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Fernsprecher Nr. 28. 87. Jahrgang. Fernsprecher Nr. 29.
Äs- und AnM-AM sir de» Vdkrmls-Syiik KißO.
Beilagen: Plauderstilbchen, Mustr. Sonutaprblatt und
Schwäb. Landwirt.
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Amtliches.
Landesausstellung von Lehrlingsarbeiteu«
Die diesjährige Ausstellung der Lehrlingsarbeiten findet in Stuttgart im Ausstellu.igsgebäude, Kanzleistraße 28, statt.
Sie wird am 22. Mai eröffnet und dauert bis einschließlich Sonntag, den 8. Juni. An den Werktagen ist die Ausstellung vormittags von 10 bis 12^ Uhr, nachmittags von 2 bis 5 Uhr. an den Sonntagen von 11 bis 3 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Die Gewerbetreibenden, insbesondere die Aussteller und Lehrmeister werden zu zahlreichem Besuche eingeladen.
Stuttgart, den 15. Mat 1913.
Mosthas.
K. 'Devsicherungscrmt Wcrgotd.
Den Ortsbehörden für die Ardeiterverfichernug und den Krankenkassen des Bezirks gehen mit nächster Post je 1 Exemplar des Erlasses des Vorstands der Versicherungsanstalt Württemberg vom 19. April d. I. Nr. 1012, detr. die Invaliden-, Alters- «ud Hinterbliebenen- versichernng der italienischen Arbeiter, zur Kenntnisnahme und Benützung zu.
Den 19. Mai 1913. . Mayer, Amtmann.
Seine Königliche Majestät haben am 17. Mn d.3. allergnädigst geruht, dem Hauptlehrer Haug in Teinach, OA. Calw, die Verdienstmedaille des Friedrichsordens zu verleihen.
Am 20. d. Mts. wurde Hauptlehrer Haug in Teinach, OA. Calw, in den Ruhestand versetzt.
Vom Landtag.
p Stuttgart, 20. Mai. Im Einlauf der heutigen Nachmiltagssitzung der Zweiten Kammer befand sich eine Anfrage des Abg. Dr. Eisele an den Minister des Innern, ich er bereit sei, Ausschluß darüber zu geben, aus welchen Gründen sich der Eintritt des durch den Tod des Abgeordneten für den 2. Landeswahlkreis Reihling in die Ständeversammlung berufenen Kommerzienrats Haux von Eb ngen verzögere. In Beantwortung der Anfrage kündigt eine Rote des Ministers des Innern an, daß das Erforderliche veranlaßt werde. Abg. Graf (Z) begründet seine Anfrage wegen Einberufung von der Landwirtschaft angehörenden Mannschaften des Bemlaubtenstandes süc die Zeit der Heuernte. Kriegsminister o. Marchtaler erklärte, daß eine beide Teile, Militärverwaltung und Bevölkerung, voll be- f iedigende Lösung dieser Frage aus militärischen Gründen, wegen der beschränkten Benützung des Truppenübungsplatzes wegen Unterbringung der Mannschaften u. s. w. erschwert, wenn nicht unmöglich gemacht sei. Der Spielraum sür die Wahl des Zeitpunkts der Hebungen des Beur'aubtenstandes ? i von vornherein sehr beschränkt. Einzelne Zeitperioden,
Verschiedenes.
Mucki. „Fräulein Noncy Leishmann, die Tochter des amerikanischen Botschafters in Berlin, hat sich mit dem Herzog von Croy verlobt;" in dieser Fassung liest man's überall, und nicht einmal in den Blättern, die sonst doch auf den Gothaer Almanach noch eifersüchtig halten, wird daran gedacht, es häite sich doch auch der Herzog von Croy sozusagen seinerseits mit der Tochter des M. Leishmann verloben können.
Gar nicht so lange ist es her, daß die Münchner „Jugend" es noch als Scherz ausfafttr: wie „sie" sich „ihn", ihren angebeteten Mucki. zum Rendezvous bestellt, der verschämt sie erwartend auf der Bank sitzt. Und wie der schlaue Mucki, sobald der verliebten Kurmacherin ein entscheidendes Wort entschlüpft, errötend selig aushaucht: ..Sprechen sie mit meinem Vater!"
