die doch gleichzeitig die Gewähr gibt, daß Unnüchternes dabei nach Tunlichkeit fem gehalten wird.

AllSliMd

Paris, 23. Jan. Seit 24 Stunden zirkuliert in parlamentarischen Kreisen das Gerücht, daß im Kabinett Briand sich bereits schwere Unstimmigkeiten geltend gemacht haben.

London, 24. Jan. In der Nationalgallerie wurde gestern abend kurz vor Schluß der Gallerte die Entdeckung gemacht, daß vier wettvolle Gemälde so wüst zerschnitten worden sind, daß sie als zerstört betrachtet werden müssen.

Newyork, 24. Jan. In Mac Kiney (Texas) ist ein Warenhaus eingestürzt. 35 Personen wur­den getötet, 13 schwer verletzt.

Die Revolution in Konstantinopel.

r Frankfurt a. Main, 24. Jan. Die Frankfutter Zeitung meldet aus Konstantinopel: Der bisherige Kriegs- Minister Na sim-Pa sch a ist getötet worden. Gegen ^4Uhr zogen Demonstranten zur Mahnen Pforte und riefen: Wir wollen keinen schändlichen Frieden. Als die Menge Enver Bey kommen sah, machte sie ihm Platz. Enver Bey be­gab sich ungehindert direkt ins Kabinett des Großwesirs Kianil-Pascha. Enver Bey setzte dem Großwesir den furchtbaren Ernst der Lage und die Ueberreizung des Volkes, dem ein Friedensschluß unter solchen Bedingungen unverständlich sein würde, auseinander. Kiamil antwortete sofort, daß er bereit sei, zur Verhütung schwerer Erschütte­rungen des Landes abzudanken. Er Unterzeichnete auch sofort seine Demission uud bat Enver Bey, sie dem Sultan zu unterbreiten. Enver Bey fuhr sofort nach dem Palais von Dolmabagtsche. Der Kriegsminister hatte, als er von der Demission! Kenntnis (erhielt, den Hof der Pforte durch ein Bataillon Infanterie besetzen lassen, doch blieb das Militär der Menge gegenüber untätig. Der frühere Groß- wcsir Hakki-Pascha wurde zum Minister des Aeußern im Kabinett Schefket ernannt.

Konstantinopel, 23. Januar. Das Palais und die Hohe Pforte zu betreten oder auch zu verlassen ist jedermann außer den Offiziellen Persönlichkeiten strengstens untersagt. Die Volksmenge bereitete dem neuen Großwesir Mahmud Schefket und dem Oberst Enver Bey jubelnde Ovationen.

Ein Manifest der Partei „Einheit und Fortschritt" klagt das Kabinett Ghazi Mukthar wegen des Friedens von Lausanne des Hochverrats an. Es hebt dann hervor, daß der König von Bulgarien die Schwäche des Kabinetts Kiamil ausgenützt habe. Trotz des Heldenmuts der an der Tschataldscha-Ltnie stehenden türkischen Armee sei diese Re­gierung entschlossen gewesm, einen unehrenhaften Frieden mtt dem Balkanbund abzuschließen; Kiamil Pascha trage

die Hauptschuld an dem Unglück des Landes. Das Heil und die Zukunft des ottomanifchen Reiches schwebten in

größter Gefahr. Die Nation habe Recht, wenn sie sich

jetzt erhebe. Sie werde unter keinen Umständen ihre heiligen Rechte auf die europäische Türkei preisgeben und werde alle Opfer bringen, um Rumelien zu behaupten.

Konstantinopel, 24. Jan. Die Stadt ist vollstän­dig ruhig. — Tal aal, der neue Minister des Innem, richtete ein Rundschreiben an alle Provinzwalis, in denen er die Gründe für den Sturz des Kabinetts Kiamil aus­einandersetzt. Die Regierung wird im übrigen jede Rache­politik gegenüber den Anhängern des bisherigen Regimes vermeiden.

r Konstantinopel, 24. Jan Zur Ausrechterhaltung der Ordnung sind weitgehende Maßnahmen getroffen worden. Starke Patrouillen durchzogen nachts die Straßen. In Stam- bul sind einige Personen verhaftet worden, unter ihnen der Chefredakteur der Zeitung „Ikdam", Ali Kemal, und der frühere Deputierte von Gümüldschena, Ismail.

Konstantinopel, 24. Jan. Enver Bey ist zum Kommandanten der Stadt Konstantinopel ernannt worden.

