumond am 29. Die größte Erdferne des Mondes ist am 12. OKI., seine größte Erdnähe am 28. Der Mond gleitet am 6. abends 7 Uhr an Jupiter, am 19. abends 11 Uhr an Saturn, am 22. morgens
2 Uhr an Mars, am 27. abends 9 Uhr an Venus vorüber. Bon den Planeten ist Merkur unsichtbar. Venus geht immer später auf, da sie sich der Sonne beständig nähert. Anfangs ist der Planet noch 2 Vs Stunden, zuletzt zwei Stunden lang Morgenstern. Mars geht anfangs etwa V, 10 Uhr zuletzt Vs 11 Uhr im Nordosten mit dem Stembild der Zwillinge auf und ist dann bis zum Tagesanbruch zu sehen. Jupiter ist anfangs 3 Vs, zuletzt nur noch 2 Vs Stunden nach Sonnenuntergang sichtbar, Saturn geht bald nach Einbruch der Dunkelheit im Nordosten auf und ist fast die ganze Nacht am Himmel. Am Fixsternhimmel geht immer früher vor Mitternacht das wundervolle Stern- gebild des Orion wieder auf, leicht kenntlich an den drei Sternen des Gürtels, die im Bolksmund „Iakobsstab" heißen. Lange vor ihm steigen die Plejaden über den Nordostrand des Himmels heraus, gefolgt von den Hyaden und dem tzauptstern des Stierbildes, dem rötlichen Aldebaran. Gleichzeitig mit Orion kommen die Zwillinge am Nordosthorizont hervor. In den mondlosen Nächten Anfang und Ende des Monats ist der große Spiralnebel in der Andromeda hoch am Himmel nahe dem Zenit sichtbar.
r Der Hausschwamm. Nach den Anschauungen des Verkehrs stellt der echte Hausschwamm stets einen erheblichen Mangel eines Hauses dar, auch wenn er durch
hat, kaum wieder bei einem anderen zu finden ist. Er war ein deutscher, ein schwäbischer Sokrates.
Dies möge eine kleine Auswahl aus dem reichen Schatz, den er uns Hinterlasten hat, beweisen:
Higeuörötkeri« oder Kausfra«.
Flattich hatte stets 9 bis 16 junge Leute gegen geringes Entgelt zur Erziehung und Unterweisung im Hause. Seine Frau hatte also eine große Haushaltung zu besorgen und war hierin sehr treu. Doch kam sie auch einmal der Unmut an und sagte zu ihrem Manne, er solle die Haushaltung vermindern. Er erwiderte, daß ein Haus bald abgebrochen, aber nicht wiederaufgebaut sei, sie solle deshalb vorher die Probe machen, ob eine kleine oder eine große Haushaltung besser für sie sei: sie solle sechs Wochen in die obere Stube gehen und sich nicht um die Haushaltung bekümmern, nichts tun, als etwas stricken und nähen und in Büchern lesen. Das tat sie 14 Tage lang; dann sagte sie, diese Einsamkeit nütze sie nichts, sie habe in dieser Zeit keine Liebe, keine Geduld, keine Sanftmut ausüben können, sie wolle lieber wieder in ihre Haushaltung hinein: dort sei Gelegenheit, etwas zu lernen.
KHegalte und Aeruf.
In seiner Schrift über den Ehestand sagt Flattich unter anderem: Im Ehestand muß man sich hauptsächlich vor zwei Sachen hüten, nämlich davor, doß einem der Ehegatte und der Beruf entleiden. Ich Hobe schon bei vielen Leuten wahrgenommen, was für ein schlimmes Ding es ist, wenn einem eines von diesen zwei Stücken oder gar beide entleiden. Daher pflege ich zu sagen: Was und wo man ist. soll man gerne sein. Als ich mich verheiratet hatte, sagte ich zu meiner Frau: Weil ich dich genommen habe, so muß ich dich jetzt haben, und weil ich dich haben muß, so will ich dich lieber gern haben.
Der Kieselstein.
Eines Tages beklagte sich eine Frau über ihren Mann, er komme fast alle Tage betrunken nach Hause und dann
verhältnismäßig geringe Aufwendungen beseitigt werden könnte, denn die Besorgnis einer Wiederkehr ist niemals ausgeschlossen. Es ist daher ständige Rechtsprechung der Gerichte, daß bei einem Hauskauf, wenn das Vorhandensein des echten Hausschwammes nachgewiesen wird, ohne weiteres der Anspruch auf Wandelung, d. h. Rückgängigmachung des Kaufs gegeben ist. Der Käufer braucht sich daher nicht darauf einzulasten, wenn der Verkäufer sich erbietet, auf seine Kosten den Hausschwamm zu beseitigen.
r Wildberg, 30. Sept. (Tot aufgefunden.) Im Schwarzenbachtäle bei Rotfelden wurde die seit iVs Monaten aus dem Haus der Barmherzigkeit abgängige Witwe Brenner als Leiche gefunden.
Obertalheim, 30. Sept. (Wiederholt aus einem Teil der letzten Nummer.) Gestern nachmittag Vs4 Uhr brach in dem Wohn- und Oekonomiegebäude des Gottlied Bogelmann, Erdarbeiters, Feuer aus, durch welches das von drei Familien bewohnte Haus zum großen Teil zerstört wurde. Der Schaden wird gegen 3000 betrogen. Die Scheuer war an verschiedene Landwirte zur Aufbewahrung von Heu und Frucht vermietet, die nur zum Teil damit versickert sind. Die Ursache ist wahrscheinlich im Zündeln von Kindern zu suchen. Der Besitzer des Hauses arbeitet z. Zt. in Stuttgart.
