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Schwäb. Landwirt.

Montag, den 22. Septemöer

1913

X«ge--Re«igkeitett.

Aus Ttadt uud Amt.

Nagold. 22. September 1818.

* PostVerbiu-»»ge«. Vom 1. Oktober ds. Is ob werden die Postoerbindungen zwischen Baisingen und Ergenzingen, sowie zwischen Baisingen und Nagold wie folgt neu geregelt:

B. FB. FB. B. FB. FB.

7.20 2.66 7.06 W ab Ergenzingen Bhf. an 7.lv 2.45 6.50

7 .M 3 05 7.15 ! ^ P.Aglr. .. 6.6S 2.40 6.45

8.15 3 25 7.55^an Batsingen ab^6.10 2.16 6.20

FB. FB.

11.45 V ab Nagold an 4- 7.36 1.16 an Baisingen ab ^ 6.26

B. AilKachWiütt -PkWin«. IB. -- Fahrender Bore.

Wir bemerken hiezu mit Genugtuung und zugleich Dank gegenüber der zuständigen Behörde, daß diese unserem Gesuch in dieser Hinsicht entgegengekommen ist. Es ist nun ermöglicht, daß sowohl in Mötzinqen und Baisingen als auch in Oderjettingen und Üntcrjettingen der

Gesellschafter" am Tage der Ausgabe beliefert werden kann.

Der Bezirkskriegerverband Nagold hielt am gestrigen Sonntag von nachm, halb 2 Uhr an seine jährl. Borständeversammlung im Saale ver Brauerei zur Traube" in Nagold. Bezirksobmann Schaible begrüßte die zahlreich erschienenen Kameraden, berichtet über die Verhandlungen des Präsidiums des Württ. Kriegerbundes betr. die Regelung des Sterbekassenwessnü und wirft noch einen Rückblick auf die bet der letzten Borständeoersammlung gefaßten Beschlüsse. Ec betont insbesondere, daß man eifrig bestrebt sein solle, möglichst viele Mitglieder für die Sterbe­kasse zu gewinnen, damit das Sterbegeld in absehbarer Zeit auf IM ^ erhöht werden könne. Nach Ausstellung der Präsenzliste erhielt Kassier Wacker das Wort und erstattete sodann den Rechenschaftsbericht über die Bezirksverbands­kasse und über die Bezirkssterbekasse. Die Einnahmen der elfteren betrugen im adgelaufenen Jahre 864 ^ 63 die Ausgaben 423 -6 81 so daß ein Kafsenbestand von 430 -6 82 zu Buch steht. Bei der Bczirkssterbekasse betragen die Einnahmen 3026 ^ 71 die Aufgaben 2708 75 somit Kassenbestand 317 96

Dieselbe umsaßt gegenwärtig 26 Vereine mit insgesamt 990 Mitglieder, gegenüber 945 im vorigen Jahre; ein- gerreten sind 89. gestorben und abgereist 44, sodaß ein Zuwachs von 45 Mitgliedern zu verzeichnen ist. Im lausenden Jahre sind bis jetzt 14 El erbefälle vorgekommen. Die Kasse wurde im Dezember 1898 gegründet und es wurde anfangs 40 -6 dann 60 und seit 1912 wird 80 ^6 per Slecbefall ausdezahlt. Nach der Statistik wurden folgende Sterbegelder ausbezahlt: Im Jahre 1899 6, 1900 8. 190! 11, 1902 13. 1903 15. 1904 16. 1905 9. 1906 35, 1906 16. 1908 18. 1909 20. 1910 17. 1911 17. 1912 22 und 1913 14. sodaß bis heute ein Gesamtbetrag von 14 440 ausbezahlt wurde. Die Kasse samt Bücher wurden revidiert durch die Revisoren Bestecher und Reich und wurde alles in bester Ordnung gefunden. Der Vor­sitzende dankt dem Kassier für seinen Rechenschaftsbericht und für seine pflichttreue Kaffensührung und gibt sodann interessante Mitteilungen über die zu gründende Bundes- fterdekasse. Eine lebhafte Debatte entspann sich über einen gestellten Antrag, betreffs Entschädigung der Vorstände und Delegierten zur Borstandsversammlung durck die Bezirke­kasse. Nach vielem Hin- und Herreden wurde jedoch der Beschluß gefaßt, die Bezirksoerbandskaffe nicht anzugreifen, sondern die Bezahlung der Delegierten den Vereinen selbst zu überlasten. Ueber das Kriegererholung-heim Heiligkrcuz- ral wird vom Vorsitzenden eingehend berichtet. Kamerad Proß-Wildberg spricht sich sehr lobend über diese Einricht­ung aus, da vom dortigen Verein schon 2 Kameraden in Heiligkreuztal gewesen sind, denen es sehr gut gefallen hat. Zur Unterstützung dieses Unternehmens soll eine allgemeine Sammlung von seiten der Bereine veranstaltet werden; es wird jedoch auf Antrag des Borsitzenden beschlossen, jeder Verein solle per Mitglied 10^ einsenden, daß hiedurch die schöne Summe von 189.50.6 zusammen käme. Betreffend die Erhöhung der Reichsbeihilfe an bedürftige Veteranen wird berichtet, daß vom 1 .Okt.d. I. ab statt 120^k nunmehr 150>l zur Ausbezahlung gelangen und daß die Witwe resp. die Hinterbliebenen eines verstorbenen Veteranen noch 3 Mo­nate nach dem Todesfall im Genuß des Beitrages bleiben. Ueber die Pflege des Schießwesens und Errichtung von Schießbahnen referierte Kamerad Röh m-Sulz. Er empfiehlt d.'e Sache aufs beste und ladet die Vereine zur Besichtigung

