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Fernsprecher Nr. 2S.

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87. Sahrj-vg.

SamsLag, den 9. August

Fernsprecher Nr. 29.

Anzeigen.Htbthr für die einspaU. ZeUe an» gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bet einmal. Einrückung IS /H, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilage»:

Plaudersttdchen.

Mustr. Sonrrtaprblati und

Schwüb. Sandwirt.

Amtliches.

K. Versicherungsawt Nagold.

An die Ortsbehörde» für die Arbeiterversjchernng.

Den Ortsbehörden bezw. den Herren Berwaltungs- ccktua:en gehen mir nächster Post die Listen über die be­sonders eingeschätzteu Umlagekapitale unter Anschluß zweier Formulare der Katssternachweisungen für dir landwinschasttiche Berussgenossenschast sür 1913 mit dem Aufträge zu, je eine Ausfertigung der Kütasternachweisunqen nebst Beilagen bis spätestens 1. September ds. Js. an das Berstcherungsamt einzusenden.

Den 8. August 1913. Amtmann Mayer.

TsLKes-Neuigkeiterr.

Ms Stadt uud Amt.

Nagold, 9. August 1913.

Vom Rathaus. Sitzung der Gemeindekollegien am 8 Aug. unter dem Vorsitz von Stadischultheiß Maier.

1 Der Abschluß des heurigen Etats der Stadtwald- kafse ist gegenüber dem Vorjahr als günst ger zu bezeichnen. Der Wlrtjchastsplmr sür das Jahrzehnt 1912/22 ist noch nlchi ausgestellt. Die Ausstellung erfordert umfangreiche Erhebungen und Aufnahmen. De? Herr Forstverwalter stell; den Abschluß dieser Arbeiten bis Frühjahr 19l4 in sichere Aussicht. Inzwischen werden dem Betrieb die im vorherigen Wirtschaftspian genehmigten Hauptnutzungen von 5000 Fstm. jährlich zugrunde gelegt, die nach den Auf­nahmen des Herrn Forstoerwalters und dem Stand unserer Waldungen auch im neuen «Jahrzehnt wieder sicher ange­nommen werden können. Da das Waldwirtschaftsjahr mit dem 30. Sept. 1913 zu Ende geht, stellen die Boranschlags- deträgs bereits die genauen Wirtschastsergebnisse dar. Im allgemeinen stellen sich die Einnahmen wie folgt: Ha upt- nutzungen aus Großnvtztzolz 94154 -4k, aus Kleinnutz­holz 1142 -4k. Belg- und Swckholz 13 710-4k, Reisachund Schlagraum 4579 -4k, aus Neben Nutzungen 60 -6 zu­sammen 113 645 -4k. Aus der Jagd 1545 -4k. Mit Hin­zurechnung von kleineren Beträgen ergibt es eine Gesamt­einnahme von 115,643 -4k. Dls Ausgaben betragen: Be­soldungen 6706 -4k, Kulturkosten 10850 -4k, Holzhauer­und Fuhrlöhne 21300 ^k, Waldweguntrrhaltung 1600 -4k Die Gemeindekollegien stimmen grundsätzlich einer künftigen planmäßigen Anlage neuer und Verbesserung bestellender Holzabfuhrwege zu. Dabei sollen erstlintg Wege in Wald­distrikten verbessert werden, aus denen in den nächsten Jahren größere Holzabfuhr zu erwarten ist. Für Heuer ioll einmal ein Betrag von 1300 -4k zur Verfügung gestellt werden. Im einzelnen Fall wäre Plan und Kostenvoran­schlag dem Gemeinderat zur Genehmigung zu unterbreiten. Die Gesamtausgaben betragen unter Berücksichtigung verschied, kleinere. Posten 45 643-4k, so daß sich ein üeberschuß von 70 000-4k (fernd 56 900-4k) ergibt, der vorbehaltlich etwa­iger andemreitiger Dispositionen der Kollegien beim Haupt­etatsabschluß an die Stadtkasse abzuführen ist. Die Frage der Verwertung der Flächenlr se wurde eingehend besprochen. Im allgemeinen sollte die Eigenausbereitung durch die Ver­waltung vorzuziehen sein, doch wird es dem Ermessen des Herrn Forstverwalters überlassen, in geeigneten Fällen hie­von auch abzuweichen. Die Errichtung einer dritten Pflanz­schule etwa auf städt. Grundstück an der Calwerstraße soll in Erwägung gezogen werden. 2. die erledigte Stadt- schulth.-Amtsassistentenstelle soll mit einem Gehalt von 1800 Mark zur Bewerbung ausgeschrieben werden.

