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Fernsprecher Nr. 28.

87. Jahrgang.

>er

Fernsprecher Nr. 29.

Anzrigen-HekRhr für die einspal!. ZeNe an« gewöhnliche» Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 1« >-, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen:

Plauderstübcheu,

* Illustr. Sormiogrblatl und

EchwSb. Landwirt.

-1: 188

Donnerstag, -m 14. August

1913

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Amtliches.

K. Hbeverrnt Wagokd.

Di« Gemeiudebehördeu

werden, soweit dies noch nicht geschehen, an die sosortige Erledigung folgender oberamtlicher Erlasse erinnert:

1) Erlaß vom 7. Juli ds. Is.. Gesellsch. Nr. 157 belr. die Einleitung der Jahresschätznng der Gebäude;

2) Erlaß vom 19. Juli ds. Is., Gesellschafter Nr. 167 detr. Wahlurnen.

Den 13. August 1913. Mayer, Amtmann.

Mit der nächsten Post erhalten die Schultheißenämier einen Bestellzettel der K. Anstalt für Pflanzenschutz in Hohncheim zum Bezug von Beizmitteln übersandt.

Es bleibt dem Schultheißenaml überlass m, die Bestellung für die Interessenten einem ortsansässigen Landwirt zu über­tragen: in den Gemeinden aber, dis sublimathaltige Beiz- MÜtel wünschen, sollte die Bestellung unbedingt vom Schultheißenamt ausgesührt werden, damit die Anstalt die vom Gesetz vorgeschricbene Garantie für richtige Behandlung der stark giftigen Mittel hat.

Den 13. August 1913. Mayer, Amtmann.

Das erste deutsche Kolonial-Kadel.

Die in diesem Jahre (M. Januar 1913) eifolgte Be- triebsüdergabe des Seekabels Monrovia-Togo-Kamerun stellt das bedeutendste Ereignis in der Geschichte der deutschen Seekabelspolitik dar, das seit der Eröffnung des ersten deutschen transatlantischen Kabels (1. Sept. 1900) zu ver­zeichnen ist.

Diesem deutschen Kabel nach Togo und Kamerun kommt weniger eine wirtschaftliche Bedeutung zu als eine politische und strategische. DcrTelegiammverkehrmit unsren Kolonien ist zwar in Steigerung begriffen, aber er ist nicht bedeutsam genug, um die Verlegung eines deutschen Kabels neben den mit deutschen Anschlußstücken versehenen großen britischen Seekabellinien ausreichend zu rechtfertigen; in dieser Hinsicht würden die großen englischen Kabel auch in Zu­kunft genügt haben. Ader unerträglich war auf die Dauer der Zustand, daß Deutschland für den Depeschenoerkehr mit seinen Kolonien den englischen Seekabeln auf Gnade und Ungnade ausgeliesert war. In Fricdenszeiten hat diese Ab­hängigkeit eine geringe Bedeutung, obwohl die bei Beginn des Burenkrkges am 18. Oktober 1899 eingerichtete englische Depeschenzensur in Aden lange Zeit fühlbar genug aus dem Handel und Wandel Deutsch-Ostafrikas lastete. Die Situation, wie sie ein etwaiger deutsch-englischer Krieg mit sich bringen würde, wäre nicht auszudenken: eine vollständige Unterbindung des gesamten Telegraphenverkehrs der deutschen Kolonien mit dem Mutterland wäre eine der ersten und selbstverständlichsten Folgen einer solchen Kriegserklär­ung. Dieser Gefahr zu begegnen, ist nun dis vornehmste Ausgabe des neuen deutschen Kolonialkabels. Togo und Kamerun sind jetzt dieser Sorge enthoben, die andern deutschen Kolonien (außer Kiautschou) leiden jedoch noch darunter, und nur für Deutsch-Südwest besteht die Aussicht, daß es kn ein paar Jahren, voraussichtlich 1917, ebenfalls durch ein nationales Kabel, eine Verlängerung des bestehenden Kabels Emden-Sta, Cruz-Monrooia-Lome-Duala durch eine Strecke Duala-Srvakopmund, mit der Heimat Verbindung erlangen wird.

