finden werde, ist unrichtig. Extrablätter, die gestern abend Liese Meldung in Wien verbreiteten, wurden in den Straßen konfisziert.

r Wie«, 1. April. DasFremdenblatt" schreibt heute wiederholt zu früheren Meldungen von anderer Seite: Bekanntlich hat die Botschaftewereinigung in London sich am Montag nicht über die Mittel zu einigen vermocht, die notwendig wären, um Montenegro zu nötigen, Skutari dem Beschlüsse Europas gemäß, zu räumen. Oesterreich-Ungarn Hut, wie erinnerlich, den Standpunkt eingenommen, daß für diesen Fall sür die Monarchie der Augenblick der freien Hand gekommen ist. Dieser Moment ist nun eingetreten. Zwischen den Kabinetten von Wien und Rom findet, wie bereits mehrfach gemeldet, ein reger Meinungsaustausch statt. Alle oorliegendm Nachrichten lasten erkennen, daß König Nikolaus in feinem Widerstand gegen die Durchführung der Beschlüste Europas beharrt.

Versöhnliche Stimmung Montenegros?

r London, 2. Mai. Wenn auch, soweit festgestellt werden kann, keine endgültige Entscheidung erreicht wurde, erzielte die gestrige Botschaftervereinigung dennoch ein wich- tiges Ergebnis, indem sie eine wettere Zusammenkunft für Montag vereinbarte. Die sehr starken Beweise einer versöhnlichen Stimmung Montenegros bilden einen wichtigen Faktor für die Lage. Die Botschafter er­örterten auch die Friedensfrage. Es heißt, die Mächte würden in allgemeinen Umrissen die Friedensbedingungen entwerfen, um sie den Kriegführenden oorzulegen.

Konstantinopel, 2. April. Der Großwesir hat ein Telegramm erhalten, worin bestätigt wird, daß der frühere Kommandant von Skutari, Hassan Riza, ermordet worden ist. Das Verbrechen geschah in einer Nacht, als Hassan Riza das Haus Eflad Paschas verließ. Oberstleutnant Mahmud Kiamtl soll noch am Leben sein.

Die Antwort Montenegros.

Wie«, 1. Mai. Die Antwort des Königs Nikolaus ist hier eingetroffen. Sie ist fast eine Verhöhnung der Mächte. Er erklärt, über die Nordgrenze Albaniens noch nicht aus den Friedensverhandlungen verständigt zu sein.

Paris, 1. Mai. Die Agence Haoas meldet aus London: Montenegro betont in seiner Antwort an die Mächte seine Nachgiebigkeit ihnen gegenüber und fügt hinzu, die Einnahme von Skutari stelle in keiner Weise eine Herausforderung auf die oorhergegangene Entscheidung dar. Montenegro bedauere jedoch, die in Aussicht genommene Abgrenzung Albaniens noch nicht zu kennen. Montenegro beziehe sich aus die Mitteilung der Balkanverbündeten an die Mächte vom 24. April und behalte sich vor, der Skutari- frage im Laufe der Friedensunterhandlungen näher zu treten, wenn die Balkanoerbündeten mit den Mächten über die endgültige Abgrenzung Albaniens verhandeln werden.

London, 2. Mai. Wie hier betont wird, wird Oesterreich auch an der für Montag anberaumten weiteren Konferenz teilnehmen.

Wien, 2. Mai. Die gestrigen militärischen Besprech- ungen, die vormittags beim Kaiser in Schönbrunn und nachmittags im Kriegsministerium stattfanden, haben in den Absichten Oesterreichs tatsächlich eine Abänderung hervorge­rufen. Während bis gestern morgen noch der Plan bestand,

ganz Montenegro mit Truppen zu überschwemmen, hat man sich nun entschlossen, um die Empfindlichkeit Rußlands zu schonen, den ursprünglichen Plan aufzugeben und das Ein­schreiten zur Befreiung Skutaris auf das Gebiet zu be­schränken, das nicht zum alten Königreich Montenegro ge­hört. Skutari würde diesem Plan gemäß nicht durch Sturm, sondern durch Aushungerung eingenommen werden. Die Italiener gehen gleichzeitig gegen Bulona vor. Der süd­slawischen Korrespondenz wird aus Cetinje berichtet, daß Skutari oo« Montenegro in volle Verteidigungsstellung gesetzt werde, Verhaue und Stacheldrahtzäune aus dem Ta­rabosch werden neu hergestellt, die durch die Beschießung au den Festungswerken angerichteten Beschädigungen wer- den ausgebessert. Alle Anzeichen deuten darauf hin, daß Skutari auf eine zweite Belagerung vorbereitet werden sollte.

Wie«, 2. Mai. Der heutige Ministerrat dauerte von 11 Uhr bis gegen ^3 Uhr. In hiesigen maßgebenden Kreisen betrachtet man die Situation vom österreichifth-unga- rischen Standpunkt aus als unverändert, da man der An­sicht ist, daß nur eine vorbehaltlose Unterwerfung Montenegros unter den Willen der Mächte Zwangsmaßnahmen unnötig machen könne. Eine Unterwerfung ist bisher aber nicht erfolgt, auch liegen keine Anzeichen dafür vor.

