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erhalten wieder junges Laub. Am weitesten vorgeschritten sind in der Entwickelung die auf der Eberhardstraße befindlichen Kastanienbäume.
Hon au, 24. März. Um die Echatz wieder reichlich mit Forellen zu versehen, betreibt der hiesige Fischwasserpächter St. Tröster zum Rößle seit 15 Jahren künstliche Fischzucht. Zu dem Ende hat er in einem besonderen Raume seines Nebenhauses drei amerikanische Brutapparate aufgestellt, in welchen mittels der Wasserleitung gegenwärtig ca. 1500, teils selbstgezüchtete, teils von der Kgl. Zentralstelle bezogene Forelleneier ausgebrütet werden. Es lohnt sich daher gegenwärtig ein Besuch dieser Fischzuchtanstalt reichlich. Nach einiger Zeit wird dann die junge Brut in die von obigem vor 6 Jahren erbauten 3 ineinandergehenden Fischteiche gesetzt, von wo sie dann später in die Echatz gebracht werden.
Heidenheim, 24. März. Von Zeit zu Zeit treiben Wilderer in unseren noch mit ordentlichem Wildstand versehenen Waldungen ihr Unwesen. Am Freitag sahen zwei Schülerinnen, welche am Rande eines Waldes (Siechenberg) Ackersalat suchten, wie drei Männer ein totes Reh aus einer gelegten Schlinge nahmen und in einen Sack steckten. Die Mädchen konnten die Wilderer ziemlich genau beschreiben und ohne Zweifel wird man diese zur Verhaftung bringen können. — Ein A. Kaufmann, angeblich Reisender, in Wirklichkeit aber ein Schwindler und Betrüger aus Aalen, verübte in den letzten Wochen in unserer Gegend mehrere raffinierte Betrügereien und ist nun steckbrieflich verfolgt. Ein Frauenzimmer aus M., seine betrogene Braut, wie auch andere Betrogene haben nun das 'Nachsehen.
— Aus Gießen wird geschrieben: Der hiesige Tierschutzverein hat die interessante Thatsache festge- stellt, daß die Staaren seit 1887 nicht von hier im Herbst weggezogen sind, sondern die Winter hier verbringen. In dem gelinden Winter von 1887 waren sie schon im Februar aus dem Süden zurückgekehrt und als darauf im März nochmals, wie man sich erinnern wird, der tiefste Winter hereinbrach, wurde vom Tierschutzverein für ihre ausreichende Fütterung gesorgt. Das müssen sich auch die schlauen Gesellen gemerkt und für die Zukunft ähnliche Fürsorge erwartet haben, die ihnen denn auch zuteil geworden ist. Jedenfalls ist die Thatsache, daß anscheinend sämtliche Angehörige einer Vogelart unter Einwirkung lokaler Umstände ihre Zugvogelnatur aufgeben, bemerkenswert.
Vermischtes.
— Wettstreit zur Verbesserung der Lage der Arbeiter in Köln. (Ausstellungsfeld neben Flora.) Die Anmeldungen, welche in den
letzten Tagen dem Vorstande zugegangen sind. (Schutzvorrichtungen an Fenstern, Modelle, Pläne und Abhandlungen Arbeiter-Wohnungen betreffend, Verarbeitung von Metallbüchsen zu Spielwaren, Herstellung von Illuminations-Gegenständen) liefern den Beweis, daß der Gedanke des Arbeiter-Wettstreites im Volke richtig verstanden worden ist. Es handelt sich bei dem Wettstreite um eine Jndustriefach-Aus- stellung, bei welcher nicht die gewaltigen Kraft- und Arbeits-Maschinen und deren Riesenproduktionen, Equipagen und Luxus-Gegenstände, sondern schlicht und einfach die Gegenstände und Einrichtungen zur Ausstellung gebracht werden sollen, welche im Arbeiterhause Verdienst schaffen und den Arbeiter in seinem Gewerbe und bei der Bedienung der großen Maschinen gesundheitlich und gegen Gefahren schützen. Alle diejenigen kleinen Maschinen, welche in den Hausindustrien Verwendung finden können. Näh-, Strick-, Stick-Maschinen, Maschinen für Couvert- und Visitenkarten, für Leder- und Thonwaren, Drechsler und Fabrikationsmaschinen aller'' Art, das zahlreiche Handwerks- und Arbeitszeug der ganzen arbeitenden Klasse, dies sind die Objekte, deren Ausstellung im Arbeiterwettstreit erwünscht sind. — Neben diesen können die Gewerbe, deren Erzeugnisse gerade bei den Arbeiterfamilien den Hauptabsatz finden (Kleider, Möbel, Nahrungs- und Genußmittel) mit größtem Nutzen sich bei dem Arbeiter-Wettstreite, der Arbeitgeber und Arbeiter gleich lebhaft interessieren dürfte, beteiligen. Der Arbeiter-Wettstreit will also nicht eine moderne Gewerbeausstellung, sondern eine Industrie-Fachausstellung für die Bedürfnisse des Arbeiterstandes sein.