Damals lachten wir verständnisinnig, nun wird es Ernst, und wohl um so sicherer wird es Schule machen, als wir ja schon längst mit aller Mucki-Hingabe, deren ein ganzes Volk nur fähig ist, uuier dem kulturellen Sternenbanner stehen. Olor^, Zlor^, ks>1lslazak, wenn erst an den Ufern des Rheins und der Weichsel die Jungfrau mit dem Jüngling cakewalkt und die treuen alten Herren an den Wänden sitzen und mit einem süßen Schauer des Seltsamen von legendenhaften Zetten sich erzählen, als noch
der Großvater die Großmutter nahm, lonp:, lang LZv-
Aus dem Maiheft des „Türmers".
Die Eisgefahr im Atlantische« Ozean.
Der Furneßdampfer „Chiltern Range", der, von Hüll kommend, am Montag in Montreal einiraf, stieß unterwegs mit einem Eisberg zusammen. Bei dichtem Nebel fand sich
Mittwoch, den 21. Mai
wie z. B. die Erntezeit, völlig auszuschalten, sei nicht mög- lich, ebensowenig eine Verlegung der Uebungen in den Winter. Im übrigen sei die Zahl der einberusenen Reservisten, die der Landwirtschaft angehören, verhältnismäßig gering, sodaß von einer Schädigung der Landwirtschaft nicht wohl geredet werden könne. Das Generalkommando sei übrigens bereit, die für die zweite Hälfte des Juni angesetzte Nebung, soweit sie landwirtschaftliche Arbeiter ersaßt, auf einen späteren Termin, etwa Anfang Juli, zu verlegen. In -er anschließenden Besprechung herrschte Uebereinstimmung, daß die Wünsche von Reservisten, die der Landwirtschaft angehören, nach Möglichkeit berücksichtigt werden sollten, was vom Kriegsminister, dessen entgegenkommende Haltung von allen Parteien anerkannt wurde, zugcsagt wurde. — Dem Antrag Dr. v. Kiene entsprechend, wurde hieraus vom Hause gegen die Stimmen der Sozialdemokratie beschlossen, den Antrag Keil (S.) cuf Aushebung der Fahrkartensteuer dem Finanzausschuß zu überweisen. — Dann wurde in der Beratung des Eisenbahnetats fortgefahren und eine Eingabe der ehemaligen Eisenbahnbetliebsinspckiionsassistenten um andere Regelung ihres Besoldungsdienstalters der Regierung, dem Antrag des Finanzausschusses entsprechend, zur Erwägung zu übergeben. Wegen eines Angriffs des Abg. Graf (Z.) auf den Bahnhofsoorstand in Plochingen kam es zu einer sehr erregten Debatte, wobei die Gegensätze zwischen den bkiden Etsenbahneroerbänden eine Rolle spielten.
TageS-Neuigkeiterr.
-us Gtadt und A«t.
Nagold, 21. Mai 1913.
* Zum Bolksschanspiel Dietlingen bei Pforzheim
ist ein Führer und Textbuch erschienen. Aufgeführt wird „Ltchtenstein", Schauspiel in 8 Bildern. (Bgl. die Anzeige.) Das Schausoiel lehnt sich an den klassischen Geschichtsroman Wilhelm Hauffs an. Die dramatische Bearbeitung desselben durch Otto Eichrodt, die in Dietlingen aufgeführt werden soll, hält sich möglichst ans Original, hat mit feinem Takt das wirklich Packende und Volkstümliche herausge- griffen, erlaubt sich aber natürlich auch dichterische Freiheiten und Zusätze, wie sie im Wesen eines Schauspiels und einer Naturbühne begründet sind. In ihren Inhalt soll der Führer kurz einsühren, dessen Erwerbung neben dem hübschen und billigen Textbuch wir dringend empfehlen. Oetig- heim hat zu diesem Spiele den Ansporn gegeben, gewaltige Opfer sind dafür gebracht. Möge ihm darum auch der gleiche Erfolg beschicken sein.
