längliches Verbleiben in Beaunschweig ein. Inzwischen hat die badische Heirat der ältesten Tochter des Herzogs von Cumberland, sowie der erschütternde Tod seines ältesten Sohnes der Versöhnung weiter oorgearbeitet, die jetzt durch die Verlobung des cumberländischen Prinzen mit der Kaiser­tochter besiegelt wird. Man nimmt an, daß der künftige Schwiegersohn des Kaisers bald als regierender Herzog von Braunschweig dem jetzigen Regenten folgen wird. Die Vor­bedingung dafür wäre wohl der förmliche Verzicht von Vater und Sohn auf jeden Anspruch auf Hannover, womit zugleich das Ende der in Hannover bestehenden Welfenpartei nahegerückt wäre.

Ernst August, der jüngste Sohn des Herzogs von Cumberland, ist am 17. Nov. 1887 geboren, steht also im 26. Lebensjahre. Er ist Oberleutnant im Ersten Schweren Reiterregiment Prinz Karl von Bayern in München. Die Braut steht im 21. Lebensjahr.

Deutscher Reichstag.

Berlin, 11 . Febr. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt Präsident Dr. Kämpf die Verlobung der einzigen Tochter des Kaiserpaares bekannt und bittet um die Er­mäßigung, dem Kaiserpaar, sowie den Verlobten die Glück­wünsche des Reichstages zu übermitteln.

Es folgt die fortschrittliche Anfrage, ob der Reichs­kanzler Auskunft geben könne über die letzten Vorgänge in Peking und bezüglich des Zustandekommens der Sechs­mächteanleihe, insbesondere über die Verteilung der Bera­tungsstellen bei der Vergebung der Anleihen und deren Folgen. Geh. Legarionsrat Dr. Lehmann erklärt, daß mit der chinesischen Regierung eine Anleihe vereinbart wor­den ist. China hat der Anstellung von drei ausländischen Beratern zugestimmt: Ein Däne, ein Italiener und ein Deutscher. Bei den Verhandlungen darüber hat Deutschland einen Vertreter beansprucht. Diese Verhandlungen sind noch nicht zum Abschluß gebracht.

Das Haus schreitet numehr zur namentlichen Abstim­mung über die sozialdem. Resolution zum Zollerleichterungs- gesetz, die die Erlaubnis zur Einfuhr Frischen Fleisches für alle Gemeinden wünscht, in denen die erforderlichen Schutz­einrichtungen gegen Viehseuchen getroffen sind. Die Ab­stimmung ergab die Ablehnung mit 173 gegen 162 Stimmen.

Dann wird wird die Erörterung des Iustizetats fort­gesetzt, woraus sich das Haus auf Mittwoch vertagt.

Tages-Nerrigkeiten.

Aus Stadt und Amt.

Nagold, 13. Februar 1913.

* Vom Rathaus. Sitzung des Gemeinderats. Mitgeteilt wird, daß beim Holzverkauf im Badwald am 7. Febr. durchschnittlich erlöst wurden für 1 Rm. Nadelholz- Beigholz 10.19 für 1 Rm. Stockholz im Boden 5 Verlesen und revidiert wird die Liste der Stistungszinsen- empsänger; die Stiftungszinse betragen 96 ^ 86 -

Verlesen werden die Bedingungen für die Gemeindejagd­verpachtung. Zur Diskussion gestellt wird die Frage der drei- oder sechsjährigen Verpachtung. Forstoerwalter Birk gibt sein Gutachten dahin ab, daß die Verpachtung auf sechs Jahre vorgenommen werden soll. Beschlossen wird durch Abstimmung die Verpachtung auf sechs Jahre. Die Pläne zur Genehmigung der innerhalb der Stadt seit Bestehen des Wassergesetzes (I.Ian. 1902) ausgesührtenKana- lisationsarbeiten (Sammelkanäle) werden unterzeichnet und K. Oberamt zur Weitergabe an K. Kreisregierung vorgelegt. Mitgeteilt wird, daß die provisorische Zusammenstellung der Kosten des neuen Schulhausbaues den Betrag von 125000 Mark ergeben hat; der Rohbau kostete 118000 Mark, so daß der Kostenooranschlag nicht überschritten worden sei. Nach genauer und endgültiger Kostenaufstellung wird ein Gesuch um einen Staatsbeitrag eingereicht werden. Ver­lesen wird der Kassenbericht der Stadtpflege pro Monat Januar. Revidiert wird das Verzeichnis der Gratialreis-

