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87. Zahrgaug.
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Beitagt». Piauderstibchen, Jllustr. Sovsiaptblatt und
Schwöb. Rorrdwirt.
MensLag, den 36. August
1913
Seine Königliche Majestät haben am 22. August d. I. aller- gnädigst geruht, dem Oberreallehrer Kübele an Hem Realgymnasium in Stuttgart eine Prosessorsstelle an dem Realgymnasium und der Obcrrealschulc in Heilbronn, dem Professor Dr. Matscheck am Lehrerseminar in Nagold eine Oberreallehrersstelle an dem Realgymnasium und der Oberrealschule in tzeilbronn, dem Präzeptor Völker an der Lateinabteilung der Realschule in Crailsheim die Präzeptorsstelle an der Lateinschule in Freudenstadt und dem Hauptlehrer Köder an der Elementarschule in Urach die Reallehrersstelle an der Latein- und Realschule in Altcnsteig zu übe tragen.
Carnegie über den Kaiser und den Weltfrieden.
Andrew Carnegie richtet im neuesten Heft von Nord und Süd an den Herausgeber dieser Zeitschrift, Professor Ludwig Stein einen offenen Brief über das Problem des internationalen Friedens, der in diesen Tagen des Haager Friedenskongresses besondere Aufmerksamkeit finden wird. Der Multimillionär beschäftigte sich in diesem besonders mit dem Wirker» unseres Kaisers für den Weltfrieden: „Der Mann, auf den sich im Augenblick die Aufmerksamkeit der Welt konzentriert, ist der Kaiser von Deutschland, dessen segensreiche 25jährige Regierungszett ununterbrochenen Friedens ihresgleichen sucht. Ais Haupt der größten Militärmacht verkündet er: „Der Frieden meines Landes ist eine mir heilige Sache". Würde er die zivilisierten Mächte zur Beratung mit Deutschland darüber einladen, wie der Weltsriede gesichert werden könne, so dürste die Antwort eine rasche und allgemeine sein, und wir zweifeln nicht, daß ein zufriedenstellender Vertrag zustande käme. Kaiser Wilhelm hat während seiner Regierungszeit eine große und gütige Rolle in der Weltgeschichte gespielt. Dem Kriege gegenüber verhielt er sich bisher durchaus ablehnend. Nie ha! der deutsche Kaiser das Schwert gegen den Feind gezogen, und darum verbeugen wir Pazifisten uns vor dem Kaiser. Für die Abschaffung des „persönlichen Krieges", des Duells, das „die künftige Abschaffung nationaler Kriege so sicher vorbereitet, wie der strahlende Morgen der dunklen Nacht folgt", habe der Kaiser gewirkt. „Der Rückgang der Duells tu Deutschland von 1200 schmachvollen Fällen zu 1.2 im Jahr ist das persönliche Werk des Kaisers, der erst im letzten April wieder den Armeekommandanten die Verfügung zugehen ließ, immer noch größere Einschränkungen dieses barbarischen Aktes zu veranlassen. Bezeichnend ist auch die jüngste Abstimmung im Reichstag über die beantragte Abschaffung des Duells: alle diese Punkte sind geeignet, uns jn dem Glauben zu bestärken, daß persönlicher Krieg bald etwas sein wird, was in den sogenannten zivilisierten Ländern unbekannt ist". Dieser hoffnnngsfreudige Glauben des Multimillionärs wird dadurch bestärkt, daß nach seiner Ansicht der früher bereits von England, Frankreich und Amerika Unterzeichnete und von Deutschland gutgeheißene Friedens- Vertrag, demzufolge internationale Streitfälle durch Schiedsspruch ausgeglichen werden sollten, wieder im Parlament des Weltbundes eingebracht werden soll. Der Vertrag wurde damals durch die Ablehnung des Senats der Vereinigten Staaten zu Fall gebracht, und Lamegie teilt jetzt
Stilles Heldentum.
Don Asred Mayer-Eckhardt.
(Schluß.) (Nachdr. verb.)