L-K. Grenzpfähle «nd Marksteine. Bon jeher spielte die Abgrenzung zwischen zwei Gebieten, seien es nun Familiengüier, Gaue oder Reiche, eine besondere Rolle im Leben der Völker; die natürlichen Bölkerscheiden, Berge,
der Dampfer am Sonnabend plötzlich inmitten eines riesigen Feldes von Eisbergen. Nichts war zu sehen, als plötzlich einer der Riesenberge vor dem Bug des Schiffes auf der Stcuerbordseite auftauchte. Der Berg war ungefähr siebzig Meter hoch und schien über dem Schiffe zu schweben. Mit dem Bug lief der Dampfer gegen den Berg, zum Glück wurden jedoch nur einige Platten eingedrückt, da das Schiff nur mit geringer Geschwindigkeit fuhr. Das Schiff rutschte zur Seite ab und befand sich schließlich an der Langseite des Berges wie an einem Kat. Der Kapitän fürchtete, daß ähnlich wie bei der „Titanic" ein unter Wasser liegender Eisberg den Schiffsboden aufreißen würde. Bis gegen Einbruch der Nacht war das Schiff von Eisbergen umringt. Der Kapitän fügte seinem Bericht hinzu, daß großes Unglück passiert wäre, wenn der Eisberg in einem anderen Winkel auf das Schiff losgesegelt wäre.
Vom Training der Pferde plaudert in einem reich illustcierien Aussatz des Maiqestes von Belhagen und Klasings Monatsheften Hans Kaspar Starken und w ist darauf hin, daß das Training sehr verschieden je nachdem es sich um Flach- oder Hindernisrennen handelt. Fiachpferde werden genauer, minutiöser durchzearbettet als Hindernispferde, denn bei Ihnen geht der Kampf in kürzester Zeit und in höchster Geschwindigkeit vor sich. In fast unglaublich jugendlichem Aller beginnen hier schon die Vorbereitungen für die Rennen. Ein z. B. im März 1911 geborener Vollblüter hat im März 1913 schon seine ersten Kanter erhalten und bestreitet im selben Hochsommer die zweijährigen Rennen, die ihn anfangs über 800 und 1000 Meter führen. Als Dreijähriger muß er dann ein Jahr später auf der Höhe seiner Kondition stehen, um die klassischen Prüfungen bestehen zu können. Die Flachpferde müssen in der Arbeit auf Meter und Pfund trainiert werden. Anders
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und Flüsse stimmten bald nicht mehr überein mit den Grenzen, die die Menschen unter sich gezogen hatten. Eine einfache Hecke, ein tiefer Graben, Grenzwälle wie der Limes, und gewaltige Mauern wie das chinesische Bollwerk sind Beispiele für diese vom Menschen willkürlich gezogenen Grenzen. Als Feld und Wald allmählich in den Besitz einzelner übergingen, gewaltige Flächen, die sich nicht umzäunen ließen, da trat der Markstein als sakrosankter Grenzpunkt in Wirksamkeit, und um ihn woben sich bald allerlei Sagen und Mären, merkwürdige Bolksgebräuche und Zeremonien. Der Steinmetz gab ihm, wenn er an auffallender Stelle stand, einen einfachen Schmuck, Wappenzeichen, Zahlen und Figuren. Da, wo früher die Zollschranke den Weg sperrte, da stehen heute an der Seite der Straße die Grenzpfähle in den Nationalfarben mit dem Wappenbilde geschmückt, freudig begrüßt von dem aus der Fremde heimkehrenden Wanderburschen. Der Verein der Geschichts- sreunde (Sitz Stuttgart) hat nun soeben im neuesten Heft seiner Monatsschrift „Zeiten und Völker" ein interessantes Preisausschreiben erlassen. Die Geschichte und die Formen einzelner dieser Grenzbezeichnungen sollen in Knappen Einzel- schiiderungen, Stimmungsbildern, Anekdoten, Erzählungen möglichst lebmsvoll und packend dargestellt und mit Zeichnungen und Photographien illustrieit werden. Die näheren Bedingungen sind von der Geschäftsstelle zu erfahren.
