gart für erledigt zu erklären. An der Debatte beteiligten sich die Abg. Wieland (N), Dr. Lindemann (S.), der für eine nochmalige Prüfung des Angebots der Stadt Stuttgart eintrat und Kultminister von Habermaas, der betonte, daß die Regierung beiden Städten gleich objektiv gegenüber gestanden sei. Dann wurde abgebrochen; nächste Sitzung Freitag 9 Uhr.

Tage-Nettigkeiterr.

As- Gtadt Md Amt.

Nagold, 4. Juli 1913.

* In eigener Sache. Zu der von uns in dem Artikel unter Altensteig in Nr. 152 d. Bl. ausgesprochenen Vermutung, der Redakteur des Altensteiger Blattes habe ivohl den Bericht über die Sängerfeier in Calw demCalwer Tagblatt" entnommen, teilt uns die Redaktion der Zeitung Aus den Tonnen" mit, daß der betr. Bericht von ihrem Calwer Mitarbeiter stamme, wofür sie den Wahrheitsbeweis antreten könne.

* Jungdeutschland. Am Sonntag wird die hiesige Ortsgruppe um 1 Uhr vom Stadtacker abmarschieren, um bei Mohnhardt mit den Altensteiger Kameraden sich in einem Geländespiel zu messen. Diese werden zum Schluß abkochen und Zelte ausschlogen.

Falsches Geld. In Heilbronn laufen z. Zt. falsche Zweimarkstücke in großer Zahl um. Die Stücke tragen das Bildnis Kaiser Wilhelm I. oder Kaiser Wilhelm II., sowie die Münzzeichen ^ oder 0. Die Prägung ist gut, nur ist der Rand nicht ganz scharf gerippt, auch fühlen sich die Fälschungen etwas fettig an und haben eine bläuliche Farbe, da die Fälschung mit Blei legiert ist. Das Silbergehalt beträgt 200 Teile auf Tausend und der reelle Werr der Stücke etwa 60 Pfennig. Man vermutet, daß die Stücke in Heilbronn nicht geprägt, aber in den Berkehr gebracht werden.

Wildberg, 3. Juli. Wieder einmal gabs am Kircheneck einen schweren Unglückssall. Ein Mann von Effringen hatte die Herrschaft über sein Rad verloren, aber nicht erst in der Nähe der Kirche, sondern schon als er an die ersten Häuser der Stadt kam. Mit verzweifelter Miene raste er dahin, das Unglück ahnend, und als er die scharfe Biegung nehmen sollte, da vermochte er das Rad nicht herumzubringen, sondern wurde mit aller Macht an das Backhaus htngeschleudert, wo er bewußtlos liegen blieb. Der hiesige Arzt holte ihn im Auto und führte ihn nach Hause. Der Fall ist besonders tragisch, da es sich um einen braven jungen Mann handelt, der gestern zu Besuch nach Effringen kam. Da wollte er das Radnur probieren" und hat nun solch einen Unfall erlitten. Leichtere Unfälle gibt es an dieser Stelle beinahe jeden Sonntag. Wie wäre es, wenn jeder Radfahrer, der von oben her kommt, ab- steigen würde, um sein Stahlroß zu führen? Die Orts­polizei aber könnte ganz einfach das Fahren auf dieser Strecke verbieten, was für die allgemeine Sicherheit von großem Wert wäre. Bald darnach wurde eine 83jährige Frau von einem Metzgerhund gebissen und umgerannt. Sie brach dabei den Schenkel, so daß sie ins Krankenhaus nach Nagold geführt werden mußte.

