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r Herrenberg, 10. Jan. (Wie der einer.) Aus Oeschelbronn wurde ein Säger eingeliefert, der sich an einer Volks,chiilerin vergangen hat.

r Calw, 10. Jan. Auf der Markung Breitenden wurde kürzlich eine Tanne von 32 Meter Länge und einem Kubikinhalt von 6.10 Festmeter gefällt. Der Riese war kaum 90 Jahre alt.

.. ^ Calw, 10. Jan. (Selbstmord). Ein 15 Jahre alter Lehrling erhängte sich gestern abend in seinem Schlaf­raum. Er wurde vom Sohne des Meisters, der vom Turnen heimkam. bereits tot ausgesunden. Die Ursachen zur Tat find noch unbekannt.

Unterhaugftctt OA. Calw, 10. Jan. Heute nacht brannten hier fünf Wohnhäuser nebst Scheunen und Stallungen nieder.

r Freudenstadt, 10. Jan. (Neue Bahn). In Mitteltal fand dieser Tage eine Versammlung statt, in der der Plan besprochen wurde, eine Bahn von Baiersbronn über Mitteltal nach Obertal zu bauen. Der Landtagsabg. Gaiser sagte seine Unterstützung des Projektes zu.

r Hinterlaugenbach OA. Freudenstadt, 10. Jan. (Aus großer Zeit.) Gestern morgen wurde der Holz- Hauer I. G. Schmieder, ein Veteran von 1866 und 1870/71 beerdigt. Aus der kleinen, nur sechs Häuser zählenden Parzelle Hinterlangenbach haben vier Angehörige den deutsch-französischen Krieg mitgemacht. Einer ist bet Champigny gefallen, zwei sind in der Heimat gestorben. Am Leben befindet sich noch einer. So schmilzt die Zahl der Mitkämpfer aus großer Zeit rasch zusammen.

. r Reuenbürg, 10, Jan. (Elektr. Schmalspurbahn). In Pforzheim plant man den Bau einer elektrischen Schmal­spur bahn nach unserem Luftkurort Schömberg. Sie soll 14 Kilometer lang werden und etwa sechs Schwarzwaldorte dem Verkehr näher bringen. Die Ausführung hängt von der Bereitwilligkeit der Gemeinden ab, Beiträge zu leisten.

LaudeSnachrichteu.

r Stuttgart, 10. Jan. (Spielplan der K.W. Hof­theater.) Großes Haus: Sonntag, 12 1 Nachm. Vor­stellung zu Einheitspreisen: Die Räuber. Abende: Tiefland (7), Diensiag 141 Vorstellung zu Einheitspreisen: Die Räuber (8). Mittwoch 15.1 Andreas Hofer (7Vs). Donners­tag 16.1 Andreas Hofer (?Vr). Samstag 18.1 Andreas Hofer (7Vs). Sonntag 19.1 Ntebelungen Ring Götter­dämmerung (5). Montag 20.1 Nathan der Weise (7^)- Kleines Haus: 12.1 Die Frau des Kommandeurs (7),

12.1 Die Fledermaus (8), 14.1 Der Waffenschmied (8).

15.1 Susannens Geheimnis Zierpuppen (8), 16.1 in

Tübingen: Waffenschmied. 17.1 Ariadne aus Naxos (7Vs), 19.1 5. Literarische Morgenunterhaltung. Schwäbische Dichter der Gegenwart (11 Vs), abends Gastspiel Possart .Freund Fritz" (7).

r Heilbron», 10. Jan. (Selbstmord.) Am Mittwoch nachmittag hat sich der in einem hiesigen Fabrik­betrieb angesttllte Buchhalter Lehmann in den Bureauräumen entleibt. Was den in den 30er Jahren stehenden Mann zu diesem Schritt veranlaßt hat, ist nicht aufgeklärt. Ver­mutlich dürfte nervöse Ueberreizung der Grund zur Tat sein, da es geschäftlich und ir> der Familie keinen Anlaß zum Selbstmord gegeben hat. Der Mann hinterläßt eine Frau und 3 Kinder. Er lebte mit ihnen in durchaus geordneten Verhältnissen.

r Riederstotzinge« OA. Ulm, 10. Dez. (Wahl.) Bei der gestrigen Stadtschultheißenwahl wurde der Stadt- schultheißenamlsassistent Löffler von Giengen a. Br. mit 187 Stimmen gewählt. Zwei andere Kandidaten erhielten je 1 Stimme. Der Oberamtssekretär Deiß von Ulm hat seine Bewerbung vor der Wahl zurückgezogen.

Gerichtssaal.

* Tübingen, 10. Jan. (Strafkammer). Der Bauer Fr. Jakob Gackenheimer von Gültlingen wurde wegen Verrückung von Grenzzeichen auf Markung Gültlingen unter Annahme mildernder Umstände zu einer Woche Gefängnis und Kostentragung verurteilt.

