Ausland.
Meran, 6. Mürz. Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand weilt gegenwärtig mit seiner Gemahlin, der Herzogin von Hohenberg, inkognito in Meran und hat im Parkhotel in Obermais Wohnung genommen. Da der Aufenthalt des Thronfolgers jetzt zur Kurzeit auf längere Zeit angemeldet wurde, gewinnen die Gerüchte von der angegriffenen Gesundheit des Erzherzogs neue Nahrung. Das Leiden soll sich neuerlich wieder bemerkbar gemacht haben und eine gründl che Kur nölig machen.
r Paris, 7. März. Der Kriegsminister erklärte die Meldungen einzelner Blätter über das grausame Vorgehen oder über eine Abberufung des Generals d'Esperey in Marokko für falsch. Der Kriegsminister habe niemals etwas davon gehört, daß Verwundete ihrem Schicksal überlassen worden seien, wie cs die Blätter melden.
r Paris, 9. März. Der nationalistische Deputierte Pugliessi-Conti hat zu dem Entwurf über die Militärkredite in Höhe von 500000 Frcs. einen Zusatzantrag gestellt, wonach zur Deckung der Ausgaben für jeden in Frankreich beschäftigten ausländischen Arbeiter, Angestellten, Diener u. s. w. eine jährliche Taxe von 125 Frcs. erhoben werden soll.
r Paris, 7. März. Aus Anlaß der Romanowfeier richtete Pomcarö an den Kaiser von Rußland ein Telegramm, mit den herzlichsten Glückwünschen und der Versicherung, daß die Regierung der Republik in Gedanken an dieser Feier teilnehme. Der Präsident erneuerte die Wünsche für das Glück des Kaisers, der Kaiserin und des kaiserlichen Hauses und für das Gedeihen des befreundeten und verbündeten Rußlands. Der Kaiser erwiderte, er sei der Sympathien Frankreichs gew ß, aber es sei ihm besonders angenehm, ein neues Zeichen dieser Sympathien zu erhalten. Er versicherte die Republik seiner unwandelbaren Freundschaft und schloß mit Wünschen für das Gedeihen Frankreichs und das Wohlergehen Poincaros. Ministerpräsident Brtand und der Minister des Aeußern Ionnart wechselten aus dem gleichen Anlaß Telegramme mit ihren russischen Kollegen.
Eine Diplomatendemonstration mit — Kleidern.
Konstantinopel, 8. März. Aus Anlaß der vorgestrigen Feier des 300jährigen Regierungsjubiläums der Romanows fand auf der russischen Botschaft eine große Festlichkeit statt. Entgegen dem sonstigen Brauch nahmen die Botschafter der Tripela Allianze in großer Uniform an der Feier teil, während die Vertretet der übrigen Staaten in gewöhnlichem Besuchsanzug erschienen waren. Der Vorfall erregt in hiesigen diplomatischen Kreisen großes Aufsehen, und das um so mehr, als entgegen dem sonstigen Brauch von der russischen Botschaft versäumt worden war, sich mit dem Doyen des diplomatischen Korps, dem österreichischen Botschafter Markgrafen Palavitschini, ins Einvernehmen zu setzen. Man saßt dieses Vorgehen als eine offene Demonstration gegen den Dreibund auf.
r New-Aork, 9. März. Der „New-Pork Herald" hat ein Telegramm aus Puerto Plata erhallen, daß Präsident Noel von San Domingo verzichtet hat, und nach Europa abgereist ist. Die Bevölkerung befürchtet eine Revolution.
r Baltimore, 7. März. An Bord einer Bark, welche neben einem anderen Dampfer im unteren Hafen Dynamit einlud, ereignete sich heute eine Explosion. Beide Schiffe wurden völlig zerstört. Der Dampfer hatte eine Besatzung von 23 Mann, die auch auf der Bark arbeiteten. Nach dem Polizeibericht wurden 4 Mann getötet und 25 verletzt.
r Baltimore, 8. März. Man schätzt die Zahl der bei der Dynomitexploston auf dem britischen Dampfer „Alum- chine" Getöteten auf 43, die der Verletzten auf 50. Die durch die Explosion verursachte Detonation war in einem Umkreise von 100 Meilen zu hören. Der Oberbau des amerikanischen Kohlenschiffes „Jason" wurde 700 Fuß weit geschleudert. Dabei wurden 3 Mann von der Besatzung gelötet und 29 verletzt. Der angerichtete Schaden ist sehr groß. Das Dynamit befand sich auf einem neben dem Dampfer „Alumchine" liegenden Leichter und zwar in einer Quantität von 340 Tonnen. Der Schlepper „Atlantic" und der Regierungskohlendampser „Jason" wurden durch die Explosion furchtbar mitgenommen. Mächtige Stücke von dem Dampfer „Alumchine" wurden drei bis vier Meilen weit weggeschleudert. Unter den umhersliegenden Trümmern befanden sich auch viele noch nicht explodierte Kisten mit Dynamit. Eine davon fiel auf den Verdeck des Schleppers „Atlantic" nieder, explodierte dort und tötete 3 Personen. Ein mehrere Meilen von Baltimore entferntes Schulhaus wurde zerstört, wobei mehrere Kinder versitzt wurden.
r Rio de Janeiro, 8. März. Infolge des außerordentlich starken Wellenganges, der gestern in der Bucht von Rio herrschte, wurde eine Wasserwehr von der Brandung durchbrochen. Die benachbarten Straßen wurden überflutet. Die Verbindungen sind unterbrochen und die Einwohner abgeschnitten.
