R> ssorts und Sachverständigen auch Delegierte des deutschen Landwtltschaftsrats teilnehmen. Es sollen auch allgemeine Maßnahmen erötert werden, wie eine Hebung der Futter­produktion in Deutschland erzielt werden könnte. Von besonderer Bedeutung ist hierbei die Frage eines Ersatzes für die russische Futtergeiste. Als Maßnahme, die sür die Einführung von Futtermitteln aus den Kolonien in Betracht kommen, würde in erster Linie die Einführung der Sorgum- Hirse in Frage kommen, die als Futtermittel sür das Vieh von Eingeborenen in Ostafrika in ausgedehnterem Maße gebaut und sehr geschätzt wird. Die Sorgum-Hirse besitzt einen stärkeren Nährwert als unsere Futtermittel und über- trifft in dieser Hinsicht auch die russische Futtergerste.

Ausland

r Christian!«, 15. Mai. Kapitän Stoxard sandte an das Ministerium des Auswärtigen aus Spitzbergen vom 14. Mai folgendes Telegramm: Ich bin mit Rüdiger und Raabe in Adoentbat angekommen. Wir waren am 20. April mit 11 Renntieren und 14 Hunden in der Treuren- bergbai angekommen und fanden die Verhältnisse und das Weiter ungünstig. Die Reise nach dem Nordostlande zur Nachforschung nach Schröder-Stronz wurde deshalb vor­läufig aufgeschoben: Rüdiger und Raabe wurden nach Greenharbour in Sicherheit gebracht. Am 2. Mai waren wir über das Inlandeis nach dem Ostsjord und der Wijde- bai abgegangen. Rüdiger wurde liegend über dos Inlandeis gezogen. Die Renntiere wmden infolge Futtermangels geschlachet. Wir erreichten das Depot in Korspynt Hytta am 10. Mai. Die Nachforschungen ergaben, daß Deitmers und Möser im Oktober in der Wijedebai ertrunken sind. Eberhard, von den Norwegern verlassen, in der Weihnachts­nacht 10 Km. westlich vom Haus an der Mosselbai erfroren ist, der Koch Staoe, am 24. Februar an Tuberkulose ge­storben ist. An Bord des Schiffes ist massenhaft Proviant vorhanden. Schröder-Stranz wird noch immer vermißt. Es wird ein Unglück befürchtet. Ich gehe sobald als möglich von der Treurenbergbat nach dem Nordostlande ab. Larner traf am 13. April in der Moselbai ein und wollte mit uns Zusammenarbeiten, was uns aber nicht zusagte. Seine Expedition ist eine kombinierte Rettungs- und Fang­expedition.

i- London, 15. Mai. Der deutsche Botschafter Fürst Lichnowsky ist nach Berlin abgereist.

Vom Balkan.

Wien 15. Mai. Der Ausnahmezustand in Bosnien und der Herzegowina ist aufgehoben worden, da durch die Uebergabe Skutaris an die internationale Abteilung die Gefahr eines Konfliktes beseitigt erscheint, dessetwegen aus Anlaß der Einnahme von Skutari durch die Montenegriner in Bosnien und Herzegowina, als dem Nachbarlande der mutmaßlichen militärischen Ereignisse, am 3. Mai der Ausnahmezustand verhängt worden war.

r London, 14. Mai. Wie Reuter erfährt,- nimmt die bulgarische Regierung im Prinzip die Friedensprälimi­narien an, macht aber Vorbehalte geltend in Betreff der

Grenzlinie Enos-Midia. Von bulgarischer Seite wird oor- geschlagen, die neue Grenze soll von Midis zunächst nach Sarai und dann nach Muradli an der Eisenbahnlinie Konstantinopel-Adrianopel, einem geeigneten Punkte sür die Ausdehnung der Eisenbahnlinie bis Rodosto, gehen. Die Grenze soll dann bis nach Airobol, dann zwischen Malgara und Kechan hindurch und dann über die Wasser­scheide des Aegäischen Meeres östlich von Enos führen. Auf diese Weise würde Enos und die Mündung der Maritza in bulgarischem Gebiet belassen, was nicht der Fall wäre, wenn, wie von den Mächten vorgefchlagen, Enos zur Grenze gemacht würde.

