mit Klarheit hervor, daß es der sparsame Hauswirt, der sein Hauswesen noch auf der alten, schlichten Einfachheit gründet, in Deutschland vorwärtsbringt, wie in keinem anderen der führenden Staaten. Im Jahre 1900 belief sich das deutsche Sparguthaben auf 8840 Millionen Mark, In fünf Jahren hob es sich auf 12675 Millionen, und in der weiteren inzwischen verflossenen Zeit hat es sich in noch größerem Durchschnitt vermehrt, als in jenem Jahrfünft. Das sind erfreuliche Ergebnisse. Sie zeigen zweierlei mit voller Klarheit. Einmal, daß die Behauptung keinerlei Grund in den Tatsachen hat, unsres Volkes kleinerer, ge­ringerer Stand verarme immer mehr. Das gerade Gegenteil ist der Fall. Wo nicht Krankheit und besondere Schicksal­schläge einen ordentlichen Mann heimsuchen, da kommt er heute um vieles besser vorwärts als früher. Und sodann die sehr erfreuliche Beobachtung: unser Volk ver­

bummelt nicht. Es i noch immer ein streb Volk. Der Trieb, w

ist in seinem gesunden, großen Ganzen ames, vorwärtsdrängendes, fleißiges irtschaftiich voranzukommen, es weiter­zubringen, das Vätecerbe zu wahren und zu mehren, be­herrscht die bei weitem größere Hälfte unseres Volkes. Dieses rastlose Vorwärtsstreben aber ist ein guter Ausblick in die Zukunft.

Aus de« Nachbarbezirken.

r Herreuberg, 3. März. (Für Touristen). Bau­unternehmer Sayer beabsichtigt, aus dem Schloßberg eine Wirtschaft zu erbauen. In Touristenkreisen wird man diese Nachricht mit Freuden vernehmen. Seiner herrlichen Lage nach wäre der Schloßberg auch dazu geeignet, die Wirtschaft in ähnlicher Weise, wie die Waldburg über Böblingen, auch zur Aufnahme von Kurgästen einzurichten.

Horb, 2. März. (Kreisoersammlung des Ver­bunds württ. Gemeinderechner). Bei starker Beteiligung aus. allen Teilen des Schwarzwaldkretses fand die heutige Versammlung stutt. Sie wurde geleitet von Stadtpfleger Len z-Nagold, welcher mit Worten herzlicher Begrüßung die Kollegen willkommen hieß. Namens des Bezirks Vereins Horb begrüßte Stadlpfleger Schanz-Horb die erschienenen Kollegen. Der Landtagsabgeordnete des Bezirks, Schultheiß Schweizer wohnte den Verhandlungen bei. In einstündigem Vortrag sprach sodann der Vorstand des Landesverbands, Stadtpsleger Weilenmann-Nürtingen über Zweck und Ziele sowie über die seitherige Tätigkeit des Vereins. Zwar erst spät sei der Verein im Jahr 1909 gegründet worden, was im Hinblick aus die einige Jahre früher verabschiedete Gemeindeordnung zu bedauern sei, weil in ihr manche Wünsche der Gemeinderechner nicht berücksichtigt worden seien. In der kurzen Zeit seines Bestehens sei die Milgliederzahl des Vereins auf über 1150 angewachsen: fast alle Bezirke haben sestgegtiederte Organisationen, in denen reges Leben herrsche. Zu den Verbänden der übrigen Berwaltungsbeamten be­stehen gute Beziehungen, insbesondere zum Körperschafts- beamtenverein, in dessen Ausschuß unser Verband vertreten sei und welchem unsere Mitglieder möglichst alle angehören sollten. In Sachen der Hauptbuch- und Rechnungsführung seien die Wünsche der Mitglieder vom K. Ministerium des Innern berücksichtigt worden, hoffentlich werden sie in der Praxis durchgeführt. Die Gehaltsverhältnisse liegen nament­lich bei den ländlichen Rechnern vielfach im Argen, wie eine Umfrage im ganzen Lande ergeben habe. Auf unsere Ein­gabe um Verbesserung dieser Verhältnisse soll neuerdings ein Erlaß des Ministeriums an die Oberämter gegangen sein, in welchem diese angewiesen seien, aus Abstellung von Mihständen bei sich darbietender Gelegenheit hinzuwirken. Es sei zu wünschen und der Verband habe zu den Oberämtern das Vertrauen, daß sie hier baldigst Wandel schaffen. In der Frage der Anstellungsoerhättnisse sollte schon im Interesse der Gemeinden auch für die Laienrechner die automatische Dienstverlängerung an Stelle der periodischen Wiederwahl nach 6jähr. Dienstzeit eingeführt werden, damit die bei Wiederwahlen schon häufig heroorgetretenen Mißstände be­seitigt werden. Dienstkündigungen sollen nur möglich sein, wenn Gründe sei es in der Person oder Amtsführung solche