Konstantinopel, 24. Jan. Die ueue Regierung wird das alte Parlament, das sie als widerrechtlich aus­gelöst betrachtet, wieder einsetzen.

Konstantinopel, 24. Jan. Die „Morning Post" drahtet von hier: Die neue Regiemng proklamiert durch Maueranschlag die Aushebung der gesamten waffenfähigen Jugend des Reiches zur Verteidigung des Vaterlandes.

Der BalLankrieg.

London, 24, Januar. Der Sonderberichterstatter des Pariser „Matin" meldet, der Sturz des Kabinetts Kiamil Pascha habe bei den Dertretern der Balkanverbündeten teils Befriedigung, teils Beunruhigung heroorgerufcn. Die Bulgaren hätten erklärt, jetzt haben sie eine klare Lage vor sich. „Anstatt noch länger die Winkelzüge in London zu ertragen, werden wir uns bet Adrianopel und Tschataldscha Wiedersehen: Anstatt uns Adrianopel von den Großmächten abtreten zu lassen, werden wir es mit den Waffen in der Hand nehmen, und das ist bester für uns. Wir werden die Tscha- taldfchalinie durchbrechen und in Konstantinopel einziehen und wehe dann der ganzen jungtürktschen Bande, die jetzt am Ruder ist. Sobald wir diesmal die unzweideutig ver­neinende Antwort der Türken in den Händen haben werden, werden wir den Waffenstillstand kündigen." Aehnlich äußerten sich die Montenegriner. Die Serben erklärten dagegen: „Das ist eine böse Nachricht. Wir werden offenbar den Krieg von neuem beginnen. Wir hätten gerne die neuen Opfer an Menschenleben erspart, aber die Türkei wird jetzt den Frieden teurer bezahlen müssen." In diplomatischen Kreisen ist man der Ansicht, daß die Lage mit einem Schlage sehr ernst geworden sei. Die Mächte könnten nicht mehr eingreisen. Wenn die jungtmkische Regierung sich weigere,

Adrianopel abzutreten, so fei die Wiederaufnahme des Krieges gewiß.

Landwirtschaft, Handel uud Verkehr.

Berlin, 24. Jan. Der unerwartete Umschwung in Konstanti- aoptt hat aus die Berliner Börse auberordentlich ungünstig eingewirkt. Die Dürfenkreise suchten die während der letzten Tage in Nr Hoffnung auf einen baldigen Friedensschluß ringegangenen Engagements um jeden Preis zu lösen. So trat auf den führenden Marktgebieten ein empfindlicher Kurssturz rin. der auf dem Montanmarkt beinahe als panikartig zu bezeichnen war.

Berzeichuis der Märkte der Umaeaeud

vom 27. Jan. bis 1. Febr.

Nagold 27. Jan. Biehmarkt " " 30. Tan. Mehmarkt.

Der Nachdruck ist auf das Wort

,,-6colt"

zu legen. Die Wertschätzung, die Scotts Lebertran-Emulsion auch seitens der Ärztewelt errungen hat, gab und gibt tagtäglich Veran­lassung zu Unterschiebungen anderer, angeblich „ebenso guter" Emulsionen. Sie handeln aber

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Mntmaßl. Wetter am Sonntag und Montag.

Für Sonntag und Montag ist bei wechselnder Bewölk­ung windiges und mit Niederschlägen, in Höhenlagen mtt Schneefällen verbundenes Wetter zu erwarten.

Hiezu das Illustrierte Sonntagsblatt Nr. 4.

Für dir Redaktion verantwortlich: Karl Paar. — Dru» «. B der <8 W. Zoller 'scheu Buchdruckerei lEmil Zaileif Nagold.

Stadtgemeinde Nagold.

Verkauf von rommenm Mrvch- SWlz Meist.

Merdvcr-

Weigerung.

Die Stadt Nagold verkauft

am Freitag, 31. Januar

aus Distr. Killberg Abt. Lehmgrube, hint. Lache, hint. Brunnenhäule, unt. Dreispitz, oord. Stuben kümmerte, Distr. Lemberg Abt. Lielach und SchafhaNshang:

180 Stück rottannenes Anbruchsäg­holz (Kilben), 1,30—4 m lang, mit Fm.

35 I. Kl.. 15 II. Kl.. 1 III. Klasse, teils einzeln, teils in kleinen Losen.

Am nächsten Montag de» SV. d. M. nachmittags S Uhr kommt im Gipswerk Untertalheim

ein Pferd,

Braunstute, Sjährig, zur Versteigerung. Für guten Zug wird Garantie geleistet.

