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9653, Ehni D. 7,332, Lutz S. 3,007. Stichwahl zwischen Weiß und Ehni.

6. Wahlkreis. Gesamtergebnis: Krauß K. 7,652, Payer D. 8,291. Payer gewählt.

7. Wahlkreis: Gesamtergebnis : v. Gült- lingen K. 10,294, SchicklerD. 3943. Gewählt: v.Gült- lingen.

8. Wahlkreis: Gesamtergebnis: v. Ow K. 6,522, v. Münch D. 7,378, Windthorst 245, zerspl. 17. Gewählt v. Münch.

9. Wahlkreis: Gesamtergebnis: Eble K. 8,463, Haußmann D. 8,971, Windthorst Z. 1,982, Lutz S. 473. Stichwahl zwischen Eble und Hauß­mann.

10. Wahlkreis: Gesamtergebnis: Bareiß K. 6,085, Zöppritz (Homöop.) 1689, Speiser D. 5,396, Agster S. 3,388, Kümmel Z. 2,669. Stichwahl zwischen Bareiß und Speiser.

11. Wahlkreis: Lehmann K. mit 8,781 Stimmen gesiegt.

12. Wahlkreis: Gesamtergebnis: Keller Kart. 7,604, Pflüger D. 8,307, Windthorst Z. 2,900. Stichwahlen zwischen Keller und Pflüger.

13. Wahlkreis: Die Wiederwahl Graf Adel­manns (Zentr.) gesichert.

14. Wahlkreis: Gesamtergebnis: Fischer K. 9,756, Hähnle D. 7,686, Dietrich S. 1,450, Gröber Z. 1687. Stichwahl zwischen Fischer und Hähnle.

15. Wahlkreis: Gröber, (Zent.) gewählt.

16. Wahlkreis: Braun, (Zentr.) gewählt.

17. Wahlkreis: Göser, (Zentr.) gewählt.

Ueber die Stuttgarter Wahl schreibt

dieWürtt. Ldztg,": Stuttgart ist in die Zahl der Städte eingetreten, in welcher die Ordnungsparteien mit der Sozialdemokratie um den Wahlsieg zu kämpfen haben. Das ist das wichtige, wenn auch nicht ganz überraschende Ergebnis der diesmaligen Reichstags­wahl. DerZug nach links" ist über die Volks­partei hinübergegangen; die Vorfrucht hat ihre Frucht gezeitigt. Wir stehen jetzt vor der Frage: soll ein Mann die Hauptstadt Württembergs vertreten, der durch die Vielseitigkeit seiner Bildung und Erfahrung ausgezeichnet ist, oder ein Arbeiter, der, so tüchtig er auch persönlich sein mag, doch zunächst nur die Interessen des einen Standes verfolgen wird? soll den polisischen Charakter Stuttgarts eine Partei be­stimmen, welche eme besonnene, allen Ständen und Bedürfnissen gerechte Entwicklung verlangt, oder eine Partei, welche thatsächlich eine Vergewaltigung aller übrigen Klassen durch die verführte Arbeitermasse und einen Umsturz aller bestehenden politischen, sozialen und kirchlichen Einrichtungen herbeiführen will? Die Lage ist jetzt so klar, daß jedermann sie begreifen kann Und da möcbten wir nicht bezweifeln, daß manchem die Augen aufgehen, der seithrr den Kandidaten der Ordnungsparteien bekämpft hat.

Die eigentliche Volkspartei freilich dürfte in ihrem blinden Hasse gegen die Reichspolitik und ihre Anhänger sich nicht abhalten lassen, auch für die Sozialdemokratie zu stimmen. Aber der freisinnige Bürger, der sich veranlaßt gesehen hatte, gegen die herrschende Partei sich zu wenden, wird sich doch ernstlich besinnen, ob er durch Beharren auf dem gegnerischen Standpunkt einer Richtung zum Siege verhelfen will, die dem freiheitlichen, durch Arbeit und Pflichterfüllung kräftigen Bürgertum den Garaus zu machen droht. Erst in den letzten Tagen haben öffentliche Blätter an einen Ausspruch des Rechtsan­

walts Payer erinnert, der im Jahre 1884 in einer Versammlung zu Frankfurterklärte, daß im sozialistischen Zukunftsstaate die bürgerliche Freiheit keinen Wohn­sitz haben werde. Davon sind auch wir völlig über­zeugt; denn wo der Staat jedem einzelnen Glieds seine Arbeit zuweist, wo er ihm unmöglich macht, sich selbst ein Vermögen zu erwerben und eine eigene Familie zu gründen, da haben die Freiheit und die mit ihr zusammenhängenden edlen Eigenschaften und Gefühle keine Stätte.