empfängerinnen. Verlesen wird ein Gesuch von Eberhalter Sauter um Erhöhung des Futtergeldes für die zwei Eber mit der Begründung, daß die bisherige Entschädigung von 365 ^ jährlich nicht mehr zureiche. Oekonomieoerwalter G-R. Buob bezeugt hiezu den guten Zustand der Eber. Beschlossen wird, die Entschädigung auf 450 ^ mit Wirk­ung von 1. Febr. d. I. ab zu erhöhen. Beschlossen wird das Pachtverhältnis betr. städt. Eigentum an der Schieß­mauer beim Gänsegarten auf 1. August d. I. zu kündigen.

^ Bortrag über Judenmission. Heber seine Mis­sionstätigkeit unter den Juden in Rußland und Russisch- Polen sprach gestern abend Pastor Laub nach einem Ein­gangsgebet von Dekan Pflei derer und einigen Worten, mit denen derselbe die Gründe erörterte, warum sich die Iudenmission bei uns keiner besonderen Popularität erfreue. Der Redner des Abends schilderte die traurigen Verhältnisse, in welche die Juden vor etwa 30 Jahren nach dem Regie­rungsantritt des russischen Kaisers Alexander III. insbeson­dere durch die Ausnahmegesetze versetzt wurden, die für die Juden geschaffen wurden, das Verlangen der vielen From­men unter ihnen, wieder nach Palästina zu kommen, den Beginn und das Einsetzen der christlichen Mission unter denselben in diesem Zusammenhang, die anfänglich schwierige Arbeit namentlich unter den oberen Zehntausend, aber auch den erfreulichen Fortschritt und Erfolg derselben trotz der Tatsache, daß ein junger Jude es war, der den russischen Ministerpräsidenten Stolypin vor zwei Jahren ermordete. Ein interessantes Bild der Missionstätigkeit unter den strengen, die Zusammenkünfte verbietenden Polizeivorschristen entrollte Pastor Laub zum Schluß, um eben daran den Durst und Hunger der Juden nach dem Worte Gottes zu zeigen. In einer Kollekte für die armen Juden im Osten betätigte sich der Missionssinn der Versammlung.

8 Vortrag. Am Dienstag den 18. Februar findet durch Herrn Hofrezitator Neander aus Hannover im Saale des Gasthofs z.Traube" ein Dortrag ÜberDie deutsche Handels- und Kriegsflotte und die deutschen Süd- see-Inseln" statt, dargestellt in 125 farbigen Lichtbildern. De selbe scheint nach den Presseäußerungen anderer Städte sehr interessant zu werden, so schreibt z. B. dieWürltemb. Zeitung" in Stuttgart: Unterstützt von herrlichen, naturgetreu kolorierten Lichtbildern, welche an Klarheit nichts zu wünschen übrig ließen, zeigte der Redner, welche Fülle von malerischer Schönheit unsere deutsche Heimat bietet. Von den Küsten der Nord- und Ostsee durch alle Gebiete des Deutschen Reiches bis in die Alpen reihte sich Landschaft an Land­schaft, unterbrochen von Burgen und sonstigen interessanten Bauwerken. Alle Sehenswürdigkeiten waren in Berück­sichtigung gezogen, und der Bortrag fand daher auch den ungeteilten Beifall der Anwesenden. Herr Neander darf die Gewißheit mitnehmen, daß seine Vorträge die Lust und Liebe zum deutschen Vaterlands bei allen Anwesenden stärken und erneuem werden.