Die Lage ist kritisch!

r Wie«, 2. Mai. DasNeue Wiener Tagblatt" veröffentlicht eine Unterredung mit einem Staatsmann, der an dem heutigen Ministerrat teilnimmt. Der Staatsmann habe erklärt, die Situation sei höchst kritisch. Die Politik Oesterreich-Ungarns sei, wie seit Beginn der ganzen Krise, klar und aufrichtig. Oesterreich-Ungarn habe aus seinen Absichten kein Geheimnis gemacht und werde nunmehr zu deren Verwirklichung gedrängt. Der heutige Ministerrat werde sich schon mit den finanziellen und militärischen Ein­zelfragen befassen, die sich auf die Durchführung dieser Ab­sicht beziehen. Bon den bevorstehenden militärischen Dis­positionen werde der Ministerrat Kenntnis nehmen. Der Staatsmann habe die Hoffnung ausgesprochen, daß die militärische Aktion lokaler Natur bleiben werde. Was Italien betreffe, so könne er nach bestem Wissen Mitteilen, daß es mit Oesterreich-Ungarn gehen werde.

Landwirtschaft, Handel nud Berkehr.

r Börsenbericht. Die durch den Verrat Effad Paschas und durch die Besetzung Skutaris seitens der Montenegriner bewirkte plötzliche Veränderung der politischen Lage hat aus die Stimmung der Börse einen tiefen Eindruck gemacht. Es war sofort zu erkennen, daß die Friedensaussichten auf dem Balkan durch diese Ueberraschung aufs neue verschlechtert wmden. Der letzte Zweifel darüber entschwand, als Oesterreich erklärte, es werde, wenn König Nikolaus die Kollektiv­note der Mächte mit der Aufforderung zur Räumung Skutaris nicht beachte, auf eigene Faust Zwangsmatzregrln ergreifen. Die politische Situation spitzte sich umso schärfer zu, je deutlicher wieder einmal die Uneinigkeit der Großmächte zu Tage trat, da von der Londoner Bot- schasterkonferenz berichtet wurde, daß die Mehrheit jedem eine bewaff­nete Intervention fei und daß insbesondere weder Rußland noch Frank­reich daran teilnehmen würde. Einige Tage hindurch war die Börse denn auch vollständig unter dem Bann ernster Befürchtungen wegen eines Krieges zwischen Oesterreich und Rußland, in den das übrige Europa verwickelt werden könnte. Die Meinung beruhigte sich dann wieder etwas, als man sah, daß in Wien keine Uebereiluug beschlossen wurde, aber die Tendenz blieb doch schwach, und das Kursniveau er­fuhr gegen die Vorwoche eine neue Ermäßigung. Auch die Geldver­hältnisse beginnen sich wieder anzuspannen. Die günstige industrielle Konjunktur fand wenig Beachtung.

Ulm, 1. Mai. Auf den 50 württ. Fruchtmärkten wurde im Jahre 1912 ein Gesamtumsatz oou 245 967 Doppelzentner mit einem Geldwert von 4 945 868 Mark erzielt. Gegenüber dem Vorjahr ist der Fruchtmarktverkehr um rund 13"/» zuruckgegangen. Dieser Rückgang bezieht sich besonders auf Haber, Gerste, Dinkel und Kemen.

Balingen, 26. April. (Wochenmarkt.) Die Zufuhr von Kar­toffeln war heute nochmals eine rege; per Zentner wurden 2. bis 2.40 angelegt. Butter kostete 1.101.30 2 Eier 15 /H, 1 Kopf

Salat 810 /H. Milchschwrine find im Preise wieder gestiegen, sie wurden mit 4464 per Paar bezahlt.

Trier» 30. April. Bei den nun beendeten 1911er Weinoer­steigerungen wurden nicht weniger als 19 610 Liter-- 19,61 Fuder Wein zu Probezwecken verbraucht. Legt man den Durchschnittspreis von 2596 Mark die lOOO Liter zugrunde, so ergibt sich die nette Summe von 50907 Mark. Dazu kommen 110000 Brötchen, dt« zu den Proben verabreicht wurde.,

Verzeichnis der Märkte der Umgegend

vom 5.-10. Mai.

Wildberg 5. Mai Krämer- und Biehmarkt.

Ergenzingen 5.

Herrenbrrg 6.

Auswärtige Todesfälle.

Eugen Reihling, bish. Landtagsabgrordneter, 53 I., Kloster- reichrnbach: Karl Lutz, Kaufmann, 25 I., Pfalzgrasenweiler: Karl Klärt sen., 76 I., ErgenKngen; Marie Schwarz, geb. Luckschriter« 54 F., Freudenstadt.

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