Emmingen, 3. Juli. (Berichtigung.) Zu der Notiz in Nr. 152 d. Bl. betr. Einsturz des Dachstuhls des Hauses van Bauer Bulmer wird uns von bauamtlicher Seite mit­geteilt, das Haus sei nicht ca. 8 sonvern ca. 30 Jahre alt. (Wir hatten die Angabe des Einsenders nicht kontrollieren können, auch hinter derselben nichts gesucht. D. R.f

Aus den Nachbarbezirkeu.

r Calw, 3. Juli. (Autooerbindung Calw-Herrenberg.) Auf dem Rathaus in Deckenpfronn haben Vertreter der an der Strecke Calw-Herrenberg liegenden Gemeinden den Plan einer Automobilverbindung zwischen Calw und Herren­berg beraten. Sie erklärten sich zur Uebernnhme der Kosten für Straßenverbesjerungen rc. bereit. Die Versammlung beschloß, der Regierung die Bereitwilligkeit auszusprechen, die vorgesehenen Kosten zur Verbesserung der Straße auf­zubringen und sie inzwischen in einer Eingabe zu ersuchen, es . möge der Automobildetrieb schon jetzt eingeführt werden.

Laudesuachrichteu.

Stuttgart, 3. Juli Großes Aussehen erregt der Zusammenbruch des bekannten Abzahlungsgeschäftes H. Philipp in Stuttgart und seiner Filialen in Pforz­heim und Eßlingen. Die Aktiven werden insgesamt aus 616 236 X geschätzt, denen 840 263 ^ Forderungen, darunter 73 600 vollgestcherte, gegenüberstehen. Kaufmann Oswald Elarckin Berlin hat eine Bürgschaft mit 50°/g übernommen.

Stuttgart, 3. Juli. (Die Zeppelinfeier.) Etwa 2500, annähernd 50 Gesangvereinen angehörige Sänger werden bei der Zeppelinfeter am Samstag obend aus dem Marktplatz vier Chöre unter der Leitung des Dirigenten Möskes vom Liederkranz vortragen, zwei Chöre mit und zwei ohne Orchester.

Die Große Kunstausstellung Stuttgart ISIS

erfreut sich fortgesetzt eines überaus lebhaften Besuchs aus allen Kreisen der Bevölkerung. Die Zahl der Ausstellungs- desucher hat die 50 000 bereits überschritten. Die nicht­illustrierte Ausgabe des Katalogs ist in der ersten Auslage bereits vergriffen. Die zweite Auslage wird demnächst er­scheinen. Der Katalog umfaßt 841 Kunstwerke und zwar 302 Gemälde, 334 Graphiken und 205 Plastiken und Plaketten. Hievon stammen von württembergischen Künst­lern: 78 Gemälde, 110 Graphiken und 122 Plastiken und Plaketten.

