war gemeldet worden, daß der löVsjährige Gymnasiast Ernst Aiemann Selbstmord durch Erhängen verübt habe. Das Htenstmädchen Elise Heinrich hatte.sich durch Aeuße- rungen verdächtig gemacht, und die Mutter des Knaben hatte ihr in ihre Heimat in Pommern einen Detektiv nach­gesandt, der sich mit dem Dienstmädchen verlobte. Nun hat sie dem Bräutigam gestanden, daß ihr damaliger Ge­liebter, ein gewisser Schulz, den Knaben erdrosselt und auf­gehängt hat, da dieser ihn bei einem Einbruch ertappte.

r Sigmaringen, 10. April. (Seemanns los.) Eine niederschmetternde Nachricht erhielt die Familie des Hofschreinermeisters Knaus. Ihr Sohn Theodor kam vor einem Jahre als Schiffsjunge nach Hamburg und machte jetzt seine erste Ausreise mit dem deutschen ViermasterMimi", auf denk sich eine Gesamtbesatzunq von 30 Mann befand. Das Schiff strandete an einem Riff bei Astoria (Oregon) im Stillen Ozean. Beim Kentern sind 18 Mann, darunter auch der Schiffsjunge Knaus ertrunken.

Die Versöhnung in Homburg.

Hamburg v. d. H., 10. April. Um 11 50 Uhr lief der Sonderzug ein, welchem der Herzog und die Herzogin von Cumberland, Prinzessin Olga, Prinz Ernst August und das Prinzenpaar Mo; von Baden entstiegen. Die Be­grüßung zwischen dem Kaiserpaar und dem Herzogspaar war äußerst herzlich,- es wurden Küsse gewechselt. Es wurde dann die Fahrt in Automobilen nach dem Königlichen Schloß angetret^r. wo das Herzogspaar in den englischen Zimmern Wohnung nahm.

Ausland.

r Mailand, 10. April. Unter den Auspizien des Miriditenfürsten Bibdoda hat sich mit Zustimmung Ismail Kemals ein Komitee gebildet, das sich aus Vertretern der verschiedenen Teile Albaniens zusammensetzt und sich die Aufgabe gestellt hat, die öffentliche Meinung mit den natio- len Forderungen des albamschen Volkes vertraut zu machen und dessen Rechte zu verteidigen. Das Komitee, dessen Sitz vorläufig Mailand ist, wird unverzüglich an die Ver­öffentlichung entsprechender Berichte gehen.

London, 10. April. Herr Toselli läßt heute unter dem TitelErinnerungen des Ehegatten einer früheren Kronprinzessin" in Dukworth ein Büch über sein Zusam­menleben mit der früheren Kronprinzessin Luise von Sachsen erscheinen. Es ist ein Pamphlet schlimmster Sorte, worin in geschmacklosester Weise Einzelheiten aus dem Zusammen­leben des Paares enthüllt werden.

London, 10. April. Die Daily Mail teilt mit, daß zum erstenmale eine telephonische Verbindung Köln-London gelungen sei; die Verständigung fei glänzend gewesen.

r Washington, 10. April. Ein Absatz der Taris- oorlage, der den Zoll sür alle ausländischen Artikel um 5°/o reduziert, die in solchen Schiffen nach den Vereinigten Staaten gebracht werden, die in Amerika gebaut und volles Eigentum amerikanischer Bürger sind, wird wahrscheinlich aus der Vorlage entfernt werden, da er eine offene Ver­letzung der Verträge mit Großbritannien und einer Anzahl anderer Nationen darzustellen scheint. Demgegenüber be­stimmen die jetzt in Kraft befindlichen Verträge mit den meisten handeltreibenden Nationen, daß Einfuhrartikel aus diesen Ländern ein und demselben Zoll unterliegen, ohne Rücksicht auf die Herkunft des Schiffes.

Der Balkankrieg.

r Konstantinopel, 10. April. Der offizielle Kriegs­bericht meldet: Im Laufe des gestrigen Tages fand auf dem linken Flügel der Tschataldschalinie ein leichter Artillerie­kamps statt. An den anderen Punkten der Tschataldscha» Rnie hat sich nichts ereignet. Bor Bulair herrscht Ruhe. Gestern bombardierte ein griechisches Torpedoboot den süd­lich von Aiwali gelegenen Ort Ayasmanly. Ein von der

Küstenartillerie abgeseueries Schrapnell fiel auf die Kom­mandobrücke des Torpedobootes nieder, worauf sich das Torpedoboot von der Küste entfernte. Hierauf wendete sich das Torpedoboot gegen das Kap Sarmussok Burnu und gab einige Kanonenschüsse gegen eine zur Beobachrung des Feindes dienende Truppenadteilung ab, ohne jedoch einen Schaden anzurichten.

r CetÜnje, 10. April. (Aus amtlicher montenegrinischer Quelle). Der Kommandierende der internal tonalen Flotte in den Gewässern von Antivari, Vizeadmiral Burney, hat heute früh dem Gouverneur von Antivari notifiziert, daß von heute früh 8 Uhr ab die friedliche Blockade von An- tioari bis zur Drinmündung erklärt sei.

