tzie erste Strecke Leipzig-Althen als die zweite Lokomotiv- bahn in Deutschland eröffnet und 1839, im April, die ganze 115 km lang- Strecke in Betrieb genommen. Man muß da der zielbewußten Arbeit bedeutender Männer wie Har­kort und besonders Friedrich List gedenken, die die Ent- Wickelung der Eisenbahn einleiteten und förderten. Die letzten Spuren, die in Leipzig noch von der Tätigkeit dieser Männer zeugen könnten, sieht man nun verschwinden, doch soll in den Anlagen vor dem neuen Hauptbahnhos ein drei­teiliges .Eisenbaynder kmal" errichtet w rden. Daß Fried­rich List nun auch eine Büste auf öffentlichem Platze errichtet wird, ist wohl in erster Linie der energischen Anregung von Eisenbahnbeamten zu danken.

Posen, 2. Febr. Für die Unterstützung der studieren­den polnischen Jugend hat der Rentner Srkorski in Könitz testamentarisch eine Million vermacht.

r Tangermünde, 1. Febr. Auf den Elbschiffen in Tangermünde wurden große Diebstähle, namentlich an Zucker und Durchstechereien entdeckt. Bisher wurden 21 Schiffs­leute verhallet.

Die Köuigsberger Abgeordnetenversammlung

des Evangelischen Bundes vom 16. Januar wies die An­griffe auf den Bund zurück und erklärteauf dem Boden des alten unerschütterlichen Programms, demgemäß der Evangelische Bund sich zu Jesu Christo dem eingeborenen Sohn Gottes, als den alleinigen Mittler des Hei es und zu den Grundsätzen der Reformation bekennt, weite! hin der Erfüllung der doppelten Ausgabe nachzugehen: einerseits im Kampfe gegen die Hebelgriffe Roms auch fernerhin die evangelischen Interessen auf allen Gebieten zu wahren, anderseits gegenüber dem Indifferentismus und Materialis­mus der Zeit das evangelische Gemeindebewußtsein zu stärken und gegenüber dem lähmenden Parteitrieb den tnnerkirch- lichen Frieden zu pflegen."

Zu de« Angriffen gegen Krupp.

Esse», 1. Feb. Bei der Kaiser-Geburtstagsfeier der Kruppschen Beamten kam, wie jetzt erst bekannt wird, Dr. Krupp von Bohlen-Hallbach in einer Ansprache auf die in d-r letzten Zeit erfolgten Angriffe auf die Kruppschen Ge­schütze zurück. Er sagte:

Biel ist in den letzten Wochen über die Unbrauchbar­keit Kruppscher Geschütze, Kruppscher Erzeugnisse geschrieben und gesagt worden. Ist einer unter ihnen, der diese Mär glaubt und nicht gleich mir jederzeit bereit wäre, mit Krupp­schen Geschützen und Kruppschen Panzern aus die Mensur zu gehen? Ich weiß, Sie alle denken wie ich und wie wir Vertrauen haben zu unserem Eigensten, so soll das deutsche Volk sein Vertrauen erhalten und stärken zu dem, was sein eigen ist und sich nicht durch allzu weitgehende abfällige Kritik in seinen eigenen Augen herabsetzen lassen."

Mißtrauen gegen Filchner.

Hamburg, 2. Iebr. Wie die Hamb. Nachr. erfahren, sollten der erste Offizier Larisch und der Maschineningenieur Heyneck von der Filchner'schen antarktischen Expedition mit dem Dampfer,, Cap Blank" heute hier einrreffen. Jetzt wird bekannt, daß die beiden sich in Buenos Aires mit diesem Dampfer nicht eingeschifft haben. Ferner wird bekannt, daß diese beiden Offiziere nichi die einzigen sind, welche aus der Südpolar-Expediiion ausgeschieden sind. Der ganze wissen­schaftliche Stab der Expedition hat kein Verlangen, einen beabsichtigten abermaligen Vorstoß zum Südpol mitzumachm. In interessierten Kreisen ist man außerordentlich erstaunt, daß bislang über den Tod des Kapitäns Bahsel, sowie über die Gründe der Entlassung der borden Offiziere kei­nerlei Meldungen eingegangen sind. Man steht daher den Erfolgen der Expedition äußerst skeptisch gegenüber.