x Stuttgart, 2. Juli. Im Hotel Royal fand am Montag eine zahlreich besuchte Sitzung des Vorstands des Landesverbands Württemberg desDeutschenWehroereins unter Vorsitz des Generalleutnants z. D. Frhrn. v. Soden statt. Durch die kurz vor der Sitzung bekannt gewordene fast ungeschmälerte Annahme der Heercsoorlage wird der Tag zu einem Markstein auch in der Geschichte des Deutschen Wehrvereins, zu einem Freudentag sür alle seine Mitglieder. Daß die Aufklärungsarbeit des Deutschen Wehroereins ein gut Teil zu dem hoch erfreulichen Ergebnis des Tages bei­getragen hat, darüber kann kein Zweifel sein und dieses Verdienst wird sicherlich in der Geschichte rückhaltlos aner­kannt werden müssen. Der Vorsitzende berichtete über den Verlauf der 4. Gesamtvorstandssitzung und der 2. Haupt­versammlung in Leipzig, demnächst über die Entwicklung des Landesverbands Württemberg innerhalb der letzten drei Monate. Dieser umfaßt jetzt 60 Ortsgruppen und über 20 Vertrauensmänner mit 6100 Einzelmitgliedern und 6700 körperschaftlichen Mitgliedern, ein Ergebnis, das bei der kurzen Zeit, seitdem der Verein besieht, als ein überaus günstiges angesehen werden muß. Mit Annahme der Heeresoorlage ist die Tätigkeit des Deutschen Wehroereins noch keineswegs zu Ende. Die gegenwärtige Weltlage und die gewaltigen Krastanstrengungen unserer Gegner im Westen und im Osten erheischen eine dauernde zielbewußte weitere Arbeit. Dem Wehrverein wird auch fernerhin die Aufgabe zusallen, durch Aufklärung in Wort und Schrift dem Volke in Bezug aus die Stärke unserer Heeresmacht zu unseren Verbündeten und unseren Feinden die Augen offen zu halten, damit nicht wieder eine Zeit kommt, in der es gilt,Ver­säumtes nachzuholen". In erster Linie tritt jetzt aber der vornehmste Teil der durch die Bereinssatzungen festgesetzten Ziele: Stärkung des vaterländischen Bewußtseins, sowie Erhaltung eines mannhaften Geistes im deutschen Volke. Diese Ziele währen ewig und belassen dem Wehrverein auch für die Zukunft ein reiches Feld der Tätigkeit. General­leutnant z. D. o. Schmitt berichtete in eingehender sach­kundiger Weise über den gegenwärtigen Stand der Heeres­vorlage in der französischen Kammer. Er stellt zahlen­mäßig fest, daß nach Durchführung der für den 1. Oktober genehmigten Verstärkungen die französische Armee an diesem Tage bet Wiedereinführung der 3jährigen Dienstzeit in der Friedensstärke der deutschen noch um über 100 000 Mann überlegen sei, und betonte im Hinblick hieraus auch sür die Zukunft die Notwendigkeit der Anspannung aller Kräfte. Zum Schluß feierte Ministerialdirektor v. Scheurlen den 30. Juni als einen denkwürdigen Tag in der Geschichte des deutschen Volkes. An den Gründer des Deutschen Wehroereins, den unerschrockenen Kämpfer sür eine starke deutsche Heeresmacht, Generalmajor Keim, wurde eine Glückwunschadresse adgesandt.

* Beobachtungen vom Schwab. Liederfest stellt ein Besucher imSchwarzwälder Boten" an. Er zollt dem Feste, insbesondere den Leistungen im Männer­gesang begeistertes Lob und kommt dann auf verschiedene Mißstände zu sprechen, sür deren Abstellung er eintritt. Kurz führen wir seine treffenden Ausstellungen hier an: 1) Die Preisrichter sollten gesondert, d. h. durch eine kurze Wand getrennt fitzen, damit jeder vollständig unbe­einflußt von andern sein Urteil fällen könnte, um es dann sofort nach dem Niederschreiben einer Kommission zu über­geben, die die Nummern, die ein Verein von den einzelnen Preisrichtern erhalten hat, zufammenstellen würde. 2) Es sollte nicht geduldet werden, daß ein Verein ein Preislied wählt, dessen Komponist ein Preisrichter ist. Wenn ein Verein die Komposition eines Preisrichters zu seinem Preis­lied ausgewählt hat, so ist bei den andern Preisrichtern leicht Neigung vorhanden, die Komposition ihres Kollegen und den Bortrag des Liedes, ohne daß sie es merken, milder und günstiger zu beurteilen, als es oft notwendig wäre. 3) Ein weiterer Punkt betrifft die Unruhe auf dem Festplatz in der Nähe der Sängerhalle während des Preis- singens und während der Hauptaufführung. Das Preis­gericht und der Ausschuß des Schwäbischen Sängerbundes sollten dafür besorgt sein, daß Störungen unterbleiben. 4) Die Sängerbühne ist zu flach, sie sollte nach hinten um etwa 1 Meter höher steigen und der Dirigentenpult dürfte um etwa Vs Meter höher gestellt werden, so daß alle Sänger, auch kleine Leute, den Dirigenten und seinen Takt­stock sehen. Dann ist gutes Gelingen der Massenchöre ge­währleistet. 5) Ohne Zweifel wird der Ausschuß des Schwäb. Sänderbundes genötigt sein, die Frage der Ver­größerung der Sängerhalle ernstlich in Erwägung zu ziehen. Dann ist ein Teil der Sänger nicht mehr genötigt, sich wählend der Aufführungen auf dem Festplatz aufzühalten.

