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Sonn- uv- ÄKagr.

Pret» vkrteljShrlich hier mit TrSgerlohu 1LV ^k. im Bezirl«. und io Lw.-Beriehi i.25 im Lbrige« Mrttembrrg 1LS Moaais-Wountmeat» nach BerhAtni».

Der GkselMtkr.

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Ferusprecher Nr. 28. 87. Jahrgang. Fernsprecher Nr. 29.

Anzeigen-Drbthr für dir einjpaN. 3rilr au, gewöhnlicher Schrist od« deren Raum bei einmal. Einrückung 18 bei mrhrmaNger entsprechend Rabatt.

Beilagen: Plauderftübche«. Illustr. SormtagÄlatt und

Schwab. Landwirt.

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Ireitag, den 2. Mai

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DM- Die heutige Nummer des Gesell- Malers enthält als Gratisbeilage den

EisenLahn-FahrMn.

Abonnements auf die Monate Mai ruü» Juni werden fortwährend entgegengensmmen.

Amtliches.

Ltgt. Hberarnt WagotL. Bekanutmachuug betr. die Bezeichnnug -es Raum­gehalts der SchaukgcfÄffe.

Vom 1. Oktober 1913 ab muß bei den Schankgesässen für Bier der Füllstrtch einen Mindestabstand von 2 am haben. Im Hinblick darauf sind in Tagesblättern Anzeigen erschienen, wonach von diesem Zeitpunkt ab der Gebrauch brr bisherigen G äser auch nach einer Aendemng der Raum- gehaltsbezetchnung derselben unzulässig sei, da eine solche Aenderung nur zu einer Uebervorteiluvg des Publikums und Amgehung des Gesetzes führe. Diese Mitteilungen Md unrichtig.

Der Z 4 Ziff. 2 der Minist.Verf. vcm 19. September 4912 (Reg Bl. E. 631) bestimmt ausdrücklich, daß die Schar kgeMe allerdings nur einen Iüllstrich und ein« Bezeichnung des Sollinhalts haben dürfen, daß jedoch Füll- striche und Bezeichnungen, die in haltbarer und jeden Zweifel ausschließender Weise durchstrichen oder vernichtet sind, neben bern neu angebrachte« niastgebcuixr, Hüllstrich und der damit »bereinftimnrerrden Bezeichnwng nicht zu beanstanden sind.

Selbstverständlich ist, daß die neue Füllstrichbezeichnung und die neue Bezeichnung des Raumgehalis dem tatsächlichen Raumgehalt bis zum Fülist-ich enjprechen muß.

Nagold, den 30. April 1913. Amlm. Mayer.

Vom Landtag.

p Stuttgart, 30. April. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer setzte das Haus die Beratung des Postetats fort. Abg. Gra f-Stuttgart (Ztc.) brachte eine Reihe von Anregungen und Wünsche zur Sprache, so u. a. auf Erweiterung des Grenzgebiets zwischen der Schweiz und Württemberg, innerhalb dessen der gewöhnliche Brief 10 ^ kostet, ferner bezüglich der Paketbestellung insbeson­dere auf der Linie Ulm-Friedrichshofen. Weiter begründete der Redner die Anträge der Zenirurrspattei betreffend Ein­führung von Postsparkassen, Abschaffung der postlagernden Chiffrebriefe, Porwfreiheit der Pakersendungen für Soldaten und Aushebung der Beförderung von politischen Fettungen durch Personen gegen Entgelt unter Be, ützung der Bahn. Abg. Leibfried (B) sprach sich gegcn den Antrag aus Aushebung der Lhiffrebriese nss und trat für eine Ermäßig­ung der Telephsngcbührcn auf dem Lande ein. Minister­präsident Dr. v. Weizsäcker erklärte, die Aufhebung der amtlichen Korporationsmai Ken sei nicht möglich. Wegen - iner Ermäßigung der Poriosätze zwischen der Schweiz und Württemberg werde er sich mit der schweizerischen Regierung i r Verbindung setzen. Wegen eines selbständigen Vorgehens Württembergs in der Frage der Poitosteihett der Pakel­sendungen an Soldaten äußerte der Minister Bedenken, er werde sich aber ohne Verzug mit der Reichspostverwaltung in Verbindung setzen. Auch wegen der Lhiffrebriese erklärte der Minister, daß er sich mit der Reichspostverwaltung ins Einvernehmen setzen werde, um die vorhandenen Mißstände M beseitigen. Die Behandlung der Frage der Unterstellung von Zeitungen unter den Postzwang hielt der Minister nicht für zweckmäßig; wegen der Schaffung einer Postsparkaffe werde die Regierung eine Denkschrift ausarbeiten. An diese Aus­führungen des Ministers schloß sich eine längere Debatte an, an der sich die Abg. Lindemann (S,), Baumann (Natl.) Maier-Rottweil (Z.) Groß-Stuttgail (Z.) Körner (B K.) Maier-Blaubeuren (Ratl.) und Keil (S.) beteiligten. Der letztere Redner brachte den Pottohinterziehungsprozeß der Göppinger Freien Bolkszeitung zur Sprache. Der Mini­sterpräsident erklärte, daß die Auslegung des Begriffs Erpresser Bote" eine außerordentlich schwierige sei, und daß die Postämter angewiesen worden seien, in zweifelhaften Fällen eine Entscheidung der Zentralstelle herbeizuführen. Im Laufe der Debatte wurde der Zentrumsantrag auf Ab­schaffung der Lhiffrebriese zurückgezogen und ein Antrag eingebracht, wonach die Regierung Maßnahmen gegen den Mißbrauch solcher Briefe durch jugendliche Personen in

