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r Newyork, 24. April. Bier Banditen im Taxameter überfielen am Hellen Tage in der belebten Vt. Avenue Passanten und raubten ihnen Geld und Echmucksachen, Zwei von ihnen konnten, wie der Berliner Lokalanzeiger berichtet, verhaftet werden. Bier andere Banditen überfielen einen Wagen des Zuckertrustes, der 10000 Dollars Arbeite» löhne enthielt. Die Polizei machte nach heftigem Kugel- Wechsel zwei von den Räubern dingfest.
Me Lage «ach der Eima-me io» Skutari.
Was wird Rußland tun?
Bon wohlunterrichteier diplomatischer Seite erfährt die „Nat.-Ztg.", daß man in Len maßgebenden Kreijen nicht an eine Verschlimmerung der Lage glaubt, da cs wohl außer Zweifel stehen dürfte, daß die russische Politik tn der Skutari-Frage keine Schwenkung vollziehen wird. Jedoch wird nicht geleugnet, daß ein neues Moment der Erregung und Spannung die Lage insofern schwierig aestaltkt, a!s man bei der Hartnäckigkeit und der Willenskraft des Königs von Montenegro auf die Tatsache gefaßt sein muß, daß er den Besitz Skutaris zu ertrotzen versucht.
Die we tece Entwicklung der Dinge wird von der Tatsache abhängen, ob der russische Minister Ssasonow imstande ist. die pa? slawistischen Einflüsse, die sich am Hofe nach wie vor geltend machen, weiterhin zu meistern und von dem Gang der offiziellen Politik fcrnzuhalten. Die Dämpfung, dis der Minister dank der Unterstützung des Zaren erreicht hat, wird immer nur eine äußerliche bleiben, und die Bestrebungen, die zugunsten Montenegros am Werke waren, werden jetzt in noch größerem Umfange und mit verstärkter Heftigkeit wiederkeh en und sich durchzusetzen versuchen. König Nikolaus von Montenegro rechnet mit diesen ihm nur zu gut bekannten Verhältnissen und wird es möglicherweise daraus ankommen lassen, daß man aufs neue und vielleicht mit besserem Erfolg in Petersburg dahin trachten wird, eine Intervention zu seinen Gunsten herbei- zusühren.
Es kommt nun alles darauf an, ob die russische Politik sich den panslawistischen Ansprüchen unterordnen wird oder nicht. Herr Ssasonow, gegen den in diesen Kreisen schon längst mit allen Mitteln gearbeitet wird, hat einen äußerst schwierigen Standpunkt. In der Geschichte der Diplomatie wäre es ein schwerwiegender Präzedenzfall, wenn Rußland sich von den Beschlüssen der Londoner Konferenz lossagte und in der Skutarifrage eine entgegengesetzte Haltung einnähme.
Man muß jedoch nicht dieser pessimistischen Auffassung allzuviel Raum geben, denn bis jetzt wird diese Hypothese durch keine wirkliche Befürchtung begründet. Zudem darf man nicht außer acht lassen, daß die englische Regierung sich stark in der ganzen Frage engagiert hat und für die Ausführung dcr Beschlüsse die Konferenz eingetreten ist. Ein britischer Admiral führt das Oberkommando über die Blockadeflotte, die dem Willen der Mächte Geltung verschaffen soll, und da ist nicht gut nnzunehmen, daß Sir Edward Grey, der die Verhandlungen geleitet hat, sich zu einem Umfall seiner Politik hergeben wird, durch den die ganze europäische Dip'omatie aufs tiefste berührt würde. Es wäre natürlich absurd, zu behaupten, daß die Kabinette mit einer schnellen Lösung dieses neuen Problcms rechnen. Die verantwortlichen Männer werden in den nächsten Tagen, buchstäblich genommen, alle Hände voll zu tun haben, um den Meinungsaustausch auf schriftlichem und mündlichem Wege zu einer einheitlichen Aktion der Mächte zu gestalten, damit die So idarität der Mächte erhallen bleibt.