Eine Million Franzosen sür Rordasrika gesucht.

Man schreibt derNat. Ztg."

Ein neuer Plan ist im Lande jenseits der Vogesen aufgetaucht, von dem sich dis Franzosen Hilfe gegen den verderblichen Rückgang dsr Geburten versprechen. Schon einmal, im Jahre 1868 hatte der Schriftsteller Prövost Paradol dieses verhängnisvolle Problem berührt und dar­aus hingewiesen, daß die einzige Rettung vor dem Ruin die Kolonisierung Nord-Afrikas durch die Franzosen wäre. Heute greift Lucien Deslintörcs diesen Gedanken auf und glaubt, daß der jungfräuliche Boden von Marokko, Tunis und Algier wohl zu einer Auffrischung des französischen Blutes geeignet sei. Bis jetzt haben etwa 20 000 franzö­sische Bauern den Boden von Algier bearbeitet. Hundert­lausende kann er ernähren. In Tunis gar, einem Lande, das Algier an Fruchtbarkeit nicht nachsieht, bewohnen nicht mehr als 5000 Franzosen dis weiten Ebenen, die zum Ackerbau wie geschaffen erscheinen. Desliniöres' Forderung ist nun, daß man eine Million Franzosen dem Mutterlande gewissermaßen abzapft und in die nord­afrikanischen Kolonien verpflanzt. Der Fran­zose knüpft allerdings die Bedingung an, daß unter dieser Million mindestens Zweihundrrttausend waffenfähige Män­ner sind. Sie könnten bei einem europäischen Konflikt, in dem Frankreich möglicherweise verknüpft wäre, zur Ver­teidigung des Landes dienen und die achtzigtausend Mann, die jetzt n Nordafrtka stehen, zur Verstärkung des Heimat­heeres freimachen. Bon diesem neuen Ackerbau-Staat, der unter den günstigsten Lebensbedingungen und in einem herr­

rechtfertigen. In dieser Richtung lasse sich wohl bald ein Zusammenwirken mit den übrigen Beamtenorganisationen ermöglichen. Zu dem den Landständen zugegängenen Ent­wurf betr. Revision des Pensionsgesetzes bemerkt der Redner, daß er wertvolle Verbesserungen bringe, welche die Beamten mit dankbarer Freude begrüßen müssen. Unser Verband stellt sich auf den Standpunkt der unter Führung des Körperschastsbeamtenvereins von sämtlichen Beamtengruppen gemeinschast-gerichteten Eingabe an die Landstände. Bedauer­lich sei, daß der Regierungsentwurf nicht vorsehe, daß die Gemeinderechner von 500 Einkommen an das Recht haben sollen der Pensionskasse bcizutreten, ohne an die Zu­stimmung der Anstellungsbehörde gebunden zu sein, welche auf dem Lande meist nicht zu erreichen wäre, weil dort vielfach kleinliche Verhältnisse, persönliche und familiäre, politische und andere Rücksichten den Ausschlag geben. Es sei mit allen Mitteln zu erstreben, daß der Entwurf nach dieser Richtung eine Korrektur erfahre und der Verband habe zu der Regierung und den Landständen das Vertrauen, daß sie die Wünsche unserer Kollegen berücksichtigen. Dem Bortrag folgte eine ergiebige Aussprache, in welcher die ein- mllt'ge Zustimmung zu den ausgesprochenen Wünschen zum Ausdruck kam. Landtagsabg. Schweizer erklärte die Wünsche sür durchaus berechtigt und versprach, in seiner Fraktion dafür einzutreten, daß sie vollste Unterstützung finden, soweit sie an den Landtag kommen. Mit Dankes­worten an alle Redner schloß Kreisvorsitzender Lenz die schön verlaufene Versammlung.

