Holz und Wasser wird gefaßt. Die Maggi-Gesellschaft hat r) lmiitig Suppenwürfel für 600 Mann zur Verfügung ge­stellt; und dank der Gewandtheit der Führer und der Jugend war in einer halben Stunde die Suppe fertig und die mit­gebrachten Würste heiß. Guten Appetit brauchte man nicht zu wünschen, der war da; es war eine Lust, zuzu-ehen, wie Kessel um Kessel sich leerte, Laib Um Laib verschwand. Nach 1 Uhr trat Ruhe ein; gesättigt lagen sie da, bestrahlt von der Mittagssonne, tauschten Bemerkungen aus, knüpften Bekanntschaften an und ließen sich die wunderschöne Um­gegend erklären. Um 2 Uhr begannen die Wettspiele. Drei von jeder Ortsgruppe maßen sich im Weitlaus, drei im Hochsprung, im Weitsprung, im Seilziehen, im Ziel­wersen und im Anschleichen. Gegen 3 Uhr versammelte sich alles um den Letter, Generalmajor Frh. v. Hügel. In von Herzen kommenden und mit Begeisterung aufgenommenen Worten dankte er allen, die gekommen waren; mit einem jubelnd aufgenommenenHeil unserm Vaterland" schloß er. Bei der Verteilung der Preise zeigte sich, daß 5 Nagolder sich einen Preis errungen hatten. In der Ferne grollte der Donner, und um ^4 Uhr gings über Hailfingen nach Bondorf; dort wurde eine kurze Rast gemacht. Etliche Gewitter drohten, aber trocken kamen wir an, hungrig und müd, aber mit dem Bewußtseines war ein schöner Tag". Die 14 Altensteiger, die über 45 Km zurückgelegt hatten, wurden auf Kosten der Leitung, damit sie zeitig heimkommen, aus einem Letterwagen vollends heimgeführt.

* Auszeichnung. Aus Sinsheim (Hessen) wird uns mitgetellt, daß dem Herrn Wilhelm Gutekunst aus Haiterdach, seit 10 Jahren bei Herrn Drehermeister K. Lehmann, als wackerem Gewerbegehilsen anläßlich der Generalversammlung des do lügen Gewerbe- und Industrie- Vereins von diesem ein künstlerisch ausgesührtes Anerken­nungsdiplom überreicht wurde.

LlMdesuachrichteu.

r Stuttgart, 27. April. (Ständisches.) Der Aus­schuß für innere Verwaltung nahm heute nachmittag die zweite Lesung des Gesetzes über die Pensionsrechte der Körperschaftsbeamten vor. Die Artikel 1 bis 6 (Bericht­erstatter Abg. Roth-Leonberg) wurden mit einigen im wesent­lichen redaktionellen Aenderungen nach den Beschlüssen der ersten Lesung angenommen. Ebenso die Artikel 7 und 8 (Berichterstatter Abg. Dr. Keck.) Der Rest des Gesetzes wird demnächst in einer zweiten Sitzung erledigt werden.

Landesversammluug des Landesverbands der

Presse Württembergs und Hohenzollerus.

x Stuttgart, 28. April. Der Landesverband der Presse Württembergs und Hohenzollerus (Württ. Iournalisten- und Schriftstellerverein) hielt am Samstag unter zahlreicher Beteiligung im Hotel Texior seine Landesversammlung, die mit Rücksicht auf den voraussichtlich im Juni bevorstehen­den großen Stuttgarter Vertretertag des Verbandes der Deutschen Journalisten- und Schriftstellervereine und dis da­mit verbundene Hauptversammlung der Münchener Pensions- anstalt diesmal tn engerem Rahmen als sonst gehalten wurde.

In seiner Eröffnungsansprache hisß der Vorsitzende, Redakteur Adolf Heller (Schwab. Merkur), die Mitglieder herzlich willkommen und gab der Freude und Genugtuung über die Anwesenheit des Ehrenmitglieds des Vereins, Dr. Wilhelm Lang, des Seniors des schwäbischen Journalisten, besonderen Ausdruck. Mit warmen Worten gedachte er der beiden vortrefflichen Kollegen, die der Verein im vergangenen Jahr durch den Tod verloren hat: des stellvertretenden Vor­sitzenden, Chefredakteurs Friedrich Schrempf, und des Aus- fchußmttglieds, Schriftstellers Majors a. D. Rüstige. Zum ehrenden Gedenken der beiden außerordentlich treuen und verdienten Kollegen erhob sich die Versammlung von den Sitzen.

