Amundsen sei indessen am Südpol gewesen, da er. ivie seine Beobachtungen ergeben, weite Strecken nach allen Richtungen hin zurückgelegt habe. Außerdem ist das Ergebnis Prof. Alexanders nicht ein definitives, sondern nur ein vorläufiges.
London, 29. Aug. Der Bankdiskont ist aus vier Prozent erhöht worden.
Graf Berchtold beim Kaiser Franz Joseph.
Schönbrunn, 30. Ang. Der heute früh um 7 Uhr hier eingetcofsene Graf Berchtold wurde um 11 Uhr vormittags in 1 Vsstündiger Audienz vom Kaiser empfangen. 3u der Audienz hat der Minister, wie mitgeteiit wird, den Kaiser u. a. auch über die Antwort informiert, die ihm von den verschiedenen Kabinetten auf seinen Borschlag in Bezug auf den Balkan zugekommen sind. Der Minister hat auch darüber Bericht erstattet, welche Schritte er weiter zu unternehmen gedenkt.
Die Friedensverhandlunge«.
Konstantinopel, 31. Aug. Im Ministerium des Aeußern wird erklärt, baß die Friedensverhandlungen am nächsten Montag wieder ausgenommen werden. Mit dem Verlauf der Verhandlungen sei die Pforte zufrieden.
Oberst Wille-Bismarck.
Der Oberführer im Schweizer „Kaisermanöver".
Das Programm des Besuches, den Kaiser Wilhelm II. im Herbst ds. Is. in der Schweiz abstatlen wird, um den Manövern des eidgenössischen Heeres als ein mit großer Spannung erwarteter Zuschauer teilzunehmen, steht jetzt in den Einzelheiten fest. Die beiden ersten Tage seines verhältnismäßig kurzen Aufenthaltes wird der Kaiser ganz dem Manöver widmen und an deren Mittelpunkt, in Zürich, sein Quartier aufschlagen. Denn den Kern der ungefähr 30000 Mann starken Manövertruppen wird das 3. Armeekorps bilden, dessen Bezirk die Kantone Zürich, Schaff- Hausen, Thurgau, Sankt Gallen und Appenzell sind, und dessen Kommandam, der Oberst Ulrich Wille, seinen Standort in Zürich hat.
Oberst Ulrich Wille, dem also die Aufgabe zufallen wird, dem deutschen Kaiser zu zeigen, was die tüchtige kleine Armee seines Vaterlandes vermag, ist eine der interessantesten Persönlichkeiten des schweizerischen Osfizierkorps und es sprechen vielerlei Gründe für die Annahme, daß die schon seit'^mehreren Jahren erörterte Anregung,' den Kaiser als Manöoergast einzuladen, von ihm ausgegangen ist. Die Sympathie, die Oberst Wille deutschem Wesen und deutscher Art entgegenbringt, gelangt schon in seinem Namen zum Ausdruck, dem er nach schweizerischer Sitte Im gesellschaftlichen Umgang den seiner Gemahlin anfügt. Denn dann heißt er der „Oberst Wille-Bismarck"; seine Gemahlin entstammt der gleichen Familie wie der große Begründer der deutschen Einheit. Aber auch er selbst hat deutsches Blut in seinen Adern. Oberst Ulrich Wille hat von seinem Vater Francois Wille, dem Freunde Herweghs, Kellers und C F. Meyers, die kräftige Gestalt, den scharfen gefunden Menschenverstand und den Sinn für das Praktische, Erreichbare ererbt. Aber wo die militärische Laufbahn ihn auch hinführte, — denn er ist von Jugend auf Berufssoldat — war sein Haus auch der Mittelpunkt fröhlicher und kunst- liebsnder Geselligkeit und unterschied sich in dieser Beziehung nicht unbeträchtlich von der patriarchalischen Steifheit, die sonst das Merkmal des guten Tons in der deutschen Schwyz zu sein pflegt. Ein bißchen deutschen Schneid und Schwung in das kavalleristische Leben seines Vaterlandes hineinzubringen, das war sein Bestreben. Er halte die besten Pferde, und wenn der junge Hauptmann Wille-Bismarck von hohem Sitze herab, seine elegante und höchst
anmutige Frau zur Seite, seinen Viererzug mir sicher Hand lenkte, so sahen viele bewundernde und wohl auch einige neidoolle Blicke dem ungewohnten Bilde nach.
Am 15. Mai 1872 verheiratete der jetzige Oberst Ulrich Wille sich in Konstanz mit der Gräfin Klara von Bismarck. Sie ist eine Tochter jenes Grafen Friedrich von Bismarck, der während der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts eine unbestrittene Autorität aus kavalleristischem Gebiet in Deutschland war, die württembergische Reiterei neuorganisierte, nach Rußland und Dänemark zu gleichem Zwecken berufen wurde, dann während einer Reihe von Jahren, als Generalleutnant und Generaladjutant, württembergischer Gesandter in Berlin war und 1860 in Konstanz starb. Durch seinen Schwager kam Oberst Ulrich Wille in häufige und in freundschaftliche Berührung mit der deutschen Osfiziersweit. Man hat ihn oft auf den Berliner Rennplätzen und als Gast in den Offizierkorps unserer Gardekaoallerie gesehen.