^ r Unzulässige Postsendungen nach Rußland. Bon der Beförderung nach Rußland sind alle Postsendungen ausgeschlossen, die eine Anforderung an die russischen Emp­fänger zur Auswanderung aus ihrem Heimatland enthalten oder die irgendwie der Auswanderung Vorschub leisten oder sie erleichtern. Postsendungen, bei denen die Vermu­tung besteht, daß sie Schriftstück- dieser Art enthalten, wer- den nach den in Rußland geltenden Gesetzen der Zollbehörde zur Oeffnung und P üsung vorgelegt. Ergibt sich dabei das Vorhandensein verbotener Schriftstücke, so werden solche Postsendungen von den russischen Postanstalten nach dem Aufgabeort zurückgesandt.

^ Wildberg, 7. Aug. Unter unfern Kurgästen be­findet sich eine Sängerin, die sich gerne bereit erklärt hat, bei einem Konzert zu Gunsten eines Orgelsonds mitzuwirken. Ein Cellist stellt seine Kunst ebenfalls bereitwilligst dieser schönen Sache zur Verfügung und der Kirchenchor ist be­strebt nur Schönes zu bieten. Alle Freunde einer edlen Musik seien auf das Konzert, das voraussichtlich am 24. d. M. stattfindet, aufmerksam gemacht.

Ans den Nachbarbezirken.

Herrenberg, 7. Aug. Eine Gesellschaft von Hopfen­bauinteressenten kam gestern vormittag hieher, um den Stand der Hopsen auch in unserem Bezirk zu besichtigen. Im Hotel Sonne wurde kurze Rast gemacht, dann ginge weiter über Böblingen ins Leonberger und Weilderstädter Gebiet.

Herrenberg, 7. Aug. Ein auf Wanderschaft befind­liches Pärchen aus dem Sachsenlande, er zählt 18, sie 19 Jahre, Halle gestern in Entringen das Bedürfnis, sich Reise­mitte! zu verschaffen. Es drückte deshalb in einem dortigen Ladengeschäft eine Fensterscheibe ein, wodurch es in den Laden gelangen konnte und stahl außer 3 ^k noch Käse und Zuckenvaren. Der Diebstahl wurde alsbald entdeckt und das jugendliche Pärchen verhaftet.

r Rotteuburg, 8. Aug. (Zwangsinnung.) Unter dem Vorsitz von Karl Holzherr ist hier eine Zwangstnnung für das Friseur-, Barbier- und Perückenmachergewerbe im Bezirk Rottenburg gegründet worden.

Remmingsheim, 7. Aug. Earl Schiebe! in See­bronn erlegte auf der Markung Remmingsheim einen Adler, (roten Melan) und zwar ein Prachtexemplar. Die Flügelspannweite ist 1,52 Meter. Bekanntlich fiel auch die diesj. Auerhahnjagd in Rammert zur Zufriedenheit der Beteiligten aus.

r Salzstette« OA. Horb, 8. Aug. (Unglücksfall.) Beim Futterschneiden brachte der 22 jährige Wilhelm Steimle seinen rechten Arm in die Transmission der elektrischen Futterschneidemaschine. Er brach zweimal den Arm. Der Verunglückte wurde in die Klinik nach Tü­bingen verbracht.

LkudtSAachrichLen.

r Stnttgart, l. Aug. Die hiesigen Hoftheater werden schon am 31. ds. Mts. das neue Spieljahr eröffnen. Sowohl in der Oper als im Schauspiel sind eine Reihe neuinszenierier Stücke schon für den September zu exwarten. Anfangs Oktober gastiert. Caruso in Tosco, Carmen und Rigoletto.

r Stnttgart, 8. Aug. (Ein seltener Anblick.) Heute früh 6.18 Uhr kam ein Eindecker über den Kriegs­berg und die nördlichen Stadtteile geflogen, die er pfeilschnell überquerte. Das Flugzeug entfernte sich dem Neckartal zu. Es scheint von Karlsruhe oder Straßburg gekommen und nach Ulm meitergeflogen zu seift, wo sich zu der be­reits angekündigten großen Pionierübung in den nächsten Tagen eine Anzahl Flugzeuge und möglicherweise auch ein Luftschiff versammeln.

