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Prri» okrtestShrvch hier mit Lrügerlohn t 20 -4, im Bezirkr- «rad 10 L«>-Verkehr 1.25 i« «drigeu Württemberg 1.85 Morratr-Woanemrut» «rach VerWtrü».
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Fernsprecher Nr. 29.
87. Jahrgang.
Fernsprecher Rr. 29.
Auzrigeu-Sebtihr für dir einspalt. Zeile au» gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung IS -K.
bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilage»: Plauderftltbcheu, Illustr. Souutaprcklatt und
Schwüb. Landwirt.
132
Dienstag, -m 10. Juni
ISIS
UMiches.
A. Hberrrmt WoegoLd.
Bekanutmachnng.
Auli Äie Bekaimlmachung der K. Zentralstelle Wc Gewerbe tmd Handel Im Gewerbeblatt Nr. 23 betr. Knrs für Damenschneider und Damenschueiderinnen werden die beteiligten Kreise hiedurch hingewiesen.
Das betr. Gewerbeblatt dann auf dem Rathaus ein- gesehen werden.
Den 9. Juni 1913. Amtmann Mayer.
Seine Königliche Majestät haben am 17. Mai d.Ä. allergnädigst
geruht, die evangelische Pfarrei Tieringen, Dekanats Balingen, dem Stadtvikar Otts Schwarzmaier in Zuffenhausen zu übertragen.
Auf Gmnd der mit Erfolg abgelegten Mpiomhauptprüfung für Maschineningenieure wurde u. a. Kandidaten der Gead eines Diplomingenieurs etteilt: Walz, Lhtisttan, von Waldd.nf, OA. Nagold. ^
LageK-RettigkeLterr.
Au» Ttadt und Amt.
Nagold, 10. Juni ISIS.
* Girre nen« Alpenbah». D e bayerische Bahnverwaltung konnte am Sonntag das letzte Teilstück der beiden neuen, Bayern und Württemberg direkt mit der Tirsler Landeshauptstadt mit Innsbruck verbindenden Alpenbahnen in Betrieb nehmen, die sogenannte Reutte mit Garmisch und der -Karwendelbahn -verbindende Außerfernbahn. Die neue Fernbahn verbindet Reutte und Kempten und damit auch Ulm und dir « schwäbischen Lande -direkt mit Garmtsch -und Tirol. MeBtrecke Reutte—Gamrisch— Innsbruck ist 105 Km. lang und bietet hervorragende -alpine Schönheiten. Als beste Verbindung von Stuttgart aus kommt 255 in Betracht ab 5 00 früh, Ulm ab 7 30, Kempten 8Ä2. Reutte 1218, Innsbruck 6 00 dezw. 7,01 abends.
r Der Rosenmonat. Der Juni ist der Rosenmonat. Die Königin der Blumen regiert den Heumonat. In allen möglichen Farben vom grellsten Rot bis zum tiesesten Blau, ja vis zum glänzenden Schwarz — eine englische Neuheit — erstrahlt sie in ihrer Pracht und Herrlichkeit. Von Jahr zu Fahr zeigt sie sich in immer wieder schönerem Kleide, Hunderte und aber Hunderte von Varn täten haben die Gartenkünstler, die Rosenfreunde gezüchtet und nur die Nelke kann sich an Vielfarbigkeit mit der Blumenkönigin messen. Wie alles Schöne aus dem Erdball, so hat auch die Rose ihre Feinde. Die Blattlaus und der Blätterrost gehen ihr ans Leben. Der große Rosenkäser schmaust gleich einem funkelnden Edelstein glitzernd in der Blume, der gelbschwarze Pinselkäfer läßt sichs gleichfalls schmecken und die Gall- wespe bohrt die Knospen an und legt in die Löcher ihre Brut. Gegen diese Schädlinge muß der Gärtner ankämpfen. Die Blattläuse haben ihren natürlichen Feind, das bunte Maikäserchen. Das schöne schwarzpunktierte Tierchen ist eiftig hinter den Blattläusen her und saugt sie gänzlich aus. Den Rost vertreibt man durch Bespritzen mit Schwefelblüte. Die Rosen- und Pinselkäfer sucht man ab, die Gespinnste schneidet man ab und verbrennt sie, Raupen und Larven
werden vertilgt. Der Kampf bringt Freude und reicher Rosenflor lohnt den Sieger.
