Deutsches Reich.

Badenweiler, 24. Sepl. (Teleph. vorm. 9 Uhr.) Der dentsche Botschafter in London. Frhr. v. Marschall ist heute morgen 4 ^ Uhr im Hotel Römerbad, wo er zur Erholung weilte, gestorben.

Der Verewigte war geboren 12. Oktober 1842 in Karlsruhe: er wurde 1871 Amtsrichter in Schwetzingen, dann Staatsanwalt in Mos­bach: 1872 Mannheim, 1879 Landgerichtsrat: 1882 erster Staatsan­walt ebenda: 18751883 Abgeordneter der bad. ersten Kammer: 1878 bis 1881 Mitglied des Reichstags: 1883 bad. Gesandter inßBerlin und Bevollmächtigter beim Bundesrat: 18841890 Mitglied des Reichs­versicherungsamt: 1. April 1890 Wirkl. Geh.Rat und Staatssekretär des Auswärtigen Amts: 30. Oktober 1894 preußischer Staatsminister: 1897 Botschafter in Konstantinopel: 1912 Botschafter in London.

München, 22. Sept. Bischof o. Keppler von Rottenburg weilte in den letzten Tagen in München und halte, wie die resounkathollZche WochenschriftDas neue Jahrhundert" erführt, längere Konferenzen in der päpstlichen Nuntiatur. Inhalt und Ergebnis dieser Konferenzen werde die nächste Zeit kundmachen.

v München, 22. Sept. Die KorrespondenzHoff- mann" meldet: Bei dem Herzog Franz Joseph in Bayern, dem 2. Sohne des verstorbenen Herzogs Karl Theodor, der vor einigen Tagen an einer Halsentzündung erkrankt war, ist seit gestern eine heftige Angina hinzugetreten. Sein Zustand ist ernst.

München, 23. Sept. Herzog Franz Joseph in Bayern, der zweite Sohn des verstorbenen Herzogs Karl Theodor in Bayern, ist heute vormittag 8 Uhr 20 Minuten sanft verschieden. Sein Zustand war bis heute früh unverändert schlimm. Die ganze Nacht wurde die künstliche Atmung fortgesetzt.

Bayreuth, 18. September. Hier hat dieser Tage der Deutsche Buchhändler tag, die Herbstoersamm­lung der Kreis- und Ortsoerbände im deutschen Buchhandel, stattgefunden. Es waren über 70 Herren aus ganz Deutsch­land anwesend. Gegenstand der Beratung waren haupt­sächlich die Iugendschriftenfrage, die Wiederoerkaussordnung, die Reinigung des Buchhändler-Adreßbuches vonAuch­buchhändlern", Unterbietung des Ladenpreises durch einzelne Verleger bei Lieferung an Behörden. Institute, Bibliotheken und Vereine. Vom allgemeinem Interesse war das cin- stündige Referat des Vertagsbuchhändlers Dietrich-München über die Hamburger Prüfungsausschüsse der Lehreroereinig­ungen in Sachen der Iugendschristensrage, die der gesamte Buchhandel als eine unerträgliche Bevormundung empfinde. Als geeignetste Lösung dieser Frage erschien der Versamm­lung der Weg der Derjiändigung mit den Prüfungsaus­schüssen der Lehrervereiniqungen. An allen Diskussionen beteiligten sich außer der Berbandsleitung besonders lebhaft der erste Vorstand des Börsenoereins der Deutschen Buch­händler, Kommerzienrat Siegismund-Berlin und der erste Vorsitzende des Deutschen Berlegervereins, Arthur Meiner- Leipzig.

Ueb erl cütvemmunaeu.

Sächsisch-Regen (Siebenbürgen), 23. Sept. Der Regen (dauert an. Mehrere Ortschaften sind über­schwemmt. Bei Palota-Ilva wurde der Eisenbahndamm in einer Länge von 200 m sortgrschwemmt. Bei Hasel­dorf riß das Wasser 300 w des Eisenbahndamms fort und überschwemmte das Dorf. Die ganze Gegend zwischen dem Marossluß und dem Görgenybach steht unter Wasser. Der Eisenbahnverkehr ist eingestellt. In Etschdorf find zahlreiche Häuser, in Gernyeszeg die Hälfte der Häuser eingestürzt. Die Einwohner flüchten. Die Behörden haben die Ret­tungsarbeiten überall in Angriff genommen.

' Ausland

V Paris, 23. Sept. Der Ausschuß der Berufsvereine der Lehrer, die sogen.Amicales", erließ einen Aufruf, in dem u. a. erklärt wird, die Lehrer seien keine Antipatrioten und müßten einen derartigen Vorwurf als eine schwere Be­leidigung ansehen. Sie seien Pazifisten, sie lehrten einen auf Gerechtigkeit und auf der Achtung vor dem Recht anderer beruhenden Patriotismus und wiesen einen eng­herzigen und angrifflüsternen Chauvinismus als für die nationale Sicherheit gefährlich zurück. Sie beanspruchen im Bereinsrecht das allgemeine Recht und bedauerten, daß die Regierung den von der Deputiertenkammer provisorisch ge­schaffenen Zustand ohne jede Untersuchung und aus tenden­ziösen Gründen unterstützt habe.

London, 21. Sept. Unter dem Vorsitze des Herzogs von Abercorn fand in London Derry eine dritte große Protestversammluna gegen Homerule statt. Sir Eduard Carson forderte diejenigen, die sich vertraglich verpflichtet hätten, auf, im kritischen Augenblick nicht zu versagen, denn in dieser Frage gebe es kein Kompromiß und kein Nachgeben. F. G. Smiih erklärte, die Untonisten Englands würden die Ulsterleute unterstützen, wenn die Gefahr drohen sollte.

r Newyork, 21. Sept. Nach einer Depesche aus Shenandoa in Iooa stürzte der Flieger Russell Blair aus 300 Fuß Höhe ab und wurde sofort getötet.

r San Inan Del S«r, 21. Sept. Die Aufstän­dischen in Nicaragua nahmen San Iorgo, den Hafenort em Nicaraguasee, ein, wurden aber wieder vertrieben. Beide Parteien hatten große Verluste.

