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Her, Kettenmacher.

-ienst in Nagold: rdika, dkn 9. März redigt, Opfer für den Kleineislingen, Dek. /z 2 Uhr Christenlehre Uhr Erbauungsstunde s.

.März, abends 8 Uhr das neue Gesangbuch >s.

13. März abends ude im Vereinshaus.

Sdienst in Nagold:

Nag, 9. März, Vs 10 nd hl. Opfer, nachher ng bis 6 Uhr. (Vi 8 arf.)

10 Uhr in Altensteig.)

c der Methodisten- e in Nagold:

März, morgens Vs 18 )s V 28 Uhr Predigt. end 8 Uhr Gebetstunde freundlich eingeladen.

Erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Festtage.

Preis vierteljährlich hier mit Trägerlohn 1.80 >l, im Bezirks, «nd 10 Lm.-Verkehr 1.85 im Ädrigen WirUemberg 1.35 Monats-Abonnement« nach Verhältnis.

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Fernsprecher Nr. 29.

87. Jahrgang.

Fernsprecher Nr. 29.

Anzeigen-Gebühr für die einspaU. Zeile au» gewöhnlicher Schrift oder deren Raum bei einmal. Einrückung 1V /H, bei mehrmaliger entsprechend Rabatt.

Beilagen: Plauderstiibcheu, Illustr. Sonntagsblatt und

Schwäb. Landwirt.

Zum 10. März 1913.

Ehrfurchtsvoll bewahrt jedes im Denken und Fühlen gesunde Volk die Erinnerung an die Zeiten, in denen seine Vorfahren sich durch heldenmütige Verteidigung ihrer heilig­sten Güter einen Ruhmeskranz erwarben. Unverwelklich bleiben die Blätter eines solchen Kranzes, der wie ein Samenkorn wirkt, welches nur der Anregung bedarf, um in den Herzen der späteren Gcschechter erneut Blüten und Früchte zu treiben. Für unser Vaterland knüpft sich eine solche Erinnerung an die tiefernste, große Zeit vor nunmehr hundert Jahren. Staunend und bewundernd blicken wir MÜck auf unsere Väter, die sich im Jahre 18!3 wie ein Mann erhoben und in edlem Zornesmut die Fesseln der Fremdherrschaft brachen. Alle die heißen Leidenschaften, die ein mannhaftes Volk zu feurigem Tun e ilslammen, wenn es gilt, für Ehre und Freiheit einzutreler-, waren erwacht. Gewaltig und wuchtig schäumte die Volkskrast über und errang, von einer Reihe heldenhafter Führergestalien geleitet, so herzliche Siege, wie die Weltgeschichte sie nur selten zu verzeichnen hat. Außerordentlicher Opserw lligkeit aller ohne Unterschied bedurfte es, um solche Ergebnisse zu erzielen, um überhaupt mit Aussicht aus Erfolg den Kampf gegen den mächtigen Bedrücker aufnehmen zu können. Aber freudig, ohne Bedenken brachte das Volk diese Opfer, gab Gut und Blut hin im Vertrauen auf Gott für König und Vaterland. Ein Vorbild der Treue und Ergebenheit sind auf diese Weise unsere Vorfahren von 1813 dem heutigen Geschlecht gewor­den, dem sie zugleich gezeigt haben, was wahre Vaterlands­liebe zu leisten imstande ist.

Nichts anders als ein Gebot der Pflicht, erfüllen wir daher, wenn wir jetzt in der Zeit der Iahrhundert-Gedächt- nisiage jener Tapferen in Dankbarkeit gedenken und ihre Taten feiern. Mit leuchtendem Beispiele geht in der Be­tätigung dieser Pflicht der Dankbarkeit seinem Volke unser Kaiser voran. Schon zu Anfang vorigen Monals verherrlichte er gemeinsam mit dem K-onprinzen durch seine Gegenwart die in der alten Krönungsstadt Königsberg veranstaltete Gedenkfeier. Und in sinniger Weise bestimmte er den 10. März als Tag der Feier zum Andenken an die Befreiungskriege für die preußische Armee und Landwehr. Eine doppelte Bedeutung hat der 10. März in Preußens Geschichte. Er ist der Geburtstag der verewigten Königin Luise und der Tag der Stiftung des Eisernen Kreuzes. 5v'önlg Friedrich Wilhelm III. wählte in seinem iiesreligtösen Sinne als Form für das Ehrenzeichen, welches die im Befreiungskämpfe erworbenen Verdienste belohnen sollte, das Kreuz,denn der Blick auf das Kreuz fordert zugleich zu kühnem Heldenmute und zu christlicher Dimut auf. Ein eisernes mußte es sein, denn nur mit Eseu konnte die sechsjährige Schmach gerächt, das eiserne Joch des Unter­drückers gebrochen werden."

