Gerichtssaal.

Stuttgart, 30. Jan. (Schwurgericht.) Heute vormittag begannen im großen Schwurgnichtsiaale des Kgl. Landgerichts die Schwurgerichisverhandlunuen des 1. Quar­tals. Am Moniag kommen die d e» Buischm Kapp, Müller und Mittag, die seinerzeit den U »«fall auf den Chauffeur Wacker bei der Schattenwinfch f iinlenahnm. zur Aburteilung. Als letzter Fall ist für Mi iw ch d>n 12. Februar die Verhandlung gegen den Si bmucher I. Röder und Genossen, die in der N^ckarstraße deu Schutzmaiin töteten, vorgeseh n.

Drusches Reich

Berlin, 30 Jan. Di- W hlprüfun > Kommission des Reichstages erklärte die Wahl des not onalliieraien Ab­geordneten Kölsch (Ofsenburg-Kehl) etnsumm g sür un­gültig.

r Berlin, 29. Jan. Der Leiter der deutschen Süd- polarrxpediuon, Ooerleutnant Filch- er, ist ge» ein mit dem Dampfer Königin Helena aus Buenos Aires in Genua eingetroffen. Zugleich mit ihm kam Dr. König an, der mit seiner Exwdiion das Prinzregent Luitpolo-Land und die Kaiser Wilhelm II,-Barrtere entdeckt da». Die beiden Forscher haben zusammen die Reise nach Berlin forgesetzt.

Pforzheim, 28. Jan. Die vielen Klagen über die Damenhmnudelri haben den Erfindungsgeist ange egt, um eck Schutzmittel zu schaffen. Jetzt hat nach demPf. Anz." ein hiesiger Ziseleur eine Stcherheitshutnadel zum Patent angemeldrt, die wirklich sehr p-aklisch zu sein scheint. Die Nadel sitzt in einer Hülse, welche die Ep tze verdeckt. Ein Druck auf den Kops bringt die Spitze zum Vorschein, sod^ ß die Nadel durch den Hut gesteckt werden kan >. Auf einen neuen Druck verschwindet die Spitze wieder, sodatz sie kein e i Schaden mehr a richtet. Der P eis der ne en Hutnadel soll 2030 Psg. höher sein, als der der gewöh rlichen.

Ausländ

Innsbruck, 30. Jan. Der italienisch Pfarrer von Gardone am Gardasee ist auf österreichischem Boden in Rwa von den Militärbehörden unter dem Verdachte der Svion- ge zugunsten Italiens verhaftet und zum Kriegsgericht in Over Io eingeliefert worden. Die Leibesvisitation förderte stark kom­promittierende Papiere zutage, welche sich auf die Militär- straßen und B festigungen aus den österreichischen Grenzge­bieten beziehen.

r Stockholm, 30. Jan. Dis iwe parlamentarische Friedensgruppe des Reichstags hat beschlossen, dem Nobet­

komitee des Storthings den belgischen Senator Lafontaine sür den Nobslfriedenpreis vorzuschlagen.

Paris, 29 Jan. In der republikanisch-sozialistischen Gruppe der Kammer gab der frühere Ministerpräsiden Mille ran d Aufklärungen über die Wiedereinstellung Du Puty de Clams. Die Gruppe sprach im Einvernehmen mit Millerand die Ueberzengung aus, daß es wünschenswert sei, di> se Angelegenheit in der Kammer zur Sprache zu bringen und beauf ragte den Deputierten Violette, am nächsten Freiteg an den Kriegsminister Etienne darüber eine Anfrage zu rich en.

r- Mogador, 29. Jan. Die Verluste der Franzosen bei der Einnahme der Kasbah der Anflus betragen: 13 T >1e, darunter ein Major, und 72 Verwundete, darunter 4 Offiziere. Die Kolonne bleibt an Ort und Stelle. Die Unterwerfung der Stämme dauert an. Es herrscht Ruhe.

Die Lage auf dem Balkan.

r Petersburg, 30. Jan. Die Petersburger Tele­graphenagentur ist ermächtigt, die Nachricht der Wiener Allg. Ztg. über die Einberufung eines Teiles der Reservisten kategorisch zu dementieren.

Die türkische Antwortnote.

Konftantinopel, 30. Jan. Heute vormittag um 11 Uhr hat der G oßwesir dem östr.ung. Boischaster dis Ant­wortnote der Türket überreicht. Die Note ist ausführlich, aber in gemäßigtem Ton gehalten und füllt 4 Bogenseiten. Ueber den Inhalt verlautet folgendes: Die Pforte besteht darauf, diejenigen Teile von Adrianopel zu behalten, in denen die heiligen Orte der Muhammedaner liegen. Sie st bere t, das rechte User der Maritza abzutreten. Was die Inseln im Aegäischen Meer anbetrifft, so wünscht die Türkei ihre Souveränität aus strategischen Gesichtspunkten über diejenigen Inseln aufrecht zu erhallen, die in der Nähe ihrer Küste liegen, jedoch überläßt sie den Mächten die Bestimmung des Regimes, unter welches diese Inseln gestellt we den sollen. Sie nimmt Kenntnis von der Zu­sage der Mächte, sie in der Entwicklung des Landes zu unterstützen. Zum Schluß kommt die Note noch einmal auf die religiösen und historischen Gründe zurück, die die Türkei zwingen, dm Teil von Adrianopel zu behalten, der die den Muselmanen heiligen Orte enthält, jedoch erklärt sich die Pforte bereit, die Befestigungen von Adrianopel zu schleifen.