Ans den Nachbarbezirkeu.
* Zwangsversteigerung. Auf dem Ralhause in Oeschelbronn werden auf Markung Oeschelbronn gelegene Grundstücke im Schätzungswerte von 11285 «6 am Freitag 13. Juni versteigert werden.
r Nordstetten bei Horb, 9. Juni. (Jäher Tod.) Der 50jährige Maurer Paul Schneiderhan wurde während des Ankleidens von einem Herzschlag betroffen und war sofort tot. Er hinterläßt acht Kinder, wovon das Jüngste neun Jahre alt ist.
Frendenstadt, 9. Juni. Am Sonntag fand die Besichtigung und Prüfung der hiesigen freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz statt. Es waren hiezu auswärtige Kolonnen erschienen. Die militärische Besichtigung geschah durch Gen.-Ltnt. v. Bosserl, die praktische Prüfung durch Generalarzt Dr. v. Hofmeister und Generaloberarzt Dr. v. Dotter. Abends war Bankett.
r Wildbad, 9. Juni. (Königlicher Besuch.) König Wilhelm traf am Samstag nachmittag gegen 5 Uhr im Automobil nach kurzer Pause wieder hier ein und stieg im Hotel Bellevue ab. Dort besuchte der König seine Der- wandte. die zur Kur hier weilende Königin-Witwe Emma der Niederlande, und nahm den Tee bei ihr ein. Gegen */s6 Uhr unternahmen die Majestäten einen Spaziergang durch die K. Anlagen und durch die König-Karlstraße. Bei der Rückkehr wurden sie sreudigst begrüßt. Nach Verabschiedung im Hotel Bellevue erfolgte unter Hochrufen der angesammelten Kurgäste und Einwohner die Rückfahrt des Königs nach Stuttgart.
Sulz a. R., 8. Juni. Ein neues E.isenbahnpro- jekt wird von einer Anzahl Gemeinden der Bezirke Sulz, Balingen und Rottweil betrieben. Es handelt sich um die Verbindung der oberen Neckarbahn mit der Heubergbahn. Eine Versammlung in Rosenfeld wurde am Sonntag ab- gehalten. Die Bahn soll in Fischingen beginnen und über Rosenfeld nach Dotternhausen zur Einmündung in die Bahn Balingen—Rottweil führen. Für die Einmündung in Schömberg und in Sulz a. N. traten deren Vertreter ein.
Die Hilfsaktion.
In Baisinge« «nd Mühlen trafen am Freitag Ministerialrat Kraus und Regierungsrat Brenner vom Ministerium des Innern sowie Oberregierungsrat Falch von der Zentralleitung für Wohltätigkeit in Stuttgart ein. Im Beisein von Regierungsrat Rieger-Horb wurde mit den bürgerlichen Kollegien der schwere Schaden besichtigt und die zunächst zu treffenden Maßnahmen besprochen. Für Mühlen allein sollen 150000 Stück Ziegel angekauft werden. Ferner wurde bekannt gegeben, daß für die schwerbetroffenen OrteMühlsn, Baisingen, Ahldorf, Göttelfingen, Eutingen usw. eine nachhaltige Hilfsaktion eingeleitet werden soll. Bon der Zentralleitung für Wohltätigkeit wird im ganzen Lande eine Sammlung durchgeführt werden. (Ein Aufruf ist jetzt in den großen Tageszeitungen erschienen. D. Red.) Bau- I Inspektor Frosch von Stuttgart nahm in Gemeinschaft mit
Allerhand Schwabenstreiche«
(Fortsetzung). (Nachdruck verboten).
Grszrsphie schmutz. Ein Schwabe kaufte in Ulm ein Reiseduch über Italien, brachte es jedoch am folgenden Tage dem Buchhändler zurück mit der Begründung, das Buch sei nicht vollständig, denn er könne die Stadt Ulm nicht darin finden.
