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tze Leichenbe- sowie für die für die ehren- sgenossen und r seiner letzten
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LrschetM tLgltch mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.
Preis oierteljührUch hier mit Lrägerlohu 1.20 ^k, im Bezirksund 16 Lm.-Berkehr 1.25 im ilbrigen Mtrttemberg 1L5 Mouats-AbonnemeM» nach Verhältnis.
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Fernsprecher Nr. 29.
Fernsprecher Nr. 29.
87. Jahrgang.
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bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.
Beilagen: Plauderstiibchen, Jllustr. Sonntagsblatt und
SchwLb. Larckwirt.
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Donnerstag, den 20. März
1813
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Die nächste Ausgabe des Blattes erfolgt am Samstag nachmittag.
Vom Evangelische« Oberschulrat ist am 15. März d. 2. die erledigte Oberlehrerstelle am Lehrerseminar in Nagold dem Amtsverweser Adolf Bauser am Lehrerseminar in Eßlingen, früher Reallehrer in Edingen, übertragen worden.
Der Gekreuzigte.
(Dum Karfreitag.)
Als mn die Mittagsstunde des Karfreitages das Kreuz -auf Golgatha aufgerichtet war, da war auf dem kahlen Hügel eine wogende Menschenmenge versammelt. Es ist, als hätten alle Typen der Menschen sich hier eingefunden: da sind sie, die selbstgerechten, hassenden Feinde, die den Gekreuzigten verhöhnen, die Schaulustigen und Gleichgültigen die ihn bespötteln und an dem grausamen Schauspiel sich freuen, die Rohen, denen seine Kleider wichtiger sind als sein Leben, die Mitleidigen, Furchtsamen nur kein einziger, der den Mut hat, mit ihm furch los zu bekennen! And ruhig ragt das Kreuz, und über oll die Unruhe und das loute Zeichen tönt das Wort der gekreuzigten Liebe: Vater vergieb; denn sie wissen nicht was sie tun!
Es ist ein weltbewegendes Schauspiel, dieses ruhig ragende Kreuz! Während es unten um den Hügel stiller wird und Fichte nis die Sonne verhüllt, kämpft der Gekreuzigte den stillen, großen Komps. Wie Lichtstrahlen aus seiner reinen Seele brechen die abgerissenen Worte hervor, aus einem Herzen, das allem Haß der Me-scheu mit Liebe antwortet, das in größtem Schmerz sich selbst vergißt und nur der andern gedenkt, dis das Auge noch einmal sich emporrichtet und die Seele sich emporschwingt: Vater in deine Hände'!
Wir leiden daran, daß uns alle diese Größe zu alltäglich geworden ist, -man fühlt bei diesen Geschichten oft nar nicht mehr die überwältigende Kraft. Aber wer einmal sich die Ruhe nimmt, in stiller Stunde oder in eigener Seelennot — vielleicht nach langer Zeit einmal — die Leidensgeschichte Jesu, wie sie in den letzten drei Kapiteln unserer ErangeSien geschrieben ist, für sich zu lesen, der wird eigenartig berührt werden von der wunderbaren Größe und Wickuig dieser Geschichte ohne gleichen. Darum, wenn heutzutage so o'ele oberflächlich, gle-chgülüg, oft wohl gar mit offener Feindschrst und rohem Spott am Kreuze oo- rübergehen: „sie wissen nicht, was sie tun." Sie müssen auch niemals den Gekreuzigten gesehen haben, wie 6 wirklich ist — oder sie müssen völlig verhärtet sein.
Denn der Gekreuzigte'steht heute nicht nur als Sinnbild auf unseren Mären — ruhig und majestätisch ragt auch mitten in die moderneZeit hinein das Kreuz von Golgatha, als sin Zeichen, dem widersprochen wird oder das die Herzen ausrichtet. Der Karfreitag lenkt die Blicke besonders aus das Kreuz mit seinem stillen Rus: „Für euch gegeben." seiner schweigenden Lehre: „Niemand hat größere Liebe, denn die, daß er sein Leben läßt für seine Brüder" und feiner stummen Frage: „Das tat ich für dich, was tust du für mich?
