auch die unehelich Totgeborenen haben sich in den gleichen Perioden von 705 aus 527 vermindert; die Lebendgedorenen dagegen in den gleichen Iahresperioden ehelicherseits von 206 596 auf 195 579 und unehelicherseits von 21 053 auf 17 315 vermindert. Ts entspricht einer langjährigen Beobachtung, daß der Prozentsatz der Unehelichen bei den Totgeborene» höher ist als bei den Lebendgeborenen. Bemerkenswert ist ferner die Tatsache, daß die Zahl der unehelich Geborenen im Verhältnis der ehelich Geborenen zurückgegangen ist: es müßten im Jahresdurchschnitt etwa 476 uneheliche mehr und ebenso 476 eheliche weniger sein. Die Säuglingssterblichkeit im ersten Jahr verminderte sich im selben Zeitraum von 1901 auf 1912 bei den ehelich Geborenen von 43 236 aus 30 887 und bei den unehelich Geborenen von 6071 auf 4180. Dabei ist wieder die Tatsache zu verzeichnen, daß neuerdings verhältnismäßig mehr eheliche Kinder als uneheliche das erste Jahr überleben. Dis das erste Lebensjahr unehelich überlebenden Kinder bilden auch diesmal einen abnehmenden Prozentsatz im Zuwachs: die ehelich Geborenen der das erste Lebensjahr Ueberlebenden stiegen von 163 369 aus 164 692, während die unehelichen fielen von 14 082 auf 13135. Fraglich aber bleibt, ob mit der Abnahme des Prozentsatzes der Unehelichen auch eine wirkliche Abnahme der Fürsorgezöglinge eintritt, und ob eine etwaige Mehrabnahme überhaupt ohne weiteres als „günstiges" Zeichen aufgesaßt werden dann.
Deutsches Reich.
Berlin, 23. Aug. Die Sperrung des Geländes der Kaisermanöver für Kraftwagen ist angeordnet worden. Offiziös wird geschrieben: Es hat sich nicht vermeiden lassen, in diesem Jahr das e gere Gelände des Kaisermanöoers für private Kraftwagen zu sperren. Die zugelassenen Pressevertreter und die Personen, die in Ausführung eines Berufs (Aerzte und Rechtsanwälte) den Manöverraum befahren wollen, dürfen die für den Verkehr von privaten Kraftwagen sonst nicht gesperrten Wege benutzen. Sie erhalten dazu einen Ausweis. Wer als Zuschauer dem Kaisermanöver beiwohnen will, tut gut, von vornherein auf den Gebrauch von Kraftwagen zu verzichten. Dem Wunsch der Bevölkerung, den Kaiser und die Bewegungen der Truppen zu sehen, wird aber wie in früheren Jahren in weitgehender Weise Rechnung getragen werden. Es werden kurz vor Beginn der Manöver die Gendarmerieposten bekannt gegeben, bei denen die günstigsten Punkte für die Zuschauer an jedem Morgen erfragt werden können.
r Berlin, 23. Aug. Im Zusammenhang mit der Durchführung des Amnestiererlasses zum Regierungsjubiläum des Kaisers sind in der Armee und Marine in 728 Fällen Begnadigungen oder Strafermäßigungen eingetreten. Aus die Armee entfallen 598, auf die Marine 130 Fälle.
r Berlin, 23. Aug. Der Präsident des Deutschen Handelstages hat an den Bundesrat eine Eingabe gerichtet, worin er bittet, dem Reichstag sofort bei seinem Zusammentritt einen Gesetzentwurf vorzulegen, durch den die Besteuerung von Schrcks und ihnen gleichgestellten Quittungen bereits mit dem Ablauf des 31. Dezember 1913 aufgehoben wird.