r Klosterreichenbach, 2. März. (SägwerksbesuchH Mit einem Extrazug kamen neulich verschiedene Mitglieder der internationalen Berkehrsmittelgemeinschaft von Freuden- stadt ins Tal, um in den größeren Sägmühlen des Orts über die besten Ladcvonichtungen und andere für den Holz- tranrport zweckmäßige Vorkehrungen sich zu unterrichten. Sägmühlebesitzer Fr. Haisch und andere hiesige Industrielle gaben die Erklärungen, von denen die Gäste"hochbesriedigt waren.

r Schönmünzach, 2. März. (Das Murgkraft­werk.) An dem neurn Murgkraftwerk arbeiten etwa fünfzig Mann. Sie bohren die Probelöcher und sogenannten Fensterstollen. An der Murgbahn arbeiten zur Zeit etwa 350 Mann, meist Deutsche und Italiener. Der große Haulertunnel ist bis auf hundert Meter durchschlagen. Die Bohrungen werden von 24 Mineuren tag und nacht aus- gesührt. In der Murg bei Forbach wird gegenwärtig eine riesige Holzbrücke zur Aufstellung von Kranen für den Bau der großen Steinbrücke über die Murg errichtet.

Laudesuachrichteu.

r Stuttgart, 1. März. Der Evangelischen Landessynode ist ein Antrag des kirchenrechtlichen Ausschusses zugegangen, wonach die Synode es für wün­schenswert erklärt, daß sie für die Regel je nach 3 Jahren Zusammentritt: sie bitte die Oberkirchenbehörde, eine diesem Wunsche entsprechende Vorlage zur Aenderung der Landessynodalordnung herbeizusühren, falls nicht in abseh­barer Zeit eine allgemeine auch den bezeichnten Punkt umfassende Revision der Eynodolordnung in Angriff ge­nommen werden sollte.

x Stuttgart, 3. März. Die Evangelische Landes­synode hat in ihrer heutigen Nachmittagssitzung den Ent­wurf betr. eine neue Ausgabe des Spruch- und Liederbuchs mit 50 Stimmen bei 3 Enthaltungen angenommen.

Eine Anfrage über Jesuitenvorträge im schwäbischen Oberland. Im Reichstag ist eine Anfrage der Zentrumsabgeordneten Gröber. Erzberger, Leser und Bolz einqegangen, des Inhalts: In Nummer 34 und 35 des in Stuttgart erscheinenden Deutschen Bokksbatts vom 11. und 12. Februar d. I. wird über zwei Versammlungen des Ignatianischen Männerbundes berichtet, die am 9. und 11. Februar in Wangen und Leutkirch gehalten worden sind und in denen nach diesen Zeitungsberichten Pater Stiegele aus Ravensburg und Pater Kollmann Vorträge

lichen Klima existieren könnte, verspricht sich Deslinitzres eine bedeutende und rasche Vermehrung der Geburten innerhalb des französischen Volkes, da es ja nicht ausbleiben würde, daß bald ein reger Menschenaus­tausch zwischen dem Mutterlande und der Kolonie eintreten würde. Er ist überzeugt, daß sich jene Million in über­raschend kurzer Zeit verdoppeln und verdreifachen würde, und er stellt deshalb die radikale Forderung auf, durch irgendwelche Verordnungen und in allerkürzester Zeit diese Verpflanzung von 1 Million Franzosen zu bewerkstelligen. Im Interesse der Gesundheit der Nation hält es DesliMres sogar sür am besten, diese Abzapfung gewissermaßen am Puls des Landes oorzunehmen an Paris. Eine groteske Idee!