r Stuttgart, 8. Aug. (Die beiden Flieger.) Die Insassen des heute früh auf dem Wasen gelandeten Flugapparates sind die Oberleutnants Schäfer und Leyers. Die Offiziere sind gestern abend in Straßburg aufgestiegen und hatten in Karlsruhe eine Zwischenlandung oorgenommen. Bon dort erfolgte die Weiterfahrt nach Stuttgart, bezw. Ulm zur Teilnahme an den in den nächsten Tagen statt­findenden Pionlerübungen.

r Stuttgart, 8. Aug. (Unsere Eisenbahner.) In einigen Zeitungen ist die Nachricht aufgetauchr, daß die Frage der Wiedervereinigung der beiden Württembergischen Eisenbahnerverbände erörtert worden sei. Der Landtagsab- geordnete Groß als Vorstand des neuen Etsenbahnerver- bandcs ersucht uns, mitzuteilen, daß diese Nachricht, soweit sie den neuen Verband betrifft, völlig aus der Luft ge­griffen ist.

r Tübingen, 8. Aug. (Bon der Universität.) Der ordentliche Professor für Strafrecht an der Universität Dr. R o. Frank übernimmt in dem nächsten Sommerse­mester die ordentliche Professur für Strafrecht, Strafprozeß- und Völkerrecht an der Münchner Universität als Nachfolger des verstorbenen Professors o. Ullmann.

r Lndwigsbnrg, 8. Aug. (Für Lehrer und Kandidaten.) Am Montag den 18. Aug. 1913, vor­mittags 9 Uhr, findet hier im Geschäftszimmer des Kgl. Bezirkskommandos, Hintere Schloßstraße Nr. 24, eine außerterminliche Musterung für diejenigen Bolksschullehrer und Kandidaten des Schul­amts statt, die am 1. Oktober 1913 zur Einstellung ge­langen wollen. Die sich Meldenden haben ihre Prüfungs­zeugnisse und diejenigen, die sich schon im militärpflichtigen Alter befinden, auch ihre Losungsscheine bis spätestens 15. August 1913 dem K. Bezirkskommando Ludwigsburg einzusenden.

r Rottweil, 8. Aug. (Luftschiffbesuch in Sicht.) Zwischen dem 15. Sept. und Ende Okt. wird auf Veran­lassung des Vereins für Luftschiffahrl, Gruppe Schwarzwald, an einem Sonntag ein Zeppelinluftschiff von Baden-Oos nach RottweU fahren, dort einen Paffagierwechsel, eine Rundfahrt und nochmaligen Paffagierwechsel vornehmen

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und schließlich nach Oos zurückkehren. Es können jeweils 1012 Fahrgäste an den drei Fahrten teilnehmen. Der Preis ist mit 150 -4k für die einzelne Fahrt vorgesehen.

r Rottweil, 8. Aug. (Zur Landtagsersatzwahl.) In einem Schreiben an die Leitung der Deutschen Partei des Bezirks Rottweil hat Oberst a. D. Blaul in Wellen­dingen erklärt, daß er aus wahlpolitischen und gesundheit­lichen Gründen die ihm von der Deutschen Partei ange- tragene Kandidatur für die Landtagsersatzwahl nicht über­nehmen werde.

r Bartholom« OA. Gmünd, 7. Aug. (Schwere Körperverletzung.) Der etwa 40 Jahre alte Tag­löhner Eugen Krätzer wurde nachts in unmittelbarer Nähe seiner Wohnung von hiesigen Burschen so mißhandelt, daß das Schlimmste befürchtet werden muß. Der Miß­handlung soll, wie man hört, eine ganz geringsähige An- rempelung von seiten Krätzers vorausgegangen sein. Zwei Haupttäter wurden vom Landjäger festgenommen und an das Amtsgericht Gmünd eingeliesert. Der dritte Milbe- schuldigte ergriff die Flucht und konnte bis jetzt noch nicht beigebracht werden.