So ist der Mann beschaffen, der vor den Augen Wilhelms II. das „Schweizer Kaiser-Manöver" des Jahres 1912 befehligen wird. Dr. A. v. W.
lieber die Herstellung von Obstmost aus Fallobst.
Bon Professor Dr. Meißner.
Die Stürme der letzten Tage haben in manchen Gegenden unseres Landes insofern Schaden angerichtet, als Aepsel und Birnen massenhaft von den Bäumen in unreifem Zustande herunteraerissen wurden. Da entsteht die Frage, ob man solche Früchte jetzt schon zur Obstmostbereitung benützen kann, oder ob ein aus. solchen hergestelltes Getränk ungenießbar und für den Menschen schädlich ist? Die Beantwortung dieser Frage beansprucht allgemeines Interesse, weshalb im Folgenden auf diesen Gegenstand mit kurzen Worten eingegangen werden soll.
Was die abgerissenen, unreifen Früchte von den reifen unterscheidet, ist im wesentlichen einmal ein höherer Säuregehalt und zweitens ihre Armut an Zucker, während der Gerbstoff in ausreichendem Maße vorhanden ist. Würde man demnach aus dem unreifen Obst ohne irgend welche Zusätze einen Most bereiten, so erhielte man ein Getränk, das unharmonisch schmeckt, d. h. der Most würde zu sauer und zu alkoholarm, darum nicht genießbar und nicht haltbar sein. Um den Säuregehalt des Obstsastes zu erniedugen, verwendet man, wie das ja bei der Württembergischen Most- bereiiung allgemein üblich ist, eine gewisse Menge Wasser. Dadurch wird aber die Zuckerarmut des Saftes naturgemäß noch größer, als sie ursprünglich war, und deshalb muß man den fehlenden Zucker in der Gestalt von Kristallzucker ersetzen. Nach den bisherigen Erfahrungen kann man aus Fallobst einen trinkbaren und haltbaren Obstmost bereiten, wenn man zur Herstellung eines Eimers Most etwa vier Zentner Aepsel, oder einGemenge vonAepseln und Birnen nimmt, sie dann wie üblich mahlt und preßt und endlich den gewonnenen Saft, der aus reinem Saft und Wasser besteht, auf 1 Hl. etwa 3—4Kgr. Kristallzucker hinzufügt. Der Zucker wird vor dem Zusatze zunächst in etwas Saft warm aufgelöst und erst dann dem Saft im Faß zugegeben. Zur Einleitung und gründlichen Durchführung einer sachgemäßen Weingärung verwendet man am besten reingezüchtete Weinhefe, welche bekanntlich von der Weinsberger Versuchsanstalt bezogen werden kann. Der Zusatz der Reinhefe ist aus dem Grunde sehr empfehlenswert, weil sich zur gegenwärtigen Zeit nur wenige Hefen, zum Teil auch schlechte Hefen auf den Früchten befinden. Die weitere Behandlung der so gewonnenen Getränke ist die übliche, das heißt, auch sie müssen gleich nach Vollendung der Gärung von der Hefe in eingebrannte Fässer abgelassen werden.
Landwirtschaft, Handel nnd Berkehr.
Nagold. 31. Aua. Weizen 13.— 12.84 10.—, Gerste 1?.—. Biktualienpreise.
1 Pfund Butter 1.15—1.25 2 Eier 16 -H-
Alteusteig. 28. Aug. Haber 11.25, Weizen 13.50, Roggen 12.25, Biktualienpreise.
1 Pfund Butter 1 2 Eier 16
Herrcnberg. 31. Aug. Der Stand des Hopfenbaus und die Schätzung des Hopsenertrags im Oberamtsdezirk weist sür 1912 folgende Zahlen auf: Für den Oberamtsbezirk im ganzen: Anbaufläche 543,35 ku; Stockzahl 2 023 940; geschätzter Ertrag 10 585 Ztr. Für Mötzingen: 26,0; 79500 ; 380. Für Oberjettingen: 7,6; 32500; 150. Für Unterjettingen: 28,25; 104600 ; 600.
Herreuberg, 31. Aug. Auf den heutigen Schweinemarkt waren zugeführt: 190 St. Milchschweine; Erlös pro Paar 50—60 .F, 31 St. Läuserschweine; Erlös pro Paar 70—108 Verkauf: gut.