Tübingen, 10. Jan. Strafsache wegen Körper­verletzung gegen den Ioh. Schill, Schmied von Kuppingen. dzt. Fahrer in der 1. Bail. Feldartillerie-Regts. Nr. 29 in Ludwigsburg. Einige Stuttgarter Touristen hatten einen Ausflug nach Herrenberg gemacht. Als sie gegen 11 Uhr aus dem dortigenWaldhorn" herauskamen, schimpfte ein Haufen Betrunkener, darunter Schill, aus die mit Mando- ltnen versehenen Touristen. Jene antworteten, sie sollen ihres Wegs gehen und sie in Ruhe lassen. Der Angeklagte kam aber hinter den weitergehenden Ausflüglern Nieder­reuter und Maier her und schlug auf sie ein. sie immer »erfolgend. Er pfiff seinem Kameraden Gengenbach, worauf auch dieser sich an der Schlägerei beteiligte. Die Burschen verfolgten schimpfend die vier Ausflügler bis zum Bahnhof und schlugen in den Wartsaal hinein. Sogar bis zur Bahn­steigsperre verfolgten sie die Angegriffenen und verletzten sie am Arm und Backen. Darauf wurden vom Bahnbeamten die Namen sestgestellt. Vom Schöffengericht wurde der Angeklagte Schill zu 2V, Monaten Gefängnis verurteilt. Der Angeklagte will betrunken gewesen sein. Das Urteil lautete auf Verwerfung der Berufung als unbegründet unter Kostenzuweisung.

Deutsches Reich.

Berlin, 9. Jan. In der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde der Entwurf eines Gesetzes über die Verlegung der deutsch-österreichischen Grenze bet Hammer- Unterwiesental-Weilpert dem zuständigen Ausschüsse über­wiesen. Zugestimmt wurde dem Antrag des Königreichs Sachsen, betreffend die Erhöhung des Betrags der aus Anlaß der Einweihung des Dölkerschlachtdenkmals bei

Leipzig zu prägenden Denkmünzen, der Vorlage betreffend Aenderung von Tarasätzen der Vorlage betreffend Ueber- gangsbestimmungen zur Reichsversicherungsordnung und der Vorlage betreffend den Vollzug des § 200 des Bersiche- rungsgesetzes für Angestellte. Zur Annahme gelangte ferner der Antrag auf Genehmigung der Abänderung der Satzungen der Pensiouskasse der Reichseisenbahnen gemäß Z 1360 der Reichsoersicherungsordnung und die Vorlage betreffend Bestimmungen zur Ausführung des § 392 des Derficherungs- gesetzes für Angestellte.

Berlin, 9. Jan. Der Abg. Hoch (Soz.) hat an den Reichskanzler folgende kurze Anfrage gerichtet: Ist «s zu­treffend, daß die Typhusepidemie im ersten Bataillon des Eisendahnregiments in Hanau durch Unsauberkeit in der Bataillonsküche entstanden ist und daß es 2 Vs Wochen gedauert hat, bis die Militä'ärzte die Art der Erkrankung sestgestellt haben? Kann der Herr Reichskanzler bestätigen, daß alles geschehen ist, um eine Uebertragung der Epidemie auf weitere Volkskreise zu verhindern?

Berlin, 10. Jan. Dem Reichskanzler ist folgende Anfrage des Abgeordneten Müller-Meiningen zugegangen: Ist die öffentlich ausgestellte Behauptung richtig, daß Ver­abredungen mit der römischen Kurie oder einer anderen Kirchenbehörde über die Bes, tzung von Lehrstellen der philo­sophischen Fakultät, der Universität Straßburg i. Elsaß nach konfessionellen Rücksichten bestehen? Für den Fall der Bejahung dieser Frage, was gedenken die verbündeten Regierungen zu tun. um die Aushebung einer solchen Ab­machung zu erleichtern?"

r Berlin, 9. Jan. Die Ausschmückungskommission des Reichstages hat dem Antrag des Reichsamtes des Inneren stattgegeben, wonach eine Herme Watlots in der: Osthalle des Reichstags Aufstellung finden soll. Die Büste des Erbauers des Reichstvgsgebäüdes wird von Professor Diez hergestellt werden.

Berlin, 9. Jan. Aus militärischen Kreisen erfahren wir, daß in diesem Jahr die Einberufung der Mannschaften des Beurlaubtenstandes zu Hebungen in geschloffenen Re­serveformalionen sehr frühe erfolgen wird. Während die Aufstellung derartiger Uebungstruppentrile gewöhnlich in der Zeit von Juli bis September vor sich ging, wird sie jetzt im Februar oder März e> folgen. Der Grund ist die Be­legung der Truppenübungsplätze mit Neubildungen gemäß der Herresoorlage von 1912, welche erst am 1. Okt. oder auch später in günstigen Standorten bezw. Kasernen Unter­kunft finden können.