Eines Abends hatte sie ihn ins CasH begleitet. Zum ersten Male. Er hatte darauf bestanden, daß sie sich ihrer traurigen Umgebung einmal entreiße. Und so ungern sie sich auch entschlossen, die Kleine allein zu lasien, das Be- dürfnis nach einer endlichen Zerstreuung hatte sie selbst zu lebhaft verspürt. Damit sie nicht allein zu sitzen brauchte, hatten sie ein junges Malerehepaar, das den gleichen Hausflur mit ihnen teilte, gebeten, mitzukommen.
Und wirklich hatte sie etwas wie Genugtuung empfunden, wenn das Publikum nach jedem Stück ihrem Manne Beifall klatschte. War es auch nur ein klägliches Surrogat dessen, was sie einst beide ersehnt — dies Cafe wer wahrhaftig kein Konzertsaal, und für seine Sinfonie hätte dies Publikum schwerlich Verständnis gehabt — so hatte es ihr doch wohlgetan, und sie war wirklich heiterer geworden, bis ihr Blick zufällig aus einen Tisch an der anderen Seite des Saales fiel.
Dort hatte eine laute Gruppe von Herren und sehr ausfallend gekleideten „Damen" um verschiedene Champagnerkühler herumgeseffen, und einer der Herren, den sie kannte, hatte immer zu ihr gestarrt.
Die Musik hatte die unvermeidliche Rigolettophantaste intoniert, und just bei der Stelle „Ach wie so trügerisch" hatte der Herr feinen Sektkelch gegen sie erhoben. Paul
als den wahren Grund für das Fehlschlagen dieses großangelegten Planes „die unverantwortliche kaum glaubliche Tatsache" mit, daß der damalige Präsident der Bereinigten Staaten den vorgeschlagenen Vertrag dem Senats- Komitee garnicht unterbreitete, sodaß die Senatoren davon erst durch die Morgenzeitungen erfuhren und nun in ihrer Würde gekränkt den Friedensvertrag mit nur einer einzigen Stimme Majorität zurückwiesen. Der jetzige Präsident, der die Felsen kennt, an denen sein Vorgänger gescheitert, ist als eifriger Freund der Friedensidee bekannt und wäre wohl zu der „erhabensten aller Missionen" befähigt, die führenden zivilisierten Völker zu einem Frie- densverirage zu vereinigen. „Ich gebe mich der Hoffnung, fast möchte ich sagen dem festen Glauben hin", so schließt Carnegie seinen Brief, „daß entweder der deutsche Kaiser oder der jetzige Präsident Wilson sich als jener unsterblichste Held aller Zetten erweisen werde, welcher der Menschheit den größten Dienst leisten wird, den sie je von einem einzelnen Menschen erfahren hat. Dieser prooidentielle Mann wi:d die zivilisierten Völker jenem glücklich m Zustände entgegenführen, in welchem die allgemeine Anerkennung der auf internationaler Vereinbarung ruhenden Entscheidungen des Haager Schiedegerichtshofcs zur endgültigen Tatsache geworden sein wird. Damit wäre der letzte Rest jener Barbarei getilgt, die sich mit der Natur des zivilisierten Menschen der Gegenwart nicht mehr verträgt".
TageS-Reuigteite«.
Au» Stadt wld Amt.
Nagold, 26. August 1913.
* Rekruteufürsorge. Wie im vorigen Jahr wird der Bezirkskriegerverband Nagold auch Heuer an einem der nächsten Sonntage die Rekruten des Bezirks hier versammeln, um sie durch Ansprachen und Vorträge einigermaßen auf den Aufenthalt in der Kaserne und auf die Freuden und Leiden des Soldatenlebens vorzubereiten.