Ausland

Bern, 3. Feb. In Seebach bei Zürich erfolgte heute nachmittag in der elektro-thermischen Fabrik eine gewaltige Explosion. In dem Augenblick, als der Direktor Kühne damit beschäftigt war, einen Versuch mittels Wasserstoff- gases vorzunehmen, explodierte der Rezipiend. Kühne war sofort tot. Das Gebäude wurde durch den Brand völlig zerstört. Der Schaden wird auf 100000 Frcs. geschätzt.

Oesterreichische Nervosität.

Wien, 3. Febr. Trotz des Handschreibens des Kaisers ist die Stimmung äußerst pessimistisch. In militärischen

Kreisen rechnet man sicher auf einen Waffengang, sobald die Schneeschmelze eintritt. Man betrachtet die Lage als emst, weil an das Bürger-Scharfschützenkorps die An­frage gerichtet wurde, ob es imstande ist. für die Auf­rechterhaltung der Ruhe und Ordnung in Wien zu sorgen, wenn die allgemeine Mobilisierung angeordnet werde. Auch an die Beteranenoereine sei die Anfrage gestellt, ob sie sich dafür verbürgen könnten, die beiden Leitungen, welche Wien mit Wasser versorgen, bei einer allgemeinen Mobilmachung zu schützen. Das Kriegsministerium habe zudem riesige Bestellungen gemacht und zwar nicht nur von Kriegsmaterial aller Art, sondern auch von Lebensmitteln. Als kritischen Tag betrachtet man in Wien allgemein den 1. März.

r Paris, 1. Febr. In Versailles ist heute früh der Bandit Renard enthauptet worden, der nach einem Ein­bruch den ihn verfolgenden Gendarmen erschossen und dann erst nach diesem Morde überwältigt und gefesselt werden konnte.

Stockholm, 2. Febr. Die ganze zwölf Mann zählende Besatzung des gestern gesunkenen DampfersKatte- gatt" ist umgekommen. Das Rettungsboot des Schiffes wurde kieloben treibend gesunden.

Sosnowiee, 3. Febr. Durch eine Heißrohrexploston in den Hultschrnsky-Werkerr wurden neun Mann derart verbrannt, daß sie starben. Etwa zwanzig Mann wurden außerdem verletzt.

x London, 1. F,br. Der griechische Ministerpräsident Benizelos ist, begleitet von dem Delegierten Streit, abge­reist. Bei seiner Abreise erklärte Ventzelos einem Vertreter des ReuterschenBureans":Ich sage Ihnen nichtLebe­wohl", sondernAuf Wiedersehen". Ich bin überzeugt, daß wir in einiger Zeit in London wieder Zusammenkommen werden, um den Frieden obzuschiießen. Vorher muß jedoch die Türkei die Friedenspräliminarien auf dem Schlachrselde unterzeichnen.

Bukarest, 2. Febr. Prinz Eitel Friedrich von Preußen ist gestern abend hier erngetrofsen. Am Bahnhof wurde er vom König, dem Kronprinzen, den Ministern und dem deutschen Gesandten empfangen. Später fand im königlichen Palais ein Diner in kleinem Kreise statt.

Schanghai, 3. Februar. Die Konferenz westlicher Mongolenfürsten, die in Sulyuancheng tagte, erklärte, die Unabhängigkeit der Mongolei nicht anzuerkennen. Man bat von Iüanschikai Schutz gegen den Hutuchu, die Errich­tung von Elementarschulen und Förderung von Ackerbau und Industrie durch die Pekinger Regierung.

New-Uork, im Jan. Eure der angesehensten Jour­nalistinnen Amerikas, Mary Boyle O'Reily, die Tochter des irischen Agitators, hat die letzten Monate als Arbeiterin in den großen Konservenfabriken im Bezirke Rochester (New Pork) zugebracht u d auf diese Weise Einblick in die Konseroenfabrikation bekommen. Nach ihren vorläufigen Mitteilungen überlreffen die Zustände in diesen Fabriken die schlimmsten Gerüchte über die Art der Herstellung der Konserven. Vor einiger Zeit hatte die amerikanische Re­gierung beschlossen, eine Ei Hebung über die Zustände in der Konseroenfabrikation auszusüh en. Durch die Veröffent­lichung der Journalistin wird dessen Ausführung beschleunigt werden und der Kongreß demnächst einen Ausschuß mit der Angelegenheit betrauen.