und Benützung der dort bestehenden Schießbahn ein. Ueber die Mitte Oktober d. I. stattfindende Jahrhundertfeier von Deutschlands Erhebung wird beschlossen, daß jeder Verein diesen denkwürdigen Tag festlich begehen soll. Der Vor­sitzende berichtete eingehend über die Einrichtung des Arbeits­nachweises für Reservisten in der Kriegerzeitung, ferner über den so schön verlaufenen Bezirkskriegerlag in Untertalheim und empfiehlt den Kameraden, auch fernerhin recht zahlreich an diesem Tage zu erscheinen. Ueber den Bezirkskrieger­tag 1914 wird nach lebhafter Debatte beschlossen, denselben in Walddorf abzuhalten. Zum Schluß dankte der Vor­sitzende in beredten Worten allen Mitwirkenden, er empfiehlt den Borständen, ein jeder soll in seinem Verein nach Kräften bestrebt sein, die große Sache des Krtegeroereinswesens immer weiter auszubauen zum Wohls des gesamten Vater­landes und schließt seine Ausführungen mit einem dreifachen Hoch auf Seine Majestät den König, in das die Ver­sammlung begeistert einstimmte.

Rekruteuversammluug. Die Versammlung der in diesem Jahre zum Militär ausgehobenen Rekruten fand am gestrigen Sonntag nachm. 4 Uhr im Saale der Brauerei z. Traube statt. Der Vorsitzende, Herr Oberpräzeptor Haller begrüßte die zahlreich Erschienenen und hielt einen interessanten Bortrag über die Wehrpflicht des Bürgers und über das gesamte deutsche Heereswesen, insbesondere gab er aufklärende Erläuterungen, welche für die Rekruten beim Eintritt in den Soldatenstand sehr wichtig sind. Herr Oberarzt Dr. Korn vom K. Militärgenesungsheim Waldeck hielt hierauf einen lehrreichen Vortrag über das Verhalten des Soldaten in gesunden Tagen mit Rücksicht auf den Genuß des Alkohols. Er beleuchtete die sanitäre Einrichtung des Heeres und gab Aufschluß, wie sich der Soldat beim Ausbruch einer Krank­heit zu verhalten hat. Schon viele langwierige Krankheiten seien durch übermäßigen Genuß des Alkohols entstanden und die Heilung derselben verzögert worden, weil der Soldat nicht rechtzeitig Anzeige erstattet habe. Mit dem Ruf: Hütet euch vor dem Alkohol, hület euch vor Ausschweifungen da­mit ihr gesund bleibet zum Wähle der Armee und des Vater­landes, schloß der Redner seinen lehrreichen Bortrag. Herr Stadtpfarrvelweser Haap hielt in erhebenden Worten eine diesbezügliche Ansprache und erzählte Beispiele die er selbst mitangesehen hat, wie der Mensch durch Mißbrauch des Alkohols und Ausschweifungen herunterkommen kann. Er weist auf die in Stuttgart, Ulm, Weingarten, Münsingen und Ludwigsburg vorhandenen Soldatenheime hin. welche mit einem Aufwand von über 2 Millionen Mark erbaut wurden, wovon allein an freiwilligen Beiträgen schon über 1 Million Mark eingegangen seien. Die Soldaten sollen also einsehen, daß in der Fürsorge für sie vieles geschieht und geschahen sei und sollen daher diese Heimstätten auch fleißig benutzen. Gemeinschaftlicher Gesang paffender Lieder umrahmte die schöne Versammlung.