W«s ist «Lhlichkr, üsr«r «ker schreibe» sn kö»«e»? Zwei gute grobe Allgäuer Bauern streiten sich, was wohl mehr nütze, das Lesen oder das Schreiben. „Du Geck", sagt endlich der eine, „wenn einer nur schreiben kann, so findet man allezeit einen andern, der es einem kiest."
MßoeMrrdais. Ein Schwabe steht am Rhein Schild- wach. Der französische Posten auf der anderen Seite schreit herüber: „Filou!" (auf Deutsch: Dummkops). Der Schwabe meint, der Franzose habe ihn nach der Zeit gefragt und antwortet deshalb: „Halb vier!"
j-ch»»b «»d Kaiser. Einem schwäbischen Dorfe ist die Durchreise des Kaisers angekündigt. Alles zieht ihm bis zur Grenze der Gemeindemarkung entgegen. Der kaiserliche Wagen ist noch nicht zu sehen. Die Sonne brennt. Da wollen sie alle noch schnell ein Bad nehmen. Plötzlich kommt der Kaiser. Zum Ankleiden ist keine Zeit mehr. Der Bürgermeister saßt sich zuerst und befiehlt, ihm alles nachzumachen. Wie er sich aber vor dem Kaiser verbeugen
will, sticht ihn eine Bremse in den H .... Sofort schlägt er sich drauf, daß es patscht — und alle machen es ihm nach. Später hält der Metzger als der beste Redner beim Kaiser eine Entschuldigungsrede. Hiebei steht vor dem Metzger der Kaiser und hinter ihm die ganze Gemeindevertretung. Er beginnt mit den Worten: „Majestät, ich bin der Metzger vom Dorfe, und diese da hinten sind meine Ochsen."
tch»ltheißr«hoch«»t. Der Stadtschultheiß einer berühmten Schwarzwaldstadt ist Landtagskandidat und fragt mit verstecktem Hohne den Schultheißen einer Gemeinde von etwa 10 Wählem, wie die Abstimmung in derselben wohl aus- sallen werde. Der Dorfschulze, ein protziger Holzbaron, antwortet: „Alle Stimmen fallen auf sie. dafür sorg' ich; wissen Sie, Herr Kollega, so etrr Schuttes hat eine Saugewalt!"
Srr sirglichr S,»rr. We!b und Kind sind auf dem Felde. Der Bauer muß auch fort, aber an einen andern Ort. Was tun, damit das Weib nach ihrer Rückkehr den Stubenschlüssel findet. Nach reichlicher Uebeclegung schreibt der Bauer mit Kreide die folgenden Worte auf den Tisch in der Stube: Der Stubenschlüssel hängt im Stall und auf dem Simsen liegt das Geld." Dann schließt er die Stubentüre. hängt den Schlüssel an einen Nagel im Stall und geht beruhigt weg.
Lch»»l>t»ßttiHr, die Sitz k»rch k», ga«?r tzeilize >r»ts«tze Leich firtst-«»je». Als der Kurz verheiratete Korbmacher
zwei hiesigen Technikern die Einschätzung des Gebäude
schadens vor. während landwirtschaftliche Sachverständige den Flurschaden, Obstbausachoerständige den Schaden an den Obstbäumen feststellten.
Horb, 9. Juni. Wie dem „Schw. Bolksblatt" von zuständiger Sette milgetetlt wird, ist beschlossen worden, von der in Aussicht genommenen Verwendung von Militär zur Hilfeleistung in den vom Unwetter betroffenen Gemeinden abzusehen. Dagegen sollen bei der einzuleitenden Hilfsaktion, insbesondere zur Aufräumung in den schrecklich verwüsteten Wäldern, vom Arbeitsamt in Stuttgart zur Verfügung gestellte Arbeitslose zur Verwendung gelangen.
