nach einer endgültigen Lösung der braunschweigischen Thron- folqesrage. Und da diese Tatsache unter Umgehung des Cumberlandischen Hauses schwer denkbar war. so begrüßt man hier auch in nationalliberalen Kreisen die Aussöhnung zwischen den Häusern Hohenzollern nnd Cumberland mit Freuden. Die Braunschweiger Welsen weisen übrigens jede Gemeinschaft mit den hannoverschen Welfen zurück,- sie würden auch gar nichts gegen einen Verzicht des Hauses Cumberland auf Hannover einzuwenden haben.
Berlin, 11. Febr. Der höfischen Kreisen besonders nahestehende Lokalanzeiger schreibt u. a. zu der Verlobung: So ist es denn gewiß, daß unsere Prinzessin sich den künftigen Ehegemahl nach der Neigung ihres Herzens gewählt hat. Ist doch ein Kaiserwort bekannt geworden, in dem der Kaiser sich äußerte: „Die Kleine soll glücklich werden; sie soll nicht der Politik geopfert werden."
Gmunden, 11. Febr. Die Familie Cumberland begibt sich, wie jetzt bekannt wird, nach Karlsruhe. Alle Vorbereitungen zur Reise sind getroffen, doch ist noch nicht bekannt, wann die Abreise erfolgen wird.
Berlin, 11. Febr. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" widmet der Verlobung der Prinzessin Viktoria Luise mit dem Prinzen Ernst August eine Betrachtung, in der sie u. a. ausführt: Das Verlöbnis fällt in ein erin- nerungsreiches Jahr. Mehr als sonst sind unsere Blicke und Gedanken aus die Vergangenheit unseres Volkes und auf unser gesamtes geschichtliches Werden gerichtet. In einem solchen Jahre wird man auch das nicht als geringe Frucht bewerten, daß es uns die Versöhnung zweier der ältesten deutschen Fürstenhäuser bringt. Den Tag, der die Hohenzollern und Welfen zum engsten Familienbunde zu- sammensührt, umweht eine tiefe überall empfundene, historische Bedeutung.
Karlsruhe, 11. Febr. Heute mittag um Vs 12 Uhr fand auf dem Schloßp atz Parade vor dem Kaiser statt. Die Garnison stand in Paradeausstellung feldmarschmäßig und empfing den Kaiser mit präsentiertem Gewehr. Der Kaiser begrüßte die einzelnen Truppenteile mit einem kräftigen „Guten Morgen!" Der Parademarsch erfolgte in Zügen.
Berlin, 11. Februar. Wie wir erfahren, hat Prinz Ernst August von Cumberland, Herzog zu Braun- fchweig und Lüneburg, der Verlobte der Prinzessin Viktoria Luise von Preußen, um seine Aufnahme in die preußische Armee gebeten. Der Kaiser will diesem Wunsche willfahren und den Prinzen in das Ziethen-Husarenregiment einstellen, das seinen Großvater und seinen Urgroßvater zum Chef hatte.
Karlsruhe, 11. Febr. Der Kaiser ist heute abend 7.20 Uhr mittels Sonderzuges von hier nach Berlin abgereist. Der Großherzog und Prinz Max von Baden gaben dem Kaiser das Geleite zur Bahn. Aus dem Bahnsteig waren zur Verabschiedung ferner der kommandierende General des 14. Armeekorps und der preußische Gesandte erschienen.
Vom Herzog vo« Cumberland.
Wie», 11. Febr. Den Blättern zufolge steht die Veröffentlichung einer neuen Erklärung des Herzogs von Cumberland zur braunschweiger Thronfolgerfrage bevor, auf Grund deren Preußen dm Einspruch gegen die Regierung des Hannoverschen Prinzen in Äraunschweig zurückziehen werde. _
Die Südpolarexpedition Seott verunglückt.
London, 10. Febr. Nach einer Depesche des Globe aus Neuseeland hat Kapitän Scott den Südpol am 18. Januar 1912 erreicht. Auf der Rückkehr wurde seine Expedition im Schneesturm verschüttet. Scott und seine Begleiter kamen sämtlich ums Leben. Scott, Wilson und Bowro starben an Kälte und Hunger während eines Schneesturmes ungefähr am 29. März, als sie sich 11 Meilen vom Depot 2 für Lebensmittel am 79. Grad f. Br. oder 155 Meilen von der Hauptstation bei Cap Evans befanden. Oates erfror am 17. März, der Matrose Evans starb am 17. Febr. an Gehirnerschütterung. Die Gesundheit der übrigen Mitglieder ist ausgezeichnet.
r Berlin, 11. Febr. Zum Untergang der Scott'schen Expedition läßt sich die Bossische Zeitung noch aus London melden: Das Expeditionsschiff „Terranooa" kam gestern mit der Hiobsbotschaft, einen Monat früher als geplant war, in Omaru in Neuseeland an. Scott hatte die Absicht, mit 15 Gefährten das Hauptlager zum letzten Vorstoß nach dem Pole zu verlassen. Don diesen sollten drei Gruppen von je vier Mann in bestimmten Abständen vor der Erreichung des Poles zurückkehren. Wenn dieses Programm eingc- halten wurde, wären vier Menschenleben verloren. Frau Scott befindet sich auf hoher See zwischen San Francisco und Wellington aus dem Wege nach Neuseeland, wo sie ihren Gatten treffen wollte.