Heidelberg, 9. Jan. Die Gemeinde Walldorf, die vor einigen Jahren die elektrische Bahn von Walldorf nach Wiesloch gebaut hat, sucht bei der Regierung um die Geneh­migung nach, diese Bahn über Sandhaufen nach Schwetzin­gen weiterführen zu dürfen, um so eine direkte Verbindung mit Mannheim zu erhalten. Durch diese Bahn würde gleich­zeitig das große Hinterland des Gau- und Angelbachtales an das Mannheimer Wirtschaftsgebiet direkt angefchlofsen.

Darmftadt, 10. Jan. Dr. Becker hat, wie dem Tägl. Anzeiger" aus Bingen gemeldet wird,, sein von der Wahlprüsungskommission für ungültig erklärtes Mandat niederqelegt.

Wriezeu a. d. Oder 9. Jan. Heute nachm, ist in dem Dorfe Graben bei Grotz-Neuendorf in der Nähe von Wriezen der Knecht des Bauernhofbesitzers und Steuer­erhebers Kaliß ergriffen worden, der diesen, dessen Ehefrau und das Dienstmädchen des Ehepaars, Anna Philipp, in Ortwig ermordet und dann die Flucht ergriffen hat. Der Mann heißt Heinrich und nennt sich auch Otto Schöne,

Der BalLankrieg.

Fortsetzung des Kriegs ?

Konstantinopel, 10. Jan. Nach Aeußerungen von eingeweihter Seite wird die Pforte die Intervention der Großmächte zugunsten der Balkanstaaten zurückweisen und den Krieg sortsühren. Adrianopel sei bis Ende März wider­standsfähig. Die Armeen von Tschataldscha und Gallipoli seien vollständig reorganisiert.

Gefecht in der Tschataldschaliuie?

Koustantinopel, 10. Jan. Hier läuft das Gerücht, daß gestern ein Borpostengefecht in der Tschataldschalinie bei Derkos stattgesunden habe. Aus beiden Seilen habe es Verluste gegeben. Eine offizielle Bestätigung dieser Meldung fehlt.

Rumänien nud Bulgarien.

Sofia, 10. Jan. Nach Informationen aus diplomat­ischen Kreisen sollen die Verhandlungen über die Ansprüche Rumäniens, falls sie in London ergebnislos verlausen, un­verzüglich in Sofia weitergesührt und die Ansprüche direkt an die bulgarische Regierung gestellt werden.

Sofia, 10. Jan. Die rumänische Frage steht hier im Vordergrund aller Interessen. Die Krise ist in einen akuten Zustand getreten. Man befürchtet in Sofia schon in nächster Zeit eine militärische Aktion des Nachbarstaates. Man glaubt, daß Bulgarien, falls die rumänischen Soldaten die Grenze überschreiten werden, den feindlichen Truppen wird nicht die genügende Anzahl Truppen entgegenstellen können.

Konstantinopel, 9. Jan. Ein Telegramm von hier meldet, daß die russische Flotte im Schwarzen Meer mobilisiert und nach den rumänischen Gewässern beordert worden ist.

Das Schicksal Adriauopels.

r London, 10. Jan. Was den Vorschlag anbeirisst, Bulgarien einige wirtschaftliche Zugeständnisse zu machen, wie die Schaffung einer zollfreien Grenzzone zwischen beiden Ländern, unter der Bedingung, daß Adrianopel im Besitze

der Türkei verbleibt, so würde. wiefReuter.'aus bulgarisches Kreisen erfährt, ein solcher Vorschlag keine Aussicht aus Annahme haben.

Ko«stauti»op-l, 10. Jan. Von bulgarischer Sette erfährt derMatin". General Sawow habe in seiner Unter­redung mit dem türkischen Minister in Tschataldscha gesagt:

Sie Adrianopel nicht abtreten und uns zwingen, die Feindseligkeiten wieder aufzunehmen, dann können Sie sicher sein, daß Sie nicht nur Adrianopel, sondem eine noch viel wichtigere Stadt verlieren werden."

io. Jan. Die türkische Presse bestA einmütig aus dem Besitz von Adrianopel und betont, die Türkei müsse den Krieg möglichst zeitig genug wieder ausnehmen, falls der Schritt der Mächte auf die Abtretung Adrianopels abzielen sollte.

Flottendemonstration der Großmächte vor Konstantmopel?

Während bisher nur von einem gemeinsamen diplo­matischen Schritt der Großmächte in Konstantinopel die Rede war, taucht jetzt zum erstenmal der Hinweis aus eventuell W ergreifende Repressiomaßregeln aus. Sollte die Meldung von einer Flottenaklion der Mächte vor Stambul zur Wahrheit werden, würde die Türkei tatsäch­lich Widerstands unfähig gemacht werden.