Berlin, 23. Aug. Bebels Tochker, Frau Dr. Simon- Bebel, und ihr Sohn Bernhard Bebel veröffentlichen im „Vorwärts" folgende Danksagung: „Der Tod unseres lieben Vaters und Großvaters August Bebel ha! eine solche Fülle von Kundgebungen wärmster Teilnahme an uns veranlaßt, daß es uns unmöglich ist, jedem einzelnen unseren Dank besonders auszusprcchen. Wir danken daher hierdurch aufs Herzlichste allen denen, die auf eine so unvergeßliche Weise ihre Liebe und Verehrung für den teuren Toten zum Ausdruck gebracht und uns ihre Teilnahme bewiesen haben."
r Berlin, 22. Aug. Für die Berufung gegen das Zuchthausurtei! des Erfurter Kriegsgerichts ist jetzt laut „Vorwärts" der Termin auf den 3. und 4. September anberaumt worden.
r Sigrnarirrge«, 24. Aug. (Die Zioiltrauung) Bekanntlich ist der kaiserliche Oberhos- und Hausmaischall- Gras zu Eulenburg mit der Zioiltrauung der Prinzessin Auguste Viktoria und des früheren Königs Manuel von Portugal beauftragt worden. Der feierliche Akt wird am 4. September vormittags 11 Uhr im fürstlichen Schloß erfolgen.
Duisburg, 23. Aug. In der Gemeinde Hamborn wurde im Hause des Bergmanns Kubik eine Falschmünzer- werkstälte aufgedecki. Zahlreiche falsche Fünsmarkstücke wurden vorgefunden. Kubik, der in der Wohnung anwesend war, wurde verhaftet. Die falschen Stücke trugen zum Teil das Bildnis des Königs Wilhelm II. von Württemberg und die Jahreszahl 1895. Das Münzzeichen war nicht erkennbar. Ein Teil trug das Bildnis des Königs Otto von Bayern und das Münzzeichen ?, sowie die Jahreszahl 1903. Auch die Formen zur Anfertigung von Zwei- und Dreimarkstücken wurden vorgefunden. Man glaubt, daß Kubik die Falschmünzerei schon seit langen Jahren betrieben hat.
r Raguit, 24. Aua. Gesamtergebnis der Reichs- tagsersatzwahl im Wahlkreis Ragnir-Pillkallen. Es .churden abgegeben für Gotischalk (Kons.) 9452 Stimmen, luk Wentzki (nationalliberal) 5 983 Stimmen und für Hofer (Soz) 3 241 Stimmen. Eis Stimmen sind zersplittert. Tottschalk ist somit gewählt.
Thor«, 23. Aug. Unter dem Verdacht, zu Althausen (Kreis Kulm) in der Nacht zum 8. Aug. den Doppelraub.
an dem Kätner Cyrenkowski und der Wirtin Mali- «0 verübt zu haben, ist der seit dem 23. Juli sahnen- fluchtige Musketier Straskicwicz vom Insanterie-Rrg. Nr. di gestern m Hohensalza verhaftet und heute in das hiesige
Militärgefängnis eingelieferi worden. Der Verhaftete ist teilweise geständig.
Hamburg, 23. Aug. Bei der Reichstagsersatzwahl im ersten Hamburger Reichstagswahikreis soll neben Redakteur Stollen-Hamburg auch der Schriftsteller Dr. Lauffenberg für die sozialdemokratische Kandidatur in Frage kommen.
Gerichtssaal.
Erfurt, 23. Aug. Das Landgericht hat drei dem Mühlen- und Brauereiarbeiterverbande ungehörige Arbeiter, die verschuldet hatten, daß ein Arbeitswilliger in einer Malzfabrik tu Erfurt entlasten wurde und seither nicht wieder Arbeit fand, zu 1100^S Schadenersatz an den Arbeitswilligen verurteilt. Das Langerichtsurteil wird ausdrücklich als ein Teilurteil bezeichnet. Dem Kläger bleibt es bei weiterem Schaden überlasten, wieder klagbar gegen die drei Verurteilten vorzugehen. Das Oberlandesgericht Naumburg hatte als höchste Instanz vorher den Anspruch des Klägers auf Schadenersatz dem Grunde nach als berechtigt anerkannt.
Ausland.