r Konstantinopel, 15. Mai. Nach Mitteilungen aus glaubwürdiger Quelle sind die Grundlagen der englisch- türkischen Verständigung in der Angelegenheit des Persischen Meerbusens folgende: Die türkische Regierung erkennt das britische Protektorat über Koweit an und bewilligt gegebenen­falls das Recht, eine Eisenbahn von Bassora nach Koweit zu bauen. Bassora soll Endpunkt der Bagdadbahn werden, die bis Bassora unter denselben Bedingungen weitergeführt werden soll, wie sie für die anderen Strecken der Bahn bestehen. Mindestens zwei englische Vertreter sollen in den Vorstand der Bagdadbahn ernannt werden, um alle Vor­gänge zu Überwachen und eine unterschiedliche Behandlung der Waren zu verhindern. Natürlich wird die deutsche Regierung bei der Verständigung, insoweit sie die Interessen der Bagdadbahn berühren, beteiligt fein. Tatsächlich hat Deutschlands Rat und Einfluß dazu beigetragen, die Ver­ständigung zu erleichtern, die, wie man hofft, in 14 Tagen zu einer endgiltigen Erledigung führen wird.

r Cettinje, 15. Mai. (Amtlich). Zwischen Admiral Burneyund dem General Betschir ist über Skutari folgendes vereinbart worden: 1) Die montenegrinischen Offiziere, die für den Transport des die montemgrinischen Bkute bildenden Kriegsmaterials Vorkehrungen zu trefftn haben, dürfen in der Stadt wohnen, Seitengewehr tragen und- ihre Ordon­nanzen behalten. 2) Die montenegrinischen Soldaten, die den Transport des genannten Materials bewerkstelligen, betreten die Stadt ohne Waffen zu trogen 3) Bis zur Beendigung des Materialtransportes werden einige monte­negrinische Offiziere gemeinsam mit Offizieren des inter­nationalen Detachements Polizeibesugnisse ausüben. 4) Bis zur Anwerbung von Post-, Telegraphen- und Zollbeamten werden montenegrinische Beamte in diesen drei Dienstzweigen verwendet. 5) Die montenegrinischen Soldaten, die mit dem Transport beschäftigt werden, können vom Admiral im Bedarfsfälle zur Hilfeleistung herangezogen werden. Bei dem gestrigen Einzug des Admirals Burney war auch das Konsularkorps zugegen, dessen Mitglieder dem Admiral durch den Doyen oorgestellt wurden.

Wie», 15. Mai. Aus Orscwa kommt eine merk­würdige Nachricht. In der Nähe dieser Stadl liegt die Donauinsel Adahkaleh, die sich dis zum heutigen Tag in türkischem Besitz befand. Gestern nun ist der Obergespan (Landrat) des Komitates Kraffo-Szoreny auf der Insel erschienen und hat sie für Oesterreich-Ungarn annektiert. Der türkische Gouverneur wehrte sich, doch ließ der Ober­

gespan 150 Gendarmen auf der Insel landen, wodurch die Besetzung ausgedrückt wurde. Der Pester Lloyd schreibt hierzu, daß Adahkaleh von Oesterreich-Ungarn bereits im Jahre 1876 in Besitz genommen worden sei und seither eigentlich zu Ungam gehöre und daß ein äs facto bereits

seit langem bestehender Zustand nur äs zur« sestgslegt werde. * »

*

Weh uns wir haben gesiegt!

Von Gebietseroberungen, meinte Friedrich von Preußen (als Kronprinz) haben die Bewohner des siegreichen Staates nichts; denn sie werden durch den Zuwachs um keinen Pfennig reicher.

