Heule dem Wettstreit bei und zeichnete die prächtigen Leist­ungen durch Beifall aus.

Gerichtssaal.

Leipzig, 6. Mai. Heute mittag wurde in dem Prozeß gegen die preußischen Landtagsabg. Borchardt und Leinerl vom Reichsgericht das Urteil verkündet. Das Gericht er­kannte auf Verwerfung der von den beiden Angeklagten eingelegten Revision.

Ausland.

Paris, 6. Mai. Bezüglich der heute verbreiteten Meldungen über angebliche Mißhelligkeiten im Ministerium ist zu bemerken, daß namentlich das Gerücht von Rück­trittsabsichten des Knegsministers in Umlauf gesetzt wurde. Das Gerücht, das unverzüglich als unbegründet bezeichnet wurde, ist wohl auf einen in derHumanilö" erschienenen Artikel zurückzuführen, in dem heftige Angriffe gegen Etienne erhoben werden wegen seinen angeblichen Beziehungen zu verschiedenen Aktiengesellschaften, die Lieferungen für Heer und Marine und die Slaatsbahnen erhallen haben sollen.

Paris, 6. Mai. Die angebliche Aeußerung des spanischen Kriegsministers, daß Spanien der Triple- Entente beigetreten sei, erregt hier großes Aussehen, wenngleich die Nachricht sofort als unrichtig widerlegt wurde. Es ist bemerkenswert, daß der Ministerpräsident Graf Romanones im gestrigen Ministerrat unter Vorsitz des Königs Alfons darauf hinwies, baß der Besuch des Königs in Paris für die internationale Politik von weittragendster Bedeutung sei.

SanRemo, 6. Mai. Wie der Berliner Lokalanzeiger berichtet, erschien gestern abend, begleitet vom deutschen Konsul, ein deutscher Polizeikommissar in dem Hotel de I'Europe, um den Bankbeamten Steuernagel zu verhaften, der in Frankfurt a. M. einen Diebstahl von 80000 ^ begangen hat. Obwohl man ihn daran zu hindern suchle jagte sich Steuernage! aus einem Revolver vier Kugeln in den Kopf. Er wurde sterbend in ein Hospital gebracht. 65000 wurden noch bei ihm vorgefunden.

r London, 5. Mai. Auf einem Postamt im Südost- bezirk Londons wurde unter Briefen beim Sortieren eine Sendung ohne Adresse gefunden, die eine Nitroglycerin­bombe enthielt. Die Ladung war stark genug, um das Ge­bäude, in dem mehrere hundert Mann arbeiteten, in die Luft zu sprengen. Man vermutet einen Anschlag von An- hängerinnen des Fraue nstimmrechts.

Albanien und Montenegro.

r Wien, 6. Mai. Die Neue Freie Presse meldet: Ob ein Einschreiten Oesterreich-Ungarns und Italiens in Albanien beschlossen wird, hängt von den Umständen ab. Falls die Meldungen, daß Essad Pascha und Djavid Pascha mit Streitkrästen von über 40000 Mann austreten, richtig sind, so könnte das Einschreiten auch einen kriegerischen Charakter annehmen. Von einer Teilung Albaniens oder Schaffung von Einflußsphären sei keine Rede. Es sei offi­ziell nichts bekannt, daß andere Mächte an einem eventuellen Eingreifen in Albanien teilnehmen wollen.

r Wien, 6. Mai. Die Neue Freie Presse meldet aus Cartaro: Zur Nachgiebigkeit Montenegros dürste der

Umstand beigetragen haben, daß sich die Folgen der Blockade und der Einstellung des Verkehrs von Lmtaro in Monte­negro bereits fühlbar machen. Es fehlt an Lebensmitteln und anderen Bedarfsartikeln. Heute oder morgen wird in Letinje die Stadtbeleuchtung eingestellt werden müssen. In Prtoathäusern werden schon seit einigen Tagen Kerzen ge­brannt, aber auch dieser Vorrat ist erschöpft.