r Maikäfer. Die Maikäfer treten Heuer zumeist nicht besonders zahlreich auf. Der Bauer und der Bäumler sind darüber erfreut, denn die vielen Fröste in Feld und im Obstgarten haben so wie so schon genug geschadet, daß aus weitere Schädlinge füglich verzichtet werden kann. Der Maikäfer schadet, wenn ein sogenanntes Flugjahr einfällt, ganz gewaltig. So wird aus dem Jahre 1567 berichtet, es gab so viel Mayenkäfer, welche das Laub von den Bäumen gefressen, und war ein dürrer Sommer, daß die Wiesen ausgedorrt und es wenig Heu und gar kein Oehmd gaben; daher ist die Wannen Heu auf 7 Gulden gekommen. Der Scheffel Korn galt 3 Gulden 2 Batzen.
A»S de« Rachvarbezirke«.
Bollmaringen, 20. Mai. Entgegen unserer Notiz bringen wir auf dringenden Wunsch des Vorstands des Radfahrerveretns „Wanderer", daß dieser im Juni 1912 gegründet wurde.
Bad Teinach, 19. Mai. Bei der heutigen Versteigerung des sich im Konkurs befindlichen Marmorwerks Praßler mußte die Spar- und Borschußbank Calw das Fabrikanwesen, welches mit etwa 100000 ^ Hypotheken belastet ist, um 52 000 ^ vorläufig übernehmen, um ihrerseits nicht allzugroße Verluste zu erleiden. Es stellt sich auch nach dem Urteil der Fachleute heraus, daß der Wett dieses Marmorwerks seither viel zu hoch eingeschätzt wurde. Eine zweite Versteigerung soll in 14 Tagen stattfinden.
die Hindernispferde: Hürden- und Jagdrennen führen durchschnittlich in langsamerer Pace über größere Distanzen. Infolgedessen ist die Arbeit auch anders. Das Springen bildet hier ein besonderes Kapitel.
Als Dreijährige beginnen Hürdler und Steepler ihre Hinderniskacriere. Schon bei den ersten Versuchen zeigt sich, ob sie Sprungtalent haben oder nicht. Das Einspringen wird von den Trainern ganz verschieden gehandhabt. Einzelne beginnen in der Ari, wie in der Armee die Remonten eingesprungen werden: sie lassen die Pferde erst über eine Stange treten, nehmen sie dann an die Longe, erhöhen die Stange, nehmen eine Hürde, gehen schließlich an Mauer und Hecke. Im Gegensatz hierzu stehen die, die sofort mit dem Sprung unter dem Reiter beginnen. Ein Führpferd reitet gegen einen leichten Sprung an, der Neuling folgt und muß springen, der Herdentrieb läßt ihn dem anderen folgen. Andere wieder führen das Pferd einige Male um das Hindernis herum, um ihm zu zeigen, daß es keine Fallen und Tücken bietet und lassen es dann dagegen reiten.
Zum Einspringen gehört noch mehr wie zum übrigen Training Geduld. Die Pferde haben gegen gewiße Sprünge manchmal eine Abneigung, die in ihnen nur durch stundenlange Arbeit zu brechen ist. Besonders sind es offene Wassergräben, die die größten Schwierigkeiten machen. Das Pferd ist von Natur aus dem Wasser abgeneigt, es fürchtet sich vor dem kalten, nassen Element, das ihm sein Spiegelbild zeigt. Der junge Springer weigert daher den Sprung; wieder findet man hier zwei Wege, diese Furcht und Weigerung zu überwinden: manche Trainer schwören auf die Peitsche, sie prügeln die Tiere über die Sprünge; andere stehen halbe Tage lang vor dem Hindemis, immer wieder wird der Vollblüter herangeführt, immer wieder wird er dagegengeritten, bis er schließlich springt — schon aus langer Weile.