An diesem durch besonders erhebende Erinnerungen weihrvollen Gedenktage wird in allen Standorten des preuß. Heeres und überall da, wo zwar keine Garnison, aber ein Kriegerverein vorhanden ist, die militärische Erinncrungsseier an die große Zeit vor 100 Jahren staitfinden. Dem allen Grundsätze unserer Hohenzollernfürstrn getreu, daß allen voran Gott die Ehre gebührt, wird sie z wächst in den Goltes-

Berschiedenes.

2lus der Zeit der Wiener Schusterbuben plaudert im Märzheft von Belhagen K Klastngs Monatsheften ern aller Wiener und erinnert daran, daß der Wiener Volks­humor in seiner einstigen Fassung zwei Typen gehabt hat, den Fiaker und den Schusterbuben. Der mit der Zunge gleich behend wie mit der Peüsche dreinschnalzende Fiaker, dessen Späße aber keineswegs wie Peitschenhiebe trafen, sondern nur mutwillig in die Lust hineinknallten, war der harmlosere von beiden; er vertrat sozusagen die mildere Ton­art, hielt sich an die kleineren Dinge des Alltaglebens, an das, was ihn selbst anging und ihm beimFührischießen" in den Wurf kam die hohe Obrigkeit ließ er gerne un­geschoren. Ganz anders der Schusterbub! Eine Weile nach dem unglücklichen Kriege von 1866 stolziert ein hoher Offizier mit der ganzen unverringerten Grandezza des militärischen Rangbewußtseins über die Straße und ihm fliegt der freche Schusteibubemvitz nach:Der bild't st' a ein, daß er allein Königsgrätz verloren hat". Zu Beginn der fünfziger Jahre, als in Wien noch der Belagerungszustand herrschte und die neuformierte Gendarmerie mit der bis dahin fremd- gewesenen Pickelhaube und aufgepslanzten Bajonetten am hellichten Tage mitten unter den Spaziergängern des Graben­korsos und des Stefansplatzes herumpatrouillierte, wie wenn

Wontag, den 10. Wärz

Häusern begangen. In sämtlichen Garnisonkirchen und Militärgemeinden findet unter Beteiligung der Landwehr- osftziere, der Kriegeroereine mit ihren Fahnen und der Sani­tätskolonnen feierlicher Gottesdienst für die Truppen statt, die mit ihren Feldzeichen erscheinen. Im Anschluß an ihn folgt eine Parade der Garnison, gelegentlich deren der dienst- älteste Offizier in einer Ansprache auf die Bedeutung des Tages hinwetst. Besondere Bestimmungen sind für die Residenzstadt Berlin und die schlesische Hauptstadt, Breslau, getroffen. Dem Festgottesdienste im Berliner Dom wird Seine Majestät der Kaiser und König mit den königlichen Prinzen und der Generalität beiwohnen. An ihn schließen sich eine Sonder-Gedenkfeier am Denkmal des Königs Friedrich Wilhelm HI. im Lustgarten und darauf daselbst eine Parade der Berliner Gardetruppen an. Außer einer Kompanie des Leib Grenadterregiments Nr. 8 und einer Eskadron des Kürassierregiments Königin Nr. 2, sowie verschiedenen andern Abordnungen, werden bei allen diesen Veranstaltungen auch die Kriegeroereme mit dem Präsidenten des Preußischen Landes-Kriegeroerbandes an der Spitze ver­treten sein. In Vreslau, von wo aus vor 100 Jahren das Werk der Erhebung geleitet und auch der berühmte Aufruf des KönigsAn mein Volk" erlassen wurde, wohnt Seine Königliche Hoheit Prinz Eitel-Friedrich in Vertretung des Kaisers den Feierlichkeiten bei.