Erwägung ziehen solle. Bor Schluß der Sitzung wid­mete der Präsident dem verstorbenen Abg. Reihling einen ehrenden Nachruf, den das Haus stehend anhörte. Nächste Sitzung Montag 5. Mai nachmittags Vz4 Uhr.

TageS-Rerrigkeiterr.

Lus Stadt und Amt.

Nagold. 2. Mai 1913.

* Sommerfahrplan. Die heutige Auslage des Ge­sellschafters enthält als Gratisbeilage den Sommer-Fahrplan 1913. An Neuerungen weist derselbe auf: Triebwagen nur Werktags Nagold ab 8.29 abends Hochdorf an 8.56 Eutingen an 9.04. Dieser Triebwagen geht zurück nur Werktags Eutingen 10.51 abends ab, Hochdorf 11.01 ab, Nagold an 11.2!, Calw an 11.57. Leider wird also der Triebwagen nur Werktags geführt, was der Frequenz den größten Abbruch tut, und damit der Eisenbahnoerwalt- ung Bcronlassung geben werden wird, den Wagen wegen schlechter Rentabilität wieder in Wegfall zu dekretieren. Man muß sagen, daß diese Art und Weise der sog. Verbesserung des Verkehrs des ganzen Nagoldtals mit all seinen bedeutenden Industrie-und Kurorten geradezu unverständlich erscheint; es ist dies eineverkehrte Berkehrspolitik". Es ist energischdarauf hin- zuwir Ken. daß dieserTttebwagen auch Sonn- u. Feiertags geführt wird. N eu ist ferner der Zug Sonn- und Feiertags Nagold ab 5 28 morgens Calw an 6; sowie Sonn- und Friertags Nagold ab 7.53 abends, Calw an 8.16, Stuttgart an 9.38. Entsprechend dem früheren Sommerfahrplan lausen wieder folgende Züge: Sonn- und Feiertags Etlzug Nagold 8.43 vorm, ab, Eutingen 9.10 ab. Zürich an 1.07. Personenzug Nagold 10.01 abends ab, Stuttgart an 12.16, Freudenstadt an 11.43. Das Schnellzugspaar ab 1. Juli Frankfurt a. M. CalwNagoldFreudenstodt und zumck: Frankfurt ab 8.10 vorm. Freudensladt an 1.19 nachm.; Freudenstadt ab 1.33 nachm. Frankfurt an 6.25 abends. Personenzug Werktags Nagold morgens ab 4.17, Calw an 4.52, Stutt­gart an 7.52.

ex. Die Württ. Sammlung für die Natioual- speode zu Gunsten der Missionen in den deutschen Schutz­gebieten nimmt einen schönen Fortgang. Verschiedene Städte veröffentlichen Gabenltsten über die ersten Eingänge mit z. T. ansehnlichen Sammelergebnissen. so Tübingen mit mit 3167 Göppingen 1450 X. Ulm 2500 -6, Heilbronn 2160 Balingen (Bezirk) 2278 Bei der Haupt- iammelstrlle des Eo. Landeskomitees in Stuttgart sind bis jetzt rund 64000 ^ eingegangen. Don zahlreichen Orten werden auch Borträge namhafter Redner über die zivili­satorische Bedeutung der Mission berichtet, deren starker Besuch das rege Interesse zeigt, das der Gedanke der Spende findet.