v Aspirantenprüfung. Gestern und vorgestern wurde hier im Seminar der schriftliche Teil der Aspiranten­prüfung für die Schüler der Oberämter Nagold, Calw und Freudenstadt abgenommen. Es beteiligten sich an demselben 17 junge Leute, die nach Eßlingen oder Künzelsau ausge­nommen zu werden wünschen. Die mündliche Prüfung findet für alle Aspiranten des Landes in Eßlingen statt. Zum erstenmal wird Heuer eine zweite Prüfung (Herbst- prüfuna) in den Monaten Juli und August vorgenommen. Durch dieselbe erhält u. a. auch das hiesige Seminar seinen Bedarf an jungen Leuten.

Ans den Nachbarbezirke«.

r Enzklösterle, 12. Febr. (Rätselhafter Tod.) Der Unglücksfall beim Christophs Hof, bei dem der verhei­ratete Taglöhner Rau den Tod fand, ist auch durch die Untersuchung nicht ganz aufgeklärt worden. Doch scheint Rau nicht überfahren worden zu sein.

r Schwarzenberg. 12. Febr. (Schulhausbauten.) Nachdem im ganzen Murgtal Neubauten von Schulhäusern oder doch Vergrößerungen von solchen stattgefunden haben,

fleckten Innern erwehrt. Wird er den Schuldigen selbst nicht retten, so kann er den übrigen ein Engel sein. Diese vier Menschen, in all ihrer Verschiedenheit in einen Lebens­knoten geknüpft, den eine Schuld verfehlt! Welch Schicksal «erden sie vereint sich spinnen, die Leute in dem Haus mit den grünen Läden?

Zum Andenken Gtto Ludwigs Zs» hmckertftr« Geb»rt«t>l 11. Febr.

Die Glocken rufen es, das Grasmückchcn singt es, die Rosen duften es, das leise Regen durch das Gärtchen flüstert es, die schönen greisen Gesichter sagen es. aus dem Turm­dach von Sankt Georg kannst du es lesen: Bon Glück und Unglück reden die Menschen, das der Himmel ihnen bringe! Was die Menschen Glück und Unglück nennen, ist nur der rohe Stoff dazu; am Menschen liegt's, wozu er ihn formt. Nicht der Himmel bringt das Glück; der Mensch bereitet sich sein Glück und spannt feinen Himmel selber in der eigenen Brust. Der Mensch soll nicht sorgen, daß er in den Himmel, sondern daß der Himmel in ihn komme. Wer ihn nicht in sich selber trägt, der sucht ihn vergebens im ganzen All. Laß dich vom Verstände leiten, aber verletze nicht die heilige Schranke des Gefühls. Kehre dich nicht tadelnd von der Welt, wie sie ist; suche ihr gerecht zu wer­den, dann wirst du dir gerecht. Und in diesem Sinne sei dein Wandel: zwischen Himmel und Erde!

_ Otto Ludwig.

Journalismus «ud Kanzel. DieGrimmaer Nachrichten" in Sachsen feierten kürzlich ihr hundertjähriges Bestehen. Der O ^geistliche, Pastor Seidel, gedachte des