r Friesenhofen OA. Leutkirch, 8. Aug. (Zigrü­ne rkün sie.) Dieser Tage kam eine Zigeunerin in das Haus des Müllers Engstler in Rimpach. Dort war die 20 jährige Tochter des Besitzers allein zu Hause. Das Mädchen wurde von der Zigeunerin geradezu hypnotisiert und von ihm auf diese Weise zwei 20 Markstücke, eine Uhr samt Kette, Schmucksachen und ein gutes, blaues Kleid herausgelockt. Unter dem Einfluß der Hypnose wollte das Mädchen von dem benachbarten Käser sogar noch 350 -4k entlehnen, um auch diese zu opfern. Der Käser traute der Sache nicht uud gab das Geld nicht her. Die Schwind- lerin ist verhaftet worden. In ihrem Besitz befand sich nur noch ein 20 Markstück.

r Ulm, 8. Aug. (Ein weiter Flug.) Der Offi­ziersflieger Oberleutnant Donnevert und der Beobachtungs- osfizier Leutnant Wechner, die in Koburg zur Einweihung des dortigen Flugstützpunktes waren, trafen gestern aus ihrer Rumplcrtaube hier ein. Sie waren in Koburg um 3.25 Uhr nachmittags aufgesttegen und ohne Zwischenlandung hierher geflogen. Die Landung erfolgte hier glatt um 6.25 Uhr abends. Die Flieger nehmen an der Pionierübung teil, die vom 11.14. August hier stattfindet.

r Ulm, 8. Aug. (Die Sportelplage.) Die Stadt- gemeinde Ulm ist für ihre Fahrkartenautomaten von der Steuerbehörde zur Entrichtung einer Sportel von 525 -4k veranlaßt worden. Dagegen hat sich die Stadt beschwert und das K. Steuerkollegium hat der Beschwerde unter Anerkennung des gemeinnützigen Charakters der Straßen­bahn und des Borliegens der sonstigen Befreiungsbestim­mungen stattgegeben. Für die Fahrkartenautomaten braucht also keine Sportel entrichtet zu werden.

r Ulm, 8. Aug. (Zur Frage der Donauschiffahrt.) Die Handelskammer Ulm hat neuerdings eine Erhebung über die Güterarten und Gütermengen gemacht, die der Kleinschiffabrt zwischen Regensburg und Ulm zufallen würden. Sie hat dafür einen Fragebogen benützt, den der Arbeits­ausschuß für die Kleinschiffahrt Regensburg-Ulm ausgear- beitet hat. Der Fragebogen wurde an 181 Firmen im Kammerbezirk verschickt. Bon den befragten Firmen haben 50 mitgeteilt, daß sie an der Kleinschiffahrt Regensburg- Ulm ein geschäftliches Interesse haben. Nur 18 Firmen haben Angaben über die Gütermengen gemacht, die sie mit­tels des geplanten Schiffswegs versenden oder beziehen. 13 dieser Firmen haben für den Takoerkehr, der im wesent­lichen Stückgutverkehr ist, eine jährliche Versandmenge von rund 8200 Tonnen in Aussicht gestellt. Für den Berg- verkehr haben sechs Firmen eine jährliche Bezugmenge von rund 8000 Tonnen angegeben. Derartige Erhebungen er­geben erfahrungsgemäß nur eine unsichere Grundlage für den Verkehr, der sich auf dem geplanten Schiffsweg ein­stellen wird. Immerhin bestätigen diese Erhebungen sdie Ansicht urteilsfähiger Kaufleute, daß es der Kleinschiffahrt Regensburg-Ulm an einem beträchtlichen Verkehr nicht mangeln wird. Die Voraussetzung dafür ist aber, daß die geplante Kleinschiffahrt erhebliche Frachtvorleile gegenüber der Bahnbesörderung bietet.

r Heilbronu, 8. Aug. (Der Typhus.) Die Zahl der Typhuskranken im städtischen Krankenhaus beträgt jetzt fünfundzwanzig. Es ist aber keinerlei Grund zu Befürch­tungen vorhanden, denn die Krankheit greift nicht über den Personenkreis des Jugendheims vom 9. Juli hinaus. Es ist jetzt erwiesen, daß ein durchaus gesund scheinendes Kllchenmädchen Trägerin von Bazillen ist. Dieses Mädchen hat den Salat zubereitet, den die Leute aßen. Der Fall ist wissenschaftlich hochinteressant, es ist nur bedauerlich, daß diese Erweiterung der medizinisch-bakteriologischen Kennt-