Wildberg, 25. Aug. (Korr.) Vergangenen Sonntag war nach langer Zeit wieder einmal, auch den Luft- Kurgästen zur Freude, ein Kirchenkonzert in Wildberg und zwar ein recht gelungenes. Allen Mitwirkenden gebührt herzlicher Dank, auch um des edlen Zwecks willen, dem das Konzert diente, vor allem aber den beidm Veranstaltern desselben, Frl. Harsch aus Stuttgart, der Tochier eines Wildbergers, und dem Dirigenten des Kirchenchors, Herrn Haupilehrer Schuster hier. Bon den 5 Liedern, welche die junge Sopranistin mit ihrer trefflich geschulten Stimme zum Herzen sprechend voitrug, gefielen dem Freunde edler Kirchenmusik besonders die beiden Mendelssohnschen „Sei getreu" und „Ich harrete des Herrn", sowie Händels „Er weidet seine Herde". Bei den beiden letzten Liedern begleitete sie das einemal Herr Geometer Edle von hier als Tenorist, das anderemal Herr Wilhelm Ziegler von hier als Violinspieler in sehr ansprechender Weise. Der
hatte es von seinem Dirigentenpult aus bemerkt, und sie hatte gesehen, wie er mit Mühe seine Erregung unterdrückt und das Stück in nervöser Hast zu Ende dirigiert hatte.
Auf dem Nachhauseweg hatte er sie brüsk gefragt, wer der Mensch gewesen sei, der ihr so unverschämt zugetrunken habe. Und als sie ihm ernst geantwortet hatte: „Das war Herr von Poechlar, denn ich einst deinetwillen abwies", hatte er sich beschämt auf die Lippen gebissen. Ein Hustenanfall hatte allen wetteren Erörterungen vorgebeugt. Aber seit jenem Tage war sein Benehmen anders geworden. Damals fing er an. übellaunischer, gereizter zu werden, bis es soweit kam, daß er sie schlug.
War es Eifersucht gewesen? Wenn ja. weshalb hatte er sich mit Poechlar angefreundet und ihn sogar ins Haus gebracht? Es war ein Rätsel!
Frau Elly hätte dies Rätsel nie gelöst. Sie wußte nicht, was sich in den folgenden Tagen zugetragen hatte. Und hat es nie erfahren.
Am folgenden Tage, als Paul zu Mittag nach Hause kam, war Elly noch nicht von ihren Einkäufen zurück, und Paul hatte einen an sie gerichteten Brief gefunden, den der Briefträger wohl kurz vorher in die Türspalte gesteckt haben mochte.
Argwöhnisch wie er war, hatte er sich nicht bezwingen können und nach kurzem Kampf mit sich selbst das Schreiben geöffnet.
Es enthielt eine Liebeserklärung v. Poechlars, der ihr schrieb, seine Empfindungen für sie seien die gleichen, wie früher, er wisse, in welcher Not sie sich befinde, sie könne
Vortrag der Celloarien von Lotti und Stradella durch Herrn Lehrer Tripp ner aus Calw war von edler, echt kirchlicher Schönheit. Herr Lehrer Bayer von hier spielte die Orgel, zu deren Ersatz durch eine neue das Konzert einen recht erfreulichen Beitrag geliefert hat, mit feinem Verständnis und geschickter Registrierung namentlich auch als der unverdrossene Begleiter der Solisten. Der Chor aber sang unter der umsichtigen, ruhigen Leitung seines mit diesem Konzert sich hier aufs beste einführenden Dirigenten mit solcher Reinheit des Tons und der Aussprache und mit solcher Wärme und Sicherheit, daß jedes einzelne Mitglied einen Extradank verdient. Es ist gewiß nicht zu viel gesagt, wenn man dieses Kirchenkonzert eine musikalische Abendpredigt heißt, aus der die zahlreiche Zuhörerschaft von hier und auswärts als dankbare Gemeinde erbaut und gesegnet nach Haufe ging. Der Wunsch soll darum nicht unausgesprochen bleiben, es möchte bald wieder über ein solch gelungenes Kirchenkonzert aus Wildberg zu berichten sein.
Aus de» Nachbarbezirke».