Hiezu wird gemeldet:

London, 9. Jan. DemDaily Telegraph" zufolge trage«-sich die Großmächte, um die Türkei zur Abtretung Adrianopels zu zwingen, mit der Ab» sicht einer Flottrndemostration gegenKonstantinspel,

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Börsenbericht. Die Anspannung ans dem Geldmarkt hat etwas , nachgelassen- und auch Ar politische Lage wird trotz der wiederholten i Stockungen in den Londoner Friedensverhandlungen günstiger beurteiit. Die Börse hatte daher in der abgelausenen Berichtswoche gute Gründe, den kräftigen- Anregungen;, die vom Geschäftsgang bet den Banken . und der Industrie ausginge», durch eine- vermehrte Kauflust Folge zu geben. Daran beteiligten sich neben der berufsmäßigen Spekulation jetzt auch wieder in ausgiebiger Weise Ae wetteren Kreise des Kapi- talisten-Publikums. Am erfreulichsten war die Erscheinung; daß auch das Anlagebedürfnis der Sparer wieder gestiegen ist, was festverzins­lichen Werten zugute kam. Das Kursniveau hat durchgehends eine beträchtliche Erhöhung; erfahren.

Altensteig, 8. Jan. Dinkel 8.20 7.48 7 -, Hader 8.-> Gerste 8.70. Roggen 12. ISiZO 8.60.

Biktualrenpreiser

1 Pfund Butter 1.10 ^ 2 Eier 1718

Verzeichnis der Märkte der Umgegend vom 13.18. Januar Altensteig 15. Jan. Viehmarkt.

Oeffentliche Anfrage.

Will sich der Bezirk Nagold die bisherige Vernach­lässigung seiner Eisenbahnverbindungen weiter gefallen lassen?

Ist es ein erträglicher Zustand, daß der ganze Bezirk von 8 Uhr 38 Min. abends von dem ganzen Verkehr aus den Hauptlinien von Stuttgart über HerrenbergEutingen^ von Tübingen, von TuttlingenKottweil und von Freuden- fiadt her abgeschnitten ist ?

Soll dieser Zustand auch im SouMerfahrptan aufrecht- erhalten bleiben?

Sollen die BeziiksanKchörigen zwar noch - abends 10 Uhr 53 Min. bis nach Hochdorf, von dort aber nicht mehr weiter kommen?

Könnte nicht wenigstens der im Sommer aber auch nur Werktags abends 10 Uhr 15 Min. von Nagold nach Talw meist leer fahrende Triebwagen etwa umlKUHr 40 Min. und zwar auch Sonntags in Eutingen ab­fahren, um die dort um 10 Uhr 28 Min. von Horb und 10 Uhr 34 Min. von Stuttgart, sowie in Hochdorf die dort 10 Uhr 15 Min. von Freudenstadt ankommenden Reisenden rnitzunehmen?

Und könnte nicht etwa um Vr16IO Uhr vorm, von Calw ein Triebwagen bis Horb lausen, um die seither über 4 Stunden dauernde Panse zwischen den Zügen 7 Uhr 30 Min. ab Calw Nagold an 8 Uhr 02 Min. und 11 Uhr 38 Min. ab Calw Nagold an 12 Uhr 11 Mn. zu

,erkürzen? . ... ^ ,

Haben die Gemeindeverwaltungen,, der Abgeordnete,, rer Eisenbahnverkehrsbeirat, die Fremdenverkehrs-, Gewerbe- md Bürgeroereine des Bezirks schon irgend welche Schritte zetan, um hier eine dringend notwendige Besserung herbei- zusühren?

Es wäre höchste Zeit!

üerser als Lebertran.

An Stelle des gewöhnlichen- Lebertrans sollte , besser Scotts Emulsion nehmen. Sie ist, nicht schmackhafter als reiner Dan, sondern auch bedeu- , leichter verdaulich, daher ausnutzungsfahiger und

»vvrRLssiAer iw Ä««

Man mutz aber bei Scotts Emulsion bleiben und keine der jetzt so häufigrn Nachahmungen auf- m lassen.

Mutmaßt. Wett« am S»nutoA U«d Montag-,

Für Sonntag und Montag ist noch vorwiegend IroM res und kaltes, sowie zu vereinzelten Schneesällen geneigtes, etter zu erwarten.

füttert Sie dunaer nüen Vögel.

Hiezu das Illustrierte Somttagsbla tt Nr. 2.

MrVitt R ed sk tt*" n»eavt»n«Ulichr Kart Barr«. w S. W. IaiserIch«» Buchdrucker«! Kaiser» Nagold.