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Fernsprecher Rr. 29.
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87. Jahrgang.
Fernsprecher Nr. 28.
AnzeigcU'Lebtthi für die einspalt. Zeile an« gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 18 >4. bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen:
PlaudrrstLbcheu,
* Illustr. Sonmagablat! und
Echwüb. Larülwirt.
180
Vienstag, den 5. August
1913
LsgeV-Nettigkeite«.
Lu- Stadt und Amt.
Nagold. 5. August 1913.
* Aspirauteuprnfung. Wie wir erfahren, haben die Schüler der hiesigen Aspirantenschule nahezu alle die Prüfung, die in den letzten Wochen ftattfand, bestanden. Wir gratulieren Schülern und Lehrern herzlich.
r Bahnsteigkarte» z« 1« und S Pfennig. Aus mehrfach angestellten und über einen längeren Zeitraum verteilten Beobachtungen ist der Schluß zu ziehen, daß die Bahnsteigsperre an den ländlichen Stationen dem Fiskus nur ein minimales Erträgnis liefert. Es sei von vornherein bemerkt, daß ein gewisser Nutzen der Sperre hinsichtlich der schnellen Abwickelung des Verkehrs zugegeben werden kann. Allein bei den großen Kapitalien, die der Staat in den Eperranlagen investiert hat, sollte eine gewisse Rentabilität doch auch ins Auge gefaßt werden. Bei der Bahnsteigsperre ist nun der Sachverhalt so, daß ganz gut der gute Zweck mit einem guten finanziellen Ertrag verbunden werden könnte. Dieser Verbindung steht aber auf dem Lande der Preis der Bahnsteigkarte mit 10 Pfennigen entgegen. Gewöhnlich sind die Eingänge der Sperre auf dem Lande so angeordnet, daß das Publikum die ankommenden und die abgehenden Züge, sowie deren Passagiere leicht übersehen kann. Das Publikum entschließt sich daher nur selten. 10 Pfennig zu opfern, wogegen bet einem Tarif von 5 Pfennigen die Abgabe von Bahnsteigkarten sicher stark steigen würde. Es ist ein alter Erfahrungssatz, daß die Verbilligung des Verkehrs keineswegs Mindererträge zur Folge hat, sondern fast stets von besseren finanziellen Erträgnissen begleitet wird. Es erhebt sich die Frage, ob es sich nicht empfiehlt, eine Staffelung der Preise der Bahnsteigkarten in der Weise einzusühren, daß die Karlen an den Stationen 1.—2. Klasse 10 Pfennig, an den Stationen 3. Klasse und den Haltestellen 5 Pfennig kosten würden.
v Wirtschaftlichere Ansnütznng de- Winters.
Da bei den Eisenbahnen der Hauptoerkehr in die Sommerund Herbstmonate fällt, während die ruhigste Berkehrszeit der Winter darstellt, hat die preußische Eisenbahnverwallung auf Grund eines bewährten Versuchs und gemäß einem alten Wunsche der Beamten angeordnet, daß nunmehr in sämtlichen preuß. Eisenbahndireklionsbezirkcn der übliche Erholungsurlaub etatsmäßtger und nichtetatsmäßiger Beamten um 8 Tage verlängert wird, wenn er im Winter in den Monaten Januar bis März genommen wird. Ausnahmsweise kann auch der Dezember als Monat des verlängerten Erholungsurlaubs zugelassen werden, wenn dies nach Lage der Dienstgeschäsle unbedenklich erscheint. Wenn eine solche Vergünstigung auch dem würtlembergischen Eisen- bahnpersonal eingeräumt wird, so würden hievon zweifellos auch bei uns manche Beamte und Unterbeamte gerne Gebrauch machen. — Bekanntlich hat kürzlich auch der Reichstag auf eine wirtschaftlichere Ausnützung der einzelnen Jahreszeiten Bedacht genommen. Um Reservisten und Landwehrleute weniger den Sommergeschästen zu entziehen, hat er in das Friedenspräsenzgesetz die Bestimmung ausgenommen, daß die Mannschaften des Beurlaubtenstandes
künftig, soweit militärische und wirtschaftliche Gründe es gestalten, nur in den Wintermonaten zurUebung einberufen werden.