Bei den hierauf oorgenommenen Neuwahlen wurde der Vorsitzende, Redakteur Heller (Schwäb. Merkur) einstimmig wiedergewählt; zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde an Stelle Schrempfs Chefredakteur Seiwert (Deutsches Volks­blatt) berufen. Der Kassier, Journalist G. Hipp. (Schwarz­wälder Bote), und die 3 Schriftführer Redakteur Grießer (Deutsches Bolksblatt), Redakteur Wais (Württ. Presse- Korrespondenz) und Redakteur Gloning, wurden gleichfalls wiedergewählt, ebenso die seitherigen Ausschußmitgiieder Chefredakteur Haug (Staatsanzeiger), Redakteur Kühn (Neue Mustkzeitung), Schriftsteller Dr. Marquard, Land- tagsabg. Redakteur Roth, Chefredakteur Dr. Wvlf (Schw. Bote) Oberndorf, Chefredakteur Ebner (Ulmer Tagblatt), Redakteur Beeg (Ludwigsimrger Zeitung), Redakteur Bechtle (Eßlinger Zeitung); neu gewählt wurden Prof. Dr. Hart­mann und Landtagsabg. Redakteur Hiller. In den Ehren­rat wurden als ordentliche Mitglieder gewählt: Journalist G. Hipp. Schriftsteller Hofrat O. F. Hoppe und Landtags- abg. Redakteur Hanser.

Nach dem Jahresbericht des Vorsitzenden hat der Verein tn den beiden letzten Jahren einen außerordentlichen Mit­gliederzuwachs erfahren: bei der Landesversammlung 1911 in Reutlingen zählte er 167 Mitglieder, 1912 in Gmünd 229 und Heuer umfaßt er 252 Mitglieder. Die Zahl der tn ihm vertretenen Zeitungen und Zeitschriften Württembergs beträgt 107. Im letzten Jahr wurde eine eigene Bücherei eingerichtet, mit Werken über den Redakteur- und Schrift­stellerbems und Fachzeitschrift«» und die Herausgabe eines eigenen Bereinsorgans durchgeführt. Das vom Verein ver­anstaltete Presseballfest war ein Höhepunkt des gesellschaft­lichen Lebens Stuttgarts, ja des ganzen Landes. Die Vor­bereitungen für den großen Deutschen Iournaltstentag sind bereits im Gang. Der Kassenbericht, über die Bereins- und Sterbekasse, den der Kassier, Journalist Hipp, erstattete, eigte ein günstiges Ergebnis. Der Verein besitzt ein Ge- amtoermögen von rund 10000 X. Der Pensionsanstalt

Deutscher Journalisten und Schriftsteller in München wurde für ihre diesjährige Tagung in Stuttgart ein Beitrag be­willigt. Nach Vornahme einiger Satzungsänderungen, die sich auf eine neue Zusammensetzung des Bereinsausschufses und auf Bestimmungen der Sterbekasse bezogen, wurde auf Einladung von Chefredakteur Dr. Wolf-Oberndorf beschlossen, die nächste Landesversammlung 1914 inOberndorfzu halten.