Wien, 23. Aug. Prinzessin Louise von Koburg veröffentlicht eine Erklärung, daß die Strafanzeigen gegen sie den Zweck verfolgen, sie mürbe zu machen, damit sie jeden Vergleich mit Belgien akzeptiere. Sie sei von den Anzeigen schwer geschädigt und bewuchert worden. Vom Referendar Dr. Inhoffen in Berlin habe sie 400000 Mark erhalten, 300000 Franks jedoch zurückgezahlt und über ein Jahr Inhosfens luxuriöses Leben bestritten. Jetzt verlange er noch eine Million. Sie hoffe, ihren Prozeß gegen den belgischen Staat zu gewinnen. Aehnlich wie mit Inhoffen stehe es mit anderen Gläubigern, die zusammen 17 Millionen Franks verlangen, sie habe aber nur 5 Millionen bekommen. Ihre Mobilien aus dem Nachlaß des Königs Leopold, die von den Gläubigern mit Beschlag belegt wurden, werden auf acht Millionen geschätzt, so Laß alle Gläubiger gedeckt sind.
r Rom, 23. Aug. Auf Sardinien wüten furchtbare Waldbrände. Vom Golf von Arami bis Terranova brennen alle Wälder. Die reichen Holzbezirke von Pattada und Orotelli, sowie zahlreiche Herden sind ein Raub der Flammen geworden. Es liegt Brandstisung vor.
r Paris, 24. Aug. Der „Temps" bespricht die Beschwerden deutscher Industrieller über die Anwendung des Artikels 15 des französischen Zollgesetzes von 1892 und erklärt sie für übertrieben, weil die deutsche Einfuhr nach Frankreich sich seit 1901 verdreifacht, die französische nach Deutschland aber sich in der gleichen Zeit nur verdoppelt habe. Das Blatt schließt: Wir erkennen trotzdem an, daß der Geist des schrankenlosen Protektionismus bei Auslegung unserer schon genügend schweren Zollgefetze Grund zu Klagen geben kann und die Beschwerden der englischen Handelskammer in Paris bestätigen bei uns diesen Eindruck. Die französische Regierung prüft in diesem Augenblicke gewisse dieser Bestimmungen, um den Bedürfnissen des internationalen Handels gerecht zu werden.
r Petersburg, 23. Aug. Wie gemeldet wird, wird in einer der nächsten Sitzungen des Minsterrats die Einführung eines Zolles auf importiertes Getreide in Finnland zur Beratung gelangen.
Madrid, 22. Aug. Ein Telegramm aus Badajoz besagt, daß dir bevorstehende Vermählung des Königs Manuel mit der Prinzessin Viktoria Luise von Hohen- zollern eine gewisse Erregung in den monarchistischen Kreisen an der Grenze hervorrust. Zwischen diesen und den Kommandanten der Gegenrevolution in London und Brasilien sind Unterhandlungen im Gange, welche dadurch hervorge- rusen wurden, daß die Royalisten jede Hoffnung auf eine Amnestie verloren haben, da der portugiesische Ministerpräsident sich weigern soll, sie der Kammer vorzulegen.
r Bangalore, 22. August. In dem Schacht einer Goldgrube der Gesellschaft von Mysore stürzte heute der Fahrstuhl in die Tiefe. 50 Personen sollen getötet worden sein, darunter sechs Italiener. Die übrigen Opfer sind Eingeborene.
r Newyork, 23. Aug. Zu dem gemeldeten Dynamitfund wird noch berichtet, daß kein Beweis dafür vor- iiegt, daß auf das Newyorker Rathaus ein Anschlag beabsichtigt gewesen sei. In eimm Gange vor dem Rathaus ist allerdings ein Paket mit vier Stangen Dynamit und einer angebrachten Zündschnur gefunden worden. Man nimmt jedoch an, daß ein bei einem Tunnelbau beschäftigter Arbeiter das Dynamit gestohlen und dort versteckt hat. Wenn eine Explosion stattgefunden hätte so hätte der Schaden nur gering sein können.
Bedrohung eines deutschen Kreuzers durch sud- chiuesische Rebellen.