Die Entwickelung der drahtlosen Telegraphie hat ja, nachdem die Anstrengungen der deutschen Telefunken- Gesellschaft und die Berliner radiotelegraphijche Konferenz von 1906 die zeitweilig sehr drohend gewesene Gefahr des britischen Marconi-Weltmonopols glücklich beseitigt haben, das britische Weltkabelmonopol durchbrochen; sie ist so rasch vor sich gegangen, daß zwischen dem alten Nauener Turm und den Stationen in Togo und Kamerun schon zeitweilig direkte Depeschen gewechselt werden konnten. Nach Voll­endung der neuen Großstationen werden Lome und Duala sowohl mit der Heimat wie auch mit Deutsch-Ostafrika und Deutsch-Südwestafrika regelmäßig drahtlos verkehren können, so daß wir dann nicht mehr gezwungen sind, politisch wich­tige Depeschen englischen Kabellinien anzuoertrauen. Aber die schönen Erfolge der drahtlosen Telegraphie, die immer­hin von Störungen und Wettereinflüssen oft genug heim- gesucht bleibt, können keine Veranlassung geben, nicht die Frage der nationalen Seekabeloerbindungen mit unsren Kolonien aus dem Auge zu verlieren und diese etwa nicht im Auge zu behalten und konsequent weiter zu fördern.

Die Betriebsübergabe des deutschen Kabels nach Togo und Kamerun ist zwar das bedeutendste Ereignis, das die

deutsche Kabelpolitik des letzten Iahrdutzends heroorgebracht hat, aber sie darf doch nur ein Anfang zu weiteren Fort­schritten sein; eine Ermutigung, auf dem betretenen Weg fortzusahren.

Lagev-Nenigkeite«.

>»« LIM imd Lwt.

Nagold, 14. August 1913.

v Zur Hebung der Schweinezucht. Nachdem sich in Süddeutschland feit Jahren eine Schweine-Unterpro- duktion zeigt, die durch die Zählungen vom 2. Dez. o. I. und 2. Juni ds. Is. von neuem bestätigt wurde und die sich auch in einer fortwährenden Steigerung der Schweine­einsuhr, besonders aus Norddcuischland, äußert, hat soeben der bayerische Minister des Innern bedeutsame Maßnahmen zur Hebung der Schweinezucht in Bayern angeordnet. Er hat die Bezirksämter angewiesen, die Errichtung ge­nossenschaftlicher Züchtereiennach dem Vor­bilds Neu-Ulms inWeißenhorn mit Nachdruck zu betreiben, wobei ihnen der Landestierzuchtinspektor an die Han- gehen werde. Nachdem die große Mehrzahl der Landwirte bis jetzt nicht dazu zu bringen gewesen sei, beim Rückgang der Ferkelpreise von der Abschaffung der Mutterschweine in größerem Umfange Abstand zu nehmen, muffe jetzt durch Errichtung genossenschaftlicher Züchtereten eine größer« Gleichmäßigkeit in die Ferkel- produktion gebracht werden. Die Genossenschaften werden eher bereit sein, auch dann Ferkel zu produzieren, wenn die Preise hiefür vorübergehend sinken; sie werden einen Am gleich in Einnahmen und Ausgaben finden, wenn sie in guten und schlechten Jahren mit der Zucht nicht aus­setzen. Die bisherige Erfahrung lehre auch, daß die unter ungünstigen Verhältnissen nachgestellten Ferkel später als Schlacht- oder Zuchttiere lohnende Verwertung gefunden haben. Zu sorgen sei sodann auch dafür, daß in den G e- meinden mit Mutterschweineu stets Eber mit bester Abstammung vorhanden seien, event. für mehrere Gemeinden zusammen. Als sonstige Maß­nahmen zur Hebung der Schweinezucht seien zu beachten: ständige Belehrung und Aufmunterung der Landwirte zur Schweinehaltung, Hebung des Hackfrucht- besonders des Kartoffelbaus, Gründung leistungsfähiger Eberhaltungsge- nossenschaften, gemeinsamer genossenschaftlicher Bezug von Kraftfutter, wo angezeigt Errichtung von Kartoffeltrocknungs­anlagen, sachgemäße Aufzucht der Schweine unter besonderer Berücksichtigung des Werdegangs, Anlage einfacher, billiger und gesunder Ställe. Regelung des Absatzes, Besichtigung von Musier-Züchtereien und Mästereien.