Stuttgart. 31. Aug. (Vom Markt.) Auf dem heutigen Grotzmarkt galten folgende Preise: Birnen 5—20, Aepfel 6 — 12, Zwetschgen 9—12, Preiselbeeren 30-32, Tomaten 8—10 per Pfund. Filderkraut kostete 15—18 ^ per 100 St.
r Stuttgart, 31. August. (Vom Obstmarkt.) Die Lage auf dem Obstmarkt findet in den Mitteilungen der Zentralvermittlungsstelle für Obstoerwertung folgende Darstellung: Die andauernd starke Zufuhr geringer Birnensorten und das massenhaft angebotene Fallobst drücken auf die Preise aller Obstsorten; Pfälzer Zwetschgen werden schon reichlich zugeführt. Nach Abraum des Fallobstes ist für die nächste Zeit eine Erholung der Tafelobstpreise zu erwarten. Durch die Stürme der letzten Tage ist der Obstbehang in einzelnen Gegenden stark vermindert worden, glücklicherweise nicht überall. Württemberg ist gegenüber den Verheerungen im Rheinland, in Holland und England noch recht glimpflich davongekommen.—.
muswärticre Todessäür.
Benjamin Bauz, Bahnwärter a. D., Veteran von 1866 nnd 1870/71, 72 2., Ergenzingen; Friedrich Fahrner, Tuchschcrer, 73 3-, Freudenstadt; Julius Schweinbenz, Maurer, 73 2., Obernau; Max Rühle, 10 2., Herrenberg; Barbara Fischer, gcb. Schank, 53 2., Un- teriflingen; Emma Henzler, geb. Winghoser, Reutlingen; Pauline Wilhelm, 18 2-, Klosterreichenbach.
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Bestellungen auf den Gesellschafter
für den Monat September
werden bei allen Postanstalten und Landpostboten sowie in der Expedition angenommen.
Mutmaßt. Wetter am Dienstag und Mittwoch.
Die letzte ozeanische Depression ist nach Nordosten abgezogen. Ihr folgt rin Hochdruck, von dem zu hoffen steht, daß er sich auf dem Komment ausbrcsteu und rinige Tage Stand halten wird, weshalb sür Dienstag und Mittwoch vorwiegend trockenes und warmes Wetter zu erwarten ist.
Für Ne Redaktion verantwortlich: Karl Paur. — Druck u Dertm der G. W. Zaiser'fcken Buchdruckerei iSmil Zolles RaaoN
riss selbsttättgeV/SLcKWMsI
ist nickt nur beim Vlascksn unri Rleicken wsisser IVescke unübertrolien, sonüsrn es rtesloklrtei't sucd in keevorragsnäsm Nasse, kesorxters wicktig
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Ute nickt gskockt werken klar!. Linksckes IVsscken in ksnüwarmer Lauge sZO—40") genügt, um sie ebenso rein unö bskterienirei ru macken, wie gekackte weilte Leinen- unö Zaumwoltwsscke.
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KI ^ 14 K Ll L Oo., OOZZ^LOOttlL Mleinixe k-sbriksnleri ouck der allbeliedten L
59
OLeramtsstadt Nagold.
Ueber die Zeit des Herbstes wird der
ochevrnK?tts-Berkehr
je am Samstag der Woche,
erstmals am 7. September*,
auch auf den Verkehr mit
ausgedehnt.
Verkaufsplatz: Vorstadt, woselbst eine Brückenwage ausgestellt wird, für deren Benützung pro Sack und Korb 5 ^ zu bezahlen ist.
Verkäufer und Käufer werden zu zahlreichem Besuch eingeladen mit dem Ansügen, daß hier und in der Umgebung ziemlich Obst gewonnen wird und ohne Zweifel viel und schönes Most- und Tafelobst zum Verkauf gebracht wird.
Den 3l. August 1912.
Hemeinderat:
Vorstand Brodbcck.
Restes Liuckeruskrungsmlttv!
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Ivisbsokmelil
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Käse-Abschlag.
! Vorzügliche, schmackhafte und haltbare
! Alpenstangen-Käse
s L 4«—48'^,
! Mg. Limburger-Käse
j ä 42—44 ^».
^ Bayr. Emmenthaler-Käse ! st i«s—uv 4 ,
! Saftige Schweizer-Käse
! L SV—10«
Tilsiter- u. Ernte-Käse
ä SV-7«
i versendet von 9 Pfd. ab und in Kisten v. i25 Pfd. ab gegen Nachnahme die
! NolLvrsi Lllsdausvu,
Lritr Nammeskskr, Locke b.Zolingen.
Verssnc! gegen diackn. oä. vorder. Kssse.
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Ki-oneri-VlsmsnIslskI 3.25 NLsi-sekneräemLsctirne „per-kekt" 4.2S.
Kronen-Sttber-stskl . 2.25 ILstsIoS illustriert in 5000 versckleäenen
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Segrüväer, 1908 . iw württ. Sokwsi-rwLkI.
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9. Oktober 1912.