r Notleidende ausländische Wertpapiere. Bon

verzinslichen ausländischen Wertpapier« n sind vom Königl. Steuerkollegium als notleidend bezeichnet worden die Staats­anleihen «on Guatemala, Honduras und den früheren Eon- federate States os America. Die Zinsscheine der griechischen Anleihen wurden wie folgt eingelöst: 5 °/g Goldanleihe von 1881/84 Coupon auf 1. Juli mit 68 °/g, auf 1. Januar 1913 mit 32°/o ; 5°/g Goldanleihe von 1890 (Piräus- Larissa) Coupon auf 15. Juni 1912 mit 75°/g. auf 1. Januar 1913 mit 43"/: 4°/g konsol. Gvldrente von 1889 Coupon auf I. Oktober 1912 mit 32 °/g. aus 1. April 1913 mit 64 o/g. Bei der 4 '/r °/g portugiesischen Eisenbahn-An­leihe 2 Ranges 1913 wurde der Coupon Nr. 12 im Juli mit 13.75 ^ eingelöst.

r Gegen -eu Achtstundentag. Der Verband Württ. Industrieller macht gegen die Foroemng der staatlichen EisenLahnarbeiter auf Einführung des Achtstundentags und auf Bezahlung der ln die Woche fallenden Festtage namens der Württemberg. Industrie die stärksten Bedenken geltend wegen der Rückwirkung dieser Arbeitszeitverkürzung in Staatsbetrieben auf die Prioatmdustrie. Der Verband weist ferner daraus hin. daß die i« der Eingabe der Eisinbahn- werkstältenarbeiter behauptete allgemeine Verkürzung der Arbeitszeit in Württemberg überhaupt nicht zutreffe, da lediglich in Groß-Sluttgart und Umgebung ein früherer Arbeitsschluß Samstags eingesührt worden sei, ohne aber die Arbeitszett von Montag bis Freitag zu verkürzen, im Gegenteil sei die Verkürzung an den Samstagen zu einem großen Teil auf die Wochentage umgelcgt und so wieder hereingeholt worden. Im übrigen aber sei zu sagen, daß bei der von den staatlichen Werkstättenarbeitern behaupteten Arbeitszeitverkürzung in einem Stuttgarter Großbetrieb, wo aber tatsächlich 8^ Stunden gearbeitet werde, und ebenso bei der neunstündigen Durcharbeitszeit in anderen Groß­betrieben sowie bei der üblichen Arbeitsdauer von 9Vs bis

10 Stunden in den Betrieben der Prioattndustrie die aller- intensivste Akkordarbeit geleistet werde, deren größerer Arbeitseffekt die eventuelle kleine Verringerung der Stunden­zahl vollständig wieder hereinbringe. Neben diesen tatsäch­lichen Feststellungen, die gegen eine Herabminderung der Arbeitszeit sprechen, wird aus allgemein wirtschaftlichen Gründen vom Verband Württ. Industrieller eine Reihe von Bedenken erhoben gegen den Wunsch der Einführung des Achtstundentages bei den Eisenbahnwerkstätten. Der Ver­band bittet daher die Staatsregierung und den Landtag in einer Eingabe, die Forderung der Eisenbahnwerkstätten­arbetter auf Einführung des Achtstundentags und Bezahlung der in die Woche fallenden Festtage abzulehnen.

