Hauses. Lord London-Derry eröffnet« die Verhandlungen, die bei verschloffenen Türen geführt wurden. Ein nachher ausgegebenes Communiquö teilt mit. daß die Versammlung die Artikel der provisorischen Regierung genehmigte, sowie den Zeitpunkt, an dem sie in Kraft treten sollen mit Anord­nungen über die Art. wie man etwaigen Beschlüssen des geplanten Parlaments in Dublin Widerstand leisten könne. Die Einzelheiten sollen veröffentlicht werden, wenn die Homerule Gesetz wird. Zugestimmt wurde ferner der Stiftung einer Garantiesumme von 1 Million Pfund Ster­ling, wovon die Mitglieder des Ulster-Freiwilligenkorps entschädigt werden sollen für persönliche Unbill, die ihnen bei der Ausführung irgend welcher Anordnungen der pro­visorischen Regierung zugefügt wird. Im Falle ihres Todes sollen die Angehörigen die Entschädigungssumme erhalten. Verschiedene Komitees, darunter auch ein Finanzkomitee, wurden eingesetzt.

r Liverpool, 24. Sept. In einer Versammlung der Post- und Telegraphenbeamten wurde eine Resolution an­genommen. in der wegen der vermehrten Kosten der Leben­haltung eine Erhöhung der Gehälter gefordert wird. Sollte binnen sechs Wochen kein zustimmendes Ergebnis in dieser Angelegenheit erzielt werden, so soll eine außerordentliche Versammlung über die zu ergreifenden Maßnahmen be­schließen.

New Uork, 24. Sept. Die Grand Jury hat gegen den Kaplan Schmidt und seinen Helfershelfer Muret An­klage wegen Falschmünzerei erhoben. Drei Aerzte, die Schmidt untersucht haben, sind der Ansicht, daß er Irrsinn heuchle. Der Distriktsanwalt hat drei Sachverständige mit der Untersuchung seines Geisteszustandes beauftragt. Nach Vergleichung der Photographie des Verbrechers mit einer Mainzer Aufnahme find Zweifel entstanden, ob der New-Porder Schmidt mit dem früher in Mainz gewesenen identisch ist.

Die Lage auf dem Balkan.

r Rom, 24. Sept. Wie derAg. Sief." aus Letinje gemeldet w rd, ist am Samstag mit Montenegro ein end- tiger Abschluß zustande gekommen über einen Vorschuß von 6 Millionen Francs gegen Schatzscheine auf die inter­nationale Anleihe von 30 Millionen Francs, die Monte­negro oon der Londoner Botschafterkonferenz bewilligt worden war. Die Quent-Handelsgesellschaft in Mailand hat die Initiative zu dieser Operation ergriffen und die Banque de Paris ei de Pays Bas hat sich ihr angeschlossen.

r Belgrad, 24. S:pt. Die in der ausländischen Presse veröffentlichten Nachrichten über einen Zwist zwischen Serbien und Griechenland sind vollkommen unrichtig. Des­gleichen bezeichnet dasSerb. Preßbur." die Zeitungsnach­richt, wonach der König oon Serbien sich zum Zar der Serben ausrufen lassen wolle, als so lächerlich, daß sie keines Dementis bedürfe.

r Sofia, 24. Sept. Das BlattMir" weist in einem Artikel jeden Gedanken an ein Bündnis mit Serbien, das mit großer Beharrlichkeit von der russischen Presse empfohlen werde, zurück und erklärt u. a., daß die bulgarische Nation jetzt ihre ganze Aufmerksamkeit auf ihre rasche Wiederauf­richtung richten werde. um den ersten Platz auf dem Balkan wieder Zu gewinnen, auf den sie ein Recht habe. Wenn indessen die serbischen Freunde zwischen beiden Ländern erträgliche Beziehungen wiederherstellen wollten, so müßten sie ihre Vorschläge an die Serben richten.

r Konstanlinopel, 24. Sept. Ein amtliches Kom­munique besagt: Die heutige Sitzung der Friedens Konferenz erledigte die meisten Fragen der Tagesordnung. Für die morgige Sitzung wurden die letzten noch übrig bleibenden Fragen betr. die Bakufgüter, die Muftis und die Gefange­nen norbehalten. Es ist Hoffnung vorhanden, daß die Konferenz in der morgigen Sitzung die Aufgabe, mit der sie betraut worden ist, zu Ende führen wird.

r Sofia, 24. Sept. Nach einer Meldung derAg. Bulg." sind die bulgarischen Grenzposten bei den Dörfern Bladovtzi und Ritsch im Bezirk Etrumitza oon serbischen Soldaten und türkischen Baschibozuks angegriffen worden. Das Geruch'jener dauerte mehrere Stunden.