Nun hielt Redakteur Dr. Klaiber (Staatsanzeiger) einen vorzüglichen, mit lebhafter Zustimmung aufgenommenen Vortrag überDie Fremdwörternot im Nachrichten­dienst". Unter den Vorwürfen, die der Presse immer wieder gemacht werden, so führte der Vortragende aus, steht in erster Linie die Beschuldigung, daß die Zeitungen unsere deutsche Sprache in schlimmster Weise mißhandeln. Bon den verschiedensten Seiten, auch vom Allg. Deutschen Sprachverein, ist dagegen schon hingewiesen worden aus die Entschuldigungsgründe, die gerade der Presse bei Sprach- entgleisungen zu gute zu halten sind und aus die Verdienste, die sie sich doch auch jederzeit, wenn auch ganz in der Stille, um Sprache und Stil erworben hat. Nichtsdesto­weniger kann sich niemand der Einsicht verschließen, daß noch viel zu tun übrig bleibt und daß besonders auch in der Fremdwörterfrage noch lange nicht erreicht ist was er­reicht werden könnte. Auch wer kein leidenschaftlicher Fremdwörterfeind ist, wird zugeben, daß besonders im Nachrichtendienst, noch täglich völlig überflüssige und entbehr­liche Fremdwörter mitgeschleppt werden, die ohne eine Er­schwerung der Verständlichkeit oder eine Störung des Sinns durch deutsche Ausdrücke ersetzt werden könnten. Den Schriftleitern bliebe viel Mühe erspart, wenn die Mitarbeiter der Zeitungen und besonders die Stellen, die den Tages- blättern regelmäßig Nachrichten übermitteln, hier mit gutem Beispiel vorangehen wollten. Sie würden sich dadurch den Dank nicht bloß der Schriftleitungen, sondern auch der Zeitungsleser und aller Sprachfreunde verdienen. In wel­chem Sinn und Umfang die Fremdwörter bekämpft werden sollen, und welche Schranken diesem Streben in gewissen Fällen sich entgegenstellen, suchte der Vortragende durch zahlreiche Beispiele aus der täglichen Tätigkeit des Redak­teurs zu veranschaulichen, wobei er an einer Stichprobe zeigte, wie groß die Zahl von überflüssigen Fremdwörtern ist, die an einem einzigen Morgen allein aus den wichtigsten Auslandstelegrammen entfernt werden können.

Als Ergebnis der Erörterung, die sich an die überaus dankenswerten Ausführungen des Redners anschloß, gelangte folgende Erklärung einstimmig zur Annahme:Die heute zur Landesversammlung zusammengetretenen Mitglieder des Landesverbands der Presse Württembergs und Hohenzollerus richten an die Mitarbeiter der im Verein vertretenen Zei­tungen und Zeitschriften sowie an alle die Stellen, die im Nachrichtendienst der Presse tätig sind, die Bitte, in ihren Nachrichten und Mitteilungen, wie es teilweise schon bisher in dankenswerter Weise geschehen, nach Kräften unnötige und entbehrliche Fremdwörter zu vermeiden. Den Schrift- leitungen, die möglichst Sprachreinheit anstreben, wäre da­durch viel Mühe und Arbeit erspart und ihnen die Pflicht erheblich erleichtert, den Lesem den Inhalt der Zeitung in einem sprachlich möglichst sauberen Gewände zu bieten."

Nach den Beratungen vereinigte ein geselliges Bei­sammensein die Mitglieder noch einige Stunden.

r Stuttgart» 26. April. (Auto mobil spritze)! Die erste Automobil-Centrisugalscuerspritze, geliefert von der Rheinisch-Westfälischen Motorengesellschast Benz L Co. in Gaggenau, wurde gestern der Berufsfeuerwehr übergeben. Der Wagen, aus dem 13 Sitzplätze angebracht sind, ist mit allen der Neuzeit entsprechenden Apparaten und Rettungs- geräten ausgerüstet. Ein 75 pserdekrästiger Motor ist ein­gebaut, der am Brandplatz zur Centrifugalpumpe umgeschaltet wird. Die Spritze saugt aus 10^12 Metern Höhe und wirft den Wasserstrahl 2530 Meter hoch. Sechs Nonnal- schlauchleitungen können angebracht werden. Die Spritze hat ferner einen Kessel mit 600 Litern Wasser, die am Brandplatz verwendet werden bis ein Hydrant fertig gemacht ist, ferner 600 Meter Schlauch. Für die Stuttgarter Beruss- feuerwehr ist die Spritze ein großer Fortschritt, da mit Pferden längere und steile Strecken nur beschwerlich und wesentlich langsamer gefahren werden können.

r Stuttgart, 28. April. (Der Iubiläumsturm auf dem Roßberg.) Das Gipsmodell des monumentalen Bau­werks, das der Schwäbische Albverein nach dem preisge­krönten Entwurf des Architekten Karl Schweizer in Stuttgart in Gestalt eines mächtigen Turms auf dem Roßberg zur Erinnerung an das 25jährige Bestehen des Vereins soeben in Ausführung gegeben hat, ist zurzeit im Schaufenster der Papierwarenhandlung des Hoflieferanten Treutler, Fried- richstraße 53 für einige Tage ausgestellt. Die angebaute Hütte enthält Unterkunft«- und Schlafräume. In den Turmslockwerken sind Einbauten zur Ausgestaltung als Wohnräume vorgesehen. Die Fernsicht von dem Turm aus wird großartig sein; Alpensernsicht ist nicht selten.

