4. April 19l3.

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ze» des Standesamts Ltadt Nagold.

Christiane Friederike Mayer, Niere, 73 2. alt. hier, den 13.

Trscheinl täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier mir Trägerlvhn t .20 im Bezirks- «nd 10 ^m.-Berkehr 1.25 im Adrigen Württemberg !.3L Monats-Wonnement» nach VerWirri».

Fernsprecher Nr. 29.

87. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

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Samstag, den 5. April

Anzeigrn-GedShr für die einspalt. Zeile au» gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung IS >4, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilage«: Plaudersttdcheu, Illustr. Sountagsblati u«d

Schwäb. Landwirt.

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MellWes ms de« Gesellschafter

für das II Quartal

könne» immer noch gemacht werden.

Amtliches.

Agk. Hbevcrrnt Wcrgokd.

An die Ortspolizeibehördeu.

Aus IS. April LSI» wollen als portopflichtige Dienst- sache die Verzeichnisse

1. Der Gast- und Schankwirtschaften,

2. Bäckereien und Konditoreien,

3. Maler-, Ansteicher- u. s f. Betriebe,

4. im Gemeindebezirk befindlichen Betriebe, in

welchen slimde Kinder beschäftigt werden, hirher oorgelegt werden.

Auf den gleichen Zeitpunkt ist zu berichten

1. ob und welche Rotzhaarspinnereien, Haar- nud Borstenzurichtereien, Bürsten- und Pinsel- machereien nnd Steinbrüche seit dem letzten Jahr in den Gerne nden entstanden sind.

2. welche Veränderungen ln obengenannten Betrieben, welche seither schon bestanden, etwa eingetrelen find (Wechsel des Besitzers, Art des Betriebs und dergl.). Denjenigen Ortspolizeibehörden, in deren Gemeinden

sich Fabriken und diesen gleichgestellte Anlage« be­finden, sind die Verzeichnisse derselben heute zugegangen. Sie wollen von ihnen geprüft und etwa eingetretene Aende- rungen berichtet werden.

Bon denjenigen OrtspolizeibehöcLen, in deren Gemein­den am 1. April 1912 keine Fabriken vorhanden, aber solche neu entstanden sind, ist das vorgeschriebene Verzeich­nis anzulegen und einzusenden.

Termin hicsür ist ebenfalls der 15. April 1913. Zutreffendenfalls ist in allen Fällen Fehlanzeige zu erstatten, was aus einem Bogen geschehen kann.

Den 4. April 191L. Mayer, Amtmann.

An die Herren Geistlichen der Diözese.

Zu dem aus Montag den 7. L.. M. ausgeschriebenen Diözejanverein is! Kons.Anttsbiatt XVI. Nr. 41, 43 und 47 mitzubringen.

Nagold. 4. April 1913. Eo. Dekanatamt:

Psleiderer.

Lages-Nerngkeiterr.

Aus Stadt Md Amt.

Nagold, 5. April 1913,

Kurs für Unteroffiziere des Beurlaubtenstandes.

Aus den heute abend ^7 Uyr im Gasth. z. Scharfen Eck in Calw stattfindenden Dortrag des Herrn Major Blaich machen wir aufmerksam.

Ans den Nachbarbezirke«.

r Horb, 4. April. (Ein Theologendenkmal). Bekanntlich ist Horb die Geburtsstätte der drei hervorragen­den Theologen Fürstabt Martin Ge-bect von St. Blasien, Bischof Hassner von Mainz und Umoersitätsprofessor Schanz von Tübingen. Z ir Ehrung des Andenkens dieser großen Männer soll in ihrer Vaterstadt ein Denkmal errichtet wer­den. Unter dem Protektorat des Bischofs Dr. Paul Wilhelm v. Keppler hat sich ein Komitee gebildet, das die Anregung der Verwirklichung entgegenführen will. Der Ausruf ist unterzeichnet vom derzelligen Dekan der katholisch-theolog. Fakultät Pros. Dr. v. Belser-Tübingen und von mehreren Beamten und Geistlichen ans Stadt und Bezirk Horb. Als Kassier ist Oberamtspfleger Gramer in Horb ausgestellt.

