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habe nur gesagt, daß die Ausarbeitung von Gesetzentwürfen im Deutschen Reiche schwieriger und zeitraubender sei, als in einem einheitlichen Staat. Da Preußen der führende Bundesstaat sei und eine Vorlage nur von einem Bundes­staat an den Bundesrat gebracht werden könne, so sei ein schwieriger Weg zurückzulegen.

Tages-Neuigkeiten.

Aus Stadt Md Amt.

Nagold, 18. Januar 1S13

* Bortrag. Am Mittwoch, den 22. d. Mts. wird der bekannte Geschichtsforscher und Kenner der deutschen Geschichte, Oberstudienrat Dr. Egelhaaf im Traubenwal hier einen Bortrag überDeutschland und die Weltlage" halten. Unfern Lesern ist er schon bekannt durch seine Aus­führungen in Nr. 9 des Gesellschafters vom 13. Januar über eine Unterredung, die er mit seinem Freund Kiderlen-Wächter hatte: auch als Inspektor der Lateinschule hat er viele Jahre lang in Beziehung zu unserer Stadt gestanden. Wir machen unsre Leser auf den hohen Genuß aufmerksam, den dieser Vortrag bieten wird. Gesangliche Darbietungen werden den Abend verschönen. _

Wildberg, 13. Jan. Gestern abend von 7 Uhr ab hielt der hiesige Turnverein seine Weihnachtsfeier mit Gaben­oerlosung ab im Schwarzwaldsaal. Die humoristischen Darbietungen wurden durchweg gut oorgetragen und ernteten reichen Beifall, so hauptsächlich die StückeNeptun", Heimkehr aus Afrika",Glück im Osenloch", dieHoch- herschaftliche Auguste" und dieTöchter Vater Jahns". Auch die Stabübungen, sowie Marmorgruppen wurden unter der Leitung des rührigen Gauturnwart Herrn Stemler recht präzis und schön dargeboten. Die humoristische Leitung lag in den Händen des Herrn Hauptlehrer Schuster. Diese Feier bildete den Schluß der Weihnachtsfeiern.

K Ebhause«, 17. Jan. Am Donnerstag vergnügten sich nach Feierabend einige Lehrlinge von hier mit Schlitten­fahren. Ein Schreinerlehrling brach dabet den Fuß.

r Herreuberg, 17. Jan. (Wilderer.) Unter dem Verdacht, gewildert zu haben, ist ein Bürger von Unter­jesingen verhaftet und ans hiesige Amtsgericht eingeliesert worden.

r Calw, 17. Jan. (Wehroerein.) Gestern wurde hier eine Ortsgruppe des Deutschen Wehroereins gegründet, Vorstand ist Sägwerksbesitzer Wagner von Ernstmühl.

r Unterboihingen, 17. Jan. (Ein grausiges Ver­brechen) Sechs Burschen aus Wendlingen haben den Polizeidiener überfallen und bewußtlos geschlagen. Daun verschleppten sie ihn auf das Bahngleis, weil sie ihn für tot hielten und anscheinend die Absicht hatten, eine andere Todesursache durch Ueberfahrenlassen von einem Zuge vorzutäuschen. Zum Glück wurde der Polizeidiener Geiger aber von dem Etationspersonal rechtzeitig entdeckt. Er liegt so schwer krank damieder, daß wenig Hoffnung auf die Erhaltung seines Lebens besteht. Die sechs Bur­schen sitzen bereits hinter Schloß und Riegel.

Auleudorf, 17. Jan. Gestern abend 9 Uhr stand das große Haushaltungsschulgedäude, das von barmherzigen Schwestern geleitet wird, in Hellen Flammen. Das Feuer griff so schnell um sich, daß die Zöglinge, die bereits zur Ruhe gegangen waren, nur notdürftig bekleidet, sich auf die Straße retten konnten. Das Gebäude brannte vollständig nieder; von dem Mobiliar konnte fast nichts gerettet wer­den. Der Schaden ist groß. Die Ursache der Brand­entstehung ist noch nicht ermittelt.

Der Balkankrieg.

London, 17. Jan. DerTimes" zufolge ist bas Abkommen zwischen Bulgarien und Rumänien so zut wie abgeschlossen. Bulgarien willigt in die Festsetzung der Grenze von Silistria nach dem Meere. Ferner will Bulgarien die Festungswerke von Silistria schleifen.

Die Kollektivuote in Konstantinopel überreicht.

Wien, 16. Jan. Wie dieNeue Freie Presse" aus Konstantinopel zu berichten weiß, haben die Botschafter der Großmächte in Konstantinopel heute der Pforte die Kollektionote überreicht.