Freilich, kann man sagen, bis dahin ist es noch lange Zeit. Gewiß, aber jeder, der eine Stimme für die Sozialdemokratie abgiebt, erhöht deren Macht, unterstützt ihre Ansprüche und beschleunigt, wenn auch nicht die Herbeiführung des sozialistischen Staates, so doch den phrem Wesen nach notwendig werdenden Versuch eines gewaltsamen Umsturzes. Darum, ihr Bürger und Bauern von Stadt und Amt Stuttgart: Siegle oder Kloß? Ihr habt zu entscheiden; entscheidet mit Besonnenheit und zu eurem eigenen

Berlin, 21. Febr. 85 Wahlresultate sind bekannt. Definitiv gewählt sind bis jetzt: 5 Konser­vative, 2 von der Reichspartei, 1 Nationalliberaler, 18 vom Zentrum, 2 Freisinnige, 14 Sozialdemokraten, 2 Polen, 2 Elsäßer. In Stichwahl kommen 4 Konservative, 3 von der Reichspartei, 17 National­liberale, 10 vom Zentrum, 1 Liberaler, 16 Deutsch­freisinnige, 23 Sozialdenrokraten, 2 Welfen, 1 El­säßer. Sozialdemokraten sind gewählt in Hamburg 3, in Zwickau, Glauchau, Nürnberg, Mitweida, Schnee­berg, Leipzig Land, Chemnitz, Magdeburg, Berlin 2.

Berlin, 21. Febr. Nach den bisher einge­laufenen Meldungen sind 112 Stichwahlen nötig. Daß eine konservativ-nationalliberale Mehrheit im neuen Reichstag nicht vorhanden sein wird, steht fest. Man glaubt, daß bei festem Zusammenstehen der bürgerlichen Parteien in den Stichwahlen die Sozialdemokraten schließlich nicht viel zahlreicher im Reichstag erscheinen werden als sie schon 1884 bis 87 vorhanden waren.

Hamburg: In sämtlichen 3 Wahlkreisen sind die Sozialisten Bebel, Dietz und Metzger gewählt. (1887 vertrat den dritten Wahlkreis Wörmann, der jetzt dem Reichstag verloren geht.)

Altona, 21. Febr. An der Hamburger Grenze war in letzter Rächt Militär zusammen­gezogen. Die Sozialdemokraten brachten fortwährend Hochs auf die Soldaten aus. Als die Menschen­massen nicht auseinandergehen wollten, drangen die Soldaten auf dieselben em. DenAltonaer Nachr." zufolge wurden etwa 8 Personen zum Teil schwer verwundet.

Ausland.

Die Pariser freuen sichrepublikanisch" über den Ausfall der Wahlen in Deutschland und auch alle Journale geben ihrer Freude Ausdruck über diese Niederlage des Kaisers und Bis­marck s."Diejenigen Mächte", heißt es im einem Artikel desParis", welche unter den gegenwärtigen Umständen acceptieren würden, Bevollmächtigte nach Berlin zu schicken, um über die besten Mrttel für das Hemmen der sozialistischen Bewegung zu beraten, würden deni Kaiser Wilhelm einen freiwilligen und gefährlichen Beistand leisten. Dian wird das zweifel­los in Paris und in London bedenken." Hierob sicherlich

große Freude bei unfern Freisinnigen, die ihrer Liebe zumgeliebten deutschen Vaterlande", nur in dessen Herabsetzung Ausdruck zu verleihen vermögen.

Tages-Neuigkeiten.

3n H er reu b erg-Stadt hat der demokr. Candwat Schick! er trotz des neuerdmgs gegründeten Volksvereins 8 Stimmen weniger erhalten, als im Herbst vor. Jahres.

Horb, 19. Febr. Ein echtes Bild sprühender Fastnachtslaune bot der letzte Montag in Sulz. Einige Oberndorfer Narren brachten Kohlen und Coaks nach dorten und streuten dieselben im ganzen Städtchen auf den Straßen herum. Bekanntlich hat man in Sulz nach Kohlen gebohrt und keine ge­funden. Die Sulzer sollen den Narren ziemlich ver­dutzt zugesehen haben.

Heilbronn, 21. Febr. Ledermarkt. Die fortgesetzte, das Bedürfnis thatsächlich über­schreitende Fabrikation von Leder, in Verbindung mit dem schwachen Absatz bei der ersten Hand haben uns- wieder ungewöhnlich starke Zufuhren gebracht, und war deshalb auch das sogenannte Vorgeschäft, wo überdies viele Gerber durch die Rinden-Versteigerung in Anspruch genommen waren, etwas schleppend. Am Mgrkttage gestaltete sich der Verkehr lebhafter und es wurde das zugeführte Quantum größtenteils zu seitherigen Preisen geräumt, während einige Posten untergeordneter Sortimente mit Preis-Koncessionen den Besitzer wechseln konnten, und ca. 150 Ztr. zu­rückgenommen werden mußten. Leichte Wildleder in besserer Ware fanden zu unveränderten Preisen Abnahme, schwere Sorten waren weniger gesucht. Schmalleder sehr offeriert bei schwacher Nach­frage, ging im Preise etwas zurück. Kalbleder hat einen flotten Abgang zu verzeichnen zu wesentlich höheren Preisen. Zeugleder unverändert. Sohl­leder war recht stark vertreten, konnte sich jedoch im Preise behaupten. Schafleder erzielte bei starkem Angebot bessere Preise. Gesamt-Un satz ca.