* Vom T«ge. Ein freundlicher Leser überbrachte uns Herne einen blühenden Apselbaumzweig und dazu vom gleichen Baum eine halbwüchsige Frucht.

Ueber die Staatswalduugeu des Forstbezirks Nagold

im Rechnungsjahr 1. April 1911 bis 31. März 1912 ent­nehmen wir den soeben erschienenenForststatistischen Mit­teilungen" folgende Angab.n und fügen zu Vergleichen die analogen Ziffern des Vorjahrs teilweise bei. Dem Forstamt Nagold sind die Waldungen in den Gemeindebezirken Nagold, Ebhausen (teilweise), Emmingen, Haiterbach (reilw.), Iselshausen, Mindersbach, Oberschwandors, Pfrondorf, Rohrdorf, Rotfelten (teilw.), Schietingen und Unterschwan­dorf, ferner in 5 Gemeinden des Bezirks Horb und in 7 Gemeinden des Bezirks Herrenberg zugewiesen. Die Staatswaldungen umfassen 262 du, wovon 248 du ertrags- sähigen Holzgrund. Gefällt wurden 1076 (800) m Bau- und Nutzholz und 667 (652) m Brennholz. Der Erlös pro m betrug in -O für: Eichenstämme 20,46 (), Nadcl- holzstämme 24.80 (23,87), buchene Scheiter und Prügel 11,93 (), Nadelholz-Scheiter nnd Prügel 8.68 (8,71). Die Gesamteinnahmen betrugen 34 703 (23 378) -6. davon für Holzerlrag 28437 (23096) -4t, Nedennutzungen 3016 -4t, Besörsterungsgedühren und Schutzkostenbeiträqe 3118 -4t. Die Gesamtausgaben bezifferten sich auf 15 671 (5402)-4t, wovon u. a. entfielen auf: Verwaltungs- und Schutzpersonal 9475 -4k, Kulturen 1024 -4t, Wegbauten 470 -6, Holz- hauerlöhne 3387 -4t, Steuern 1060 -4t. Hienach ergab sich ein Reinertrag von 19 032 (17 977) oder nach Ab- zug des Anteils an allgemeinen Ausgaben der Forstver- waltung pro du 75.32 -4t. Insgesamt waren 16 Arbeiter au 1480 Tagen beschäftigt. An Körperschaftswaldungen stehen im Forstbezirk Nagold 1918 du in Staatsbeförsterung.

Aus de» Rachbarbezirkeu.

Vollmariugen, 12. Aug. In den letzten Tagen be­kam unser Kirchtum ein neues weiteres Zifferblatt auf der

Südseite; die alte bisherige Turmuhr wurde durch eine an­dere ersetzt und von Uhrmacher Günther-Nagold aufmon- tiert. Die gegenwärtig am Turm notwendig gewordenen Gerüst- und Reparaturarbeiten, welche das Gebälk vor ein­dringendem Regen schützen sollen, werden von Hausmeister Anton Graf hier besorgt.

Bad Teiuach, 13. Aug. Am nächsten Sonntag findet nachm, von 47 Uhr auf dem Lindenplatz ein Mili­tärkonzert statt.