r Calw, 4. April. (Steckbrief) Hinter dem ver­schwundenen Marmorwarensabrikanten Prahler erläßt das hiesige Amtsgericht nunmehr einen S cckbiief wegen er­schwerter Urkundenfälschung.

r Calw, 4 April. (Viehzählung.) Bei der Zähl­ung des Viehbestandes der Stadl ergab sich folgendes Bild: Pferde sind vorhanden 105, Rindvieh wurden 174 Stück gezählt : 3 Farren, 7 Ochsen, 5 Stiere. 130 Kühe, 22 Rinder, 7 Kälber. Auf die.,L«ndeasse, kommen davon insgesamt 107 Tiere, auf die Simmentalerrasse 51, auf Holländer 10 und auf Allgäuer 6 Stück.

r Dobel OA. Neuenbürg, 4. April. (Unfall.) Der ^>chindelmacher Karl Wacker von hier ist auf der Albtal- vahn verunglückt. Der Zug fuhr plötzlich ab und Wacker

stürzte zwischen zwei Wagen. Der rechte Arm wurde ihm abgefahren und auch am Kopf erlitt er schwere Verletzungen.

Laudesuachrichtes.

r Stnttgart, 4. April. (Der Gast des Königs.) Der Prinz von Wales fuhr heute nachmittag in Begleitung des Königs und der beiden Herren seines Gefolges durch den Wildpark über das Bärenscklößchen nach der Solitude und zurück. Abends fand großes Diner statt, an dem der Prinz mit Gefolge teilnahm. Hernach begaben sich die hohen Herrschaften ins Theater.

p Stnttgart, 4. April. Der Landesverband der Wirte Württembergs hat an das Finanzministerium das Ersuchen gerichtet, für die Berechnung des Reingewinns

1. aus Wein den zweifachen Betrag de; Umgelderirags,

2. aus Bier fünf Mark pro Hektoliter, 3 aus Speisen einen den heutigen Verhältnissen entsprechenden niedrigen Satz als Norm für die Berechnung der Einkommen- und Gewerbesteuer festzusetzen und die Steuereinschätzungsbehör­den anzuweifen, diese Sätze ihrer Berechnung zu Grunde zu legen.

r Stnttgart, 4. April. (Spielplan der K. W. Hoftheater.) Großes Haus: 6.4. Nibelungen-Rinq: Die Walküre ( 5 V 2 ), 7-4 Die Nibelungen (7Vs). 8.4. II. Nibelungen-Ring: Siegfried (6), 10.4. Vorstellung zu Ein­heitspreisen: (Nur für Vereine) Der Freischütz (8), 11.4. Tiefland (8). 13.4 II. Nibelungen-Ring: Götterdämmerung (5). Kleines Haus: 6.4. Der Kaufmann von Venedig (7), 7.4. Zum 1. Mal wiederholt: Die Dame in Rot (8), 9.4 Die Dame in Rot (8), 10.4 (10. Vorstellung im Noot- itäten-Sonderabonnement: zum 1. Mal): Der gute Ruf (8), (Schauspiel in 4 Akten von Hermann Sudermann.) 12.4. Zum 1. Mal wiederholt: Der gute Ruf (8), 13.4. Char- ley's Tante (7), 14.4. Der gute Ruf (8).