Zum Karfreitag.
r Der Karfreitag gilt als der höchste Festtag der evangelischen Kirche. Die ersten Spuren einer Feier des Karfreitags finden sich um die Milte des zweiten Jahrhunderts in der römischer Kirche. Man heiligte den Karfreitag durch strenges Fasten und Meiden aller Arbeit, durch Trauergesänge, durch schwarzen Schmuck der Kirchen. Die katholische Kirche gibt seiner Feier k inen eigentlichen festlichen Charakter, was zur Folge Hot, daß er von den Katholiken nur als halber Feiertag betrachtet und die Werktagsarbeit nicht unterlassen wird. In Preußen ist der Karfreitag seit 2 . Septbr. 1899 gesetzlicher Feiertag. Die Schweizer Kirchen haben die Feier des Karfreitags erst 1860 ausgenommen. Im Volksglauben spielt der Karfreitag eine große Rolle. Nach der Meinung der Leute sind vor allem die Karfreitagseier gesegnet. Sie sind nicht nur gute Bruteier, sondern halten auch bis zum nächsten Osterfest. Ein Karfreitags« übers Dach geworfen, schützt das Haus vor Blitzschlag. In Frankenbach bei Heilbronn wandem d-c Leute am Karfreitagmorgen vor Sonnenaufgang zum Godelmannsbrunnen. Das ist eine Quelle, die etwa zehn Minuten vom Dorf entfernt ist. Wer von ihrem Wasser um diese Zeit trinkt, der bleibt das ganze Jahr gesund.
Tages-Nerrigkeiteu.
Aus Etadt md Amt.
Nagold. 20. März 1S13.
* Latein- und Realschule. Die Iahresprüfung fand gestern vorm, von 8 V 2 — 10 ^ Uhr im Schulgebäude statt; der Prüfung wie der Schlußseter in der Turnhalle von 11 bis 12 Uhr wohnten Eltern und Freunde der Jugend an. Man freute sich mit den Herren Lehrern über das Wissen und Können der Schüler und Schülerinnen; die Schlußfeier gestaltete sich bei turnerischen Hebungen, Gesang und Deklamationen sehr ansprechend und zeigte, daß die jungen Leutchen bei allem Lernen einen frohen Sinn und einen spann- kräftigen Körper haben. Die markige Abschiedsansprache des Herrn Schulvorstands, Oberpräzeptor Haller, wird den nun aus der Schule ins Leben Tretenden eine dauernde Erinnerung zur Beherzigung sein, den andern ein Ansporn zur emsigen Lernarbeit.
o»'. Für die Nationalspende. Wie das Württ. eo. Landeskomitee uns mitteilt, sind für die Nationalspende zum Kaiserjubiläum für die christlichen Missionen in den deutschen Kolonien bereits eine Reihe namhafter Beiträge eingegangen. Es haben nach einem ersten und vorläufigen Bericht gespendet: Kommerzienrat Chevalier 1000 Mk., N. 500 Mk , Dr. ing. Graf von Zeppelin 300 M., Kommerzienrat Rob. Frank, Ludwigsburg 500 Mk,, Julius Du- oernoy 500 Mk.. Prof. D. Dr. von Wurster, Tübingen 200 Mk., Dr. P. L. 5000 Mk., Kommerzienrat Kienzle, Schwenningen 200 Mk., Kommerzienrat C. Engelhorn 1000 Mk., Geh. Komm. R. Dr. ing. v. Boith, Heiden- heim 500 Mk. Das elfte allgemeine Gabenverzsichnis wird veröffentlicht werden, wenn auch von den Beztrks- sammeistellen Mitteilungen vorliegen.