Der Konkursverwalter:

Häfele.

K. Forstamt Altensteig.

Holz-Berkauf.

Dieses Anbruchsägholz ist besonders geeignet zu Kübler- und Schindelholz.

Losverzeichnifse unentgeltlich von der städtischen Forstverwaltung. Die Waldschützen zeigen das Holz aus Verlangen vor.

Zusammenkunft I Uhr bei der Lehmgrube an der alten Freuden­städter Straße.

Sulz OA. Nagold.

Lang- M SWlz-Verkavs.

Am Dienstag, den 4. Febr.,

nachm. 2 Uhr. in Spielberg im Rößle aus Staatswald Geiseltann Abt. 1 u. 2: fichteue Bauslangen: 844 St. I n. 656 I d, 178 II. Kl. tannene Baustangen: 31 In, 145 I b, 83 II, Kl. 1 Rm. Spaltholz, 72 Rm. Anbruch, 24 Lose brett­liegendes Reis; ferner aus Schornz- hardt Abt. Kienerwiese 5 Festm. Langholz IV.—VI. Kl.

Gültlingen.

Am Dienstag, 28. Jan. d. I.,

mittags 1 Uhr,

Heuverkauf.

Stadtgemeinde Nagold.

Verkauf von WeltzaWvgev. Veigholz, Reisig and SAagram

am Montag, 2?. Januar

aus Distr. Badwald Abt. unteres Horn und oberes Horn: Radelholzstangen : Baustanqen 5 Kl. I a,

11 Kl. Id, 3 Kl. UI. Hagslangen 5 Kl. II. 8 Kl. III. durchweg Fi.

Beigholz: Rm. Nadelholz: 2 Scheiter, 23 A Prügel. 51 Anbruch.

Reisig: Wellen geb., Nadelholz: 232.

Schlagraum: 1 Los.

Zusammenkunft S Uhr beim Bad Rötenbach.

Gemeinde Effringen.

Nadelholz-CMlnWz-Verkans

«erden auf dem Rathaus in Sulz aus den Gemeindewaldungen

Ca. 100 Ztr. gutes und schönes Heu «nd Oehmd, womöglich aneinen Liebhaber hat zu verkaufen

Fr. Kleiner.

im schriftlichen Ausstteich:

am Dienstag, den 28. d. M.,

nachmittags S Uhr,

auf dem Rathaus —_

1. Los: Abt. Rehwäldle 134 Stück mir 114,16 Festm. gemischt.

2. „ ,. Wendemerhau OV „ 62 „ „

3. „ .. Seewäldle 23 „ „ 11,60 ..

Angebote sind bis zum Verkanfstage in Prozenten der Taxpreise

bei dem Schulth.-Amt abzugeben. ^ ^ ^

Die Eröffnung der Angebote findet sofort statt. Don den Ver­kaufs bedingungen kann Einsicht genommen werden.

Gemeinderat.

640 Stück Lang- und Sägholz

mit 403 Festmeter III.—VI. Klasse in 10 Losen im Submisstonsweg verkauft und wollen die Submittenten ihre Offerten in ganzen Prozenten nach dem Revierpreis Wildberg bis Dienstag, den 28. d. Mts., mittags 1 Uhr. beim Schulthetßenamt einreichen. Der sofortigen Eröffnung können die Submittenten anwohnen. Der Zuschlag erfolgt nach Gutachten der Berkausskommission. Auszüge können vom Waldmeisteramt bezogen werden. Anschließend werden weitere

Einen nicht über 20 Jahre alten

HavsSurslhev

Hochdorf, OA. Horb.

sucht bei hohem Verdienst per I.Febr. Bahnhofwirtschast Eutingen.

Langholz-Verkauf.

430 Stück irngereppeltes Bauholz

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mtt loo Festmeter IV.—VI. Klaffe in 14 Losen tm Ausstreich verkauft.

(üostLnätoiltz (Nu. 1ss>. Ipee.

Der Gemeinderat.

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Apotheker Schund in Nagold und

Apotheke in Haitrrbach.

Nächsten Donnerstag» den 30. Januar soo Fstm. Lang- «. Sagholz I —V. XI.

(worunter ziemlich Rottannen und Küblerholz) zum Verkauf, wozu Liebhaber eingeladen werden.

Zusammenkunft im Knoller Abt. 5 (V< Stunde von Station Grind-

ringen entfernt) vorm. 9 Uhr. ^ . .

Den 24. Januar 1913. Schulthertzenamt: Harzmann.

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