r Stuttgart, 4. April. (Der Kampf gegen den Tabaktrust.) Der Verein der Zigarren- und Tadakladen- inhaber Württembergs (Sitz Stuttgart E.-B.) veranstaltete heute abend im Konzertsaal der Liederhall; eine sehr gut besuchte Versammlung, an der Angehörige aller in das Tabakgewerbe einschneidenden Branchen teilnahmen. Als Vertreter der Kgl. Zentralstelle für Handel und Gewerbe war Oberamtmann Hory, in Vertretung des Hansabundes Bayer, sowie Landtagsabgeordneter Htller anwesend. Der erste Redner, Syndikus Görrig vom Trustabwehrbund in Dresden sprach über denAmerikanischen Tabaktrust und das S aalsmonopoi", der zweite Redner, Rechtsanwalt Dr. Elsaß-Siuitgart, als Delegierter des Bervandes zum Schutze der deutschen Tabakindustrie (Sitz Frankfurt) überDas deutsche Tabakgewerbe'. Da dem deutschen Nationalver­mögen durch die Vertrustung von Fabrikation und Handel im Tabakgewerbe große Verluste entstehen können, so sah sich die Versammlung gezwungen, folgende Reso'ution zu fassen:Die bei der Versammlung Anwesenden erklären sich beruh mit allem Nachdruck dafür einzulreien, daß, einem weiteren Vordringen des Amerikanischen Tabaktrustes in Deutschland energisch entgegengearbeilet wird."

Deutsches Reich.

Ausländer beitragspflichtig zum Wehrbeitrag.

Berlin, 4. April. DieNordd. Mg. Zig." weist darauf hin, daß zu dem Weh'beilrag Ausländer unbedingt beitragspflichiig sind nur mit ihrem inländischen Grund- uno Betrieb: vermögen. Mi! ihrem sonstigen Kapitalvermögen, insbesondere also mit ihren einer Bank in Depot gegebenen Privrttkapitalien sind ausländische Staatsangehörige nur dann beitragspflichtig, wenn sie sich im Deutschen Reich dauernd, des Erwerbs wegen aufhalten, aber auch selbst dann, wenn sie ihre Kapitalien aus einem inländischen in ein ausländisches Bankdepot bringen.

Karlsruhe, 3. April. Der neue Hauplbahnhof soll Mitte Oktober dem Verkehr übergeben werden.

Freibnrg t. Br, 4. April. Zwei Knaben im Alter von 7 und 9 Fahren fanden gestern auf einem Schuttab­ladeplatz eine Konservenbüchse, in der sich offenbar mit Ratteng.fi vermischter Kakao befand. Nachdem beide von dem Inhalte der Büchse genossen halten, erkrankten sie als­bald unter Dergistungserscheinungen. Der jüngere Knabe ist noch in der Nacht gestorben; den äliercn hoffen die Aerzte om Leben zu erhalten.

Hamburg, 3. April. Auf der festlich geschmückten ,.Werst von Blohm u Boß lief heute nachmittag das für die Hamburg-Amcrika-Linie erbaute Schwesterschiff des Imperator" glücklich vom Stapel. Das Schiff, das den NamenVaterland" erhält, ist, wie derImperator", ein Turbinenschnelldampfer, aber noch 5000 Registertonnen größer als jener.

Z 4 in Frankreich.

Friedrichshafen, 4. April. Der Führer des Luft­schiffes Z 4, Kapitän Glund, hat gestern abend aus Lune- vtlle an die Luftschiffbaugesellschaft Zeppelin folgendes Tele­gramm gesandt: Schiff hier gelandet, da im Nebel französische Grenze überfahren. Warten auf Gas. um weiterzufahren. Hoffen, daß Formalitäten bis morgen er- ledigt.

Eine weitere Nachricht ist bei der Lustschiffbaugesellschast bis heule vormittag 9 Uhr noch nicht eingelaufen. Der Meinung der Lustschiffbaugesellschast nach ist die Landung led'glich wegen Bezinmangels erfolgt. Ein Motordesekt sei nicht anzunehmen.

Paris, 3. April. Wie man aus guter Quelle erfährt, wird die französische Regierung denZ 4" ohne besondere Formalitäten sreigeben. Nach Friedrichshafen ist diese Meldung schon abgegangen. Mannschaften mit Gas sollen von dort bereits nach Luneoille unterwegs sein. Die Rück­fahrt soll wahrscheinlich schon morgen angetreten werden.

r Luneville, 4. April. Die Insaffen des Z. 4 sind einer Letbesdurchsuchung unterworfen worden. Das Luft­schiff ist beschädigt und die Tasfüllung teilweise entleert. Es wird die Weiterreise nicht vor der Ankunst neuer Gas­vorräte antreten können. Die Insassen wurden nach ver­schiedenen Vernehmungen in ihr Hotel gebracht. Der Bürgermeister und 60 Arbeiter hielten während der Nacht die Wache bei dem Luftschiff.