Jubiläums auch in feiner Sonntagspredigt und zwar in schönen und wertvollen Worten, die die weitgehendste Be­achtung verdienen. Er sagte auf der Kanzel:Setze dich vor deine Zeitung zu einer Auseinandersetzung. Frage sie und laß dir Antworten geben auf Fragen, die dich wirklich bewegen. Lies Fragen heraus aus ihrer bunten Bericht- erstattung und versuche, sie aus deinem Gemüt und deinem Gewissen zu beantworten, aus dem heraus, was du selbst verstehst und in deiner Lebensschule gelernt hast. Dein Zeitungslesen sei ein Ringen deines Ich gegen die anstürm­ende Welt. Hilst oir dein Zeitungsschreiber, in vielen Dingen innerlich fertig zu werden, so danke dem Mann und achte seine Arbeit hoch. Er hat eine große Verantwortung und Verantwortlichkeit. Wie viel wird von ihm gefordert; möge ihm viel gegeben sein! Aber denke nicht, er müssen dir auf jeden Fall helfen. Das kann kein Mensch. Man wirft wohl den Priestern vor, sie wollten Seelen leiten. Aber ein rechter Seelsorger in pro­testantischem Sinne wird wohl weiter nichts wollen, als dies: die Seele mit ihrem Gott zusammenbringen. Von der Macht der Zeitung wie der Zeit erlöst dich nur die Ewigkeit, das, was durch alle Zellen geht. Das sind Lebensordnunqen, und ihre Ordner, der waltende Weltwllle, das ist der Seele Sehnsucht und ihr Ziel, der lebendige Gott."

Der Rückgang der Alpeu-Gletscher. Aus der Schweiz wird derFranks. Ztg." geschrieben: Es ist eine bekannte Tatsache, daß die Gletscher tn den Alpen in beständigem Rückgang begriffen sind. Die genauen Be­obachtungen, die seit einer längeren Reihe von Jahren in

hat die hiesige Gemeinde für dieses Jahr ebenfalls einen Umbau ihres Schulhauses um rund 15000 beschlossen. Auch die Teilgemeinde Schönmünzach steht vor einem grö­ßeren Schulhausumbau.

Laudesuachrichteu.

r Stuttgart, 12. Febr. (Ständisches.) In der Zweiten Kammer hat der Abg. R o 1 H-Stuttgart (F. Bp.) folgenden Antrag eingebracht: Die Kammer wolle beschlie­ßen: Die K. Staatsregierung um Einbringung eines Gesetz­entwurfs zu ersuchen, in welchem die Rechtsverhältnisse der Arbeiter tn staatlichen Betrieben, insbesondere im Sinne einer Sicherung der Verwendung älterer Arbeiter und einer ausreichenden Versorgung in Fällen der Krankheit und der Invalidität, sowie einer angemessenen Hinterblievenenfürsorge geregelt werden.

r Weilderstadt, 12. Febr. (Falsche Befürchtungen.) Die seit Weihnachten vermißte und schon tot geglaubte Billenbesitzerin Hedwig Jäger ist gestern von einer Reise zurückqekehrt.

Tübingen, 11. Febr. Bei dem am 22. und 23. Juni 1913 hier stattfkndenden Wettsingen werden als Preisrichter voraussichtlich tätig sein: Tondichter und Chor- mstster A. Ktrchl (Wien,) Musikdirektor Mesner (St. Gallen,) Professor Jüngst (Dresden,) Reallehrer Bäuchlen (Eßlingen a. Neckar,) und als Vorsitzender das Mitglied des Ausschusses des deutschen und schwäbischen Sängerbundes Professor Wörz (Tübingen.)

r Cannstatt, 11. Febr. (Tödlicher Anfall). Heute vormittag machte sich der Fuhrmann eines Kohlen- fuhrwerks während der Fahrt an der Bremse zu schaffen. Im selben Augenblick wurde er von einem Radfahrer an- aefahren, wodurch er so unglücklich unter Len Wagen ge­schleudert wurde, daß dessen Räder ihm über den Hals gingen, wodurch sein sofortiger Tod herbeigeführt wurde. Der Getötete ist der 22 Jahre alte Georg Schiller von Herbrechtinqen.