Der Balkankrieg.
Konstantinopel, 11. Febr. Das Kriegsministerium teilt mit, daß die Türken drei von den Bulgaren eingenommene Forts von Adrianopel nach erbittertem Kampf wieder zurückgewonnen haben. In den Forts befanden sich 1000 Bulgaren, die alle niedergemacht wurden.
Koustantinopel, 11. Febr. Auch gestern find von hier neue Truppen, sowie 36 Geschütze und Munition an Bord von Transportdampfern nach der Marmaraküste transportiert worden. Wie allgemein konstatiert wird, sind alle bisher transportierten Truppen, deren Zahl aus 60000 geschätzt wird, kräftige, gesunde Mannschaften, die gut ausgerüstet sind.
r- Sofia, 10. Febr. Ueber den Versuch der Türken, bei Podima Truppen zu landen, wurden folgende Einzelheiten bekannt: Gestern früh um 7 Uhr erschienen 2 Kreuzer,
2 Torpedoboote und 6 Boote, von Karaburun kommend, vor dem Dorfe Podima und schifften 250 Mann aus. Das 10. Bataillon der bulgarischen Küstenwache griff trotz des Feuers der Kreuzer die Türken an, die unter Zurücklassung von 25 Toten und 16 Gefangenen in Unordnung wieder auf die Schiffe flohen. Auf Seiten der Bulgaren wurden drei Mann gelötet und 18 verwundet. — Alle Versuche der Türken, bei Tschataldscha die Offensive zu ergreifen, sind gescheitert. Sie wurden mit großen Verlusten zurü ckgewors en.
Landwirtschaft, Handel und Verkehr.
Calw, 11. Febr. (Langholzerlöse aus den Calwer Waldungen.) Von verschiedenen Gemeinden wurden sehr gute Holzerlöse bekannt: Breitenberg löste für Forchen, Tannen und Fichten je IL^/sVo der staatlichen Taxe, Einberg 121°/» für Forchen, Röthenbach sür Forchen mit Vz Tannen 124°/», Schmich sür Forchen mit V. Tannen 125°/» und Weltenschwann für Forchen 123°/».
Doruha«, 7. Febr. Der gestrige Biehmarkt war ziemlich stark befahren. Aufgetrieben wurden ca. 150 Stück Vieh. Fremde Händler fehlten fast ganz. Preise schienen etwas zurückzugehen: doch hielten Verkäufer zurück. Handel flau. Es galten schwere Ochsen per Paar 910—1040 Zugochsen 482— 614— 660 junge Kühe 422—446 leere Kalbinncn 330—366 Schmalvieh 137-266
Milchschwcine galten 50 ^ pro Paar.
18 Mund zugenommen.
„Da ich fühlte, daß meine Körpcrkräste einer Stärkung bedurften, habe ich von August bis heute Ihre Scotts Emulsion als Kräftigungs» mittel regelmäßig gebraucht. Welch guten Erfolg ich damit erzielte, geht wohl- am besten daraus hervor, daß ich in dieser Zeit mein Gewicht von 114 aus 132 Pfund brachte d. i. eine Vermehrung von 18 Pfund innerhalb 6 Monaten. Daß ich mich jetzt gegen früher in einer viel besseren Gemütsverfassung befinde und meist frohen, heiteren Mutes bin, möchte ich gleichfalls der Wirkung von Scotts Emulsion zuschreiben. Mein Appetit ist anhaltend ein guter."
Doben b. Gr. Stürlack, 20. Jan. 12. (gez.) Fritz Iadlonski.
Kr. Angerburg, Ostpr.
Scotts Emulsion ist nichts anderes als ein schmackhafter, leicht verdaulicher, wirksamer Nährstoff. Sie besteht aus dem feinsten Norweger (Lofoten) Lebertran, der im Ecott- schen Versah en ganz fein verteilt, daher leicht bekömmlich und auch für den schwächsten Magen zuträglich gemocht ist. Scotts Emulsion wird daher überall da mit Vorteil gebraucht, wo die darniederliegenden Kräfte einer Neubelebung und Wiederausfrischuncs bedürfen.
Doch niemals eine Nachahmung — immer nur die echte Scotts Emulsion!
Scotts Emulsion wird von UNS ausschließlich im großen versaust, und zwar Ujg lose nach Gewicht oder Maß, sondern nur in versiegelten Originalflaschen in Kario» unserer Schutzmarke (Fischermit dem Dorsch). ScottL Bowne.T.m.b.H., Frankfurt«
Bestandteile: Feinster Medizinal-Lebertran IL0,V, prima Glyzerin so,a, un«-> phosphorigsaurer Kalk «,S, untcrpyosphorigsaures Natron L,a, pulv. Tragant S.o, feinste« arab. Gummi pulv. s,0, detzill. Master iss,o, Alkohol 11,0. Hierzu aromatische Ewnlsi. e mit Zimt». Mandel- und Gaultherlaöl je S Tropfen.