Tübingen, 3. Juli. (Schwurgericht). Donners­tag 3. Juli vorm. 9 Uhr: Anklagesache gegen Christian Friedrich Schräg, 36jähr. ledigen Gipser von Stuttgart, wegen Sittlichkettsverdrechens und schweren Diebstahls im Rückfall. Freitag 4. und Samstag 5. Juli, je vorm. 9 Uhr: Wiederoerhandlung gegen Gottlob Wilhelm Weiß, led. 22jähr. Taglöhner von Althengstelt, wegen eines Ver­brechens des vollendeten und eines Verbrechens des ver­suchten Mords, beides in einer Handlung zusammentreffend mit einem Verbrechen des versuchten Raubs. Gegen Weiß wurde schon irn Aprsi hier vor dem Schwurgericht ver­handelt, auf Antrag des Gerichiearztes, Oberamtsarzt Stoll, wurde vom Gericht beschlossen. Weiß zur Beobachtung seines geistigen Zustandes in die Nervenklinik einzuweisen. Weiß ist seit drei Wochen wieder entlassen, sodaß der Prozeß zu Ende geführt werden kann. Montag 7. Juli, vorm. 10.15: Anklagesochs gegen Michael Renrschler, led. 22jähr. Tag­löhner von Altbürg, wegen Totschlags. Dienstag 8. Juli, vorm. 9 Uhr: Anklazesache gegen Johannes Sättele, 27jähr. led. Fabrikarbeiter von E'Ingen wegen Meineids.

r Nürtingen, 2. Juli. Der Neckar hat innerhalb kurzer Zeit hier nun schon das zweite Opfer gefordert. Beim Kiesbaggern ist der 43 Jahre alte verheiratete Gott­lob Fischer aus dem Nachen gestürzt und ertrunken. Er hinterläßt 6 unversorgte Kinder.

Gerichtssaal.

r Herreuberg, 3. Juli. (Quacksalber). Eine Mischung von Petroleum, Zitronensäure, Terpentinöl, Zwiebel- und sonstigen Kräutere;trakten empfahl ein Porzellanhändler von Rollweil als zuverlässiges Mittel gegen Gicht, Rheu­matismus oder Ischias. Er suchte Kranke auf und verkaufte ihnen ein Arzneigläschen seinesGeheimmittels" um 5 Um einige Nickel wäre aus jeder Apotheke es zu beschaffen gewesen. Er hat sich also mit dem Mittel einen sehr schönen Verdienst" verschafft. Wegen Betrugs und Vergehens gegen die Gewerbeordnung vor das Schöffengericht gestellt, wurde er von diesem zu 30 ^ Geldstrafe verurteilt.

r Herrenberg, 3. Juli. (Ein glücklicher Finder.) Bei dem Bauern M. in Nufringen tauchte eines Tages, wie seinerzeit berichtet, diebewaffnete Macht" in Gestalt des Stationskommandanten und eines Landjägers auf. Die Herren interessierten sich dafür, was M. im Rauch hangen habe. Etwa 15 Dutzend Hirschwürste waren es, die der Ueberraschte nach einigem Zögern oomües; auch die Zunge des Hirsches war sein säuberlich cingesalzen. Weil nun aber Schonzeit war und M. auch nicht Iagdpächter ist, wurde die Delikatesse mit Beschlag belegt und Anzeige er­stattet, obwohl der fürsorgliche Hausvater versicherte, daß er beim Begehen des Nufringer Waldes als aufgestellter Jagd­aufseher' einer Stuttgarter Jagdgesellschaft den Hirsch ge­funden habe. In der gestrigen Verhandlung vor dem Schöffengericht konnte ihm dieses Vorbringen nicht wider­legt werden, und da der Iagdpächter selbst bestätigte, das verendete Wild jeweils dem M. überlassen zu haben, wurde letzterer freigesprochen. Leider konnte der Einsender nicht erfahren, ob aus der Nusringer Fahnenweihe am nächsten Sonntag Hirschwürste zu bekommen sind.

r München, 3. Juli. Das oberbayerische Schwur­gericht hat den Doppelmörder Johann Straffer, de: am 13. Mai den Major o. Lewinski von der preußischen Gesandtschaft am Friedensdenkmal meuchlings erschossen hat und auch den diesem zu Hilfe eilenden Polizetwacht- meister Bohlender durch Revolverschüsse tötete, zweimal zurr» Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehren­rechte auf Lebenszeit verurteilt.