r Wien, 23. April. Die türkische Garnison von Skutari hat wie von unterrichteter Seite bestätigt wird, mit allen Ehren unter Bewilligung des Abzuges mit Waffen und Geschützen kapituliert. Essad Pascha ist mit seinen Truppen in dcr Richtung auf Ttmona abgezogen.
r Wien, 23. April. Die „Wiener Ällg Zig." erfährt von diplomatischer Seite: Zwei Momente ermutigten König
Nikolaus in erster Linie, sich dem Willen dcr Mächte zu wide-setzen: 1) Es war der monlenegrinbchen Heeresletnmg bekannt, daß in Skutari äußerster Mangel an Lebensmitteln herrschte: 2) forderte das montenegrinische Volk die Einnahme. — Die erregte Stimmung fand auch Ausdruck in dem Kronrat, den König Nikolaus nach dem Kollekiivschrttl der Mächte wegen der Einstellung des Bombardermn s einberief. Anbei soll der Kriegsminister den König folgendermaßen apostrophiert haben: „Entweder Du läßt Skutari weiter beschießen, oder es stehen Automobile siic Dich und Deine Familie bereit, um Dich über die Grenze zu bringen!"
r Belgrad, 24. April. Gestern nachmittag fanden unter außerordentlicher Beteiligung der Bevölkerung Umzüge statt. Bor dem Konak der russischen Gesandtschaft und dem Ministerium des Aeußern bereitete die Menge Ovationen. Der König hielt eine Ansprache, in der er erkälte, die Freude des serbischen Volkes sei auch seine Freude. Auch der russische Gesandte und Ministerpräsident Pasitsch hielten Ansprachen, in denen sie den Sieg der Montenegriner feierten.
Belgrad, 24. April. König Peter sandte an König Nikolaus aus Anlaß der Einnahme von Skutari ein Glückwunschtelegramm. — Die Blätter feiern die Einnahme Skutaris als glänzendsten Sieg des serbischen Belkes, weil es bisher niemand gelungen sei, Skutari zu erstürmen.
r London, 24 April. Die gestrige Sitzung der Botschafter- Konferenz beschäftigte sich hauptsächlich mit dcr Erörterung der Note der Balkanstaaten, die als annehmbare Grundlage für einen Fricdensschluß angesehen wird. Man sieht es als wahrscheinlich an, daß die Möchte selbst die Friedens- p äliminarten formulieren werden. Auch der Fall von Skutari wurde erörtert. Zuerst war man der Meinung, daß er leicht eine weitere Verwicklung der Lage herbeisühren könne. Später entstand der Eindruck, daß Montenegro, nachdem es sein Ziel erreicht habe, sich leichter den bereits fiüher zum Ausdruck gebrachten Ansichten der Großmächte fügen könne.
r Wie«, 24. April. Mit Rücksicht auf die gegen den einmütigen Willen Europas von den Montenegrinern fortgesetzte Haltung unterbreitete, wie dos Fremdenblatt meidet, die österreichisch-ungarische Regierung den Großmächten konkrete Vorschläge, die auf die Anwendung nachdrücklicher Maßregeln abztelen, um die Montenegriner ehestens zur Räumung Skutaris zu veranlassen.
r Rom, 24. April. Die Tribuna schreibt: Der Eindruck, der in den diplomatischen Kreisen von Rom und von ganz Europa über den Fall von Skutari herrscht, ist sehr ernst. Der gegenwärtige Augenblick ist besonders schwierig, da er über eine vollzogene Tatsache zu einer Entscheidung nötigt. Nur die Aufrechterhaltung der Einigkeit Europas kann die Lage retten. Jede Ungewißheit oder jedes Zögern kann die Wirkung haben, neue gefährliche Probleme zu stellen und den Frieden zu gefährden.
r Athen, 24. April. Die griechische Regierung hat aus Anlaß der Einnahme Skutaris ein Glückwunschtelegramm an den König von Montenegro gesandt. Die Meldung, daß Griechenland seine Truppen von Chios zurückziehe, wird amtlich dementiert. Die griechische Regierung habe niemals daran gedacht, noch denke sie daran, Chios zu räumen.