r Höhenfeuer. Der Schwäbische Alboerein hat, wie aus den seinerzeitigen Zeilungsmitteilungen noch erinnerlich, schon im heurigen Frühjahr Anregung zur Entsachung von Höhenfeuern am Vorabend der Jahrhundertfeier der Leip­ziger Völkerschlacht gegeben. Der Erfolg blieb nicht aus; am Abend des 17. Oktober werden allenthalben Flammen­zeichen als Mahnung an das Deutschtum zum Nachthimmel emporlohen. Es handelt sich nun aber darum, daß die Höhenfeuer zu gleicher Zeit aussprührn, um ein eindrucks­volles Gesamtbild am nächtlichen Horizonte zu geben. Der Schwäbische Alboerein ist, wie wir hören, im jetzigen Augen­blick bemüht, Einigung über die geeignete Stunde des Feueranzündens herbeizuführen, worüber dann in Zeitkürze Näheres wird bekannt gegeben werden.

Verwendung derZcppelinSpeude". Es liegen jetzt die ersten authentischen Mitteilungen darüber vor, aus Venen folgende Einzelheiten interessieren dürften: Aus der Summe von 6 100 000 errichtete Graf Zeppelin die Zeppelin-Stiftung" mit der Bestimmung, daß alle Einkünfte aus dieser Stiftung der Entwicklung der Luftschiffahrt und deren Verwendung für die Wissenschaft dienen sollten, und daß 1 500 000 -6 des Kapitals unantastbar mündelsicher anzulegen seien. Der Vorstand der Stiftung ist uneinge- schränkt Graf Zeppelin, nach seinem Tode sind es Freiherr o. Gemmingen und Freiherr v. Bassus, denen ein Aufsichts- rat zur Seile stehen wird. Zugleich mit der Stiftung wurde als G. m. b. H. derLuftschiffbau Zeppelin" gegründet, von besten Kapital (im ganzen 4 Millionen Mark) die Stiftung 3 698 000 ^6 besitzt. 300 000 der Geschäfts­anteile übernahm Graf Zeppelin persönlich, je einen Anteil von 1000 -6 erhielten Freiherr v. Gemmingen und Freiherr v. Bassus. Der Stiftung wurden noch die Mittel für den Ersatz des bei Echterdinoen zerstörten Schiffes und für die Herstellung des späteren MilitärluftschiffesZ 1" entnommen.

Beide Schiffe hat Graf Zeppelin dem Reich zu liefern, um s eine ihm vom Reichstage in Anerkennung seiner Leistungen bewilligte Summe von 2 150000 einzulösen. Die Mittel waren bestimmt, ihm seine früheren Auslagen zu ersetzen, sie hätten ihm zugleich ermöglicht, sein Werk durch­zuführen. Als dann der vom Reichstage bewilligte Betrag mit Ablieferung beider Schiffe eingelöst werden konnte, er­stattete Graf Zeppelin alle ihm früher zur Verfügung ge­stellten Mittel zurück, auch die Aktionäre der ehemaligen Aktiengesellschaft zur Förderung der Lustschiffahrt" erhielten die von ihnen längst ausgebuchten Beträge sür ihre Aktien wieder.