Aus de» Rachbarbezirkeu.
Mühringe», 29. Sept. Das v. Münch'sche Elektrizitätswerk ist an die Allg. Elektrizitätsgesellschast, Bauab- teilung Weitenburg, verkauft worden. Das Werk geht ein, und Mühringen samt Imnau (das seither von hier aus belichtet wurde) werden der großen Ueberlandzentraie der A. E. G. angeschlossen. Das Netz soll erweiterr werden.
Landesnachrichten. .
r Stuttgart, 30. Sept. (Ernennung). Dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Verein. Köln-Rottwetler Pulverfabriken und stellvertretenden Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Waffenfabrik Mauser-Oberndorf K. preuß. Kommerzienrat L. Hagen in Köln wurde der Charakter als Geheimer Kommerzienrat verliehen.
r Stuttgart, 30. Sept. (Eine mäßige Pleite). Bei dem Konkurs der Firma Johannes Rominger in der Königsstraße soll, einer Blättermeldung zufolge, mit einer Verteilung« quote von etwas über 50°/g gerechnet werden.
r Cauustatt, 30. Sept. (Der Tod auf den Schienen.) Gestern früh wurde auf der Bahnlinie Cannstatt—Fellbach die Leiche eines ungefähr 25 Jahre alten Mädchens, der der Kopf und die rechte Hand vollständig vom Körper getrennt waren, aufgesunden. Ob ein Unglücksfall oder Selbstmord oorliegt, ist noch nicht festgestellt.
r Vaihiugeu a. E., 30. Sept. (Zum Fall Wagner). Die Gemeinde Mühlhausen steht immer noch stark unter dem Eindruck der grauenhaften Taten Wagners, sodaß sich fast kein Mensch mehr bei Nacht aus die Straße wagt. Die Erregung hat sich in den letzten Tagen noch gesteigert, da ein Brief beschlagnahmt wurde, der die Fortsetzung von Wagners Taten androht. Dieser Brief ist. wie die Württ. Zeitung schreibt, sicherlich nur ein großer Unfug, begangen von einem gewissenlosen Menschen; aber um ja nichts zu versäumen und die Einwohnerschaft zu beunruhigen, wird jetzt Mühlhausen durch Landjäger bewacht.
r Heilbron«, 30. Sept. (Tant de bruit ...) Um was für Bagatellen oft der Gerichtsapparat in Bewegung gesetzt wird, dafür hier ein Beispiel: In Schwabach OA. Weinsberg verlangte ein aus dem Landesgefängnis in Hall soeben entlassener Schiffer, vom Rhein gebürtig, unter etwas
schlage er sie regelmäßig. Flattich kannte sie als eine solche, die das Schweigen nicht für Gold hielt. „Ich weiß ein gutes Mittel. Holen Sie am Bach einen Kieselstein; er muß glatt und so groß sein, daß Sie ihn bequem unter die Zunge legen können, ohne daß andere es merken. Wenn nun ihr Mann heimkommt, so legen Sie den Kieselstein unter die Zunge und geben acht, daß er dort liegen bleibt. Das hilft sicher. Dem Weibe kam diese Rede ganz sonderlich vor, aber je unbegreiflicher ihr die Sache schien, desto mehr dachte sie, es müsse ein Geheimnis, etwas Zauberisches dahinterstecken. Sie macht es nun genau, wie der Pfarrer verordnet hatte, und siehe, es hilft am ersten, zweiten und dritten Abend, und sie kommt ungeprügelt ii s Bett. Dem Manne ist der neue Ehefriede ganz auffallend und er erzählt das Wunder seinen Kameraden am Wirtstische. „Laßt uns einmal probieren, wie weit ihre Geduld geht", sagte einer; „wir wollen heute zusammen in dein Haus und trinken." Gesagt, getan! Der Mann befiehlt dem Weibe, Wein beizuschaffen und ein Nachtessen herzurichten. Dem Weibe wird vor den wilden Zechern ar^st und bange. Da greift sie rasch nach ihrem Kieselstein, schiebt ihn hübsch unter die Zunge und tut ohne Widerrede was ihr Mann will. Da wird's dem Mann heiß ums Herz, sein Gewissen wacht auf. und er heißt die Kameraden fortgehen. Als sie draußen sind, bricht er vor Sckom in die Worte aus: „O Weib, wie geduldig bist du!" Er bitter sie um Verzeihung wegen der früheren Mißhandlungen und gibt dem Wirtshaus und den Zechbrüdern den Abschied. Nachher erklärte Flattich der Frau, wie er es mit dem Kieselstein gemeint habe. Hätte er sie einfach ermahnt, ihren Mann mir Geduld zu trogen, so hätte sie doch nicht schweigen können. Nun habe sie den Stein für ein Zauber- mittel gehalten, und dieses habe sie zum Schweigen gebracht. Nachdem nun die Sache eine so Herr! che Wendung ge- nommen habe, lei es Zeit, daß sie den Kieselstein rvegwerfe und sich mit ihrem Mann in Liede vertrage. '
(Schluß folgt).