Neubulach, 13. Aug. (Korr.) Heute war es möglich dem Berwaltungsrat des Gemeindeverbands Elektrizitätswerk Teinach-Station die fertiggestellte Daurechnung, welche 6 Jahre umfaßt, zur Prüfung und Feststellung des Dermögensstandes zu unterbreiten. Das Ergebnis selbst kann als günstig bezeichnet werden, insofern als der Vor­anschlag einschl. der Erweiterungsbauten nicht überschütten wurde und die von der K. Kreisregierung zum I. Aus- und Erweiterungsbau genehmigten Mittel im Betrage von 2 358 000 Mark zureichten; von dem Installationsgewinn konnten unvorhergesehene Ausgaben, wie Bankzinse. Pro­jektkosten rc. beglichen und noch ein ansehnlicher Teil für Ausfälle an Installationseinrichtungskosten und sonstigen Kosten zurückgestellt werden. Die definitive Anerkennung der Baurechnung soll in der auf Samstag den 23. August d. I. nach Birkenfeld einberusenen Berbandsversammlung herbeigeführt werden, woselbst auch die durch die Versorgung der Stadt Calw und Bereinigten Deckenfabriken als Groß­abnehmer nötigen Erweiterungsbauten der Genehmigung der Verbandsversammlung untergefiellt werden sollen. Hiedurch dürften die in letzter Zeit erfolgten Einsendungen von Alt- hengstett und Gräsenhausen anch ihre Erledigung finden und die durch derartige unverstandene Agitationen herauf­beschworenen Geister beruhigt werden.

Llmdesuachrichten.

l> Stuttgart, 12. Aug. Das unter dem Protektorat der Kaiserin stehendeKaiserin Auguste Viktoria-Haus zur Bekämpfung der Säuglingssterblichkeit im Deutschen Reiche" hat Anlaß genommen, sämtlichen Müttern von am 16. Juni ds. Is. in Deutschland geborenen Kindern einen eingehen­den Leitfaden über Kinderpflege und -Ernährung unent­geltlich zukommen zu lassen. Die Zahl der Lebendgeburten in Stuttgart am 16. Juni ds. Is. beträgt 24. An die Mütter dieser Kinder find nun gestern durch Vermittlung der K. Stadtdirektion die erwähnten Leitfäden zur Ver­teilung gelangt.

9 Stuttgart, 12. Aug. (Ehrung des Generalseld- macschalls D. Freiherrn o. d. Goltz durch die Deutsche Turnerschast.) In dankbarer Anerkennung seines tatkräf­tigen Eintretens für die leibliche und sittliche Ertüchtigung der deutschen Jugend und dadurch für die Zukunft des Vaterlandes ist dem verdienstvollen Vorsitzenden des Iung- deutschlandsbundes, Sr. Exzellenz Generalseldmarschall D. Freiherm v. d. Goltz, am 70. Geburtslage (12. August) die Ehrenurkunde der Deutschen Turnerschast verliehen worden.

Stuttgart, 12. Aug. Die nach der Wehrvorlage für Württemberg zu schaffende Unterosfizterbildungsanstalr wird in Ellwcmgen errichtet werden. Die Anstalt wird bis zum Herbst 1914 sertiggestellt sein.

r Stuttgart, 12. Aug. (Bon der sozialdemo­kratischen Partei). Eine Mitgliederversammlung des Bezirks Altstadt der Stuttgarter sozialdemokratischen Partei hat eine Resolution angenommen in der bedauert wird, daß die Landesversammlung unterlassen hat, das Delegationssystem zur Landesversammlung zu ändern. Die Versammlung erachtet, daß der Landesvorstand die Aus- arbeitung einer neuen Vorlage nach Möglichkeit beschleunige. Um eine gründliche Bearbeitung des Entwurfs zu ermög­lichen, hält die Versammlung eine außerordentliche Landes- oersommlung für geboten. In der Diskussion wurde, der Schwäb. Tagwacht" zufolge, angeregt, ob nicht auf den Landesparleitagen der bürgerlichen Presse der Zutritt zu den Verhandlungen abzuschlagen sei. Die gemachten Erfahrungen, wie die gehässige Art der Berichterstattung könnten eine solche Maßregel nur als begreiflich erscheinen lassen.

Lndwigsburg, 12. Aug. Der 21 Jahre alte Kanonier Hermann von Seäyelberg hat sich, als er auf Posten stand, mit seinem Dienstrevoloer erschaffen. Der Grund zu der Tat soll Furcht vor Strafe sein.

i- Ulm, 13. Aug. (Die Pionierübung.) Bei der Uebung ist nicht ein Fetdkrieg, sondern ein Festungs­krieg angenommen, wobei eine Sperrsortlinie von einer Armee durchbrochen werden soll. Als Eperrfort ist der Obere Kuhberg angenommen und ebenso als Panzerfort ausgebaut, aber nur markiert, eine Stellung nördlich Ehren-