Laudesnachrlchteu.
p Militär-Handbuch des Königreichs Württemberg. Die bisherige vom K. Generalkommando herausgegebene Rangliste des 13. Armeekorps wird nicht mehr erscheinen. An ihrer Stelle beabsichtigt das Kriegsministerium, w:e der Schw. Merkur hört, alljährlich ein „Mtlitärhandbuch des Königreichs Württemberg" herauszugeben, das alle 5 Jahre — und zwar erstmals im laufenden Jahr — in „Großer Ausgabe", in den Zwischenjahren in „Kleiner Ausgabe" erscheinen soll und auch an Private abgegeben wird. Die erstmals im Jahr 1914 erscheinende „Kleine Ausgabe" soll ungefähr den Inhalt und Umfang der bisherigen Rangliste erhalten.
p Stuttgart, 19. März. (Der Besuch des Prinzen von Wales.) Der Prinz von Wales, dessen Ankunft in Stuttgart für 29. März in Aussicht genommen ist, ist gestern in Köln eingetroffen. Uebec Düsseldorf, Koblenz und Heidelberg wird sich der Prinz nach Stuttgart begeben. Der Besuch des Prinzen am württ. Hofe trägt privaten, verwandtschaftlichen Charakter. Als Gast des Königs wird der Prinz im Wilhrlmspalast Wohnung nehmen. Während seines Besuchs in Württemberg soll ihm Gelegenheit gegeben werden, in zwangloser Weise das Schwabenland und seine Sehenswürdigkeiten kennen zu lernen und die Stätten zu besuchen, die noch an seinen Großvater, den Herzog von
Teck, erinnern. Bon Stuttgart begibt sich der Prinz nach Tübingen und Friedrichshasen, wo er die Werst des Luftschiffbaus Zeppelin besichtigen wird.
x Stnttgart, 18. März. (Friedrich-List-Denkmal.) Der preußische Eisenbahnmintster 0 . Breitenbach und de» sächsische Minister Dr. v. Seydewitz stifteten je 2000 Mark zum Denkmal für Friedrich List in Leipzig. Die Minister erklärten, freudig berührt worden zu sein, daß die Anregung zur Errichtung des Denkmals aus Beamtenkreisen ihrer Ressorts gekommen sei. Das Denkmal wird etwa 40 000 ^6 kosten. Bekanntlich haben auch der Rat der Stadt Leipzig, die Leipziger Handelskammer und die württ. Handelskammern. Beiträge zu dem Denkmal gespendet.
p Die Viehseuchenumlage für LSI». Nach einer Verfügung des Ministeriums des Innern ist für das Jahr 1913 zur Zentralkasse der Viehbcsitzer für Entschädigung bei Viehseuchen für jedes Pferd, für einen Esel, ein Maultier oder einen Maulesel ein Beitrag von 10 Pfennig, für jedes Stück Rindvieh ein Beitrag von 50 Pfennig zu entrichten. Die eingezogenen Beiträge sind nicht mehr an die Oberamtspflege sondern nach Abzug der Einbringungsund Postgebühren von den Gemeinden unmittelbar an die Ministerialkasse des Innern abzuliefern. Künftighin soll die Biehseuchenumlage mit den alljährlich stattfindenden Viehzählungen verbunden werden. Die nächste Umlage wird voraussichtlich erst auf 1. Dezember 1914 erfolgen. Dis Entschädigungen, die nunmehr auch für die an Nachkrankheiten der Maul- u. Klauenseuche eingehenden Rinder bezahlt werden, machen die Ansammlung eines größeren Reservefonds notwendig, weshalb die Beiträge für das Rindvieh in den nächsten Jahren etwas höher sein werden, als sie früher regelmäßig waren.
p Stuttgart, 19. März. (Eine März fei er der Sozialdemokratie verboten). Die auf gestern abend angesetzte Märzfeier der Sozialdemokratie konnte nicht abgehalten werden, da die Stadldirektion die Genehmigung zur Abhaltung versagt hat. Als Gründe für das Verbst sind nach der Schwäb. Tagwacht von der Stadldirektton angeführt worden, daß die organisierte Arbeiterschaft keinen geschlossenen Personenkreis darstelle und daß sich nicht mehr habe seststellen lassen, ob die einzelnen Programmpunkte dem Charakter der Karwoche entsprechen. Die Märzfeier wird nunmehr in größerem Umfang Ende der nächsten Woche gehalten werden.