r Mai. Der Mai, der Wonnemonat hat seinen Namen von den alten Römern erhalten und war einst der römischen Göttin Maja geweiht, die man als die Förderin des Wachsens, Blühens und Gedeihens in der Naiur ver­ehrte. Karl der Große gab ihm den Namen Wonnemond. Der Frühling tritt im Mai in das letzte Stadium der Ent­wicklung und das Pslanzenleben geht seiner höchsten Ent­faltung entgegen. Der Landmann wünscht sich den Mai mehr feucht als warm, wie es heißt:Mai kühl und naß, füllt dem Bauer Scheuer und Faß", oder:Regen im Mai, gibt fürs ganze Jahr Brot und Heu". Kein Monat erfreut sich so großer Beliebtheit, als derWonnemond". Dichter alter Zeiten haben ihn besungen, zahlreiche Volkslieder seine wunderbare Schönheit gefeiert. Eine Hauptrolle im Mat spielt der Maibaum, gewöhnlich eine stattliche Birke mit eben entfaltetem Blätterschmuck, die feierlich eingeholt, mit Bändern und Kränzen aufgeputzt, in Prozession von Haus zu Haus geführt, und schließlich auf einem Hauplplatz ein­gepflanzt wird, um darum zu tanzen.

ex. Zum Schuleiulritt

schreibt uns ein Lehrer:

Am 2. Mai treten wieder Tausende von Kindern unseres Volkes zum erstenmal den Gang in die Schule an. Das ist ein bedeutungsvoller Tag im Leben der Kinder, dem diese und nicht selten auch die Eltern mit einigem Bangen entgegensetzen. Die Kinder ahnen, daß es von jetzt an gilt, sich eimm fremden Willen unterzuordnen. Und die Eltem sehen nicht ganz mit Unrecht in der Art. wie ihre Kinder den neuen Pflichten nachzukommen vermögen, den Erfolg oder Mißerfolg ihrer seitherigen Erziehungsmethode. Teil­weise wurzelt in der Tat das Verhalten der Kinder den neuen Verhältnissen gegenüber in der Vergangenheit. Aber recht viel hängt doch auch von der Gegenwatt ab, von dem Maß des Verständnisses, womit das Elternhaus den Wünsche« und Bedürfnissen der Schule entgegenkommt. Da in dieser Hinsicht viel Unklarheit herrsch, so werden manche Eltem vielleicht für einige Winke dankbar sein. Weit verbrettet ist in Ellernkreisen die Meinung, es werde von ihren Kindern erwartet, daß sie schon allerlei Kenntnisse und Fertig­keiten mir in die Schule bringen. Manche Mutter glaubt sich entschuldigen zu müssen, weil ihr Kind noch keinen einzigen Buchstaben lesen oder schreiben, well es nur bis 5 oder 10 zählen kann usw. Darüber braucht sich keine Mutter zu grämen. Die Kinder, werden durchaus nicht immer die besten Schüler, die beim Eintritt in die Schule schon lesen oder schreiben oder zählen können. Diel wichtiger ist, daß die Kleinen geistig geweckt und ihre Sinne geübt sind, daß ihr Sprachvermögen so weit entwickelt ist, daß sie Auskunft zu geben vermögen über die Dinge und Vorgänge um sie her, daß sie Verstand und Sinne auf einen bestimmten Gegenstand konzentrieren können. In dieser Hinsicht sind die tausenderlei Fragen der Kinder, womit sie oft die Eltern ermüden, von großer Bedeutung. Dieses Fragen ist der kindlichen Seele so notwendig und förderlich wie das Gehen, das Laufen, das Hüpfen und Springen dem sich entwickelnden Körper. Damm freut Euch. Eltern, wenn Eure Kinder recht viel fragen und gebt ihnen unermüdlich Antwort. Gehet ein auf ihr kindliches Geplauder; Ihr fördert damit das Wachstum der Seele Eures Kindes. Sehr wichtig ist auch das Spiel der Kinder. Auch da» schulpflichtige Kind soll und darf noch spielen. Beim Spiel, wenn es einigermaßen von der Mutter überwacht werden kann, gewöhnt sich das Kind an Pünktlichkeit, an Geduld, Ausdauer, Beharrlichkeit, Reinlichkeit; es lernt sich in andere schicken; es kommt beim Spiel mit andern, die vielleicht älter, größer, gewandter, klüger sind, einen heilsamen Maß­stab für die eigenen Fähigkeiten und Kräfte; es wird be­scheiden, lernt sich unterordnen, lauter Dinge, die dem an­gehenden Schüler das Einleben in die Schule sehr erleichtern. Das Törichteste, was Eltem tun können, ist die oft gerügte Gewohnheit, den Kindern, wenn sie unartig, ungehorsam sind, mit der Schule und dem Lehrer zu drohen, um sie einzuschüchiern. Dadurch muß ja notwendig die Schule in