r Stuttgart, 28. April. (Dauerwettlauf.) Gestern vormittag sammelten sich folgende Vereine zu einem Dauer- wettlauf am kleinen Haus in den oberen Anlagen. 1) Cann- statter Turnerbund, 2) Cannstatter Turnverein, 3) Unter- türkheimer Turnerbund, 4) Beamten Turnverein Stuttgart, 5) Männer Turnverein Stuttgart, 6) Turnerbund Stuttgart, 7) Turnverein Ostheim. Der Start fand Punkt 11 Uhr statt. Der Wettlaus nahm folgenden Weg: Vom Schwanen­platz in Berg durch die K. Anlagen, am Schwefelbrunnen vorbei über die Wolsramstraße und durch die oberen Anlagen bis zum Ziel am oberen Anlagenfee. Am Ziel erschienen als Erster der Tumoerein Stuttgart mit 6 Minuten 16V, Sekunden, Zweiter der Männer-Turnvcrein Cannstatt mit 6 Minuten 1?Vi Sekunden. Dritter und Vierter Turner­bund Stuttgart und Männer-Turnoerein Stuttgart mit je

7 Minuten 16 Sekunden, Fünfter Beamten-Turnvereia Stuttgart mit 8 Minuten 05 Sekunden und Sechster Turn­verein Untertürkheim mit 8 Minuten, 05 Sekunden. De Wettläufer kämen alle in guter Verfassung am Ziel an.

r Spaichinge«, 28. April. (Haus ein stürz). Als Handwerksleute damit beschäftigt waren, eine schadhafte Stelle an der Hofen zu liegenden Giebelmauer dem Rats- diener Meinrad Hauser gehörigen Wohn- und Oekonomie- gebäudes auszudessern, bemerkten sie ein fortwährendes Abbröckeln von Mauerteilen, so daß Hauser sich entschloß, sein Vieh aus dem Stalle zu entfemen. Kaum war dies geschehen, als Scheuer und Stall in sich zufammenstürzten, während die Wohnräume stehen blieben. Personen, sowie lebendes Inventar kamen nicht zu Schaden. Dagegen dürste der entstandene Schaden sich auf etwa 3000 Mark belaufen.

r Ulm, 27. April. (Submissionsblüten.) Die Vergebung der Schreiner- und Schlosserarbetten für die neue Kreisirrenanstalt in der bayrischen Nachbarstadl Günz- burg hat geradezu unglaubliche Submissionsblüten getrieben. Beide Arten von Arbeiten waren in vier Lose geteilt. Bei den Schreinerarbetten betrugen die Höchstforderungcn 4622, 3474, 2712 und 6594 Mark, die Mindestforderungen 3104, 2384, 1040 und 4744 desgleichen bei den Schlosser- ardeiten 2138, 1824, 2430 und 3094 ^ gegen 973. 921, 640 und 1309 Man vergleiche nur 2430 M Höchst- sorderung mit dem niedrigsten Gebot von 640 bei Los drei und man wird begreifen, welche Rechenkünstler hier am Werks gewesen sind.

Rachklänge von Luuevill«.