Der Balkankrieg.
r Konstantinopel, 9. März. Wie der offtzelle Kriegsbericht meldet, bombardierte der Feind am 6. und 7. d. Mts, die Stadt Adrtanopel. Das Artilleriefeuer war auf beiden Seiten nur schwach. Am 8. d. M. herrschte bei Adrianopel Ruhe. In Bulair wurde am 6. d. Mts. ein wirksames Artilleriefeuer gegen ein feindliches Bataillon gerichtet, das von Kurudschiflik gekommen war. Das Bataillon hatte zahlreiche Tote. Am 7. d. M. richtete der Feind sein Artilleriefeuer gegen das Panzerschiff „Torgut Reis,,, das das Feuer erwiderte und die feindliche Batterie zum Schweigen brachte. Am 8. d. M. beschoß der Feind von der Küste aus eine Schaluppe, welche als Leuchtschiff diente, vor Doghanarslan. Die Schaluppe wurde zerstört. An demselben Tage flog ein feindlicher Aeroplan über Bulair hinweg nach Gallipoli. Er schleuderte dort eine Bombe, die aber keinen Schaden anrichtele. Bei Tschataldscha hat sich nichts neues erreionet.
Der Fall vo« Janina.
Athen, 7. März. Nach dem von Esiad Pascha unterschriebenen Kopitulationsprotokoll hat sich die aus 33 000 Mann, Offiziere mit inbegriffen, bestehende türkische Armee bedingungslos übergeben. Alle Waffen und das vorhandene Geschützmaterial werden den Griechen ausge- liefert. Der Ueberrest der türkischen Monastirarmee hat sich von Janina nach Albanien zurückgezogen, da der Komman
dant dieses Truppenteils nicht dem Kommando Essads unterstellt ist.
Landwirtschaft, Handel vud Berkehr.
Alteusteig, 5. März. Haber II.- 10.67 10.—, Gerste 10.-, Roggen 10.—.
Biktualienpretse.
1 Pfund Butter 1.05-1.10 2 Eier 14-15
K. Forstamt Altensteig. Stammholzverkauf vom 4. März 1913. 4202 Fm. mit 86909,52 ^ Ausgebot und 105 616,20 ^ Erlös. Normales Langholz Fichten und Tannen 124"/g, Forchen 131"/«: Ausschuß Langholz Fichten und Tannen 116°/g, Forchen 124°/o- Ge- samtdurchschnitt 121,5"/».
Herrenberg, 8. März. Auf den heutigen Schweinemarbt waren zugeführt: 62 St. Milchschweine: Erlös pro Paar 40—58 ^6, 24 St. Läuferschweine: Erlös pro Paar 70—100 Verkauf: lebhaft.
Paris, 8. März. An der Börse herrschte heute hochgradige Ge- schäftsstille. Die Spekulation zieht es vor, weitere Nachrichten aus de« Balkanländern abzuwarten. Feste Haltung zeigten lediglich Kupferwerte, sonst war der Kursstand behauptet.
über Z4,000 ähnlich lautende schriftliche Anerkennungen!
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Mutmahl. Wetter am Dienstag und Mittwoch.
Für Dienstag und Mittwoch ist vorwiegend trockenes, wenn auch noch wechselnd bewölktes Wetter zu erwarten.
F« bt« Rrüa-Mvn verantwortlich. Karl Paur. - Ural»«, »«rag der D. W. Zaiser'schen Bochdruckerei (Emil Zaiserl Nagold
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Ebhausen.
Dienstag, des ii. Mitrz d. 3., «gchmtags 4 W,
ausgeschriebene Versteigerung einer
Ächmmri-Eiimchlang
in der Konkurssache der Firma Friedrich Steinle, Inh. Paul Wolf,
findet nicht statt.
Ragold, den 7. März 1913. Konkursverwalter:
Bezirksnotar Popp.
Stadtgemeinde Nagold.
vrrkttsLlmchch. Seichh,
Leih md SGMUl.
Nur Dienstag, 11. März
°us Mstrikt Killberg, Abt. Molde, vorderes Buch und hinteres Stuben-
Laubholzstammholz: 3 Eichen mit Fm. 0'^ V-». 0,20 VI. Kl.. 1 Esche mit Fm. 0,^0 VI, FVl»
Rottannenes Anbruchsägholz (Kilben):
32 Stück mit Fm. 7.05 l. Kl.. 2.67 II. Kl. Beigholz: Rm. Laubholz gemischt (meist Buche) 8 Scheiter, 62 Prügel; Rm. Ahorn Roller, 2 m lärm: 3 Rm. Nadelholz: 1 Scheiter, 23 Prügel, 9 Anbruch.
-neisig, Wellen gebunden: Laubholz gemischt (meist Buche) 1107, Nadelholz 1550; außerdem 16 Flächenlose Durchforstungsreisig, «chlagraum: 3 Lose.
Zusammenkunft 2 Uhr auf der alten Freudenstädter Straße bei den -oierkellern. (Letzter Beigholzverkauf!)
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Ich sehe mich veranlaßt, darauf aufmerksam zu machen, daß
FmH Soutter, led. Ziegler von hier, seit 1894 gerichtlich entmündigt ist, ohne meine Zustimmung kann er daher keinerlei Verpflichtungen für die Verwaltung seines Vermögens eingehen.
Nagold, den 8. März 1913. Der Vormund:
Stadtpfleger Lenz.
t g ^ Um.
Knorr
Frank f urt er-S uppe, feine, neu eingeführte Knorr-Suppe. Ein Würfel für 3 Teller 10 Pfennige.