Man habe nach langen Verhandlungen über Inhalt und Form beschlossen, der Türkei den Rat zu geben, daß sie auf Adrianopel verzichtet, dagegen hätten die Groß­mächte in der Frage der ägäischen Inseln nicht ganz den Standpunkt des Balkanbundes eingenommen, sondern sich der Ausfassung der Türkei genähert. Sie dürsten ihren Einfluß dazu benutzen, der Türket in der Frage der ägäischen Inseln zu einem Erfolge zu verhelfen.

Der Eindruck auf der Pforte.

Konstantinopel, 16. Jan. In den Kreisen der Pforte wird erklärt, daß die von den Botschaftern überreichte Kol­lektionote der Mächte vollständig resultatlos bleiben wird, da die Türkei nicht auf Adrianopel verzichten könne.

Uebrigens gewinne die Militärpariei, welche unbedingt auf Fortsetzung des Krieges besiehe, auch weiterhin die

Oberhand. Wie verlautet, hat d^e Regierung bereits die Einberufung der Altersklassen von 4446 Jahren beschlossen.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

r Börsenbericht. Die Tendenz der deutschen Börsenplatz« während der letzten Berichtswoche ist als reserviert zu bezeichnen. Ausschlaggebend davon war die politische Lage insofern, als die Hoff­nungen auf einen endlichen Friedensschluß in London wieder herab- grsttmmt wurden und neuen Besorgnissen wegen einer Wiederausnahm« der Feindseligkeiten und wegen einer Einbeziehung Rumäniens in den Krieg Platz machten, was eine verschärfte Gefahr für ein« europäisch« Verwicklung bedeuten würde. Unter diesen Voraussetzungen haben sich auch die Verhältnisse des Geldmarktes wieder versteift uttd ihrer­seits zu einer Verringerung des Börsenverkehrs sowie zu einer ver­stärkten Derkaufslust bcigetragen. Dazu kam die Nervosität, di« in Newyork infolge des Vorgehens in Trusts und Eisenbahngesellschastea entstanden ist und sich allmählich auch auf die europäischen Effekten­märkte überträgt. Am Mittwoch trat allerdings noch eine Erholung; ein, da für Montanwerte, namentlich Kohkenaktien, wieder mehr In­teresse aufkam und auch Schiffahrtspapiere neuerdings Ausnahme fanden. Aber die an den Tagen zuvor ekngetretenen Kursrückgänge waren in Berlin und Frankfurt schon deswegen nicht mehr ganz ein­zuholen, weil die Lustlosigkeit in Wien noch zunahm, wo neuerdings die Kriegsfurcht wieder überhand nimmt. Die Kurse haben deshalb mit dem Stande vor acht Tagen verglichen, fast durchweg Einbußen erfahren.

Verzeichnis der Märkte Ser Umgegend

vom 20.-25. Jan.

Rottenburg 20. Jan. Viehmarkt

Pfalzgrafenweiler 23°. Jan. Viehmardt.

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FR» di« Redaktion verantwortlich: Karl Paar. Druck u. Verlag der G. W. Zaisrr'schen Buchdruckeret (Emil Zollers Nagold.

Untertalheim, OA. Nagold. Bahnstation Gündringen.

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welches seit Jahrzehnten in kleinem Umfange betrieben wurde, ist dem Verkauf ausgesetzt.

Die bis jetzt wissenschaftlich festgestellte Mindest- abbaufähigkeit beträgt 120000 cdm, Kauf­preis ea. 2520««« Anzahlung «. 10000 -6, Rest durch Hypotheken-Ueber- nahme. Elektrische Kraft ist vorhanden.

Gelegenhell zum gleichzeitigen Miterwerb eines

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und von 5 da oder mehr Feldgruudstücke» ist gegeben.

Der Betrieb des Gipswerkes wird am rentabelsten in Verbindung mit Landwirtschaft und in nur solchem Umfange zu führen sein, daß nur der Bau- und Felder-Gips-Bedarf der näheren, konkurrenzlosen Um­gebung und nicht aüzuferner Industrieplätze (Calw, Pforzheim) gewonnen wird. Einen solchen gemischten Betrieb hat ein früherer Besitzer des Gipswerkes (ein Nichtsachmann, gelernter Schreiner) über 20 Jahre ge­führt und damit ein ansehnliches Vermögen erworben.

Die Versteigerung des Gipswerkes, des Wohnhauses und der Felder erfolgt am

Montag, den 3. Mrnar d. 3.. nachmittags IV 2 Ahr.

aus dem Rathause in Untertalheim.

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Konkursverwalter: sto. Bez.-Notar Häfele, in Hallerbach, OA. Nagold.

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vormittags 1« Uhr, bei der Stadtpslege einzvrelchen. Die Eröffnung der Gebote erfolgt um 10 Uhr auf dem Rathaus.

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