Nancy, 4. April. (Teleph. Meld. nachm. 4 Uhr). Auf Grund des Ergebnisses der amtlichen Untersuchung ist beschlossen worden, daß das Zeppelin-Luftschiff sofort abf 8 hrt und daß die deutschen Offiziere auf der Eisenbahn bis zur Grenze begleitet werden. Der Zwischenfall ist damit abgeschlossen.

Z 4 wieder in Deutschland.

p Die von den französischen Behörden oorgenommene amtliche Untersuchung har ergeben, daß das Luftschiff Z 4 Eigentum der Lustschiffbaugesellschast ist. Der Führer der militärischen Abnahmekommission. Hauptmann George, hat ehrenwörtlich versichert, daß keinerlei auf die französische Nationalvertetdigung bezüglichen Beobachtungen gemacht worden sind. Infolgedessen wurde dem Luftschiff die Rück­fahrt nach Deutschland gestattet, die sofort heute mittag ang> treten wurde Auf der Rückfahrt passierte das Luftschiff um 3 Uhr die französische Grenze, um 4 Uh: befand es sich über der Lustschifshalie Frescaty bei Metz und sch'ckte sich an. zu landen. Die Offiziere waren auf der B chn bis zu: Grenze begleitet worden.

Metz, 4. April.2 4" ist um 4.15 nachmittags gelandet, konnte bis jetzt aber wegen heftigen Windes noch nicht in die Halle gebracht werden.

Luneville, 4 April. Die Erlaubnis zur Rückfahrt des Luftschiffes traf im Laufe des Vormittags hier ein und wurde mittags von dem Uiterpräsekien und dem General Lescoi dem Führer des Luftschiffes, Kapitän Glund, über­mittelt. Um ll.45 Uhr trieb ein Windstoß den Ballon in die Höhe und mit ihm die 30 Soldaten, die ihn hielten. Es war ein angstvoller Augenblick. Alles riefloslassen?" worauf die Soldaten sich zur Erde fallen ließen. Dann senkte sich die Spitze des Luftschiffes wieder und näherte sich bis aus 10 Meter dem Boden. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, begab sich die Mannschaft durch den Laufaang in die Hintere Gondel. Um 12.30 Uhr wurde der Befehl zum Aufstieg gegeben. Das Schiff hob sich sofort, schwebte aber noch über eine Stunde über dem Platz, da es gegen Norden obzutrelben drohte. Fm Luftschiff befand sich nur die eigene Mannschaft, während der Bürger­meister die deutscher? Offiziere, die von einem besonderen Beamten begleitet waren, in seinem Automobil nach Amicourt brachte. Der abmontierte Motor wurde auf einem Wagen zum Bahnhof geschafft. Die Offiziere des Luftschiffes haben heute früh die Summe von 8000 die sie sich aus Friedrichshofen hatten anweisen lassen, an die Zollbehörde bezahlt.

r Paris, 4. April. Aus Luneville trafen über das Zeppelinlusttchiff neue Meldungen ein, die mit den bisherigen nicht übereinsttmme». Danach hat General Hirschauer, nach- dem er die deutschen Offiziere befragt hatte, ob sie alles Nötige hätten, mit seinem Stab eingehend den Zeppelin- Kreuzer, die Gondeln, sowie die gesamte Inneneinrichtung besichtigt. Auf Ersuchen des Piloten Glund gestattete General Hirschauer. daß 20 Lustschiffer, die mit dem Straßburger Zug cingetroffcn waren, den Exerzierplatz betreten dursten, um bei der Ausbesserung des Luftschiffes mitzuhelfen. Ver­schiedene Aluminiumstangen im Innern des Luftschiffes waren bei der Landung gebrochen und mußten wenigstens durch