Nanking, 22. Aug. Ein Führer der Aufständischen richtete an das deutsche Konsulat ein Schreiben, worin er behauptet, der vor Nanking liegende deuische Kreuzer „Emden" habe die Stellung der Aufständischen aus dem Löwenhügel beschossen. Er drohie mit Beschießung des Kreuzers „Emden" und des Konsulaisgebäudes !durch die Ausständischen. Der Konsul richtete im Einvernehmen mit dem Komandanten des Kreuzers an den Rebellensührer ein Schreiben, worin er frststellle, daß die Behauptung einer Beschießung des Löwenhügels durch den Kreuzer „Emden" unwahr sei und gegen die von den Aufständischen angedrohten Feindseligkeiten protestierte. Der Kreuzer „Scharnhorst" ist mit dem Thes des Kreuzergeschwaders an Bord nach Nanking abgefahren. »
Berlin, 23. August. Das deutsche Geschwader in Schanghai erhielt Befehl, die Absendung 007 : zwei weiteren Kriegsschiffen nach Nangk?ng zu beschleunigen mit der
Order, die Rebellen im Falle eines Angriff« aus den Kreuzer „Emden" zu beschießen.
Ei« Deutscher von mexikanische» Rebellr» erschösse«.
Mexiko, 23. Aug. Bei einem Uederfall von Rebellen 'auf das Landgut Ehilula, 20 Km. nordöstlich der Hauptstadt, ist der Reichsdeutsche Friedrich Locht durch einen Schuß leicht verletzt worden. Sein Bruder Hans wurde von den Angreifern mitgeschleppt und erschossen.. Ihre Schwester Henriette befindet sich in Sicherheit, ebenso auch ihr dritter Bruder Alfred. Auf Betreiben der deutschen Gesandtschaft in Mexiko wurde die Rebellenbande sofort nach Bekanntwerden des Ueberfalls von Regierungstruppen verfolgt und unweit des Tatorts mit einem Verlust von 80 Toten aufgerieben. Der erschossene Hans Locht wurde gestern im Beisein des deutschen Geschäftsträgers v. Kar- dorff bestattet. Seine Mörder befinden sich vermutlich unter den getöteten Rebellen. Die Untersuchung wird fortgesetzt.
Die neue Lage auf dem Balkan.
r Rom, 23. Aug. Ein Vertreter der Giornale d' Itaita halte gestern eine Unterredung mit dem russischen Botschafter Kruxenski. Dieser erklärte: Es ist oerirüht, eine militärische Aktion gegen die Türkei anzunehmen. Rußland ist fest entschlossen, dem Londoner Beitrag Achtung zu verschaffen, hat jedoch den ausrichtigen Wunsch, den europäischen Frieden nicht zu stören. Der Botschafter glaubt nicht an eine endgiltige Lösung der türkisch-bulgarischen Frage, ob nun Adr'anvpel der Türkei oder Bulgarien verbleibe. Schwerer noch als die Meinungsverschiedenheiten zwischen der Türkei und Bulgarien, seien die zwischen den ehemaligen Verbündeten. Besonders der griechisch-bulgarische Streit um Kawalla könne einen großen Umfang annehmen. Auf die Bemerkung des Interviewers, daß die Türkei geneigt sein soll, Bulgarien den Krieg zu erklären, bemerkte der Botschafter, wenn man in der Türkei dazu entschlossen sei, würde Rußland seinerseits der Türkei den Krieg erklären, das sei sicher. Rußland habe jedoch den guten Willen, den Konflikt auf friedlichem Wege zu lösen, aber mit Energie.
r Konstautiuopel, 23. Aug. Der „Tanin" erfährt, daß Stadt und Hsfen von Dedeagatsch von den Grieche» geräumt, jedoch von den Bulgaren noch nicht wieder besetzt worden sind. — Der Finanzminister ist ermächtigt, tn das diesjährige Budget einen außerordentlichen Kredit von
2 779000 Pfund zum Ankauf neuer Kriegsmunition einzustellen.
r Konstautiuopel, 24. Aug. In gutunternchteten Kreisen in der Pforte verlautet, daß Natjckewitsch der gestern abend den Großwesir besuchte, aus Sofia Instruktionen erhalten hat, er solle unmittelbar und offiziell mit der Pforte verhandeln. Man glaubt, daß er die vertraulichen Verhandlungen über Adrianopel, die bisher durch Mittelspersonen, insbesondere durch den früheren Deputierten von Monastir, geführt wurden, sortsetzen wird. — Der Minister des Innern ist gestern abend zu kurzem Aufenthalt nach
Konslantinopel abgereist.