r London, 6. Mai. Das Rcutersche Bureau erfährt, die Mächte würden in Unterhandlungen unter einander ein- treten, um eine Entscheidung zu treffen, wie und wann Skutari den Mächten übergeben werden solle. Aus der Konferenz sei vorgeschlagen worden, daß die Stadt den Flottenoffizieren übergeben werden solle, deren Kriegsschiffe jetzt an der Küste liegen. Staatssekretär Grey habe erklärt, daß Oesterreich und Italien beauftragt worden seien, die Grundzüge eines Planes vorzubereiten, der in der nächsten Botschafterzusammenkunst von den Botschaftern Oesterreich- Ungarns und Italiens unterbreitet werden soll. Nach der Zusammenkunft erklärte ein Diplomat dem Vertreter des Reuterschen Bureaus, daß selbverständlich die Gerüchte von einer österreichisch-italienischen Aktion in Albanien auf der Konferenz nicht zur Erörterung gelangt seien.

r Wien, 6. Mai. Die Südslavische Korrespondenz meldet: Der österreichisch-ungarische, der italienische und der französische Konsul hatten in Tirana Unterredungen mit Essad Pascha, der weder ein Königtum unter türkischer Souveränbät ausgerusen, noch die Abtretung albanischen Gebietes im Norden oder Süden zugesagt habe. Die Be­richte des italienischen Konsuls lassen die Haltung Essad Paschas als korrekt erscheinen. Essad hat seine albanischen Mitkämpfer entlassen und wird st ine regulären Truppen mit denen Djavid Paschas vereinen, und nach Anatolien zurücksenden. Essad Pascha dürste wahrscheinlich in Albanien bleiben und seine Dienste der Neuordnung des Vaterlandes widmen.

r Wie«, 6. Mai. DieWiener Allg. Ztg." schreibt: Sollte sich die sehr viel Wahrscheinlichkeit enthaltende Auf­fassung bestätigen, daß Essad Pascha den ihm von monte­negrinischer und serbischer Seite zugeschriebenen Quertreibe­reien vollständig sernsteht, so würde es wohl in der Natur der Sache liegen, daß Oesterreich-Ungarn sich bemühen würde, zwischen der provisorischen albanischen Regierung und Essad Pascha ein Zusammenwirken herbeizuführen. Essad Pascha genießt großes Anseheu unter seinen Lands­leuten und verfügt über eine beträchtliche Anzahl albanesi- scher Truppen. Es könnte nur förderlich sein, wenn es gelänge, der provisorischen Regierung die Unterstützung eines so wichtigen Faktors, wie ihn Essad Pascha darstellt, zu sichern, der auch über die nötigen Mittel verfügt, um die Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung in Albanien zu verwirklichen. Die Bemühungen Oesterreich-Ungarns wür­den daher dahin gehen, eventuell eine Kooperation zwischen Essad Pascha und der albanischen Regierung herzustellen.

Der türkische Krieg.

r Konstantinopel, 6. Mai. Die Pforte teilt halb­amtlich mit, daß die Frist für die Einstellung der Feind­seligkeiten zwischen der Türkei und Bulgarien nur um zehn Tage verlängert worden sei. Amtlich wird erklärt, daß Verhandlungen im Gange seien über den Transport der

Truppen, die sich in Albanien unter türkischem Befehl be­finden. Essad Pascha hat den Befehl erhalten, seine Trup­pen unter den Befehl des Kommandanten der Westarmee. Ali Riza, zu stellen.