Der Gedanke, Marokko, Algier und Tunis allmählich zu kolonisieren, ist gewiß vernünftig, aber auch nicht neu. Deslinitzres' Idee, diese drei Länder gewissermaßen als Brutmaschine des Mutterlandes zu benutzen hat den ganzen Reiz der Originalität für sich ... .

Die lustigen Universitätsprofessoren.

Aus einem aus Kieler Universitätskreisen veranstalteten Faschingsfeste gelangte, wie dieKieler Neuest. Nachr." melden, ein Extrablatt zur Ausgabe, das mit Beziehung aus die der Kieler Universiiät von Hamburg aus drohende Konkurrenz die folgende ulkige Nachricht brachte: Verkauf einer Universität. Der preußische Staat beabsichtigt, die Kieler Universität an Hamburg zu verkaufen unter Zu­grundelegung folgenden Tarife«: Für einen Prtoatdozenten 825 Mark, für einen Prioatdozenten mit Professorentitel 866,66 Mark, sür einen persönlichen Extraordinarius 1133,33

gehalten haben. Der königliche katholische Kirchenrat in Stuttgart hat hierauf aus diesem Anlaß über die Vorträge der Iesuitenpaters Stiegele und Kollmann das Dekanat Leutkirch mit geeigneten Erhebungen beauftragt. Was ge­denkt der Herr Reichskanzler zu tun, um seine Erklärung in der Sitzung des Reichstags vom 4. Dezember 1912: Man hat sich bei der Handhabung des Gesetzes gegen den Orden der Gesellschaft Jesu namentlich in der letzten Zeit von jeder Nachschnüffelei, von jeder Schikane fernge­halten : die bestehende Handhabung des Gesetzes zu ändern ist nicht Zweck und Absicht des jetzigen Bundesratsbeschlusses hiergegen zur Geltung zu bringen?"

r Stuttgart, 2. März. (Iungdeutschland.) Für Iungdeutschland war der heutige Tag ein Ehrentag. Der Begründer und Vorsitzende des Iungdeutschlandvundes, Generalseldmarschall Frhr. v. d. Goltz, war zu Besuch nach Stuttgart gekommen. An der Huldigung der Iungmann- schaften, die in einem Vorbeimarsch bestand, beteiligten sich auch auswärtige Ortsgruppen zahlreich. Ueber 4000 junge Leute waren im Schloßhof in drei Gliedern aufgestellt. Nach­dem Generalseldmarschall Frhr. v. d. Goltz mit Herzog Robert, Gras Zeppelin, dem Kciegsminister und dem Aus­schuß die Glieder abgeschritien hatte, hielt er eine Ansprache an die Jugend. Mit Freuden sei er dem Ruf gefolgt der heutigen Feier beizuwohnen die dem Protektor des Landes­verbands, dem König, gelte. Dem Landesverband bringe er die herzlichsten Grütze und Glückwünsche des gesamten Iungd. uschlandbundes dar. Durch das ganze deutsche Vater lau d gehe heute ein kräftiger, frischer Zug, der, wie vor hundert Jahren, als die deutsche Turnerschaft entstand, die Jugend aufruse, sich tüchtig zu machen sür die großen Aufgaben der Zukunft. Die Zeit dränge dazu. An ihrer Erfüllung mitzuarbeiten, Habs sich auch der Iungdeuischland- bund zusammengelan. An Körper und Geist sollen die Kräfte der Jugend gleichmäßig entwickelt werden, nicht ein­seitig nur im Wissen oder in technischen Kenntnissen. Mit der Mahnung, zusamlnenzuhalten wie ein Mann und einig zu sein in dem festen Entschluß, dem Batcrland alles zu opfern, schloß der Redner. Die Ansprache klang aus in einem Hoch aus den König. Herzog Robert dankte im Auftrag des Königs sür den Besuch und sprach dem Landes­verband die Anerkennung des Protektors aus. Sodann begann der Vorbeimarsch der Ortsgruppen unter Führung von Offi­zieren. Graf Zeppelin hatte vor dem Vorbeimarsch die Ortsgruppe Stuttgart im Akademiehof durch eine Ansprache begrüßt. Ueber den Mittag wurden die jungen Leute von Freunden und Gönnern des Bundes verpflegt. Abends fand zu Ehren des Königs in der Liederhalle eine Feier statt. Erschienen waren Herzog Robert, die Minister von Weizsäcker und v. Marchtaler, Vertreter der Behörden und der Stadt und zahlreiche Offiziere. Nach einer Huldigung an den König und Freiübungen der Iungmannschast sprach Generalseldmarschall Frhr. v. d. Goltz unter begeistertem Beifall der großen Festoersammlung über die Ziele des Iungdeutschlandbrmdes. Nach ihm hielt Graf Zeppelin eine Ansprache, die mit einem Hurra auf den Bundesvorsitzenden schloß. Es folgten neue Bilder aus dem Leben Iungdeutsch- lands mit Musikbegleitung und Text von Major o. Hoff, turnerische Vorführungen und Gesangsoorträge.

