Schaffung schwerer Geschütze von San Giovanni di Medua beschäftigt. Da diese Geschütze nicht vor Ende dieser Woche schußbereit in Stellung gebracht werden könnten, fei es wenig wahrscheinlich, daß vor Sonnabend ein neuer Sturm auf Skutari statifinde.
r Konstantinopel, 3. April. Der amtliche Kriegsbericht meidet: Die Ruhe vor Tatschalda hielt gestern an. Nur am linken Flügel eröffneten wir ein Artilleriefeuer gegen den Feind, der an dieser Seile mit Befestigungsarbeiten beschäftigt war. Der Feind schoß auf unsere Retz oznoszierungskolonne. Unser Geschwader beteiligte sich on dem Kampf. Bor Bulair hat sich nichts ereignet. Der Gesundheitszustand der Truppen ist befriedigend.
r Konstantruopel, 3. April. Der offizielle Kriegsbericht besagt: Der Feind untechielt gestern an der Tschat- stdschalinie eine Kanonade gegen unsere Rekognoszierungs- ableilungen. Bei Bulair ist die Lage unverändert.
r Cetinje, 3. Apri. Gestern morgen um 7 Uhr sind österreichische Kreuzer in den montenegrinischen Gewässern e. schienet?
r London, 3. April. Die Botschasterocreinigung ist vertagt worden, da endgiltige Instruktionen betreffend die geplante Flotten, emonstrotion fehlten. Während z. B. im Ausland erklär! worden ist, daß kein italienisches Kriegsschiff an der Flotlendcmonstration teilnehmen werde, wird hier von wohlunterrichteter diplomatischer Seite konstatiert, daß au eine Teilnahme Italiens wohl zu glauben sei. Bon ganz autoritativer Seite wird erklärt, daß ein französisches Kriegsschiff mit Billigung Rußlands auf Verlangen teil- nehmen werde. Aber auch dieser Punkt scheint Informationen von französischer Seite zufolge, nicht klar zu sein. Man bezweifelt nicht, daß die Beseitigung der bestehenden Ungewißheit nur eine Frage von wenigen Stunden ist.
Die Flottendemsnstratio». r Paris, 3. April. Nach einer Meldung des „Temps" hat das hiesige Ministerium des Aeußern von einer Erklärung der russische« Regierung betreffend die Teilnahme Frankreichs und Englands an der Flottendemonstration gegen Montenegro keine Kenntnis erhalten.
Silistria rumänisch?
Petersburg, 3. April. Dem „Rjetsch" zufolge ist d'e Mission des Generals Dimitriew ergebnislos verlaufen, da der Minister d s Aeußern, Sasonow, die Vorschläge nicht akzeptierte und die Vertreter des Dreibundes die Ansprüche Rumäniens für begründet erachtet haben.
Von kompetenter Seite verlauüt, daß Sasonow sich nach wie vor des vollsten Vertrauens des Zaren zu erfreuen h.che und daß nicht an seinen Rücktritt zu denken sei. Ebenso verbleibe Iswolski auf seinem Pariser Posten und werde an seine Versetzung nach London nicht gedacht.
Loudo«, 3. April. Nach einer Meldung der „Daily Mail" aus Petersburg wurde aus der Botschafterkonferenz
in Petersburg entschieden, daß Silistria an Rumänien fallen solle mit 13 Kilometer Küstenlcnd am Schwarzen Meer.
Bukarest, 3. April. Angesehene hiesige Blätter bringen heule aus Grund Petersburger PrioaNneldungen die Nachricht, daß Rumänien Silistria erhallen nu'rde. An den amtlichen Stellen war darüber nichts in Erfahrung zu bringen. Die Nachricht hat hier, obwohl die offizielle Bestätigung noch fehlt, großen Eindruck gemacht. Die Stimmung in den Kreisen ist gehoben und auch auf der Börse blieb die Nachricht nicht ohne Eindruck.
Von der Wehrsteuer.