Cattaro, 24. April. Wie verlautet, sind dieUebe » gabebestimmungen wegen Skuta is um Mitternacht unterzeichnet worden. Darnach wird Essard Pascha und die Besatzung mit allen militärischen Ehren und dem gesamten Kriege material nach Albanien durchgekassen. Der Grund der Uebergabe wird darin gesehen, daß die Truppen am Taradosch erklärt hatten, sie wollten nur für die Türkei Kämpfen, nicht ober für ein autonomes Albanien. Der montenegrinische Minister des Innern erklärte einem Korrespondenten gegenüber: Skutari ist gefallen. Die Montenegriner besitzen es und keine Macht wird uns zwingen können, cs wieder herauszugeben. In Cetinje zog gestern eine zahllose Menschenmenge unter Absingung der Hymne vor das Schloß nnd die Gesandtschaften Serbiens, Bulgariens und Montenegros. Nach Skutari werden große Mengen Lebensmittel gebracht.
Mail«»-, 24. April. Der Wiener Berichterstatter drs „Seeolo" meldet seinem Blatte: Aus sicherer Quelle verlautet, Oesterreich habe heute an die Großmächte eine Note gerichtet, worin es verlangt, daß nach einer letzten Aufforderung an den König Nikito, Skutari zu verlassen, Europa militärisch Vorgehen müsse, um die Montenegriner zu zwingen, die Stadt heraus- zuaebe«. Für den Fall, daß Europa sich nicht ent- 'chließen könne, an einer Expedition teilzunehmen, würde Oesterreich-Ungarn sich von den Großmächten ein Mandat erbitten, um für sich allein Truppen in San Giovanni di Medua zu landen. Wenn Europa Oesterreich-Ungarn dieses Mandat verweigern würde, würde sich letzteres vom europäischen Konzert zurückziehen und alle auch in der Londoner Borschasterkonferenz abgeschlossenen Verböge für null und nichtig erklären. An offiziöser Stelle wird dem Korrespondenten erklärt, daß Oesterreich-Ungarn diecmol absolut entschlossen sei, mit der größten Entschiedenheit zu handeln. Die Lage sei äußerst ernst.
r Wien, 24. April. Aus die Vorstellungen des österreichisch-ungarischen Gesandten in Cerinje wegen der völkerrechtswidrigen Anhaltung des österreichisch-ungarischen Militärattaches hat die montenegrinische Regierung sofort nach Entgegennahme der Beschwerde strengste Untersuchung des Zwischenfalls zugesazt.
Prag, 23. April. Wie die „Bohemia" meldet, sind die aitsiawischln Fahnen an den Häusern in Prag, die aus Anlaß der Einnahme von Skutari durch die Montenegriner ausgrhängt worden waren, auf Anweisung der Polizei entfernt worden. Ebenso wurden zahlreiche Sympathietele- gramme an die montenegrinische Regierung von der Postverwaltung angeholten.
r Konstantinopel, 24. April. Es wird versichert, der Ministerrat sei sich gestern dahin schlüssig geworden, die gestern abend ablaufende Waffenruhe um 10 Tage zu ocrtänacrn.
Auswärtige Todesfälle.
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am Sonntag, den 2V. April 1913,
nachm. 2 Uhr, in der „Traube" in Nagold.
Tages-Ordnung:
1. Vortrag des Herrn Oberamtstierarztes Dr. Metzger hier über „das neue Viehseucheugesetz, insbesondere die Bekämpfung der Tuberkulose".
2. Rechenschaftsbericht des Dereinskassiers.
3. Voranschlag für's Jahr 1913.
4. Beratung über den Besuch der Ausstellung der D. L. G. in Straßburg.
5. Vorberatung negen Abhaltung des landw. Festes in Nagold im September ds. Is.
Zu zahlreichem Besuche wird frdl. eingeladen mit dem Bemerken, daß der Vortrag Zff. 1 den Herren Orttoorstehern Gelegenheit bietet, sich über die tlw. verwickelien Bestimmungen des Viehseuchengesetzes zu orientieren.
Die Mitglieder der Zweigvereine des landw. Bezirkroereins werden wegen Punkt 5 der Tagesordnung ausdrücklich eingclüden.
Nagold, den 18. April 1913.
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