Wanderlager. Die Novelle zur Gewerbeordnung gibt den LandeszenLralbehörden die Befugnis, sür ihr Gebiet oder für Teile desselben zu bestimmen, daß der Betrieb eines Wanderlagers der Erlaubnis der zuständigen Behörden bedarf. Auch jede Gemeinde soll befugt sein, einen Er­laubniszwang sür Wanderlager einzuführen, sür den nur die Bedürsnisfrage entscheidend ist. Wird das von der Regier­ung Borgeschlagene, Gesetz, so wird das Uebel so ziemlich bei der Wurzel gefaßt. Zu zweifeln ist ja daran nicht mehr, nachdem der Reichstag bereits im vergangenen Jahre einen Antrag eingebracht hatte, Wanderlager in der Regel zu verbieten. Uebrigens ist es höchst erfreulich, daß man sich jetzt entschlossen hat. einer alten, oft betonten Forderung des deutschen Detailhandels zur Geltung zu verhelfen. An dem Verbot der Wanderlager hat nicht nur die deutsche Händler- schast ein berechtigtes Interesse, sondern weite Kreise unseres Volkes überhaupt; denn Wanderlager sind Gewerbebetriebs­atten, die um des momentanen Vorteils willen ganze Gegenden mit Schund und Ramsch überschwemmen. Dom Reichstag hoffen wir, daß er noch einmal ein kräftiges Wöttlein zu dieser Frage spricht.

r. Aischerei-Lehrknrs. Am 19., 20., 21. und 22. Nov. d. I. findet in Tübingen ein Fischerei-Lehrkurr über Salmoniden, Karpfen, Nebenfische, Krebse und Teich­wirtschaft statt. Borträge werden hiebei halten die Herren Dr. Maier, K. Bayc. Landesinspektor für Fischzucht aus München, Oberstudienrat Dr. Lampert und Oberoerwaltungs- gerichtsratrat Dr. Haller aus Stuttgart. Der Besuch des Lehrkurses ist jedermann unentgeltlich gestattet und die Zahl der Teilnehmer unbeschränkt. Der Württ. Landes­fischereiverein ist gerne bereit, um auch Minderbemittelten die Teilnahme am Kurs zu ermöglichen, diesen aus Ansuchen nach Maßgabe der vorhandenen Mittel einen Bettrag von 5 sowie Fahrtvergütung zu gewähren. Anmeldungen zur Teilnahme am Kurs, sowie etwaige Gesuche um Ge­währung von Unterstützung sind spätestens bis zum 8. Nov. d. I. an Herm Hosrat Hindern in Stuttgart, Akademie, zu richten, welcher auf Perlangen auch Wohnung in Tüb­ingen bestellen wird. Das nähere Programm des Kurse» wird später bekannt gegeben.

A«s den Nachbarbezirkeu.

r Rotteuburg, 21. Sept. (Droben stehet die Kapelle.) Wie man hört, findet die feierliche Wiedereröffnung der neu restaurierten Bergkopolle am 1. Oktober mit einer Fest­predigt statt.

Der Stolleuban bei Station Teinach.

Teinach Station, 19. Sept. Nachdem die Arbeiten sür den Stollen zur Wasserkraftanlage des Gemeinde­oerband Elektrizitätswerk vor beinahe 3 Monaten begannen haben, dürste es doch von allgemeinem Interesse sein, Näheres über den Fortgang des Stollenbaus zu erfahren. Die Arbeiten wurden zunächst am Altbulacher Berg bei Stal. Teinach in Angriff genommen und ist dort mittels Hand­bohrens eine Länge von 250 m erreicht. Die gleichzeitig am oberen Eingang des Stollens bei der Talmühle ausgenom­mene Arbeit wurde des ziemlich starken Wasserandranges wegen wieder zurückgestellt und wegen Erreichung einer größeren Förderung der Arbeit in Kohlerstal ein Seiten­stollen getrieben, der die gegebene Richtungslinie in einer Länge von 150 m erreichte, von diesem Punkt aus wurde nun nach zwei Seiten gearbeitet und bereits 100 m fettig­gestellt. Für den Ausbruch bei Kohlerstal wurde Kraft­betrieb eingerichtet und werden hier mit einem Compressor 48 Preßluftbohrhämmer betrieben, die ca. 55 ?8 Betriebs- Kraft brauchen. Auch bei der Etat. Teinach ist inzwischen die gleiche maschinelle Einrichtung getroffen, für welche 32 ?8 zur Verwendung kommen. Bei der Talmühle sind die Ausbrucharbeiten gleichfalls wieder ausgenommen und wer­den dort ca. 20 ?8 gebraucht. Für die Lustzuführung sind drei große Ventilatoren mit je 7000 cbm stdl. Leistung ausgestellt. Das Gestein in Teinach entspricht vollständig den Erwartungen. Am unteren Ende hatte man es anfäng­lich mit Verwerfungen zu tun, die nach und nach in ein härteres Eandsteinmatettal übergehen. In Kohlerstal er-