p Friedrichshafen, 26. April. Die Kommission zur Untersuchung der Fahrt des Luftschiffes Z 4 nach LunevM hat in der letzten Woche tu Anwesenheit eines Vertreters des Kriegsministeriums eine Sitzung hier gehalten, deren Ergebnis von den Mitgliedern der Kommission geheim ge­halten wird. Bei der Beurteilung der Vorgänge nach der Landung des Luftschiffs bei Luncvillö spielte ein Tele­gramm eine Rolle, wonach die Lustschiffbau-Zeppelin-Gesell- fchaft in Frkdrichshafen erklärt haben soll, das Luftschiff sei nur von einem französischen Polizeikommissar wegen der Untersuchung über vermutliche Spionage betreten, im übrigen aber von den Militärbehörden als deutscher Boden respektiert worden DieNordd. Allg. Ztg." har sich daraufhin gegen­über einer Behauptung derDeutschen Zeitung", dieses unerhörte Lügentelegramm" sei vom Auswär-igen Amte ausgegangen, zu der Feststellung veranlaßt gesehen, daß es sich bei der fraglichen Meldung um ein Telegramm des Wölfischen Bureaus aus Friedrichshafen handelt. Das Wölfische Bureau erklärte, die Meldung von seiner Stutt­garter Agentur bekommen zu haben, die sie ihrerseits vom Luftschiffbau Zeppelin erhalten haben will. Die Richtigkeit dieser letzteren Angabe wurde vom Staatsanzeiger sofort bezweifelt, wie sich jetzt herausstellt, mit vollem Recht. Der Württ. Presse-Korrespondenz wird nämlich heute von der Lufischiffbau-Zeppelin-Gesellschaft bestätigt, daß ihr von die­sem Telegramm lediglich nichts bekannt sei. Kein Beamter der Zeppelin-Gesellschaft habe der Stuttgarter Agentur des Wölfischen Bureaus eine solche oder ähnliche Mitteilung gemacht und habe sie auch nicht machen können, weil die Lustschiffbaugesellschast zur Zeit der Veröffentlichung der Wolffmeldung selbst noch ohne jede genauere Nachrichr über den Aufenthalt des Luftschiffes in LunevM gewesen sei. Nach dieser Erklärung der Luftschiffbaugxsellschaft ist immer noch nicht aufgeklärt, wie die Stuttgarter Agentur des Wölfischen Bureaus dazu kommen konnte, jene irreführende Meldung, die für die Beurteilung der Sachlage damals von wesentlicher Bedeutung war, zu veröffentlichen.

Deutsches Reich.

Berlin, 26. April. Generalfeldmarschall Gras Haeseler war an seinem heutigen sechzigjährigen Milttärjubiläum Gegenstand zahlreicher Huldigungen. Es waren u. a. Telegramme eingegangen von Kaiser Wilhelm, Kaiser Franz Josef, Großherzog von Mecklenburg-Schwerin und vom Reichskanzler v. Bethmann Hollweg. Zu einem Mitarbeiter derMittagszeitung" äußerte sich der Jubilar: Ich fühle, daß man mich mit großer Liebe und über Ge­bühr ehrt. Es ist mein einziger Wunsch, in den wenigen Jahren, die mir der Herrgott schenkt, noch einmal zeigen zu können, daß ich einen Teil der allgemeinen Verehrung verdiene." Auf die Frage des Berichterstatter:Eure Ezzellenz sind doch auch heute noch unsere Hoffnung im Westen?", lautete dis diplomatische Antwort Hrreselers: Ich weiß nicht, wie man über mich verfügen wird".

Straßburg i. E., 26. April. Der Kaiser, der morgens gegen 8 Uhr hier eintraf, nahm um 10 Uhr vor dem Kaiserpalast einen Vorbeimarsch der Truppen des Standortes Straßburg, sämtlich zu Fuß, ab. In seiner Begleitung bemerkte man außer dem militärischen Gefolge den Statthalter Grafen o. Wedel. Nach dem Vorbeimarsch hielt der Kaiser Kritik ab und nahm militärische Meldungen entgegen.

r Karlsruhe, 27. April. Der Kaiser nahm heute vormittag an dem Gottesdienst in der Hoskirche teil. Später nahm er militärische Meldungen entgegen, darunter diejenige des kommandierenden Generals des 14. Armeekorps, Ge­neral der Infanterie Frhr. v. Hoiningen gen. Huene, emp­fing den Gesandten in Mexiko, o. Hintze, und hörte den Dortrag des Vertreters des Auswärtigen Amts, Gesandten v. Treutler. Mittags war im Schloß Familien- und Mar­schalltafel. Zu der letzteren waren auch die Spitzen der Zivil« und Militärbehörden geladen. Nachmittags besuchte der Kaiser mit der Großherzogin Luise das Mausoleum und machte daraus einen Besuch beim preußischen Gesandten v. Eisendeche-. Abends wohnte der Kaiser mit dem Groß-