Die höchste menschliche Wohnstätte wird Europa künftighin mit einem Asyl haben, das der italienische Alpenklub in einer Höhe von über 4000 Meter auf der Spitze der südlichen Alpenkette erbauen und zum Andenken an den verstorbenen Prinzen Amadeus nach dessen Namen benennen wird. Das St. Bernhard-Hospitz ist nur 2472 Meter hoch, die meteorologische Station auf dem Pick Mezzo- aiorno nur 2870 Meter. Bedeutende Hoher finden sich ganze Ansiedlungen und Städte in Amerika und Asien. Potoli, eine Stadt im Staate Columbia, hat 30,000 Einwohner, die 4900 Meter über dem Meere leben. In einer Höhe von mehr denn 5000 Meter wohnen die Goldsucher von Thok-Jalounes in Thibet, 6000 an der Zahl; also noch 1000 Meter höher als das Hospitz Prinz Amadeus.
Wie viele Pulsschläge in der Minute soll der gesunde Mensch haben? Auf die Zahl der Pulsschläge übt vor allem das Lebensalter einen entscheidenden Einfluß. Das neugeborene Kind hat durchschnittlich nicht weniger als 140 Pulsschläge in der Minute, also so viele, als beim Erwachsenen nur im hitzigsten Fieber Vorkommen. Bis zum 16.
oder 17. Jahre fällt die Zahl auf 80. Bei einem- Erwachsenen hält sie sich dann zwischen 75 uift» 70, bis sie schließlich beim Greis auf 60 und 50 Schläge herabsinkt. Es kommen aber auch noch andere Umstände für die Häufigkeit der Pulsschläge in Betracht, so z. B. die Tageszeit, in der die Zahl am Morgen größer ist als am Mittag. Erhöhte Temperatur sowie Essen und Trinken wirken nicht wenig beschleunigend auf den Pulsschlag. Gleiches gilt von der Bewegung, so daß schon der Uebergang von einer liegenden in eine sitzende Stellung die Zahl vermehren kann. Ferner kann leidenschaftliche Erregung hierauf einwirken. Selbst die Körpergröße ist vom Einfluß, indem Leute von kleiner Figur in der Regel mehr Pulsschläge haben, als große. Auch steigt die Zahl mit der zunehmenden Höhe, in welcher man sich über dem Meeresspiegel befindet.
Litterarisches.
— Karl Gerok. Ein Bild seines Lebens und Wirkens von Dr. Herrn. Mosapp. Mit dem BildnisGerok's in Lichtdruck. Eleg. broschiert-^ 1.—.,. fein gebunden -Mi 1.50. (Verlag von Greiner L Pfeiffer in Stuttgart.) — Der Verfasser, ein früherer Schüler Gerok's weiß das Leben und Wirken des Heimgegangenen unvergeßlichen Dichters und Predigers in anziehendster Weise zu schildern. Die höchst elegant ausgestattete, auch zu sinnigen Geschenken vortrefflich passende Schrift rst geeignet, das Bild Karl Gerok's bei seinen Verehrern in lebendiger Erinnerung zu halten.
Standesamt Kalo».
Gestorbene:
22. März. Marie, geb. Scheer, Witwe des ff Friedrich Göz, gew. Schullehrers, 72 Jahre alt.
22. „ , Maria, geb. Strobel, Ehefrau des Christian
Wanner, Strickers, 70 Jahre alt.
27. „ Marie Katharine, geb. Fischer, Ehefrau
des Wilhelm Weil, Drehermeisters, 50 Jahre alt.
Gottesdienste in der Eharwoche.
Aalmsonnkag, (29. März.)
Vom Turme: Nr. 138. Vormittagspredigt: Herr Dekan Braun. Feier des heil. Abendmahls. 2 Uhr nachm. Predigt: Herr Helfer Eytel.
Hründonnerrtag (3. April).
Vorm. Predigt: Herr Helfer Eytel. (Zugleich Vorbereitung und Beichte auf das Karfreitagsabendmahl- 11 Uhr Abendmahl für Leidende und Gebrechliche im Vereinshaus. 7 Uhr Abendmahlsgottesdienst in der Kirche: Herr Dekan Braun.
Karfreitag (4. April).