v Vom wnrtt. Zuchtvieh. Daß sich unsre württ. Zuchtviehgenoffenschaften wacker bemühen und keine Mittel scheuen, um dem württ. Zuchtvieh als erstklassigem immer noch mehr Geltung zu verschaffen, zeigt die Tatsache, daß die Zuchtgenossenschaft Ehingen a. D. auf der Deutschen Landwirtschaftsausstellung in Straßburg einen erstklassigen Simmentaler Zuchtfarren (Enkelvon dem seinerzeit in Stuttgart ausgestellten „Regent") um 4000 erwarb. Wie speziell das oberschwäbische Simmentaler Vieh (Großes Fleckvieh mit Hellem Pigment) auch von nichtwürtt. Seite und zwar im Vergleich zu andrem süddeutschem Vieh beurteilt wird, entnehmen wir folgenden Ausführungen des hohenzollerischen Tierzuchtinspektors Schmucker auf der Generalversammlung der Diehzuchtgenossenschast Haigerloch. Er sagte u. a.: In der Abteilung Simmentaler Vieh mit besonderer Bevorzugung der Milchergiebigkeit bewarben sich auf der Straßburger Ausstellung die Verbände aus Oberschwaben, Mittelbaden und Hohenzollern sowie einige Zucht- aenossenschaften aus Elsaß-Lothringen. Den beiden stärksten Verbänden aus Oberschwaben und Mittelbaden fielen im allgemeinen die besseren Preise zu. Der Oberfchwäbifche Verband hatte weibliche Tiere in ausgezeichneter Beschaffenheit und Gleichmäßigkeit vorgeführt, der Mittelbadische einige recht gute Farren; doch war dessen Sammlung nicht so gleichmäßig. Dies war auch der Fehler der Sammlung des Verbands Hohenzoll. Biehzuchtgenossenfchaften. (Bekanntlich fielen dem oberschwäb. Zuchtvieh auch zahlreiche Preise zu.)
Den Bericht über das am Sonntag in Horb stattgesundenr Gauturnfestbei dem der hiesige Turnverein im Vereins- und Einzel- wetturnen Preise erhielt, veröffentlichen wir in der morgigen Nummer.
^ WUtzberg, 4. Aug. Die Hauptversammlun- des landwirtschaftlichen Bezirksoereins am letzten Sonntag war von hier und den umliegenden Orten zahlreich besucht. Herr Oberamtmann Kommerell begiüßle die Erschienenen und dankte besonders dem Herrn Land- wirlschastslehrer Kreh von Leonberg für sein Kommen. Zunächst nahm die Versammlung Stellung zu dem Antrag des Gesamtausschuffes betreffend das geplante landwirtschaftl. Fest. Der Herr Vorstand legte die Gründe dar, die zur Verschiebung des Festes nötigten und die Anwesenden waren damit einverstanden, so daß gleich zum zweiten Punkt der Tagesordnung übergegangen werden konnte. Es wurde dem Herrn Kreh das Wort erteilt zu seinem Bortrag „Aussaat und Ernte". Das Thema hat er sehr interessant besprochen, so daß jeder von dem Gehörten befriedigt war. Allerlei praktische Winke und Ratschläge flocht er mit ein, so z. B. über die Behandlung der Frucht bei Regenwetter. Bei der Aussaat hat er namentlich die Sämaschine sehr empfohlen und geraten die Menge der Saatfrucht nicht dem alten Simri nach, sondern dem Gewicht nach zu nehmen. So im Zusammenhang über Altbekanntes einen Bortrag zu hören, hat seine Wirkung nicht verfehlt und reicher Beifall belohnte den Redner für seine Ausführungen. Daran schloß sich eine Debatte an, in der verschiedene
Amtliches.