r Konstantinopel, 30. Jan. (Meldung des Reuter- scken Bureaus.) Die form lle Ueberreichung der türkischen Note an den österreichischen Botschafter Markgrafen von

Pallavieini scheint im letzten Moment auf den Nachmittag '«schoben worden zu sein. Der Minister des Auswärtigen oar schon an der Schwelle der österreichisch-ungarischen Botschaft angelangt, als er durch einen besonderen Boten usgehalten wurde. Der Abbruch d?r Frtedensverhandlungen n London wird eine leichte Aenderung in dem Wortlaut der Note nötig machen; der wesentliche Inhalt bleibt jedoch so, wie er gemeldet ist.

r Konstantinopel, 30. Jan. Um 3 Uhr nachm, hat der Minister des Auswärtigen dem österreichisch-ungan- chen Botschafter die Antwort der Pforte aus die Kollektivnote der Mächte überreicht.

Köln, 30. Jan. Die deutsche Orientbank hat nach der Köln. Ztg. von dem Direktor ihrer Konstantinopeler Niederlassung, Geh. Legotionsrat v. Hartmann, folgendes Telegramm erhalten: Die Antwort der türkischen Regierung ist w der Erwarten günstig, sie bietet den Bulgaren die Hälfte Adrianopeks an.

Kündigung des Waffenstillstandes.

Konstantinopel, 30. Jan. Die Verbündeten haben den Waffe- stillsland von heute 7 Uhr ab gekündigt.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Haiterbach, 31. Jan. Der erste Langholzoerkauf hatte ein befriedigendes Ergebnis. Es wurden aus rund 456 Fstm. 10 806.50 Mark erlöst, das ist ein GesanttdurchsÄnittserlös von >25,7"/o. Das Holz war allerdings durchaus schöne Qualität und meistens Fichten.

Unterjesingen, 29. Jan. Der gestrige Viehmarkt war or­dentlich befahren, doch ging der Handel nicht so lebhaft, wie auf andern Märkten der Umgegend, dagegen blieben die Viehpreise noch auf bis­heriger Höhe. Da gestern in Balingen auch Viehmarkt war, fehlte es hier an den richtigen Einkäufern und infolgedessen ging der Handel flau. Auch auf dein Krämermarkt herrschte kein so reges Leben wie auf früheren Märkten.

Balingen, 29. Jan. Dem Viehmarkt wurden 66 Kühe, 131 Kalbinnen. >68 Stück Jungvieh, 163 Ochsen und 40 Fairen zu- gefllhrt. Bei seitherigen hohen Preisen wurde nur in Jungvieh und jungen Stieren gehandelt, ganz wenig gefragt waren Ochsen. Leb­hafter Hmdel zeigte sich auf dem Sckweinemarkt, wo die ganze Zufuhr, etwa 190 Stück, zum Preise von 5070 pro Paar raschen Absatz fand. Schranne. Dinkel 7.20 7.50, Haber 8.309

Häglich kann abonniert werden!

Mntwasil. Wetter am Samstag und Sonntag.

Für Samstag und Sonntag ist vorwiegend trockenes, und nur strichweise zu Schneefällen geneigtes Wetter zu erwarten.

Ftr die Redaktion verantwortlich Karl Paur. Druck u Verlag der D W. Zaiserlcken Buchdruckerei (Emil Zaiseri Nagold.

Stadtgemeinde Nagold. Verkauf von

Beigholz und Reisig.

Montag 3. AGruar

aus Distrikt Mittlerbergle, Abteilung Heerstraße- Ebene

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Ebhausen.

UM' Am Dienstag, den 4. Februar 1913, nachmittags 3 - Uhr,

Kommt nachstehendes Holz im Snbmisfionsweg auf dem Rathaus zum Verkauf:

Wald­

teil.

Langholz.

Sägholz.

Los

Nr.

laufende

Nr.

I.

II.

III.

IV.

V.

V

I.

Fm.

Hierunter

Forchen

I.

II.

III.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

St.

Fm.

St.

Fm.

St.

Fm.

Hardt Abt. IV.

I.

593650

2

4.4

31

47,57

15

14,65

7

4,54

1

0,30

43

2

1,56

_

»

II.

651710

10

24.13

29

42,28

14

14.14

5

2,59

1

0,36

36

1

1,85

III.

711757 u. 760

2

4,3

18

19,42

19

16,54

5

2,43

3

1,20

38

1

0,86

_

Hardt Abt. II.

IV.

761790

14

24.05

12

10,34

4

2.08

1

»

V.

791-834

11

15.34

25

22.84

4

1,83

4

1,68

2

_

Kliemen Abt. V.

VI.

460520

4

382

17

12,30

22

7,96

14

2,51

2

1.50

2

0,59

"

VII.

521592

1

1,27

8

7,08

17

9,67

36

13,38

8

1,61

2

1,54

Liebhaber sind eingeladen. SchultheiheNaNlt:

Den 30. Januar 1913. Dengler.