Laudesmchrichteu.
p Stuttgart, 9. Funi. Als 1. und 2. Nachtrag zum Hauptfinanzetat sind dem Landtag Forderungen von 620000 ^ für die neue in Eßlingen zu erbauende Maschinenbauschule und von 243040 für Baugewerkschule und Höhere Maschinenbauschule zugegangen. Die neue Maschinenbauschule soll in zwei getrennten Gebäudeteilen erstellt werden. Die Eröffnung der neuen Schule ist auf 1. Oktober 1914 in Aussicht genommen. — Die bisher mit der Baugewerkschule vereinigte Maschinenbauschule soll im Zusammenhang mit der Erstellung eines neuen Schulgebäudes vom Wintersemester 1914—15 ab von der Baugewerkschule getrennt werden. Durch die Verselbständigung der Anstalt wird sich der ordentliche Zuschuß um jährlich rund 31000 ^ erhöhen.
r Stuttgart, 8. Juni. (Die militärische Kaiser- seier). Zur Feier des 25jährigen Regierungsjubiläums des Kaisers findet am 15. Juni, dem Todestag des Kaisers Friedrich lll. in den Garnisonskirchen Militärgottesdtenst statt. Am 16. Juni werden sämtliche militärischen Gebäude beflaggt. Morgens ist großes Wecken, vormittags werden Appelle mit Ansprachen abgehalten, um 11 Uhr ist große Paroleausgabe im Hose der großen Insanteriekaserne und dann werden die Mannschaften festlich bewirtet.
p Stuttgart, 7. Juni. Nach dem Anschluß der süddeutschen Staaten an die preußtsch-südd. Klassenlotterie ist die Organisation der Lotterieeinnehmerstellen in Süddeuischland vollständig durchgeführt. Die Lotterie hat durch den Hinzutritt von Bayern eine weitere Vermehrung an Losen und Gewinnen erfahren. Es werden für die nächste, am 9. Juli beginnende 229. Klaffenlotterie 48 000 Stück Stammlose und 4000 Freilose mehr ausge- geben, sodaß im ganzen 428000 Stammlose und 40000 Freilose zur Verfügung stehen. Auch die Zahl der Gewinne ist um 24 000 vermehrt worden, sodaß im ganzen 214 000 Gewinne und 2 Prämien in der nächsten Lotterie eingesetzt sind, die sich auf 5 Klaffen verteilen. Als Generalvertreter der drei südd. Bundesstaaten (Baden, Württemberg und Bayern) ist. ein weiterer Direktor in die Generallotteriedirektion eingetreten.
Stuttgart, 9. Juni. Die Stuttgarter Gemeindekollegien haben beschlossen, sich an der gemeinsamen Huldigung der deutschen Städte zum Regierungsjubiläum des Kaisers zu beteiligen, und eine Stiftung von 50 000 Mark zu
den ersten Korb fertig hatte, sagte er zu seiner Frau: „Gottlob, der erste Korb ist fertig." Die Frau, die des langen Bersuchens schon längst überdrüssig war, sagte schnippisch: „Es war auch einmal Zeit." Das ärgerte den Korbmacher: er hob bedächtig eine Weide vom Boden auf und sprach: „Lieb Weib, sag gutwillig: .Gottlob! der Korb ist fertig." Die Frau aber sprach: „Und das tu ich nicht." — „So will ich's dich lehren", sagte der Korbmacher, und gab ihr einige Streiche über den Rücken. Das Weib schrie .Mordio' und über dem Lärmen trat der Nachbar herein und fragte, was es denn gebe. Der Korbmacher erzählte ihm getreulich die Geschichte, und der Nachbar meinte, um des Wörtleins willen solle man nicht sogleich mit Fäusten dreinschlagen. Nachdem er aus diese Weise den Korbmacher zur Vernunft gebracht hatte, ging er nach Hause und erzählte das Vorkommnis seiner lieben Ehehälfte. „Des Nachbars Weib hat Recht gehabt", sagte die Frau, „und ich hätte es an ihrer Stelle auch nicht getan." Diese Rede verdroß den Herrn des Hauses, und es kam hier wie dort zuerst zum Hin- und Herwörteln und dann zum Fäusteln. Die Hausfrau erzählte noch in derselbigen Stunde die Geschichte ihrer Nachbarin und sofort eine der andern im Dorfe noch an demselbigen Tage; und die Weiber, geschwätzig wie sie sind, erzählten sie ihren Männern, und jede setzte bei: „Und ich hätte es auch nicht getan an der Korbmacherin Stelle." Deshalb haben denn auch die Männer alle ihren Weibern also getan wie der Korbmacher seiner Frau. Me Sage ging darauf von Dorf zu Dorf, von