Die Erhebung in Albanien.

Uesküb, 24. Sept. Die Albaner sind mit modernen Gewehren, Gedirgsgeschützen und Mitrailleusen bewaffnet. Sie haben sämtliche zuerst verlorenen Positionen wieder- »roden. Die Serben befinden sich überall auf dem Rück­züge, nachdem sie bedeutende Verluste erlitten und zähesten Widerstand geleistet hatten. Die Albaner, die unter dem Befehl oon Issa Boljetinaz, Bajarzuris und Riza Beys stehen, kämpfm mit großer Erbitterung. Ihre Zahl wird auf 8000 Mann geschätzt. Die Einnahme von Dibra hat auf albanischer Seite ebenso große Begeisterung hervorge­

rufen, wie sie bei den Serben deprimiert hat. Die Kämpfe > gehen ununterbrochen und sehr verlustreich für beide Teile t weiter.

Cetiuje, 24. Sept. Mit Rücksicht aus die Bewegung an der albanischen Grenze sollen, wie verlautet. Truppen dorthin entsandt werden.

Belgrad, 24. Sept. Nach der Ankunft des Königs wurde gestern ein Ministerrat abgehalten, der beschloß, acht neue serbische Regimenter gegen die Albaner marschieren zu lassen. Größere Teile der Reserven sind wieder einbe­rufen worden. Neue Meldungen besagen, daß die Kämpfe fortdauern und große Opfer gefordert haben. Die Nach­richt, daß die Albaner Dibre genommen haben, ruft große Erregung hervor. Die Albaner Kämpfen mit großer Er­bitterung.

Belgrad, 24. Sept. Wie nunmehr sestgestellt ist, haben die Albaner Tuzzi angegriffen und die dort liegende kleine montenegrinische Garnison von 60 Mann vertrieben. Tuzzi ist noch in der Gewalt der Albaner.

r Cettinje, 24. Sept. Mit Rücksicht auf die Be­wegung an der albanischen Grenze sollen, wie verlautet, Truppen dorthin entsandt werden!

r Cettinje, 24. Sept. Ein offiziöses Communiqae besagt: Die Regierung verfolgt die Ereignisse und Wirren in Albanien mit ununlerbrochener Aufmerksamkeit und ist hauptsächlich bemüht, die Grenze gegen die unablässigen Einfälle der Albanesen zu schützen. Die Truppen, die be­stimmt sind die Grenzgarnisonen abzulösen und gegenüber den Drohungen der Albanesen zu verstärken, sind bereits abgegangen. Nichtsdestoweniger besteht aber die Befürcht­ung, daß man gezwungen sein könnte, energische Maß­nahmen zu ergreifen, wenn sich die Lage verschärfen sollte.

r Belgrad, 24. Sept. Die für die Operationen gegen die Albanesen aus 8 Regimentern gebildete Drin-Dioision befindet sich bereits aus dem Marsche nach der olbanestschen Grenze.

Laudwirtschaft, Handel und Berkehr.

Wildberg, 23. Sept. Am gestrigen Diehmarkt wurden zugesührl: 2 Paar Stiere, 39 Kühe' 21 Kalbinnen, 32 Stück Klein- vieh, 80 Läufer und 325 Mtlchschweine. Verkauft wurden 18 Kühe, 13 Kalbinnen zu 350545 pro Stück, 20 Stück Kleinvieh zu 103-232 ^ pro Stück. 70 Läufer zu 68-130 und 290 Milch­schweine zu 31-65 ^ je pro Paar.