Die Balkanstaaien werden es merken. Wie auch der endgültige Friedensschluß ausfällt, er wild sehr teuer sein für die Sieger. Schon vor längerer Zeit haben die Serben, ahnungsvoll, eine Kostenrechnung fürNeuserbien" ausgestellt. Uebernahme der Bahnen Ristowatz-Saloniki und Mitronsitza-Uesküb, Ablösung derWakus"güter und andere.; Bedarf: 500 Millionen. Die Spesen Bulgariens werden nicht geringer sein; hinzu kommt ein Teil der türkischen Staatsschuld mit ziemlich 800 Millionen. Macht sür die vier Staaten zusammen weit über zwei Milliarden Ewberungskosten einstweilen. Was ist dagegen die halbe Milliarde, die sie während des Krieges ausgaben?

Dennoch ist dies nur der erste Bedarf. Die verwüsteten menschenleeren, an Erwerb und Handel geschädigten Gebiete müssenerschlossen" werden. Sie machten schon unter der Türkenherrschaft mehr Kosten als sie einbrochten: Wie wird es sein, wenn sie meliorisiert werde« müssen?

Es hat sich eben in den Kriegen der letzten Jahrzehnte ein v'el zu wenig beachtetes Gesetz erwiesen, das bündig lautet: Der Sieger zahlt. Zum mindesten wo Land er­obert wird, ist das allverständliche Wesen des Beutekrieges genau auf den Kopf gestellt. Wer verliert, macht Erspar­nisse; wer Gebiet erobert, erobert Schulden. Fast aus­nahmslos ist die Hypothekensumme höher als der Grund­wert. So war es auf Kuba, so in Korea, so in Marokko, das wieder einmal 250 Millionen Anleihe braucht, so in Tripolis, so wird es, verzehnfacht aus dem Balkan siin.

Man sehe die Geschichte der neuerenKriegsentschädi­gungen" durch: sie waren ein Tribut des Siegers an den Besiegten. Der Eroberer streckt die Entschädigungssumme in Gestalt einer Anleihe vor (China, Marokko): oder er zahlt eine Trostrente (Lybien); oder er übernimmt die Schulden. In jedem Falle fällt ihm die Aufgabe zu, das neugewonnene, wirtschaftlich meist zurückgebliebene Gebiet zu finanzieren. Ein Geschäft aber ist es auf keinen Fall, und der einzige, der per Saldo mit einem gewissen Gewinn abschließt, ist der Besiegte. Er wird seine Schulden los.

Hermann Friedemann imMärz".

Mutmaßt. Wetter am Samstag und Sonntag.

Für Samstag und Sonntag ist zu Gewittern geneigtes, vielfach bewölktes, aber vorherrschend trockenes und warmes Wetter zu erwarten.

RN dir Redaktion verantwortlich: Karl Paar - Druck n. Verlag der S. W. Zaiserächen Buchdruckerei ,'Tmtl Zatsrr) Nagold.

Fünfbromr.

Langbuchen- Stangen-«. Brenn- HolzVerkauf.

Am Dienstag, den 2V. Mai, nachmittags 1 Uhr

werden auf hiesigem Rathaus aus dem Gemeindewald Hagwald zum Verkauf gebracht:

8 Stück Langbuchen mit 8,98 Fstm. 40 Stück Baustangen I. und II. Klasse

9 Rm. buch. Scheiter

45 Anbruch

12 Papierprügel

50 Nadelholzanbruch.

Den 15. Mai 1913.

Gemeinderat.

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1743 St. Fichten und Tan­nen sowie 36 St. Forchen

in 9 Losen und zwar:

a) Langholz: Kl. I 26. II 141,

III 286, IV 272. V 185, VI 46 Fm. d) Tägholz: Kl. I 3. II 11. III 2 Fm.

Angebote aus die einzelnen Lose, in Prozenten der Taxpreise, sind schriftlich und verschlossen mit der AbschriftGebot auf Stammholz" vis spätestens

Samstag, den 24. Mai d. Js.

vormittags 10 Uhr

beim Stadtschultheißenamt hier einzureichen, woselbst vormittags Ll Uhr die Eröffnung stattstndet, weicher die Submittenten anwohmn können.

Berkaussbedingungen, Auszüge und Losverzeichnisse können von der städt. Forstoerwaltung bezogen werdeu.

Den 15. Mai 1913.

Stadtschnltheisienamt.

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