Vorm. Predigt: Herr Dekan Braun. Feier des heil. Abendmahls. 3 Uhr nachm. Predigt: Herr Helfer Eytel. (Zugleich Vorbereitung und Beichte auf das Abendmahl am Osterfest.)
Amtliche Bekanntmachungen.
Revier Stammheim
Nutz- rmd Krenrihotr- Uerkauf
amMittwoch, den 2. April, vormittags 11 Uhr, im Rößle in Stammheim, aus dem ganzen Dickemerwald, insbesondere Schleifberg, Kentheimerberg, Brühlberg, Dickemerschlößle, Baiersbach, Hirschloch, Florsack, Reutehau, Kohlplatte, Rottanne u. a.:
20 Stück Derbstangen, 5 Stück Hopfenstangen, 14 Rm. Nadel- Holz-Spälter, 3 Rm. Eichen, 32 Rm. Buchen-, 596 Rm. Nadelholz-Brennholz; 170 Stück Buchen, 1130 Stück Nadelholzwellen, gebunden.
Zusammenkunft zum Vorzeigen um 8 Uhr bei der Waldbrücke, in deren Nähe ein großes Quantum Holz sitzt, un d auf dem Baiersbachsträßchen.
Revier Stammheim.
Accord
über die Beifuhr von 280 Rm. Nadelholzscheiter aus dem Staatswald Dickemerwald auf die Station Teinach und das Aufsehen daselbst
Montag, den 31. März, vormittags 11 Uhr,
im Rößle in Stammheim. Besondere Bekanntmachung wird nicht gewünscht.
Aufforderung.
In einigen Wochen wird die mittlere Kirchhofabteilung wieder in Benützung genommen werden. Diejenigen Einwohner, welche Anspruch auf die in dieser Kirchhofabteilung vorhandenen Grabdenkmale haben, werden aufgefordert, dieselben binnen 2 Wochen zu entfernen, widrigenfalls die Verwaltung dieselben entfernen und beseitigen läßt, wodurch die Erhebung von Eigentunisansprüchen nicht mehr möglich ist.
Stadtschultheißenamt.
Haffner.
Acker-Verkauf.
Die Stadtgemeinde Calw bringt am Montag, den 31. ds. Mts., vormittags 11 Uhr,
78 » 92 qm Baumacker im Hau, neben Bahnwärter Benz und dem Weg, auf dem hiesigen Rathaus zur ersten Versteigerung. Der Kaufschilling ist in 10 Zielern zahlbar.
Stadtschultheißenamt.
Haffner.
Wirtschafts- Verkauf.
Der dem Traubenwirt Wilh.Kiibler gehörige Anteil an dem dreistockigten
_ Wohnhaus Nr. 28
an der oberen Marktstraße, mit gewölbtem
Keller und dinglicher Schildwirtschaftsgerechtigkeit kommt am
Montag, den 31. März 1890, vormittags 11 Uhr, erstmals zur Versteigerung.
Stadtschultheiß Haffner.
Liebelsberg.
Krerm- und Wagnerholz- Uerckauf.
Am Mo rill ag, den 31. d. l Mts., von vorm. >9 Uhr an, werden 'aus den Wald- ' ungen der Ulrich Rentschler'schen Kinder verkauft: 36 Rm. Hartholz, 43 Rm. Nadel- hoh, 63 Stück Birken, 2 Festmeter Glattbuchen. Zusammenkunft beim Rathaus.
Den 25. März 1890.
A. A.:
Schultheiß Hanselmann.
Privat-Anzeigen.
Hirsau.
Wegen Erkrankung findet ein ordentliches, fleißiges
Mädchen,
das in häuslichen Arbeiten erfahren und nicht unter 17 Jahren alt ist, sogleich oder bis Georgii Stelle bei
Gottlieb Ferber.
Nächste Woche backt
Laugenbretzeln
Georg Pfrommer, Biergasse.
(Äuooräig.
Samstag, den 29. d. M.-
ist
HallptlrkrsllUtillliitlg.
Althengstett.
In Folge Todesfall von Schullehrer Wolf werden am Gründonnerstag, den 3. April, nachmittags L Uhr, (Zusammenkunft beiin Schulhaus) öffentlich versteigert:
1« Stück gut überwinterte
Menerwökker
samt Kästen (Italiener, Kramer, Deutsche) nebst verschiedenen Jmkergerät- schaften.
Frau Wolf, Lehrers Wwe. Ein ordentliches, jüngeres
Mädchen.
welches auch melken kann, findet bis Georgii eine gute Stelle.
Wo ? sagt die Red. d. Bl.
600 MK. U. 1000 Mk.
werden gegen Pfandsicherheit aufzunehmen, gesucht.
Näheres durch
VerwaltungS-Aktuar Ttaudenmeyer.
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