Herbrechtingen, 11. Febr. (Der Herr Leutnant.) Am letzten Sonntag stolzierte ein schneidiger Leutnant in schmucker Uniform durch unsere Hauptstraße, die ehrerbietigen Grüße der jungen Marssöhne mit strenger Miene entKegen- nehmend, und die Reverenz des Herrn Nachtrats, der löb­lichen Polizei und des gestrengen Herrn Landjägers gnädig erwiderte. Als aber der Herr Leutnant immer mehrauf­taute" und die holden Schönen gar zu eifrig in die drallen Bäckchen kniff, besah sich der mißtrauisch gewordene Landjäger, vor dessen Augen das Gespenst des Haupimanns von Köpe­nick auf-auchte, den Herrn Leutnannt genauer und stellte fest, daß derselbe des Königs Rock zu Unrecht trug. D>e Folge wird ein Strafmandat sein, das demZiehamleder" des Herrn Leutnants wohl nicht allzu wehe tun wird.Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang."

r Tuttlingen, 12. Febr. (Brand.) Heute nacht 3 Uhr brach in Talheim hiesigen Oberamts Feuer aus. Das Doppelwohnhaus und Oekonomiegebäude des Schuh­machers Martin Leibring und des Konrad Köhler brannten lichterloh. Dos Vieh konnte mit knapper Not gerettet werden. An die Rettung des Modilars war nicht zu denken. Dem Schuhmacher Leibring sind außer 110 Mark Bargeld auch eine Ziege und mehrere Hühner in dm Flammen ver­brannt. Köhler ist nicht versichert. Die Gefahr für die Nachbargebäude war bei dem großen Funkenflug und dem starken Luftzug von Osten sehr groß. Die neue Hochdruck­wasserleitung leistete treffliche Dienste. Man vermutet, daß das Feuer durch einen Kamindefekt verursacht wurde.

r Unterkoche«, 11. Febr. (Der moderne Rock.) Eine heilere Szene spielte sich, laut Kocherzeitung, gestern nachmittag auf dem hiesigen Bahnhofe ab. Der ^4 Uhr Zug nach Alm war im Begriffe abzufahren, als eine modern gekleidete Dame sich dir erdenklichste Mühe gab, das Tritt­brett des Eisenbahnwagens zu erklimmen, um auch noch mitsahren zu können. Aber, o wehe! der enge Rock war so grausam, den ersten Hochschritt nicht zu gestalten, weshalb die Dame in ihrer peinlichen Not um mitleidige Beihilfe

den Schweizeralpen vorgenommen werden, zeigen, daß nur

ganz vereinzelte Gletfcher. und auch diese nur vorübergehend, zunehmen, und daß im ganzen von einer allgemeinen Ab­nahme der schweizerischen Firnwelt gesprochen worden kann. In dem heißen Sommer 1911 ist Dieser Rückgang beson­ders stark hsworgetreten; es ist damals festgestellt worden, daß von 67 beobachteten Gletschern, 63 zmückgegangen, zwei gleichgeblteben und nur zwei gewachsen sind. Sehr gespannt dürste man nun sein, wie der kalte Sommer 1912 auf die Gletscher eingewirkt hat. Bis jetzt liegen zwar nur die Ergebnisse der Beobachtungen über die Gletfcher im Wallis vor, wo sich die größten Firnselder der Schweiz befinden. Diese Beobachtungen zeigen aber, daß auch der kalte Sommer 1912 den Rückgang der Gletscher nicht aufgehalten hat, sondern daß auch tn diesem Jahre eine fortschreitende Abschmelzung zu konstatieren ist. Es sind im Jahre 1912 zurückgegangen: der Saleinazqletscher um 31 Meter, der Arollagletscher um 22, der Zinalgletscher um 10.2, der Gornergletscher um 7. der Lötschengletscher um 5. der Turt- manngletscher um 5.5, der Aletschgletscher um 2.7. der Fin- schergletscher um 0.6 Meter. Ein wenig zugenommen haben nur der Zanfleurongletscher und der Kaltwassergletscher. Ein Vergleich mit dem Jahre 1911 zeigt allerdings, daß der Rückgang im schlechten Sommer 1911 geringer gewesen ist; so ist im Jahre 1911 der Aletschgletscher um 18 Meter, der Lötschengletscher um 13 Meter zurückgegangen. Aber der Beweis scheint nun doch erbracht, daß auch ein kalter Sommer den Abschmelzungsprozeß der Gletscherwelt: nicht aufzuhalien vermag.