, Wie», 9. April. Es wird bestätigt, daß die mon­tenegrinische Regierung die Ordre der Pforte an Essad Pascha über den Abzug der Zivilbevölkerung von Skuiari unter Hinweis aus militärische Gründe nicht durchlies.

Petersburg, 9. April. Wie verlautet, soll der Zar an den König von Montenegro ein Handschreiben ge­richtet haben, worin er, wie autoritativ versichert wird, ihm zur Nachgiebigkeit rät. In hiesigen diplomatischen Kreisen wird bekannt, daß Serbien bereit ist, die Forderungen der Mächte bezüglich Skutari zu erfüllen. Auch Griechenland und Bulgarien sind bereit einzulenken. Danach gilt für sicher, daß Montenegro isoliert bleibt.

Die Note der Mächte.

r London, 10. April. Die Note, die die Mächte den Balkanstaaten überreichen werden, wird folgenden Inhalt haben. 1) Die Mächte sind damit einverstanden, die ge- rade Linie Enos-Midia als Grundlage für die Verhand­lungen über die neue türkisch-bulgarische Grenze anzunehmen. 2) Die Entscheidung über das Schicksal der Aegäischen Inseln von denen die Mehrzahl Griechenland zufallen soll, wird den Mächten überlassen. 3) Die Frage der Kriegs­entschädigung ist zusammen mit allen aus dem Krieg hervor­gehenden finanziellen Fragen durch eine Finanzkommission in Parts zu erörtern. 4) Die Nord- und Nordostgrenze Albaniens ist bereits von den Mächten bestimmt, die über den übrigen Teil der Grenze beraten werden. Zum Schluffe werden die Mächte den Verbündeten empfehlen, die Feind­seligkeiten einzustellen.

r London, 10. April. Die letzte Erklärung der Mächte hinsichtlich der türkisch-bulgarischen Grenze betreffen die An­nahme des bulgarischen Vorschlages anstelle der Grenzlinie Enos-Midia entlang den Flüssen Ergene und Maritza eine gerade Linie zwischen den beiden Endpunkten als Grenze zu bilden. Die neue Grenze wird daher von Midi« bis zur Bahnstation Muradlt laufen, wo sie die Eisenbahn von Konstantinopel nach Adrianopel kreuzt. Don dort macht sie einen Bogen und geht dann in gerader Linie bis zu einem Punkte, der etwas östlich von Enos gelegen ist.

Die Friedensaktio« der Großmächte.

Sofia, 9. April. An hiesiger kompetenter Stelle er­blickt man keinerlei Hindernis sür die sofortige Unterzeich­nung des Präliminarfriedens. Was Bulgarien angehe, so wäre es jedenfalls zur Unterzeichnung bereit. Dis Ent­scheidung hinge daher einerseits von den Großmächten, andererseits von den übrigen Balkanverbündeten ab, die Bulgarien in ihrer Haltung nicht beeinflussen könne.

Währen- des Krieges in Cettinje.

Ein österreichischer Reisender schildert in derNeuen Freien Presse" eine kurzen Abstecher, de» er mit seiner Frau in diesen Tagen vom österreichischen Hafen Cattaro aus nach Cettinje unternommen hat. Bier Stunden von dem österreichischen Grenzfort Timita empfing die Reisenden in Njepus ein montenegrinischer Beamter.Ein ernstblick­ender Mann" so erzählt der Montenegro-Fahrer in einen alten graugrünen Soldatenmantel gehüllt, musterte uns mit strengem Blick. Nach genauer Revision des Paffes