Bedeutsam ist dieser Tag für die Kriegeroereine noch besonders dadurch, daß ihnen bei allen Festlich­keiten neben den Kameraden, die noch unter den Waffen stehen, ein Ehrenplatz zugcwiesen worden ist. Ts liegt hierin ein erneuter Beweis der Huld und Gnade des obersten Kriegsherrn; denn deutlich gelangt auf diese Weise zum Ausdruck, daß die Kriegervereine an Allerhöchster Stelle in gleicher Weise wie das aktive Heer als die Träger und die Pslegstätte altpreußischer Königslreue angesehen und geschätzt werden.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 7. März. In der Fortsetzung der Erörterung über den Kolonialetat ergeht sichNoske (Soz.) in weiterer Kritisierung über die Koloniakpolitik. Redner er­wähnt d-e Zunahme der Straffälle, verurteilt die Prügel­strafe und gibt seiner Meinung dahin Ausdruck, daß die Justiz gegen Schwarze und Weiße verschieden zur Anwen­dung gebracht werde.

Mülle r-Mciningen (f. Bp.) stimmt dem Standpunkte des Staatssekretärs in der Arbeiterfrage zu und bezeichnet als bestes Mittel zu einer humanen Uebenedung der Ein­geborenen zur Arbeit die Schule. Redner verbreitet sich eingehend über die Missionsschulen und weist daraus hin. daß das Reich nur eine Mission habe: die Eingeborenen zur Höhe zu führen und nicht in den Streit der Konfessionen sich zu mischen.

Dr. Oertel (Kons.) tritt für eine kraftvolle Kolonial- politik ein, spricht seine Zufriedenheit über die Tätigkeit der Missionen aus, die eine wertvolle Kulturausgabe gelöst hätten und tritt für die Gründung einer Farmergenossenschaft ein. Redner hält die Oeffnung der Grenze für koloniales Vieh für undurchführbar.

es gälte, die bedrohte Sicherheit vor äußeren Gefahren zu schützen, und zwar immer paarweise, als wäre der einzelne Gendarm in der sriedsamen Menge seines Lebens nicht sicher gewesen, da ist der Schusterjunge mit der Bissigkeit bei der Hand:Wenn man nur müßt', wer von den zwa 's Mandl und wer 's Weibl is?" Die Wiener Basteien waren da­mals, Jahre bereits nach der niedergeworfenen Oktober­revolution von1848,mitKanonengarntel1. dieihreMündungen der Stadt zukehrten, in der steten Bereitschaft, im etwaigen Bedarfsfälle das Verderben niederhageln zu lassen. Da zitiert die Anekdote wieder den schusterbübischen Frechling. Er ist wegen eines demonstrativen Aufputzes seiner Mütze festgenommen worden, die war nämlich mit papiemen ge­malten Kanönchen bepflanzt. Vor den Kommissär gebracht verteidigt er sich:Bitt'. auf meinem Kopf haben sich un- ruhige Bewegungen 'zeigt, und da Hab' ich ihn halt in Belagerungszustand erklärt".

Bon solcher Art war der Wiener Schusterbubenwitz, der nicht mehr an das Ohr des lebenden Geschlechtes klingt. Die Figur des ehemaligen Schusterjungen ist längst aus- gestorben, die köstlich naseweise, hemdärmelige Range mit denSchlüpfen" an den nackten Füßen und den über die Schulter geschlungenen, nach vorn und nach hinten schlenkern­den neuen Stiefeln, die er zum Kunden trägt, dieses windige, dünnleibigekritische Organ der öffentlichen Meinung" ist vollständig aus dem Wiener Straßenbilde verschwunden.

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Staatssekretär Dr. Solf führt aus, er sei ein Freund jeder neu errichteten Schule. Eine allgemeine Schulpflicht sei aber nicht durchführbar wegen der allzugroßer. Kosten. Der Staatssekretär betonte noch, daß für die Hinaussendung von Frauen nur Südwest in Frage kommen könne, das tropische Klima komme aber dafür nicht in Betracht.

Nach weiterer Erörterung wird der Etat mit den von der Kommission beantragten geringfügigen Aenderungen ge­nehmigt. Das Haus vertagt sich.

Tages-Neuigkeiterr.

Au« Stadt und Amt.

Nagold, 10. März 1013.