Wir fügen dem an, daß die Ortsgruppe Nagold mit 4 Führern und 35 Iungmannschaften beteiligt war. Der herzliche Empfang durch die Familie Berg, der ganze Verlauf der Veranstaltung, die vorzügliche Unterkunft im Hotel Frank rc. erfüllte die Teilnehmer mit Freude und Dank.

Als Gegenstück zu der Veranstaltung hielt die Sozialdemokratie eine Heerschau über ihre Iugendscharen im Zirkus am Ma ftmplatz ab. wobei Liebknecht u. a. sprachen. Es fanden noch zwei Parallclversammlungen statt.

r Böblingen, 2 März. (Ein schlechter Witz.) In einem hiesigen Blatt erschien eine Anzeige, worin nach Maichingen in den Hirsch eingeladen wurde, um eine ge­nossenschaftliche Lieferung von Schlachtvieh nach Stuttgart ins Leben zu rufen. Zahlreiche Besucher fanden sich ein,

Mark, sür einen richtigen Extraordinarius 1166,66 Mark,, sür einen ordentlichen Honorarprofessor 1233,33 Mark, für einen persönlichen Ordinarius 1266,66 Mark, sür einem richtigen Ordinarius 1333,33 Mark, für einen Geheimrat 27000 Mark, für Dekane und Senatoren je 12 Mark Zuschlag. Die Bibliothek und die Heilanstalten werden gratis zugegeben, das Kollegiengebäude soll in ein Kino- theater umgewandelt werden.

Lesefrucht. Zur Frauenfrage. Wenn ein Mäd­chen Gaben und Verstand fürs Lehren hat, so wird skch das bald Herausstellen, und sie wird überall lernen und sede Gelegenheit benützen. Wo ein Licht ist, das brennt sich durch den Scheffel, und wer tüchtig arbeiten will, findet immer Erwerb, ohne daß ma« denselben auf emanzipierende Weise zuzubereiten und aus unseren Mädchen das Wenige, was von schüchterner Jungfräulichkeit etwa noch vorhanden ist, hecauszuexperimentieren braucht. Davor behüt uns lieber Herre Gott! Ich spreche aus Erfahrung und habe unter erschwerenden Umständen meine kranke Mutter und mich auf verschiedene Weise anständig ernährt und nie Mangel gelitten; aber ich habe auch nie sür meinen Staat viel ge­braucht. mir fast alles selbst gemacht (außer den Schuhen) und auf Vergnügungen nichts verwendet! Das kam mir sehr zu statten. Wenn unsere jungen Mädchen im Bürger­stande nicht so viel Bedürfnisse hätten, einfach und häus­licher wären, es gäbe nicht nur mehr glückliche Ehen und demgemäße bessere Kindererziehung sondern auch Wohlstand und nicht so viele unversorgte Töchter und Nachfrage nach weiblichen Beschäftigungen. (AusLebensbriese" von Auguste Teschner.)