262000. Der nächste Ledermarkt findet Mitt- woch den 26. März d. I. hier statt.

Keongensum.

Weites irr der MbliotHek.

1) Meyers Handlexikon des allgemeinen

Wissens. 4. Auflage mit über 100 Jllu- strationstafeln, Karten, statistischen Tabellen und erläuternden Textbeilagen.

2) Europas Kolonien. West-Afrika vom

Senegal zum Kamerun. Nach den neuesten Quellen geschildert von Dr. H. Ros­kos chny. 2. Auflage.

3) VII. und VIII. Jahresbericht (18881889)

des Württembergischen Vereins fürHandels - geographie und Förderung deutscher Inte­ressen im Auslande.

4) Wörterbuch der englischen und deutschen

Sprache von William James. 31. Auflage.

5) Württembergische Vierteljahrshefte für

Landesgeschichte. Jahrgang XII. 1889. Heft I.

6) Jahrbuchder deutschen Landwirtschafts-

Gesellschaft. Herausgegeben vom Direk­torium. Band 4. Ergänzungsheft. Inhalt: Die K erno bst s o rt en des deutschen Obstbaues.

Amtliche Bekanntmachungen.

Calw.

Kolzöeisrrhr-Accord.

Nächsten Donnerstag, den 27. ds., morgens 8 Uhr,

wird auf dem Rathaus die Beifuhr des städt. Holzes und Reisachs im öffent­lichen Äbstreich vergeben.

Stadtpflege.

Hayd.

Stammheim.

Wrenntjolz-Werkauf.

Am Donners­tag, den 27. Febr. kommen aus dem Ge­meindewald, Abteil­ungen Lindach, Kehle, Dreispitz, Hohbühl und Schatzweg zum Verkauf: 28 Rm. buchene, und 150 Rm. tannene Scheiter und Prügel, 1100 Stück buchene Wellen.

Zusammenkunft morgens 9 Uhr bei dem Rathaus.

Gemeinderat.

Weltenschwann.

Aokz-Verkauf.

AmDonners- ^tag, den 27. d. IM., vorm'ttags />10 Uhr werden V aus dem hiesigen ' i Gemeindewald 158St.forchenes Langholz V. Klasse, welches sich zu Pfahlholz eignet, ferner 65 Rm. Brenn­holz in hiesiger Wirtschaft zum Verkauf gebracht.

Liebhaber werden eingeladen.

Den 22. Febr. 1890.

_ Gemeinderat.

Deufringen.

Kokz-Verkauf.

Am Sams­tag, den 1. März ds. Js., werden 20 St. kleinere und grö­ßere Eichen bis zu 2 Fstm. hal­

tend, 10 St. Glattbuchen, sowie 90 St. schönes rottannenes Bau- und Sägholz, worunter ziemlich über 1 Fstm. haltend, verkauft.

Zugleich kommen 80 Stück schönes rotforchenes Bau- und Sägholz bis zu einem Meßgehalt von 1'/- Festm., wo­runter mehrere Stämme, welche sich zu Glaserholz eignen, wiederholt zum Ver­kauf.

Zusammenkunft morgens 9 Uhr im Ort.

Schultheißenamt.

Breitling.

Wildberg.

Mchcn-Berkauf.

Am Montag, den 3. März d. I., vormittags von 9 Uhr an verkauft die Stadt­gemeinde indenStadt- waldungen

Gemeindsberg:

66 Stück Eichen, 610 Met. lang, 1840 Ctm. Durchmesser,

18 Stück eichene Wagnerstangen:

Kengel:

44 Stück Eichen, 612 Met. lang,, 1742 Ctm. Durchmesser,

5 eichene Wagnerstangen. Zusammenkunft beim Tröllinshof. Den 24. Februar 1890.

Waldmeister Haar er.

Altbulach.

Holz-Verkauf.

Am nächsten Donnerstag,, lden 27. Febr., t verkauft die Ge- f meinde von V morgens 9 Uhr an: 310 Rm. forchenes und chtenes Prügelholz, 40 Rm. buchenes irügelholz, 100 Stück Hopfenstangen, 8 Mt. Länge, 1 Linde mit 33 em.

Zusammenkunft beim Geigerle bei iohlersthal.

Holzraufzettel

sind vorrätig in der Druckerei ds. Bl.,

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