O Besuch. Heute weilt zur Prüfung des Religions­unterrichts Gcneralsuperinlendent Prälat v. o. Hermann in unsrer Stadt. Derselbe wird heute abend 8 Uhr im Beie?nshaus auch einen Dortrag halten über das neue Ge­sangbuch, an dessen Zustandekommen er als Vorsitzender der Gesangbuch- und Choralbuch-Kommission einen hervor­ragenden Anteil gehabt hat. Der Bortrag wird umrahmt sein von musikalischen Darbietungen aus dem neuen Gesang­buch, zu denen sich die Herren Stadtpsarrer Werner-Berneck und Schulrat Schott bereit gesunden haben. Einem zahl­reichen Besuch des Abends darf wohl mit Recht entgegen­gesehen werden, zumal da die Einführung des neuen Ge­sangbuchs unmittelbar beoorsteht.

Zur Einführung des neuen Gesangbuchs. Als Zeitpunkt für die Einführung des neuen Gesangbuchs ist Sonntag. 18. Mai 1913 in Aussicht genommen. Mit diesem Termin tritt zunächst eine längere Einsührungszeit ein, in der im Gottesdienst Lieder gewählt werden, die sowohl im alten als im neuen Gesangbuch enthalten und nach beiden gesungen werden können. Es kann also in dieser Uebergangszeit auch das alte Gesangbuch noch weiter benützt werden.

? Seminarkonzert. Wie in einen großen, herrlichen Bau mit eigenartigem Stil, voll prächtiger Säle und Gemälde führte uns das gestrige Seminarkonzert mit der Aufführung von Hektar Berlioz's geistlicher TrilogieDes Heilands Kindheit". Da war es gut, daß der Leiter des Ganzen, Seminarmustkoberlehrer Schmid, uns in dankenswerter Weife durch seinen in dies. m Blatte oorangeschickten Aussatz mit der Berlioz eigenen Schaffensart im allgemeinen bekannt gemacht und den Gedankengang des zur Aufführung ge­langten Tonwerks im besonderen uns erläutert und so das Verständnis für seinen Aufbau und seine Schönheiten er­schlossen hat. Und so fanden wir bald den besonderen Reiz der Berlioz'schen Programm-Musik: die wunderbaren Melo­dien, die uns entzückend entgegenströmten, die kunstvollen Chöre mit mächtigem Aufbau und fugenschöner Durchführung der eingelegten Themen, die einschmeichelnden Doppelgesänge und die sinnvollen Tonmalereien, wenn bald der Marsch der Soldaten, bald der Auflaus des Volkes bald das geheim­nisvolle Gebühren der Wahrsager bald der Friede bald die Angst einer Seele bald die innere Harmonie zweier Menschen bald auch das Rot des Blutes bald das Plätschern des Wassers mit den der Musik zu Gebot stehenden Mitteln

I Aber wenn er auch in der Wirklichkeit nicht mehr existiert.

I in der Erinnerung lebt er fort als ein klassischer Zeuge der durch ihn allein schon erweisbaren Tatsache, daß Alt-Wien denn doch nicht gar so sehr in erschlaffender Gemütlichkeit dahinoegetierte, sondern daß es auch seine Revolution von 48 gehabt hat, denn jene stürmische Zeit hat den Schuster­buben geboren.

Die größten Städte der Wett. Auf Grund der Volkszählungen der jüngsten Zeit ist die Zahl der Städte, die mehr als eine halbe Million Einwohner zählen, in der ganzen Welt aus nahezu 60 anzusetzen. Europa steht mit dieser Liste mit 29 Städten an der Spitze, 18 davon liege» in Asien, 10 in Amerika, 2 in Australien. Die Zahl der eigentlichen Riesenstädte, also derer, die mehr als eine Million Menschen in ihren Mauern vereinen, beläuft sich gegenwärtig auf 20, und zwar sind diese Riesenstädte, in absteigender Reihe nach ihrer Größe geordnet, die folgenden: London, Newyork, Paris, Tokio, Chicago, Berlin, Wien, Petersburg, Moskau, Hamburg, Konstantinopel, Philadel­phia, Buenos Aires, Rio de Janeiro, Kalkutta, Bombay, Peking, Sinanfu, Canton und Osaka. Zählt man die in diesen 20 Wohnorten vereinigte Bevölkerung zusammen, so gelangt man zu den Ergebnisse, daß diese 20 Riesenstädte 38 Millionen Menschen beherbergen.