Gerichtssasl.
r Stuttgart, 18. März. (Verletzung der Wehrpflicht.) Sechszehn junge Leute, die sich der Wehrpflicht entzogen haben, wurden von der Strafkammer zu je 400 Geldstrafe eo. 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Don den Geladenen war keiner zur Verhandlung erschienen.
BerU«, 17. März. In dem seit mehreren Wochen vor dem Landgericht verhandelten Prozeß gegen den Ani- mierbankier und Direktor der „Merkur-Bank" in Berlin, Otto Saztler, beantragte heute der Staatsanwalt eine Ge- samtstrafe von 8 Jahren Gefängnis und 3000 Mk. Geldstrafe, ferner wegen Stempelsteuervergehens eine Geldstrafe von 55025 Mk.; gegen die übrigen Angeklagten wurden Gefängnisstrafen von 3 Wochen bis 9 Monaten und Geldstrafen beantragt.
! Die Bauern haben für den Karfreitag ihre besonderen l Regeln, mittels deren sie auf das ganze Wetter während des Frühjahrs und Sommers schließen. Regnet es, so triit während des ganzen Frühjahrs und Sommers Regen ein, gibt es gar ein Gewitter, so mangelt es im Sommer nicht am bösen Wetter. Der Wind, der am Karfreitag weht, ist maßgebend für das ganze Jahr.
Karfreitag ist darum der größte Tag im Jahr, weil an ihm alle Eoangeliumsglocken ein wunderbares Geläut anheben. Zu Weihnachten erklingen nur Weihnachtsglocken, zu Ostern nur Osterglocken, zu Pfingsten nur Pfingstglocken; aber hier tönt alles in voller Harmonie.
Karfreitag ist mehr, als Weihnachten; dort ließ die Liebe Iesum geboren werden; hier ließ sie ihn sterben: und das ist mehr!
Karfreitag ist mehr als Ostern; dort ließ die Liebe Ihn aus dem Grabe erstehen; hier ließ sie Ihn ins Grab versinken: und das ist mehr!
Karfreitag ist mehr als Pfingsten; dort gab der Herr der Welt seinen Geist; hier gab er der Welt sein Leben: und das ist mehr?
Darum: Karfreitag der größte Tag tu der Christenheit! Ktiche.
Eine Nacht im Zägerhause
von Friedrich Hebbel.
(Schluß.)
Unwillkürlich stimmten die Freunde mit ein und stiege« die Leiter hinunter. Am Fuß derselben trat ihnen, freundlich grüßend, der Jäger entgegen. Sein Gesicht kam ihnen bei weitem nicht mehr so unangenehm vor wie am Abend vorher und in der Nacht. Sie waren schon geneigt, ihm in ihrem Herzen Abbitte zu tun, da bemerkten sie auss neue jenen boshaften Zug um den Mund und jenes verdächtige Lächeln, und der Mensch wurde ihnen widerlicher wie je. Er entschuldigte sich, daß er sie noch spät habe stören müssen. „Freilich", setzie er hinzu, „konnte ich Nichtwissen, daß Sie mit offenen Augen schliefen wie die Hasen, und mich so leise ich auftrat, hören würden." Dann führte er sie in das Wohnzimmer, wo die Alte bereits mit Bereitung eine» Kaffees beschäftigt war, dessen aromatischer Duft ihnen kräftig und stärkend enigegendrang. Schweigend, wie sie es der Klugheit gemäß erachten mußten, genoffen sie diesen. Hierauf erkundigten sie sich be! dem Jäger, der seine« Hund wusch und kämmte, nach ihrer Schuldigkeit. Lakonisch und ohne aufzusehen versetzte er, er habe sich schon bezahlt gemacht. „Fehlt dir etwas von deinen Sachen?" fragte Adolf, der sich nicht länger halten konnte, seinen Freund
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