Die „Tägliche Rundschau" weiß zu berichten, daß zur Deckung der bauernden Ausgaben für die Militäroorlage von der Reichsregierung eine Erbanfallsteuer, verbunden m t einer Wehrsteuer eingebracht werde. Wenn diese Nachricht nach dem „Neuen Tagblait" nur mit starker Skepsis aufzunehmen ist, so ist doch hervorzuheven, daß die Erbanfall- steuer sich immer mehr Eympaihicn erworben hat und der Gedanke der Einführung einer Wehrsteuer geradezu populär genannt werden mag. In der Frage der Ausbildung der Reichserbschaftssteuer, welche seit 1. Juli 1906 in Kraft ist, kann man verschiedener Meinung sein. Bezüglich der Einführung der Wehrsteuer dagegen sind alle Parteien von Bassermann bis Bebel einig. Die Wchrstcuer war auch schon wiederholt Gegenstand der Reichstagsverhandlungen. Schon 1881 hat Bismarck im preußischen Abgeordnetenhaus gesagt: „Zur Wehrsteuer hat nur das Gefühl Anlaß gegeben, welches sich des Musketen tragenden Soldaten bemächtigt, wenn er einen seiner Meinung nach auch diensttauglichen Nachbar zu Hause bleiben sieht." Und im Reichstag sagte derselbe Reichskanzler bei Beratung des Gesetzentwurfes mit dem Bandwurmtitel. betr. die Besteuerung der zum Militärdienst nicht herangezogenen Wehrpflichtigen: „Wir wissen nicht, wie eine Ausgleichung zwischen dem, der im Heere dienen muß, und dem, der nicht zu dienen braucht, anders zu schaffen ist. Halten Sie diese distributive Gerechtigkeit für nicht angebracht und nicht erforderlich, nun gut, dann werden Sie sie ablehnen; sie hat mit der Theorie der Steuern nichts zu tun, sie ist nur die Ausgleichung einer Last, für die ich einen anderen Weg nicht finden kann." Auch der Zentrumsobgeordnete Reichens- perger trat warm für die Wehlsteuer im Jahre 1881 ein und traf den Nagel auf den Kopf mit den Worten: „Die Militärpflicht beruht aus dem einfachen und natürlichen Gedanken, daß jeder verbunden sei, die Integrität des Staates und die innere Ordnung zu verteidigen, und zwar, wie das deutsche Wort ganz einfach sagt: „mit Gut und Blut." Wer nicht mit „Blut" das Vaterland verteidigen kann, soll es mit „Gut" tun. Es ist dies eine so selbstverständliche Forderung, daß dagegen die Ausführungen des Historikers v. Treitschke nicht auskommen konnten, v. Treitschke ging soweit, den Grundgedanken der Wehrsteuer als durch und
drnch undeutsch zu erklären, er entspreche nicht dem guten Gedanken deutscher Rechtsgleichheit, sondern vielmehr jener schablonenhaften äußerlichen Egalite, wie sie in den Tagen des Konvents und des Bonapariismus in Frankreich verherrlicht wurde. Dagegen ist aber einzuwendcn, daß der Gedanke der allgemeinen Wehrpflicht beim deutschen Volke in Fletsch und Blut übergegangen ist. Die Ehre, Soldat zu werden und Soldat gewesen zu sein, wird im Volk geliebt und geschätzt, die Militärmütze wird von jungen und älteren Männern auch nach der aktiven Dienstzeit noch gerne getragen, der N'chtsoldat wird nicht selten wegen seiner Befreiung vom Dienst in der Linie gehänselt, die Familien, welche mehrere Söhne unter der Fahne hatten, pflegen einen gewissen Stolz zu haben, der weniger glückliche Nachbar irägt geheimen Neid, wenn er es auch nicht zum Munde herausiäßt, kurz und gut: die Wehrpflicht ist zu einer Ehrcn- last gewoiden, die gerne getragen wird. Die Wehrsteuer kam? eine so in Fletsch und Blut übergegangene Instiluüon nicht herabmindern. Der größere Teil der männlichen Bevölkerung ist dienstfrei, darunter sind einmal solche, die sich freilostcn, welche absolut kein geistiges oder körperliches Gebrechen haben, dann eine große Zahl, die wegen geringer, die Erwerbssähigkeit gar nicht oder kaum beeinträchtigender köiperlicher Fehler frei wurden z. B. wegen Kurzsichtigkeit, Schietens, Zahnlosigkeit, Steifheit eines Fingers, Minder- maß oder anderer geringer Fehler. Das Geldopfer wird nicht auf die Schultern von Erwerbsunfähigen oder in der Erwerbssähigkeit erheblich beschränkten Personen gelegt, sondern solchen Personen zugemutet, welche während der Zeit, innerhalb welcher andere die Last des Diensten zu tragen haben, dem Erwerb und dem Boit il des Tagrs nachzugehen vermögen, nicht oder kaum beschränkt in ihrer Erwerösfähigkrll. Warum sollen z. B. die reichen Familien, deren Söhne wegen Mindermaß frei werden, nicht parlizi- zipieren an der allgemeinen Wehrpflicht mit ihrem Geldbeutel? Weshalb soll der Taglöhnerssohn, der tauglich ist, durch den Dienst im Heere seinen Toglohn verlieren, und der Bauernsohn, den eine tiahe Losnummer frei gespielt hat. soll nicht nur von der Dienstpflicht frei sein, sondern soll auch noch weiter erwerben können, ohne dem Staat ein Entgelt oder, wenn dieser Ausdruck nicht gewünscht wird, ein Opfer zu bringen. Eine vollkommene Ausgleichung zwischen Mttliärdieast und Militärsreiheit wird die Wehrsteuer allerdings nicht bringen, aber schreiende Mißstände wird sie beseitigen. Mag man auch den Gleichheilsfanallsmus als Erzeuger der Wehrsteuer nennen, die innere Berechtigung derselben wird man zwar anzweifeln, aber nicht leu gnen können. Wer nicht dient, zahlt. _
Mutmaß!. Wetter am Samstag und Sonntag.