Entwurf der Friedensbedingnngen.

r London, 6. Mai. Wie dasReuter'sche Bureau" erfährt, haben die Botschafter gestern abend ihren Regie­rungen den Entwurf der Friedensbedingungen telegraphiert, der als Ergebnis der Verhandlungen der Botschafter in London aufgestellt worden ist. Es wird erwartet, daß die Genehmigung der Regierungen bis zum Donnerstag eintrifft. Der 1. Paragraph verzeichnet die Tatsache, daß der Friede und die Freundschaft unter den Kriegführenden wieder hergestellt sind. Der 2. Paragraph sieht die Abtretung allen Gebiets westlich der Linie EnoMidia seitens der Türkei vor. In einem weiteren Artikel geben die Krieg- führenden ihre Zustimmung, die Grenzen und den Status Albaniens durch die Mächte sestsetzcn zu lassen. Kreta soll an Griechenland abgetreten werden, während das Schicksal der Aegäischen Inseln und des Berges Athos der Entscheid­ung der Mächte Vorbehalten bleibt. Artikel 6 sieht vor, daß alle finanziellen und wirtschaftlichen durch den Krieg beroorgerufenen Fragen, die eine Folge des Krieges sind, von der in Paris tagenden finanziellen Kommission behandelt werden sollen. Es ist auch eine Bestimmung getroffen für den Abschluß von Sonderabbommen zur Behandlung von Fragen der Jurisdiktion und anderer ähnlicher Gegen­stände. Während man erwartet, daß die übrigen Balkan- staaten den Entwurf der Friedensbcdingungen annchmen werden, wird cs in griechischen Kreisen in London für nicht unwahrscheinlich gehalten, daß Griechenland zunächst einige Sicherheiten hinsichtlich der Aegäischen Inseln und der Grenze von Epirus fordern dürste.

Auswärtig^ Todesfälle.

Jakob Schlch, Metzger, Rottenburg: Kath. Kilgus, Brauereibe- sitzers-Witwe, 62 2., Freudenstadt.

Erwiderung

auf das Eingesandt in Nr. 102 des Gesellschafters.

Dem geehrten Herrn Einsender.8." wäre man dank­bar, wenn er, soweit es ihm aus Notizen oder aus dem Gedächtnis noch möglich ist, die Plätzein der Umgebung von Nagold", wo außer den bereits vorhandenen Wegweisem noch weitere gewünscht werden, in gefälliger Bälde nach seiner Wahl auch femer anonym der verehrt. Redaktion des Gesellschafters oder direkt dem die Anlagen des Nagolder Schwarzwald-Bezirks- und Verschönerungs-Vereins über­wachenden Bereinsvizevorstand schriftlich Mitteilen wollte, um das für nötig Erachtete, auch das Anbringen weiterer Pfeile, rasch besorgen zu können.

Der Bereinsvizevorstand:

Weinland, städt. Oberförster a. D.

Mutmaßt. Wetter am Donnerstag und Freitag.

Für Donnerstag und Freilag ist aufheiterndes und wärmeres Weiter zu erwarten.

Hiezu das Plauderstübchen Nr7 l9 ""

und d er S chwäbisch e Landwirt Nr. 9

Ii, dieRrdaLiloaverantwortlich: Karl PaurDruck«. Verlas der G. W. Zais e r'schen Buchdruckerei (LmU Zayerl Nagold.

Altensteig-Stadt.

Versteigerung

einer Möbelfabrik, eines Sägmühle­anteils, eines Wohnhauses und sonstiger Grundstücke.

Im Konkurse über das Vermögen des Möbelfabrikanien

Philipp Maier, Inhabers der Firma Philipp Maier Sohn von Altensteig

bringe ich die in Nro. 85 und 92 ds. Bl. speziell erwähnten Grund­stücke am

WM«, dm I». Wj d. 3 . im II. Termine. Md WM«, dm 2 . 3 ml d. 3 . im ui. unO letrten Irrminr.

je nachmittags » Uhr,

auf dem hiesigen Rathause zur öffentlichen Beisteigerung. I

Den 6. Mai 1913. Konkursverwalter:

Bezirksnotar Beck.

VklB«n m KniMn.

Die bei Erbauung eines Wohnhauses für I. Kaiser zum Talhof vor kommenden

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habe im Akkord zu vergeben. Die nötigen Unterlagen sind auf meinem Bureau zur Einsicht aufgelegt. Offerte sind spätestens bis Donnerstag, de» 8. d. M., abends 7 Uhr, einzureichen bei

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