Agk. Hkerarnt Wlagokd.
Bekanntmachung.
Nach Mitteilung des K. Oberamts Neuenbürg wurde für die Zeit vom 4. bis 21. August ds. Is. die Flofi- sperre auf der Enz und Kleinenz angeordnet.
Nagold, den 4. August 1913.
Amtmann Mayer.
K. 'Nerfrchevungscrrnt Wagokd.
An die Gemeindebehörden, die Festsetzung des Wertes der Sachbezüge für die Zwecke der Reichsverficherung betreffend.
Nach § 180 Abs. 2 R.B.O. ist der Wert der zum Entgelt i. S. der R.B.O. gehörigen Sachbezüge nach Octs- preisen zu berechnen, welche das Versicherungeamt festzu- fctzen hat.
Zur Zeit gelten die folgenden Beträge:
1. freie Kost für männliche Personen jährlich 300 -ik
2. „ .. „ weibliche ., „ 230 ^
3. „ Wohnung für Einzelpersonen „ 30
4. „ eine Arbeiterfamilie
jährlich 80
5. freier Holzbezug „ „ „ .. 60
6. für einen ledigen Betriebs beamten
») freie Kost „ 350
d) „ Wohnung 100
o) freies Holz und Licht „ 50
7. freie Wohnung eines verheirateten
Betriebsbeamten „ 200
Die Gemeindebehörden ersuche ich. Aeußerungen der Gemeinderäte darüber herbeizusühren, ob und in welcher Weise mit Rücksicht auf die seit der letzten Festsetzung im Jahre 1908 eingetreiene weitere Verteuerung der Lebensbedürfnisse die vorstehenden Sätze einer Arnderung bedürfen. Die Aeußerungen müssen sich auf sämtliche 7 Punkte, sowie darauf erstrecken, wie hoch der Holzbezug für eins Einzelperson anzuschlagen ist und ob es nötig oder zweckmäßig ist, etwa noch weitere Unterscheidungen in der Festsetzung nach dem Lebensalter der Versicherten in der Weise zu machen, daß besondere Festsetzungen je für Personen von 14-16, 16 21 und über 21 Jahren noch erfolgen. Erscheint den Gemeindebehörden diese weitere Unterscheidung erwünschr, so sollten wegen der Höhe der Sätze Vorschläge gemacht werden.
Die Aeußerungen ersuche ich, bis längstens 2«. August rStS als portopflichtige Dienstsache vorzulegen.
Nagold, den 4. August 1913.
Amtmann Mayar.
Seins Königliche Majestät haben am 31. Juli ds Is. allergnädigst geruht, den evangelischen Pfarrer Essig in Weilheim, Dekanats Tübingen, seinem Ansuchen gemäß in den Ruhestand zu versetzen und ihm bei diesem Antaß das Ritterkreuz I. Klasse des Friedrichsordens zu verleihen.
In das evang.-theol. Seminar in Tübingen wurde u. a. Zöglingen ausgenommen: TheodorHaug. S. d. Stadlpfarrers in Altensteig.
Der Zollwächier.
Nach einem französischen Motiv
von Alfred Mayer-Eckhardt.
(Nachdr. verb.)
Ein stattlicher, hochgewachsener, schianker, sehniger Bursch war er, der Zollwächter Durand, mit dunkelbraunem Haar und sanften blauen Äugen. Und seine Uniform trug er mit jenem Stolz, der die Eitelkeit zur Mutter hat. Seine Frau war ehemals das hübscheste Mädchen auf zehn Meilen im Umkreis; aus einer der Hütten in den Dünen, in denen die Arbeiter des Salzwerks wohnen, stammte sie. Jetzt hatten sic schon zwei Kinder Jacques und Ninette.