Für Samstag und Sonntag ist zunächst noch wechselnde Bewölkung mit strichweisen leichten Niederschlägen, dann aber ausheiterndes Weiter zu erwarten.
Stk dir Redaktion verantwortlich: Karl Panr- Drucks. Verlos
der <S. W. Zal je rächen Buchdrucker«! (Emil Zaileri Nagold.
Nagold.
Mlder-Lssris.
Infolge Neueinteilung der Wärter-Distrikte und Versetzung eines Wärters sind auf der Straße Nagold—Haiterbach S Straßen- wärterftellen erledigt und zwar:
für Dist ikt Nr. 1 van Nagold
bis Jselshausen, für Distrikt Nr. 2 von Jselshausen
gegen Unterschwandorf
Die von der Amtskorporation zu bezahlende jährliche Belohnung betragt 650 neben einem Geschirrgeld von 20 und einer Zulage seitens der Stadtgemeinde Nagold von 50
Bewerber wollen ihre Meldungen bis
Mittwoch, den 9. d. M.,
vormittags 8 Uhr,
anher einreichen, wobei bemerkt wird, daß der Wärter für Distrikt Nr 2 womöglich seinen Sitz in Jselshausen zu nehmen hat. Beide Stellen werden voraussichtlich nach Inkrafttreten des neuen Penstonsgesekes pensionsberechtigt werden.
Stadtschultheißenamt:
Schumacher A.B.
^SSSSSSSSSSSSSS
m
^ Hek. 81reri§er-, Nagold
r?
L,
Y
L,
Y
LI
m .
m
L>
o
omptielllt —- — -
Hiiudetzi-Uuiinelaäe,
^priko8vn-Nuimi;In<1«>
ollen nncl in 1 ktuncl-Oläsern, govclle in 2, 5. 10 nnll 25 iNunll-Iriinern.
SVSSN SVSS SSSS
*
LI
lH
LI
LI
LI
m
LI
LI
LI
LI
0
LI
Spar- und Borschußbank Haiterbach
eingetragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht.
Bilanz pro 31. Dezember 1912.
I*»88ivr»
Kasse.
15 973.02
Geschäftsanteile.
. 67 380.98
Wechsel.
. 51 020.96
Reservefonds.
31088 —
Effekten.
. 22 500.
Spezialreservefonds .
. 26 177 52
Anteile bei der Zentralkasse Ulm .
5 000.—
Banken.
2 059 —
Banken.
4 635.
> Spareinlagen incl. Zinsengutschrift .
. 788165 89
Konto-Korrent.
. 206 623.57
! Konto-Korrent.
72 076 59
Vorschüsse.
. 477 334.12
Ueberhobene Zinsen.
354.51
Gitterzieler und Hypotheken . . .
. 175 794 37!
Dividenden..
3 221.—
Zinsen.
31 125.97
Gewinnvortrag.
135.52
Mobilien.
400.
Grundstücke.
252.—
990 659 01 >
! 990 659 01
Mitgl ederzahl am 1. Januar 1912.302
Eingetreren pro 1912.15
317
Ausgeschieden: durch Tod 6, freiwillig 6 . . . 12
Mitgliederzahl am 31. Dezember 1912.305
Hmterbach, den 30. März
Der Vorstand:
Iiegker. Krrtekunst. Wieger
Nagold.
Viwttz für öumoiorei-tzttitrer.
Unterzeichneter empfiehlt sich in
«WNllmk,
Meine langjährige Tätigkeit in der Branche bürgt für fach männische gründliche Reparatur.
Ich bitte um gesl. Zuspruch und sichere prompte Arbeit und billige Preise zu
Karl Laurer. plorLbeim
Oestliche Karl-Friedrich-Str. 37.
„Kaiserkrone". „Industrie" und „Prof. Woltmanns" empfiehlt Joh. Neule, Gäriner.
Oberschwandorf.
Einige gut überwinterte, schöne
Bienen stocke
Hai zu verkaufen
Jakob Walz, Wagner
Telephon 178