Die Friedensverhandlnnge» scheinen tatsächlich dem Ende sich zu nähern. Eine offiziöse türkische Note besagt vorsichtig, daß, obwohl die Friedens- Verhandlungen einen günstigen Verlauf nehmen, sie doch noch nicht soweit gediehen seien, daß man, wie gestern im Auslande verlautete, vor der Unterzeichnung des Friedens- Vertrages stehe.

Der italienische Abgeordnete Cirmsni, der direkte Be­ziehungen zu den italienischen Unterhändlern hat, kündigt in der TurinerStampa" den baldigen Abschluß des

Friedens an. Er bestätigt, daß nur noch eine Formel für die italienische Souveränität zu finden ist, da die von der Türkei bisher gemachten Vorschläge den Anspruch Italiens auf volle Souveränität nicht befriedigen. Weiter teilt er mit, daß die jetzigen Unterhändler von den beiden Regier­ungen Vollmacht haben, den Frieden endgültig abzuschließcn und zu unterzeichnen, ohne daß es nötig ist, die Abmach­ungen noch einmal durch offizielle Unterhändler durchberaten zu lassen.

Landwirtschaft, Handel und Verkehr.

Nagold, 21. Sept. (Obstmarkt.) Zufuhr ca. 50 Ztr. Most­obst, ca. 30 Körbe Tafelobst. Preise der Taselbirnen 5 der Tasel- äpfel 6 .> pro Ztr. Preise von Mostobst 23 pro Ztr. Alles verkauft. Mostobst sehr begehrt.

r- Dorvstetten, 23. Sept. (Biehmarkt.) Der am Samstag abgehaltene Mehmarkt war wohl der guten Witterung wegen und weil die israelitischen Händler fehlten nur schwach befahren, nämlich mit 34 Paar Stiere, 22 Kühe. 14 Kalbinnen und 16 Stück Jungvieh. Der Handel ging schleppend. Der Schweinemarkt war besser beschickt, nämlich mit 155 Läuserschweinen und '.08 Milchschweinen. Der Handel ging hier lebhaft und fast der ganze Vorrat wurde zu guten Preisen verkauft.

Tübingen, 20. Sept. Fruchtschranne. Dinkel neu 2 282 Kilo, 18., 17.12 16.40 Berkausssumme 490.78 ./(: 76 auf. Haber, neu 789 Kilo, K. 18.30, 18. Verkaufssumnie 142.75 2.16 aus. Haber, alt 1305 Kilo, 24. Berkausssumme 3 3.20 Mark. 8 ab. Gerste 770 Kilo, 17 Berkausssumme 130.90 Mark. 11 ^ ab.

Rottweil, 19. Sept. Schranne. Weizen 12., 11.10,10.65 Mark. Dinkel 8.65, 8.00, 7.52 Haber 8.50, 8.20, 7.90 >e. Ver­kauft 606 3tn. Erlös 4901 74

Im Kaufhaus war reger Verkehr. Es wurde bezahlt für süße Butter 2.80 für saure Butter 2.60 », für 1 Kilo Rindschmalz 2.80 : 10 Stück Eier kosteten 90 ^ bis 1

Berlin, 23. Sept. Das Internationale landwirtschaftliche In­stitut in Rom veröffentlicht folgende vorläufige Schätzungen in Tonnen: Weizen: Frankreich 9118300 (gegen 8772700 im Vorjahr). Rumänien 2433500 (2603400), Lanada 5607 300 (5874600). Vereinigte Staaten von Nordamerika 18779000 II6910100): Roggen: Frankreich 1303900 (1187500). Niederlande 414600 (403100): Gerste: Ru­mänien 484400 (568600): Hafer: Rumänien 312400 (401400), Canada 5813200 (5369800), Rumänien 2887500 (3127800).

Auswärtige Todesfälle.

Friedrich Gauß, Schultheiß, 59 I-, Hochdors OA. Freudenstadt: Otto Schwenk, Flaschnermeister, 38 I., Loßburg.

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Mutmaßt. Wetter am Mittwoch und Donnerstag.

r Unter dem Einfluß des immer noch im Nordwesten liegenden kräftigen Hochdruckgeb,etes ist für Mittwoch und Donnerstag fortgesetzt trockenes und ooiwiegend heiteres Wetter zu erwarten.

Für die Redaktion verantwortlich: Karl Paur. Druck u. Verlag der G. W. Zaiser 'schen Buchdruckcret (Emil Zaiser) Nagold

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bei der Stadtpflege anzumelden.

Zu spät einlaufende Anmeldungen können wegen anderweitiger Arbeiten nicht mehr berücksichtigt werden.

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von Bezirksangehörigen und im Oberamtsbeziik Beschäftigten werden jederzeit bis zu 5000 angenommen und halbmonatlich verzinst. Zinsfuß 3b///g und vom 1. Januar 1913 ab für sämt­liche Einlagen (alte und neue) 4°/. Bet Rückzahlungen wird, wenn es der Stand der Kaffe erlaubt, auf Kün-j diguug verzichtet.

gegen Hypothek und mindestens doppelte! __ Sicherheit werden unter vorzugsweiser Be­rücksichtigung der Bezirksangehörigen abgegeben zu 4Vs°/o und bei alljährlicherKapitaltilgung (Annuitätenfolm) zu 4'///a-

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