Deutsches Reich.

r Berlin, 3. Juli. Die zwei Nachwahlen zum Reichstag, die durch die Ungültigkeitserklärung der Man­date des Konservativen v. Kröcher für Salzwedel-Garde- legen und des Iretkonservativen o. Oertzen notwendig ge­worden waren, haben im ersten Wahlgang noch keine Entscheidung gebracht. Im einen Wahlkreise ist Stichwahl zwischen o. Kröcher und Böhme (lib. Bauernbund), im anderen zwischen o. Oertzen und Ewald (S.) notwendig.

Freiburg i. B., 2. Juli. Die Begnadigung des Lokomotivführers Platten scheint sich jetzt lt.Echwarzrv. Boten" doch zu bestätigen.

München, 3. Juli. Wie verlautet, soll Professor Dr. Joseph Schnitzler zum Honorarprofessor an der philosophi­schen Fakultät der Münchener Universität ernannt werden.

Die Monarchenbegegnung in Kiel.

Berlin, 2. Juli. DieNordd. Mg. Zig." schreibt: Ihre Majestäten der König und die Königin von Italien treffen am Mittwoch abend in Kiel ein und werden am Donnerstag als Gäste des Kaisers und der Kaiserin dort verweilen. Mit herzlicher Freude wird es begrüßt, daß die Reise des königlichen Paares nach Stockholm einen will­kommenen Anlaß gibt, dem Herrscher der befreundeten uns verbündeten Großmacht und der edlen Königin Helene in einem deutschen Hafen die liebenswürdige Gastfreundschaft zu erwidern, die Kaiser Wilhelm wiederholt an der italieni­schen Küste gesunden hat. Unsere Beziehungen zu dem Bundesgenossen im Süden sind frei von jeder Trübung. Mit wachsendem Verständnis wird in Deutschland die mili­tärische, maritime und wirtschaftliche Tätigkeit des modernen Italiens, der starke nationale Grund zu seiner Politik und sein gesteigerter Einfluß im Rate der Mächte anerkannt. Es ist bekannt, welcher hohe Anteil an diesem Aufschwung dem persönlichen Wirken König Viktor Emanuels zukommt. An seiner Seite begrüßen wir in dem königlich italienischen Minister des Aeußern, Marquis di San Giuliano, den Staatsmann, der seit der Uebernahme der Geschäfte eins klare Bündnispolilik unter den Mächten des erneuerten Dreibundes verfolgt hat. Inmitten der Schwierigkeiten, denen die europäische Diplomatie während der Balkankrise standhalten mußte, bewährte sich das durch Deutschlands Haltung geförderte Zusammengehen Italiens mit Oesterreich- Ungarn besonders in adriatischm Fragen als ein wichtiger Teil der gemeinsamen Friedensarbeit der Großmächte. Die Wandlungen im Südosten Europas und ihr Uebsrgreifen auf Nachbargebrete werden in den Gesprächen zwischen den Monarchen und ihren Staatsmännern in Kiel um so ernstere Aufmerksamkeit in Anspruch nehmen, als gerade jetzt sine abermalige kriegerische Zuspitzung zwischen den Staaten des Balkanbundes eingetreten ist. Angesichts dieser neuen Ge­fahr bleiben wir üüerzeugt, sdaß die Kieler Begegnung, an Ser mit bundesfreundlicher Sympathie auch Oesierreich-Ungorn im Geiste teilnimmt, dazu beitragen wird, die Fühlung zwischen Italien und Deutschland zu beleben, die Ueberein- stimmung innerhalb des Dreibundes zu verstärken und die Behandlung der den Großmächten gestellten Aufgaben zu erle-chiern.