New Zork, 2. Febr. Die Einwanderungsbill, die Analphabeten ausschließt, ist endgültig angenommen worden, nachdem man die Vorschrift betreffs der Legitimarionspapiere gestrichen hatte. Taft wird von zahlreichen Bereinigungen Eingewanderter ersucht, gegen die Bill sein Veto einzulegen. Die American Federatton of Labour hat den Generalstreik für die Werke des Stahltrusts angeordnet. Diese Ent­scheidung soll sich aus 40000 Mann erstrecken.

Die Lage auf dem Balkan.

Aus der Türkei.

Konstantinopel, 3. Febr. Die Pforte hat ihre Be­vollmächtigten angewiesen, London keinesfalls vor dem Wiederausbruch der Feindseligkeiten zu verlassen. Die Truppen erhielten Befehl, nur zu feuern, wenn die Bulgarenbeginnen würden. Die Regierung will die öffentliche Meinung überzeugen, daß ein Verschulden am Wiederausbruch der Kämpfe nicht sie treffe.

Die Türkei in der Klemme.

x Sofia, 2. Febr. Nach Mitteilungen aus bester Quelle haben die türkischen Delegierten in London den Balkandelegierten zu verstehen gegeben, daß sie zur Fort­setzung der Verhandlungen bereit seien. Die Balkandele­gierten hätten darauf erwidert, daß sie den Vorschlag unter der Bedingung annehmen, daß die Türkei vorher den Be­dingungen des Baikanbundes zustimme. Die Antwort der Türkei hierauf sei noch nicht bekannt.

Der neue Oberbefehlshaber der türkische« Armee.

Konstantinopel, 1. Februar. Der Generalissimus Izzet Pascha hat an alle Korpskommandanten der Armee einen Tagesbefehl gerichtet, in dem er zunächst seine Er­nennung zum Generalissimus mitteilt und dann sagt: Im Vertrauen auf den Beistand und die angeborene ganz her­vorragende Tapferkeit der türkischen Armee habe ich diesen hohen Posten angenommen, dem ich meine ganze Existenz weihen werde. Das Schicksal ruft uns heute aus, das Vaterland und die Regierung zu verteidigen. Laßt uns beweisen, daß wir würdige Söhne unserer Vorfahren sind und daß das ottomanische Blut nicht versiegt ist. Eine Nation, die entschlossen ist, für ihren Glauben und für ihr Vaterland zu sterben, hat immer Erfolg nnd lebt ewig.

Ans Serbien.

Belgrad, 3. Febr. Die vor einigen Tagen erfolgten Beförderungen haben hier in militärischen Kreisen lebhafte Beunruhigung hervorgerufen wegen der Willkür, mit der verdienstvolle Offiziere übergangen und andere befördert wurden, deren Verdienste mit der Kriegstüchiiqkeit nichts gemein habe. Um die Aufregung zu beschwichtigen, sind weitere Erlasse vorgeschlagen worden.

Eröffnung der Feindseligkeiten, r Sofia, 3. Febr. (Wien. Korr.-Bur.) Wenn die Regierung um 7 Uhr abends nicht davon verständigt ist, daß die Türkei die Kollektivnote der Mächte unverändert annimmt, werden vor Adrianopel unverzüglich die Feind­seligkeiten wieder beginnen. Die Häfen Warna und Bur­gas werden für die Handelsschiffahrt als geschlossen erklärt, da in der Nähe der beiden Häsen schwimmcnde Minen ausgelegt sind.