fragte er zur Kontrolle:In welchem Dorf sind Sie ge­boren?" was meine Frau sehr belustigte -, aber zu lachen getrauten wir uns nicht, es ging etwas Ernstes, Hoheiis» volles von diesem Manne aus, das uns zwang, ihn zu respektieren. Nachdem diese Formalität erledigt war. be­traten wir die Dorsschänke, an deren Eingang stolz Grand Hotel ausgeschrieben steht; der Wirt, der die linke Hand in einer Schlinge trägt, servierte uns guten Kaffee und der strenge Grenzwächter von vorhin trat auf uns zu und er­klärte uns, daß der Wirt die Deiwundung bei cinem Sturm auf den Tarabosch am 10. Februar erlitten habe. Nachdem die Pferde getränkt waren und wir uns Mäntel und son­stige warme Sachen angezogen hatten die Temperatur war mindestens um 12 Grad geringer als am Strande setzten wir die Reffe sott. Trostlos sieht das Land aus, nichts als kahle Berge, Stein auf Stein, die kleinen Hütten aus lose arffetnandergelegtkn Steinm mit Stroh gedeckt; vor den kleinen Hütten nur Frauen, Greise und Kinder. Es be­ginnt bereits zu dunkeln und endlich gehts wieder bergab, bis wir, nachdem wir zwei Täler durchfahren haben, das elektrisch beleuchtete Cettinje vor uns ei blickten; dann noch eine Stunde, die sieb me, und wir sind am Ziel. Wir schliefen fomos im Grand Hotel und am nächsten Tag gingen wir unter Führung eines 12jähr. Jungen zum Belvedere, von wo aus man einen herrl. Ausblick auf den Skutaiisee genießt. Das Bombarde­ment auf die Stadt Skutari dauert unausgesetzt an und man hört fortwährend Kanonendonner. Frauen und Verwundete sitzend schweigend wie mit dem Gestein verwachsen und horchen und spähcn hinüber. Auf eimm Felspiateau ist eine Aussichtswarte mit zwei Fernrohren eingerichtet, wir konnten sie aber nicht benützen, da kurz vor unserem Er­scheinen ein Kurier des Königs dessen Ankunft avisiert hatte. Wir gingen in die Stadt zurück, vorüber an türki­schen Gefangenen, die damit beschäftigt waren, den Weg auszubessern. Am Ende der Straße fuhr langsam ein Automobil an uns vorüber, in welchem die Kronprinzessin und die Gemahlin des Prinzen Mirko, beide in Trauer- Kleidern, nach dem Belvedere fuhren. Wir besichtigten hierauf die Stadt, und als wir vor dem Palast des Königs, der wie ein Wirtschaftsgebäude auf einem kleinen Gutshos aussieht, standen, ging eben unser Gesandter, Baron Giesl, zum König. In demselben Augenblick fuhr das königliche Automobil vor: die Unterredung hatte nur ganz kurze Zeit gedauert, denn schon bestieg König Nikita das Auto und erwiderte mit einer verbindlichen Verbeugung gegen meine Frau unfern Gr." _

Auswärtige Todesfälle. ""

Christian Erhard«, 81 2-, Holzbronn: Maria tzäberle. Witwe, ged. Götz, 66 2-, Bildechtngen.

Literarisches.

(Der Greif," eine Cotta'sche Monatsschrift.) Der Lotta'sche Verlag hat sich entschlossen, seinen Unternehmungen eine monatlich er­scheinende Revue von vornehmem Gepräge anzugliedern. Das erste Hest der neuen Monatsschrift, die im Hinblick auf das Wappenschild des Cotta'schcn VerlagsDer Greif" heißen wird, gelangt im Herbst zur Ausgabe.Der Greif" wird sich an den weiten Kreis der gebil­deten, national gesinnten Deutschen wenden und mit Hilfe der testen Männer unserer Zeit wichtige Fragen auf den Gebieten der allgemei­nen Kultur, des Staatsledens, der Künste. Wissenschaften und Literar­tur besprechen. Unsere Dichter werden mit erzählenden und lyrischen Beiträgen zu Wort kommen, daneben ist die Veröffentlichung interes­santer Memoirenwerke und Briefwechsel geplant. Auch mancherlei literarische Dokumente aus dem Cotta'schen Archiv sollen hier zum erstenmal veröffentlicht werden. 2edes Hest bildet ein sür sich abge­schlossenes Ganze. Die Herausgabe haben die Herren Karl Rosner und Dr. Eduard o. d. Hellen übernommen.

Mntmaßl. Wetter am Samstag «nd Sonntag.

Vom hohen Norden dringt ein tiefer Lustwirbel rasch zu uns vor. Der Hochdruck über dem atlantischen Ozean weicht wieder zurück. Für Samstag und Sonntag ist naßkaltes und stellenweise zu Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten.,

s», dir Redaktion verantwortlich: Karl PaarDrscku. Verlag der G. W. Zaisk r'schen Buchdrucker«« (Emit Zaiser) Nagold.

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bei der Stadipflege einzureichen. Die Eröffnung der Gebote, welcher die Biekenden anwahnen können, erfolgt zu »orstehender Zeit auf dem Rathaus.

Auszüge unentgeltlich von der städt. Forstoerwallung.

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