Herreuberg, 24. Aug. Am letzten Freitag kamen die Herren Direktoren Gauba und Bauer von der deutschen Hopfenbausektion in Saaz (Böhmen), welche gegenwärtig eine Bestchtigungsreise durch Deutschland machen und nachher auch noch England usw. besuchen, von Tetinang aus hieher. Nach einigem Aufenthalt wurde die Reise per Auto über Nebringen, Bondorf, Seebronn nach Rottenburg fortgesetzt, wobei die Hopfenanlagen besichtigt wurden. Den Stand der Hopfen in Württemberg bezeichnten die Herren gut mittel, zum teil gut. Dem Begleiter teilten die Herren mit, daß in Tetinang schon viele Käufer anwesend seien und Käufe von 150—180 ^ abgeschloffen wurden. Doch Hallen die Produzenten durch den Ernteausfall etwas zurück. — Anschließend hieran seien hier noch die Ergebnisse der diesjährigen Hopfenernte schätzungsweise mitgeteilt. Der Bezirk Herrenberg wird auf 7500 Dz., Rottenburg 9000 Dz. geschätzt. Ganz Deutschland 215000 gegen 46000 im Vorjahr. Oesterreich mit Ungarn 225000 gegen 420000 1912. Amerika 1913 450000, England 275000, Rußland 50000, Frankreich 40000, Australien 50000. Don gewisser Händlerseite wird eine Wellernte für 1913 mit 1600000 Ztr. angegeben, die beiden genannten Herren glauben jedoch, daß 1300000—1400000 richtiger sei. (Gäubote.)
Der Gemeiudeverband Elektrizitätswerk Teiuach-Stativ«
hielt am Samstag unter vollzähliger Vertretung sämtlicher Berbandsgemeinden und der Anwesenheit der Bezirksvorstände von Calw, Nagold und Neuenbürg eine Verbands- Versammlung im Saale des Hotels zum Schwarzwald in Birkenfeld ab. Nach Begrüßung durch den Vorsitzenden, Stadtschuttheiß Müller, wurde in die Tagesordnung ein- getreten und sofort die abgeschloffene Baurechnung, welche sechs Jahre umfaßt und im Soll einen Umsatz von 16 Mill. Mark ausweist, der Versammlung zur Anerkennung unterbreitet. Das Ergebnis der Rechnung mit einer Darstellung des Bermögensstandes, sowie einem Begleitbericht
unmöglich glücklich sein mit ihrem Mann, sie sei nicht erzogen zur Gattin eines Kaffeehauskapellmeisters: er beschwöre sie, sich aus den Banden dieser unwürdigen Ehe zu befreien, er werde sein Leben daran setzen, sie glücklich zu machen.
Schwarz und rot war es Paul vor den Augen geworden, als er dies las. Sein Husten befiel ihn stärker als je zuvor, und als er das Taschentuch vom Mund nahm, sah er rote Flecke darin.
Da war ihm zur fürchterlichen Gewißheit geworden, was er längst insgeheim gefürchtet hatte. Den Brief hatte er in die Tasche gesteckt, seinen Hut genommen und war davon gestürzt. Erst zum Arzt, dann zu Poechlar. Und jene Unterredung zwischen den beiden Männern, die damals stattfand, hatte im Verlauf der kommenden Monate dazu geführt, daß die, die sich zuerst am liebsten gegenseitig die Hälse gebrochen hätten, ein Band aufrichtiger Freundschaft verknüpfte. Einer Freundschaft, die freilich nicht lange dauern sollte.
„Herr o. Poechlar", so hatte die Auseinandersetzung damals geendet, „Sie machen den Eindruck eines Ehrenmannes. Ich komme soeben von meinem Arzt: sechs Monate gibt er mir noch — höchstens! Sie sagen, Sie lieben meine Frau. Wollen Sie sie heiraten, wenn sie Witwe ist?"
„Herr Wysotzby, Ihre Frau wies mich ab, sie liebt mich nicht . . ."
„Sie wird Sie lieben; Sie sind stattlich, reich, vornehm; Sie paffen besser zu ihr, als ich; sie Hai unter der Not allzu sehr gelitten. Und was mich betrifft, ich verspreche