Mutmaß!. Weiter am Donnerstag und Freitag.
Für Donnerstag und Freitag ist fortgesetzt trockenes und me hrfach heiteres Wetter zu erwarten._
Hiezu das Plauderstübchen Nr. 7
Ftr dir Redaktion verantwortlich: Karl Paur. — Druck a Vertag der G. W. Zaise r'schen- Buchdruckern (Emil Zaiser) Nagold.
K Kamevalamt Atttensteig.
Postscheck-Konto 603.
Aufforderung
zur Bezahlung der Einkommen- und Kapitalsteuer für 1912.
Diejenigen Steuerpflichtigen, welche mit ihrer seit dem 1. ds. Mts. im ganzen Betrag verfallenen Steuerschuldigkeit noch im Rückstand sind, werden zur
WW- alsbaldigen Zahlung -H«
mit dem Bemerken aufgesordert, daß gegen Säumige vom 20. d. Mts. ab das Iwangsvollstreckungsversahrrn cingeleitet werden wird und daß sür die Erlassung von Zahlungsbefehlen und Bollstreckungsversügungen gemäß Tarif Nr. 95 des Sportelgesetzes vom 16. August 1911 eine Sportel zu entrichten ist. _
Stndtgemeinde Nagold.
Valins im Schlsih mi> Wz
am Donnerstag, 13. Februar
nachm. S Uhr, im Gasthos zur „Waldlust"
Tcheidhvlz Distrikt Mittlerbergle, Bühl und Wolfsberg:
Beigholz:
Rm. Nadelholz: 15 Prügel, 66 Anbruch.
Reisig.
Wellen gebunden : Nadelholz 1475.
Stadtgemeinde Nagold.
Reisig-Berkauf.
Am Donnerstag, 13. Februar
Kommen aus Distrikt Mittlerbergle Abt. Oberes Steinbruchsträßle
4000 SM gebundene MelholzMen
zum Verkauf.
Zusammenkunft 1 Uhr auf der Heerstraße am Wäsleseck
K. MsgerW AWld.
Genchtsschreiberel.
In das
Küterrechtsregiffer
ist heute unter Nro. 1 eingetragen worden:
„Die Eheleute
Karl Birn,
Bäcker und Pflugwirt und
Maria geb. Arnold,
beide hier, haben durch Eheoertrag vom 4. Februar 1913 als eheliches Güterrecht die
Giitemeilnung
vereinbart".
Den 8. Februar 1913.
R o m b o l d.
K. Forstamt Wildberg.
Holzverkauf
Samstag, IS. Febr., vormittags 10 Uhr, tu der „Traube" inWild- berg aus Staatswald Klosterwald und Bettenberg:
Stämme: 2 Buchen mit 0,49 Fm. V. Kl.
Stangen: Eichen 6 I. u. II. Kl.
Fichten, 82 Baustangen I.—III. Kl.
Beugholz: Rm. Nadelholz 49 Prügel, 49 Anbruch.
Reisig: 11 Flächenlose und 9 Lose auf Hausen geschätzt zu 1600 Nadelholzwellen, und aus Bettenberg 6 Flächenlose meist Fichtenstangen.
Zekulbmokl rur Haupt-Prüfung
vorrätig bsi
Oberjettmgen.
Die hiesige Gemeinde hat die Herstellung von
ca. 150 um Kandeln
Um- und Neupflasterung, nebst Materiallieferung
zn vergeben
und bittet um Abgabe von Offerten.Echulth.-Amt.
Oberjettmgen.
Zagdverpachtung.
Am Montag, den 24 ds. Mts., nachm.
2 Uhr, kommt im hiesigen Rathaus die
Gemeindejagd
umfassend Markung Oberjettingen ca. 740 Ha. Feld und 140 Hektar Wald und Markung Unterjeltingen ca. 30 Hektar Wald zur Verpachtung.
Liebhaber werden eingeladen. Gcmeinderat.
Baifingen.
Lmz- ml> Wch-Wius.
Die hiesige Gemeinde verkauft
am Mittwoch den 10. Februar 1913
im öffentlichen Ausstreich
195 St. Lang- und Sägholz I.—V!. Kl.
mit ca. 150 Fstm., fast durchweg Rottannen.
Zusammenkunft nachmittags 1 Uhr am Maldringong beim Schmaltal.
Ferner kommen im Submissionsweg zum Verkauf aus Abt. IV.:
40 Stück Lang- und Sägholz l.—!V. Kl.
mit 47,66 Fstm., durchweg Rottannen.
Schrift!. Offerten — in Prozenten ausgedrückt — sind auf letzteres Holz bis
19. Febr. 1913, vormittags 11 Uhr
beim Schultheißenamt einzureichen, wo auch die Berkaufsbedtngungrn eingesehen werden können. Um die gleiche Zeit erfolgt sodann die Eröffnung der Offerte und event. der Zuschlag.
Berneinderat: Vorsitzender Teufel.