Dorustette«, 24. Sept. (Biehmarkt) Dem gestrigen Vieh­markt wurden zugetrieben: 68 Ochsen. IG Kühe und Kalbinnen und 72 Stück Jungvieh. Der Handel ging ordentlich, namentlich Jung­vieh war sehr begehrt, und wurde mit hohen Preisen bezahlt. Auf den Schweinemarkt wurden gebracht 248 Milchschweine und 45 Läufer. Infolge dieser starken Zufuhr, wohl auch infolge der nicht besonders gut ausfallenden Kartoffelernte gingen die Preise bedeutend zurück und es blieb ein großer Teil unverkauft. Milchschweine galten 30 bis 45 Läufer 60-80 x je per Paar. , ^ ^ ^

LudwigSburs, 23. Sept. (Echwernemarkt.) Zufuhr 43 Läuferschweine und 144 Milchschweine. Verkauft 15 Läuserschweine und 110 Milchschweine. Preis für ein Stück 3060 ^ bezw. 18 25 Die Zufuhr war heute mittel. Der Verkauf ging in beiden Gattungen zu den bisherigen Preisen gut und rasch oon statten: alles

^Kirchheim u. T., 23. Sept. (Schweinemarkt.) Zufuhr 50 Läuserschweine und 320 Milchschwetne. Erlös 34 - 67 bezw. 11-31 ^ das Stück. Handel flau.

Heilbro««, 23. Sept. Dem gestrigen Schafmarkt wurden zugeführt 7 Herden mit 778 Stück. Davon wurden verkauft 445 Stück, 333 Stück blieben unverkauft. Gesamterlös 17 488 Be- zahlt wurde für 1 Paar: Lämmer 5762 Iährlingshämmel 8893 Brackschase 5155 ,

Hopfe«.

Uuterjettiuge«, 24. Sept. In den letzten Tagen wurden hier ca. 80 Ballen Hopfen verkauft zu 200 ^ pro Zentner nebst ent- sprechendem Trinkgeldern. Unverkaufte Hopfen liegen noch ca. 200 Ztr. am Platze, darunter noch größere Partien.

Rotterrburg, 23. Sept. Gestern und heute wurden ca. 150 Ballen abgewogen mit etwa 170 Ztr. in der Preislage von 195 bis 200 und bis 20 Trinkgeld pro Partie. Der Einkauf war speziell heute ziemlich lebhaft. .... ...

Nieder«»«, 23. Sept. Die meisten Hopfen sind verkauft zu 195 bis 200 und Trinkgeld von 2 bis 20 ^e. Es sind noch einige Posten unverkauft. ^ ^ ,, . ,

Remuttngsheim, 23. Sept. Gestern wurde hier lebhaft ge- handelt, bezahlt wurden 200. 210, 2l5 für eine Partie, rote Hopsen wurde 135 bezahlt per Zentner.

Pssülirencl cler langen

äiii'l'oii nidil olino Xoitiinx sein. Lesldlen deslrald unser Llalt oliue Verzug bei der Expedition oder I>ei dein midisten kostriint.

Ei« Wi«k für die Herbstbestellung.

^du. Kaum haben die Getreidefuhren das Feld ver­lassen, so geht der Landwirt schon wieder an die Neubestellung.

Er muß sich klar darüber sein, was er auf die einzelnen Felder bringen will, ob noch einmal Getreide folgen, ob vielleicht das Wintergetreide vom Sommergetreide abgelöst werden, oder aber eine Hackfrucht, eventuell auch eine Futter- pflanze gebaut werden soll.

In einer geordneten Fruchlwechselwirtschast ist das für gewöhnlich auf Jahre hinaus schon geregelt, und es müßten schon ganz außergewöhnliche Verhältnisse, Schädigungen schwerer Art usw., eintreten, die ein Abweichen vom Wirt- schaftsplan als zweckmäßig erscheinen lassen könnten. Wie das Salz in die Suppe, so gehört zu 'einer richtigen Frucht- folge auch ein genauer Düngungsplan, der, gleichfalls aus Jahre hinaus festgelegt, angibt, wie zu jeder Frucht gedüngt werden muß.

Aber auch hier können Aenderungen notwendig werden, und in beiden Fällen wäre es ein großer Fehler, würde dem System zuliebe ein Verlassen der Marschroute unter­bleiben. In der Landwirtschaft gibt es eben keine allgemein gültigen, für alle Verhältnisse paffenden Vorschriften auch Rezepte genannt.