„Jacques war ein strammer Junge, fast ein wenig zu entwickelt und frühreif für sein Alter. Sobald das Frühjahr heran kam. lief er von früh bis abends mit seinen nackten Beinen den Strand entlang. Seine Mutter war der Ansicht, mit dem Lesenlernen hätte es keine Eile. Das Schwesterchen dagegen, konnte noch nicht recht laufen und bedurfte ständiger Aussicht. Es war Jacques anvertraut. Wenn es schlief und nicht überwacht zu werden brauchte, war es Jacques größte Freude, den Vater auf seinem Rundgange begleiten zu dürfen
Schon fett einiger Zeit trieb ein Schmuggler fein Wesen in der Gegend. Alle Welt kannte ihn, Pietro hieß
er. Wo er hergekommen, wußte man nicht. Er trug ein rotes Kopftuch und einen roten Gürtel, und an den Füßen weiße, rotoerschnüite Sandalen. Er war so gottlos, daß er sogar aus die Madonna und die lieben Heiligen fluchte. Man wußte, daß er es fall alle Abende fertig brachte, dicht unter der Nase der Zollwächier Schmuggelgut an Land zu schmuggeln. Aber erwischt hatte man ihn bisher noch nie.
Wenn man ihm nur auf die Sprünge hätte kommen können!
Vergeblich hatten die Zollwächter und seine Kameraden sich auf die Lauer gelegt. Einmal hatten sie ihn sogar gestellt und seine Taschen durchsucht. Der Kerl hatte cs sich ruhig gefallen kaffen und sie ausgelacht und das in einer Weise, die ihnen nicht gefiel. Und was das tollste war. von der Zeit ab machte er sich förmlich lustig über die Beamten.
Einmal erschien er mit einem unförmlich dicken Bauch; ein andermal ließ er sich mit einer Unzahl von Körben belastet, absassen. Die Zollwächter aber konnten jucken, wie sie wollten, alles war leer, der Schmuggler fletsche seine großen tabakgebräunten Zähne und lachte ihnen ins Gesicht.
Zollwächier Durand war besonders schlecht aus ihn zu sprechen und paßte höllisch aus. Hatte doch der Oberinspektor dem, dcr Pietro auf der Tat ertappte, Beförderung versprochen. Pietro wußte das ganz genau — und ging allabendlich die Hände im Hosensack, ein Liedchen vor sich hin
pjeisend am Zollhause vorüber, so herausfordernd als immer möglich. Und zwar seit er erfahren hatte, daß Durand besonders es auf ihn abgesehen hatte, mit Vorliebe in der Zeit, wo er diesen auf Wache wußte. Wenn er ihn dann nicht vor dem Zollhause sah stieß er, um sich ja recht be- merkkich zu machen, eine Art Kriegsruf aus, den er sich eigens zurechtgelegt halte. Wie ein Sprachrohr legte ec die Hände an den Mund und schrie mit aller Kraft: „Grasröcke!" Und das Echo schallte zurück von den Felsklippen: „Grasröcke! Grasröcke!"
Eines Tages meinte der kleine Jacques:
„Vater, an deiner Stelle paßte ich heute auf Ptetro's Hund aus!"
„Warum denn, Jacques?"
„Ich habe gesehen, wie Pietro im Zollwächterrock seinen Hund mächtig verhauen hat!"
„So! Und warum denn?"
„Das weiß ich nicht, Vater; ich meine aber, damit der Hund denkt, dir Zollwächter tun ihm was, und damit er sie beißt!"
„Kannst schon recht haben, mein Junge! Ich werd' mir das Vieh nicht zu nahe kommen kaffen!"
„Nicht wahr, du gibst ihm' neu ordentlichen Fußtritt, wenn er 'rankommt?'
„Ich aeb' ihm lieber noch ganz was anderes!" Durand zog seine Frau beiseite und sagte leise: „Kinder und Narren