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r Berlin, 24. Aug. Die „Nordd. Allg. Zeitung" schreibt in ihrer Wcchenrundschau: In den Orientangelegen- hetlen sind während der letzten Wochen wettere Rückschläge gegen die naturgemäße nur langsam fortschreitende Klärung nicht zu verzeichnen gewesen. Zwischen Bulgarien und der Türkei hat sich mit dem Aufhören der türkischen Truppenbewegungen jenseits der Maritza eine Entspannung ungebahnt, die hoffentlich nicht durch neue Zwischenfälle gestört wird. Die Mächte bleiben insgesamt bemüh», die noch ungelösten Fragen so zu behandeln, daß einer abermaligen Störung des Friedens oorgebeugt wird.
Landwirtschaft, Handel nnd Berkehr.
r Württeuibergischer Saatenstaud. Der Saatenstaud in Württemberg stellt sich zu Anfang August nach den Mitteilungen de» Statistischen Landesamts in der üblichen Notierung (2 gleich gut.
3 gleich mittel, 4 gleich gering, 5 gleich sehr gering) wie folgt: Winter- weizen 2,4, Sommerweizen 2,3, Dinkel 2,4, Roggen 2,7. Sommergerste 2.5, Hafer 2,4, Kartoffeln 2.7, Hopfen 2,8, Klee 3,l, Luzerne 2.1, Wiesen 2,4, Aepfel 4,7, Birnen 4,9, Weinberge 4,7. Die Getreide» fruchte haben durch die langanhaltende nasse Witterung weniger gelitten, als befürchtet wurde. Zwar ist stellenweise durch Echlagregr« Lagerung entstanden, wodurch der Kornertrag sowie der Wert der Strohs beeinträchtigt wird: vereinzelt ist auch Brand und Rost aufgetreten. Aber im großen und ganzen steht das Getreide recht befriedigend: auch der Hafer, der anfangs zu wünschen übrig ließ, hat sich gebessert. Die Reife des Getreides ist allerdings durch den Mangel an SonGnschein sehr verzögert worden, macht aber nun unter der Einwirkung der seit einer Woche herrschenden schönen Eommerwitte» rung (der Bericht gilt für Anfang August!! rasche Fortschritte: in de» milderen Gegenden ist die Roggen- und Gerstenernte derzeit in vollem Gang, teilweise, so in der Neckarsuliner Gegend, bereits beendet und die Dinkelernte folgt bald nach, während in den rauheren Gegenden sich die Ernte Heuer sehr hinausziehen wird. Der Hopfen zeigt verschiedenen Stand, teilweise, so namentlich in der Tettnanger Gegend, stellt er eine befriedigende Ernte in Aussicht, anderwärts wird er mitunter durch Blattläuse und Schwärze beeinträchtigt. Auch die Kartoffeln haben durch die Nässe bereits vielfach gelitten: bcsondeis auf schwerem Boden sind die Kaitoffelkrankhelten ausgetreten. Auch erschwerten die andauernden Niederschläge das Behacken der Kartoffel«, wodurch die Unkrautbildung Fortschritte »rochen konnte. Dir Ein- heimsung der Heuernte hat vielenorts durch die ungünstige Witterung sehr Nor gelitten, so daß ein nicht geringer Teil des Heus minderwertig geworden ist. Der zweite Futterschnitt stellt gute Erträge i» Aussicht: nur aus nassen Böden haben die Futterpflanzen Not gelitten. In den Weinbergen sind allenthalben unter dem Einfluß der nassen Kühlen Witterung die verderblichen Schädlinge trotz aller Abwehrmaß. nahmen stark ausgetreten, so daß die Herbstaussichten noch mehl herabgedrückt wurden und Heuer nur ein ganz magerer Ertrag, tu manchen Weinbauorten sogar eine völlige Fehletnte zu erwarten ist. Die Obstaussichten sind nach wie vor schlecht. In keinem Bezirk wird auch nur ein« annähernd mittlere Obsternte in Aussicht gestellt; vielmehr melden sämtliche Berichte, daß die Ernte in Aepfeln und Birnen gering oder sehr gering ausfallen wird.