r Durazzo, 3. Februar. Bon der serbischen Armee wurden gestern 130600 Mann eingeschifft. Man nimmt an, daß sie sich nach Alessio begeben, um sich mit den an­deren Streitkräften zu vereinigen und dann gegen Skutari vorrücken, um gemeinsam mit den Montenegrinern gegen die Stadt anzurücken.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Holzverkäufe. Die heurigen württembergischen Stammholz- verkäuse, denen Staat, Gemeinden, Herrschaften und Private wegen der unruhigen Zeiten und dem in Aussicht stehenden Bouarbeiterstreik mit dangen Gefühlen entgegensahen, sind, wie rsie früheren Iahres- verkäufe, durchweg gut besucht. Eichen- und Buchcnstarkholz sowie Nadelstammholz wird mit bedeutendem Mehrerlös gegenüber dem Voranschlag verkauft und dies in aller erster Linie den unruhigen Zuständen im Osten zugeschrieben, da die Einfuhr von Hartholz aus jenen Länder» ziemlich unterbunden ist und deshalb unsere Hölzer begehrter sind. Dem Bouarbeiterstreik wird nicht viel Bedeutung bei- gclegt, vielmehr auf ein günstiges Baujahr gehofft, da in diesem Jahr die vielen, unter der alten Bauordnung genehmigten Bauten auszu­führen sind, da sonst die Genehmigungen verjähren.

Habe» Sie Ihre Wiese schon gedüngt? Je zeitiger die Düngung ausgeführt wird, um so sicherer wird die Wirkung bei der Heu- und Grummeternte zu spüren sein. Man bemesse die Thomas- mehlgabe nm so stärker, je schwerer der zu düngende Boden ist und je größere Futtercrträge man verlangt d. h. wenigstens 500 - 708 Kg. pro Hektar.Dünger sparen ist nicht schlau, manchmal gar direkt verkehrt. Darum streu sei nicht genau Thomasmehl, wie sich's gehört." *) >

*) Thomaskalender 1913, Verlag für Bodenkultur, Berli«.

Veftellmgeir ms de« Gesellschafter

für die Monate Februar und März können immer noch gemacht werden.

Mutmaßt. Wetter am Mittwoch und Donnerstag.

Für Mittwoch und Donnerstag ist bei wechselnder Be­wölkung zwar zeitweilige Aufheiterung, aber vorwiegend naßkaltes Wetter zu erwarten.>

SS» vre Redaktion «raotwortlich: Karl Paur. Druck u. «-'lag der D. W. Zaiser'scheu Buchdruckeret sLmll Zollers Nagold.

Oberamtsstadt Nagold.

klciß igtimz nun AirWsl.

Das Gasthaus zum

Ochsen"

in der Hailerbacherstraße nebst Feldgrund­stücken wird am

Montag, den 10. Febr. 1013,

vormittags 11 Uhr,

auf dem Rathaus zum zweiten- und letztenmal versteigert.

Liebhaber sind mit dem Bemerken eingeladen, daß bei annehm­barem Gebot der Zuschlag erteilt wird.

Den 1. Februar 1913. K. Grundbuchamt:

empfiehlt G. W. Zaiser.

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K. Forstamt Altensteig.

Brigholz- u. Keisver Karst.

Am Montag den 1«. Februar

vormittags Vs 11 Uhr in Wenden in der Krone aus Staatswald° dich, Buhleracker, Streitacker und Neidling

Rm.: 9 Spälter II Kl., 14 Schtr., 6 Prql., 117 Anbruch; Reis: 890 Rm. ans Haufen, 4 Lose Schlagraum.

Soeben erschienen:

MjWNMM

derMünchner Neuesten Nachr."

Borräligbei G. W. Zaiser, Nagold.

Berneck.

Nadelstammholz-Bttkauf.

Am Samstag den 8. Februar, nachmittags 1 Uhr

verkauft die Gemeinde

866 Stück Langholz mit zus. 342,36 Fstm.

worunter 36,57 Fstm. I. Kl.

18l,87 II. Kl. 146,38 III. Kl.

77,25 Fslm. IV. Kl. 60,52 .. V. Kl. 34.54 VI. Kl.

Motzholz 2.44 I. Ki.. 1,97 II. Kl., 0,82 I!I. Kl.

im Submissionsweg und wollen die Submittenten ihre Offerte in Ganzen und '/io Prozenten nach dem Wildberger Revierpreis ausgcdrückt zu obigem Zeitpunkt an das Stadtschultheißenamt Berneck einreichen.

Der sofortigen Eröffnung der Offerten können die Submittenten anwohnen.

Der Zuschlag erfolgt nach Gutachten der Berkaufskomrnission.

Das Holz ist von schöner Qualität, auch können günstige Zahlungs­bedingungen gestellt werden.

Gemeinderat.