Im großen und ganzen weiß man ja. wie man sich mit der Düngung, z. B. für Wtntergetreide, einzurichten hat. Gewöhnlich hält man sich der Hauptsache nach an den bewährten Stallmist und greift nur ausnahmsweise zum Düngeisack.

Das ist ja recht schön und Roggen und Weizen ge­deihen auf den Stallmist hin gewöhnlich recht üppig, nament- tich was das Stroh anbelangt. Und das besticht ja zunächst und man sagt sich:Wo viel Stroh, da muffen auch viel Körner sein." Das stimmt aber bei weitem nicht immer um so weniger und seltsamer da, wo mit einem Stickstoff- Ueberschuß gearbeitet wurde.

Dafür nur ein Beispiel: Es reißt einer seinen zwei­jährigen Klee um und will Weizen darauf säen. Der Weizen braucht ziemlich viel Stickstoff, wie er bekanntlich durch die stickstoffsammelnden Bakterien an den Klecwurzeln dem Boden in den zwei Jahren zugeführt wurde. Dann zersetzt sich ja auch noch das ganze Wurzelweik und die grüne Stengel- und Blättennasse. Stickstoff also in Hülle und Fülle. Um es aber recht gut zu machen, fährt der Bauer auch noch Stallmist aus dieses Grundstück. Jetzt wird die Saat erst fett.' O ja, stimmt schon, aber leider nur zu fett. Im Stallmist wirkt natürlich wieder zuerst der Stickstoff. Dick und feist kommt die Pflanze in den Winter und wenns wirklich gut geht, daß also kein Aus- wintern eintritt, dann wirft aber nach dem Schöffen der erste Gewitterregen ganz gewiß den Weizen um. Mon konnte in diesem Jahre oft genug beobachten, daß schon vor der Blüte der Weizen zum lagern kam. Dann wird natürlich auch die Befruchtung eine ungenügende, und die Erträgnisse bleiben gering. Grund? Einseitige Ueber- ernährung mit Stickstoff, die die Halme auf dicke, aber schwache Beine stellte.

Der günstigere Fall wäre der, daß die Frucht nicht zum lagern kommt. Auch da werden die Körnererträge r.icht entsprechen, und zwar, weil der Nährstoff, der haupt­sächlich mit zur Ausbildung des Kornes dient die Phos­phorsäure in viel zu geringer Menge vorhanden war. Denn unsere Döden sind durchweg phosphorsäurearm, können also nicht allzuviel davon hergeben. Der Stallmist enthält so wenig Phosphorsäure, daß diese zu einer guten Körner­bildung nicht ausreichen kann.

Es ist also notwendig, auch wenn genügend Wirrschafts- dllnger zur Verfügung steht, mit einer künstlichen Phosphor- säuredüngung nachzuhelsen, wozu bekanntlich das Thon as- inehl hervorragend geeignet Ist. Dmch unzählige Versuche in den verschiedensten Gegenden ist der Nachweis für die hervorragende Rentabilität dieser Maßnahmen einwandfrei erbracht.

Auswärtige Todesfälle.

Johannes Bayer. Seiler 66 ^ I., Altensteia-Dorf, Franz Dietrich, Kaufmann 30 I., Neuenbürg, Ioh. Adam Nauter sen., 80/^ 3-, Dietersweiler, Marie Braun, 62 I., Alpirsbach.

Mutmafis. Wetter am Freitag nnd Samstag.

Der Hochdruck, der sich über Süddeutschland befand, hat sich mit einem tm Nordosten liegenden ziemlich kräfti­gen Maximum vereinigt. Die Depression bei Irland hat sich indessen verliest und dürfte, auch wenn sie nordöstlich abzieht, nicht ganz spurlos vorüberziehen, so daß beständi- ges Wetter mit Sicherheit noch nicht erwartet werden kann. Für Freitag und Samstag ist, wenn auch vorwiegend trockenes, so doch ze tweilig bedecktes Wetter zu erwarien.

Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur. Druck u. Verlag der G. W Zaiser'schen Buchdruckerei (Karl Zaiser) Nagold

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